Dieser Aufsatz behandelt einige nicht ganz uninteressante Aspekte der Kolonialgeschichte Frankreichs. Der Gegenstand dieser Thematik sorgt immer noch bis heute für Spannungen in den diplomatischen Beziehungen zwischen der Volksrepublik Algerien und Frankreich. Die Republik der Fraternité, Egalité et Liberté weigert sich immer noch, für das Kriegsverbrechen, Folter und Vergewaltigungen, in die die französische Armee direkt verwickelt war und systematisch beging, zu entschuldigen. Überlebende, Militärangehörige und Intellektuelle waren Augenzeugen einer blutigen Auseinandersetzung und berichteten über grausame Verbrechen an der algerischen Zivilbevölkerung. Die französische Presse beschäftigt sich erst seit 1999 ernsthaft mit der Wahrheit während des Algerienkriegs, weil man bis dato nur von den „Ereignissen in Algerien“, und nicht vom Algerienkrieg, sprechen durfte. Die Abschaffung eines Gesetzes, das die Bezeichnung der algerischen Revolution und ihrer brutalen Niederschlagung durch das französische Militär als „Krieg“ unter Strafe stellte, erlaubte eine halbherzige Aufarbeitung der Ereignisse um den Algerienkrieg.
Paradoxerweise hat die französische Assemblé National den Massenmord der Osmanen an den Armeniern anerkannt. Das EU-Gründungsmitglied unternimmt jedoch alles, um die weniger glorreichen Facetten eigener Geschichte -angesichts des historisch bewiesenen Kriegsverbrechens an den Algeriern- zu verschleiern. Sein nationales Archiv und das Archiv über Charles de Gaulles bleiben für die Geschichtsforschung gesperrt. Auch die Dokumentation der französischen Armee während des algerischen Aufstandes 1954 bis 1962 steht bis heute unter Geheimhaltungsgesetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Situation in Algerien vor dem Ausbruch des Kriegs
- Eroberung Algeriens 1830
- Politische Lage der Algerier
- Ausbruch des Befreiungskriegs 1954
- Nationalistische Prägung und Strategie der Freiheitsfront
- Blutige Kämpfe für Freiheit und gegen Annexion
- Deutsche Haltung und deutsche Waffenlieferung während des Kriegs
- Der General an der Macht zur Erhaltung des französischen Algerien?
- De Gaulle an der Spitze der V. Republik
- Radikalisierungsschub seiner Haltung und die Unabhängigkeit Algeriens
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die politischen und historischen Rahmenbedingungen des algerischen Befreiungskriegs und untersucht die Gründe für Algeriens Unabhängigkeit trotz seiner Bedeutung als Energie- und Rohstofflieferant für Frankreich. Sie beleuchtet die nationalistischen Kräfte und Motive hinter der Unabhängigkeitsbewegung sowie Frankreichs Reaktion auf diese Bestrebungen.
- Die politische und wirtschaftliche Bedeutung Algeriens für Frankreich
- Die Rolle der nationalistischen Bewegungen im Algerienkrieg
- Frankreichs Reaktion auf die Unabhängigkeitsbestrebungen in Algerien
- Die Rolle des Generals de Gaulle im Algerienkrieg
- Die deutsche Haltung und Unterstützung während des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die Lage in Algerien vor Ausbruch des Kriegs, inklusive der französischen Eroberung im Jahr 1830 und der politischen Lage der Algerier. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Ausbruch des Befreiungskriegs im Jahr 1954, den nationalistischen Motiven und der Strategie der FLN. Das dritte Kapitel beleuchtet die blutigen Kämpfe für Freiheit und gegen Annexion, die Rolle der deutschen Waffenlieferungen sowie die Haltung der Bundesrepublik während des Krieges.
Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die Rolle des Generals de Gaulle und seine Algerienpolitik. Es analysiert seinen Aufstieg an die Macht, seinen politischen Gesinnungswandel und seine pragmatische Haltung zugunsten eines unabhängigen Algeriens. Das fünfte Kapitel wird in dieser Vorschau nicht zusammengefasst, da es möglicherweise Spoiler enthalten könnte.
Schlüsselwörter
Der Algerienkrieg, die französische Kolonialzeit, die FLN, die deutsche Waffenlieferung, die Unabhängigkeitsbestrebungen, die Rolle von De Gaulle, die politische und wirtschaftliche Bedeutung Algeriens für Frankreich, die Repression, der Kampf um die Freiheit, die nationale Identität, die internationale Politik, die Menschenrechtsverletzungen.
- Arbeit zitieren
- MA Youssef Fargane (Autor:in), 2001, Algerienkrieg 1954-1962. Die letzte französische Kolonie in Nordafrika: Algerien zwischen Freiheit und Annexion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3114