Die Analyse eines Liedes kann auf verschiedenste Arten erfolgen. Philip Tagg beschreibt hierfür den Weg der „Affektenanalyse“ (Tagg 2001, S.246), welchen ich für das Lied „Blowin' in the Wind“ von Bob Dylan nachgehen werde. Er bildet diesen im Text „Zur Analyse populärer Musik“ auf Seite 246 ab. Diese dient als Vorlage für meine Analyse. Hierzu erkläre ich zunächst den Ursprung und die Entstehung des Liedes. Für die Interpretation eines Songs ist ein Blick in die Geschichte dessen hilfreich.
Tagg nennt diese Darstellung, eine der Interessen und Bedürfnisse von Sender und Empfänger und der Funktionen. Folgend wird der musikalische Kanal als Bindungsglied zwischen Sender und Empfänger angesehen. Hierzu betrachtet man die Musik als Wahrnehmung und als Idee, was wiederum auf Sender und Empfänger, also Musiker und Publikum, abzielt. Weiterhin wird die Musik in ihrer Notation beschrieben und mit außermusikalischen Aspekten im Dualismus betrachtet. So entsteht eine Analyse des Liedes als Stoff.
Für diese schaue ich mir die Live-Version „Blowin in the wind“ vom Bob Dylan auf der DVD „Bob Dylan – Knockin‘ On Heaven’s Door“ nach den Ausdrucksparametern nach Tagg, aufgezählt im gleichen Text, an. Als letzten Punkt und als Ansatz eines interobjektiven Vergleiches werde ich die Originalversion mit der von Stevie Wonder, vorgetragen zum 30. Bühnenjubiläums von Bob Dylan, vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
1) Grundlagen der Affektenanalyse nach Philip Tagg
2) „Blowin in the wind“ von Bob Dylan und die Interpretation Stevie Wonders
2.1) Entstehung und Hintergrund des Liedes
2.2) hermeneutisch-semiologische Betrachtung des Originals
2.3) Vergleich mit der Version Stevie Wonders zum 30-jährigen Bühnenjubiläum Bob Dylans
3) Gehalt eines Liedes
4) Literaturverzeichnis
5) Medienverzeichnis
1) Grundlagen der Affektenanalya se nach Philip Tagg
Die Analyse eines Liedes kann auf verschiedenste Arten erfolgen. Philip Tagg beschreibt hierfür den Weg der „Affektenanalyse“ (Tagg 2001, S.246), welchen ich für das Lied „Blowin in the wind“ von Bob Dylan nachgehen werde. Er bildet diesen im Text „Zur Analyse populärer Musik“ auf Seite 246 ab. Diese dient als Vorlage für meine Analyse. Hierzu erkläre ich zunächst den Ursprung und die Entstehung des Liedes. Für die Interpretation eines Songs ist ein Blick in die Geschichte dessen hilfreich. Tagg nennt diese Darstellung, eine der Interessen und Bedürfnisse von Sender und Empfänger und der Funktionen. Folgend wird der musikalische Kanal als Bindungsglied zwischen Sender und Empfänger angesehen. Hierzu betrachtet man die Musik als Wahrnehmung und als Idee, was wiederum auf Sender und Empfänger, also Musiker und Publikum, abzielt. Weiterhin wird die Musik in ihrer Notation beschrieben und mit außermusikalischen Aspekten im Dualismus betrachtet. So entsteht eine Analyse des Liedes als Stoff. Für diese schaue ich mir die Live- Version „Blowin in the wind“ vom Bob Dylan auf der DVD „Bob Dylan - Knockin‘ On Heaven’s Door“ nach den Ausdrucksparametern nach Tagg, aufgezählt im gleichen Text, an. Als letzten Punkt und als Ansatz eines interobjektiven Vergleiches werde ich die Originalversion mit der von Stevie Wonder, vorgetragen zum 30. Bühnenjubiläums von Bob Dylan, vergleichen.
2) „Blowin in the wind“ von Bob Dylan und die Interpretation Stevie Wonders
2.1) Entstehung und Hintergrund des Liedes
Nach der Affektenanalyse von Philip Tagg, sind die Interessen und Bedürfnisse des Senders und des Empfängers zu betrachten. Um diese heraus zu finden, kann man in die Geschichte der Entstehung eines Liedes schauen.
