Besonders in den ersten Schulwochen erleben Kinder im Zusammenhang mit den verschiedensten Gefühlen, wie Freude, Trauer, Angst und Wut, eine Reihe von Sozialereignissen, die verarbeitet werden müssen.
Einige Kinder kennen sich bereits aus dem Kindergarten oder aus der Nachbarschaft, andere Kinder dagegen müssen zum Schulbeginn gänzlich neue Freundschaften schließen. In jedem Fall werden neue soziale Kontakte geknüpft, die durch gemeinschaftliche Aktivitäten (Spiele, Gruppenarbeit, Frühstück etc.) und wiederkehrende Rituale (Morgen-, Erzählkreis) gefestigt und gefördert werden sollen.
Das soziale Lernen stellt insbesondere im Anfangsunterricht ein zentrales Thema dar. Zusammen mit dem Lehrer werden Regeln und Rahmenbedingungen für einen dynamischen Gruppenprozess herausgearbeitet mit dem Ziel ein positives Klassenklima zu schaffen.
Über die Bedeutung, die charakteristischen Faktoren und die Entwicklung eines gut funktionierenden Klassenklimas sollen die folgenden Kapitel Aufschluss geben.
Was ist Klassenklima?
Mit der Frage nach dem Gegenstand von Klassenklima beschäftigt sich unter anderem F. Eder in seinem Werk „Schul- und Klassenklima“.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Was ist Klassenklima?
3 Das ideale Klassenklima
3. 1 Die Lehrer-Schüler-Beziehung
3. 2 Die Schüler- Schüler- Beziehung
4. Das Klassenklima in der Realität
5 Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte
5. 1 Ziele und Inhalte
5. 2 Ergebnisse der Untersuchung
6 Klassenklima im Anfangsunterricht
6. 1 Mit Kindern sprechen
6. 2 Regeln und Rituale
6. 3 Gemeinschaftliche Aktivitäten
6. 3. 1 Die Lesenacht
6. 3. 2 Das Buchstabenfest
7 Reflexion
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Besonders in den ersten Schulwochen erleben Kinder im Zusammenhang mit den verschiedensten Gefühlen, wie Freude, Trauer, Angst und Wut, eine Reihe von Sozialereignissen, die verarbeitet werden müssen.
Einige Kinder kennen sich bereits aus dem Kindergarten oder aus der Nachbarschaft, andere Kinder dagegen müssen zum Schulbeginn gänzlich neue Freundschaften schließen. In jedem Fall werden neue soziale Kontakte geknüpft, die durch gemeinschaftliche Aktivitäten (Spiele, Gruppenarbeit, Frühstück etc.) und wiederkehrende Rituale (Morgen-, Erzählkreis) gefestigt und gefördert werden sollen.
Das soziale Lernen stellt insbesondere im Anfangsunterricht ein zentrales Thema dar. Zusammen mit dem Lehrer werden Regeln und Rahmenbedingungen für einen dynamischen Gruppenprozess herausgearbeitet mit dem Ziel ein positives Klassenklima zu schaffen.
Über die Bedeutung, die charakteristischen Faktoren und die Entwicklung eines gut funktionierenden Klassenklimas sollen die folgenden Kapitel Aufschluss geben.
2 Was ist Klassenklima?
Mit der Frage nach dem Gegenstand von Klassenklima beschäftigt sich unter anderem F. Eder in seinem Werk „Schul- und Klassenklima“. Er definiert diesen Begriff als
subjektiv wahrgenommene spezifische Konfiguration wesentlicher Elemente des erzieherischen Verhältnisses zwischen Lehrern und Schülern, des Verhältnisses der Schüler untereinander sowie kollektiver Einstellungen und Verhaltensbereitschaften von Lehrern und Schülern innerhalb der jeweiligen Lernumwelt.[1]
Diese Aussage stimmt im wesentlichen auch mit den Aussagen anderer Autoren überein und enthält daher alle wichtigen Aspekte, die zur Thematisierung des Begriffs nötig sind.
Zusammengefasst lassen sich drei solcher Aspekte herauskristallisieren. Dazu zählt das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler, das Verhältnis der Schüler untereinander und zuletzt die Verhaltensbereitschaft von Schülern und Lehrern.
Inwiefern sich diese Interaktionen auf das schulische und soziale Lernen von Kindern auswirken, wird im folgenden erläutert. Hierbei ist aber zu beachten, dass sich Klassenklima in der Realität oft ganz anders gestaltet als es der Idealfall vorsieht.
3 Das ideale Klassenklima
Die Diskrepanzen zwischen Idealfall und Alltag beschreibt Norbert Grewe in seinem Text „Möglichkeiten zur Verbesserung des Klassenklimas“ recht anschaulich. Er beleuchtet das Lehrer-Schüler- sowie das Schüler-Schüler-Verhältnis indem er sich einerseits auf eigens durchgeführte Versuche stützt, andererseits aber auch die Ergebnisse fremder Beobachtungen in seine Überlegungen mit einbezieht.
3. 1 Die Lehrer-Schüler-Beziehung
Grewe beschreibt zunächst einen Versuch von Eder. Dieser führte 1996 eine Befragung von 1600 Schülern verschiedenen Alters und verschiedener Schulform zum Thema „Positives Lehrerverhalten“ durch.
Als Ergebnis lassen sich die Charakteristika Schülerzentriertheit, wenig Leistungs- und sozialer Druck, Wärme, Disziplin und Anregung festhalten.[2] In einem weiteren Versuch von Schweer wird „die Einschätzung des realen Lehrerverhaltens mit dem Wunschbild eines idealen Lehrerverhaltens von Schülern“[3] verglichen. Anknüpfend an die bereits aufgeführten Charakteristika lassen sich folgende, das Klassenklima fördernde, Verhaltensmerkmale als Ergebnis zusammenfassen:
1. Der Lehrer sollte sich den Schülern persönlich zuwenden, d.h. er sollte sich auch dem privaten Anliegen der Kinder widmen.
2. Fachliche Kompetenz und Hilfe sind ebenfalls Aufgaben des Lehrers. Dazu zählt die Wissensvermittlung, die Ansprechbarkeit, das Verständnis bei fachlichen Problemen und zuletzt eine gerechte Bewertung.
3. Auch Respekt und die Achtung des Schülers als Person sind für das Funktionieren einer angenehmen Schüler-Lehrer-Beziehung von großer Bedeutung.
4. Zugänglichkeit, also Offenheit und Zeit für die Belange der Schüler haben, ist als ein weiteres Charakteristikum festzuhalten.
5. Zuletzt sei Authentizität genannt. Der Lehrer sollte aufrichtig im Umgang mit seinen Schülern sein und sich keine falsche Maskerade aneignen.[4]
[...]
[1] F. Eder: Schul- und Klassenklima. Innsbruck u. Wien, 1996. Studienverlag, S. 26.
[2] Siehe: Norbert Grewe: Möglichkeiten zur Verbesserung des Klassenklimas; aus: Olga Jaumann-Graumann: Lehrerprofessionalität - Lehrerprofessionalisierung, Klinkhardt, 2000, S. 80.
[3] Norbert Grewe: Möglichkeiten zur Verbesserung des Klassenklimas, A. a. O.
[4] Siehe: Ebd.
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