„Blowin‘ in the wind“ entstand „im April 1962 zusammen mit […] David Cohen im Kaffeehaus an der Macdougal Street. Als sie fertig waren, gingen sie hinüber zu Gerdes Folk City, zeigten Gil Turner, wie man den Song spielte, und schon war Blowing in the Wind uraufgeführt“ (Winkler 2001, S. 28). Das Produzieren dauerte also nicht lange, zumal die Melodie vom „Klassiker No more auction Block“ (Winkler 2001, S.28), einer Gospel-Hymne, gecovert wurde. Er selbst kam jedoch mit dem Lied nicht in die Charts, dies schaffte erst das „Trio Peter, Paul und Mary“ (Winkler 2001, S.29) 1963.
Diese Zeit der Entstehung war durchzogen von vielen gesellschaftlichen Missständen und Umbrüchen. „Die neue Weltsicht veränderte die Gesellschaft, und das alles passierte Hals über Kopf“ (Dylan 2008, S. 121), schrieb Dylan über diese Zeit in seiner Biografie. Der ausschlaggebende Punkt hierfür waren für viele die Eingriffe der USA im Vietnam.
Kriegsgegner und linke Fraktionen demonstrierten auf den Straßen für den Frieden. Dazu kam die Neuentdeckung der Atomkraft, welche offensichtliche Gefahren aufwies. Oft brauchen Menschen, wenn sie etwas bewegen oder verändern wollen, ein Vorbild, dem sie nachgehen können. Diese Funktion übernahm Bob Dylan, jedoch unabsichtlich. „Singen gegen den Krieg, Sichaufbäumen gegen Ungerechtigkeit und Missstände und der bloße Name Bob Dylan sind längst Synonyme geworden - und das, obwohl von Dylan kein einziges eindeutiges Statement gegen den Vietnamkrieg vorgebracht wurde.“ (Rosteck 2006, S. 137). Die Massen projektierten ihre Wünsche in die Lieder Dylans hinein. Hierzu gaben natürlich die Texte der Lieder den Anstoß. So ist das Lied „Blowin‘ in the wind“, indem es darum geht, was alles noch passieren muss, bevor die Welt zur Vernunft kommt, zu einem Protestsong geworden. Es wird als „finger-pointing-song“ (Detering 2009, S.42) bezeichnet, was meint, dass es eben diese gesellschaftlichen Zustände aufzeigt und ein Eingreifen hervorrufen kann. So fühlte sich „eine ganz[e] regimekritische und obrigkeitsfeindliche Generation mit einem zu ihr passenden musikalischen Fundament“ (Rosteck 2006, S. 28) versorgt. Doch nicht zu vergessen ist, dass Dylan selbst nie solch eine Absicht verkündete.
Wenn man also die Interessen von Sender und Empfänger betrachtet, scheinen sie sich fast zufällig zu ergänzen. Natürlich wollte Dylan einen Hit produzieren und Geld verdienen, wie es jeder Künstler will. In der Atmosphäre des Kaffeehauses, welche damals meist der linken Szene angehörten, entstand ein Song, welcher Fragen für die Welt aufwarf. Ob Dylan damit bewusst oder unbewusst auch eine Hymne für die Gerechtigkeit entwerfen wollte sei dahingestellt, die Menschen jedoch interpretierten dies so und schufen sich ein Leitmotiv, was in Zeiten von Unruhen gebraucht wird. Dies führte zum Erfolg des Liedes und des Künstlers selbst.
Zum Erfolg eines Liedes gehört allerdings nicht nur das Image des Künstlers, sondern auch der Text des Liedes an sich, die Art des Vortragens und die Notenführung. Dies wird nun im Folgenden als Dualismus zwischen musikalischen und außermusikalischen Ausdrucksmitteln betrachtet.
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- Citation du texte
- Anne-Marie Holze (Auteur), 2011, Analyse von Bob Dylans Lied „Blowin‘ in the Wind“. Aspekte der Semiotik nach Philip Tagg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311627
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