Die zu zeigende Stunde ist die siebte Einzelstunde in der Einheit „Bundeswehreinsatz in Afghanistan – Eine Mission impossible?“ Dabei steht der laut Kerncurriculum zu bearbeitende Aspekt „Der politische Willensbildungsprozess in Deutschland bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr“ im Fokus. Es gibt jedoch auch Anknüpfungspunkte zur vorangegangenen Einheit, die die sicherheitspolitischen Herausforderungen (Terrorismus, Neue Kriege) in den Vordergrund stellte. In der aktuellen Einheit wurde damit begonnen, dass die Schüler den laut Spiralcurriculum bereits in 9/2 thematisierten Gesetzgebungsprozess rekapitulierten und die Bundeswehr als „Parlamentsarmee“ und die Bedeutung dieser Konstellation u.a. historisch einordneten. Dies bildete zugleich die Grundlage für das Vorhaben, das Fachkonzept Legitimation weiter zu entwickeln. Die Schüler erarbeiteten in dieser Hinsicht unter Einbezug des Grundgesetztes die nach Easton strukturelle Legitimität (nach Max Weber die legale) als einen wesentlichen Aspekt von Legitimität einer politischen Entscheidung am konkreten Fall der Ausrüstung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen. In der vorbereitenden Stunde wurden die Redeprotokolle aus der aktuellen Stunde des Bundestages vom 31. Januar 2013 zur Frage, ob die Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen ausgerüstet werden solle hinsichtlich möglicher pro und contra Argumente und rhetorischer Aspekte analysiert.
1. Darstellung der Unterrichtssequenz
Die zu zeigende Stunde ist die siebte Einzelstunde in der Einheit „Bundeswehreinsatz in Afghanistan – Eine Mission impossible?“[1] Dabei steht der laut Kerncurriculum zu bearbeitende Aspekt „Der politische Willensbildungsprozess in Deutschland bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr“ im Fokus. Es gibt jedoch auch Anknüpfungspunkte zur vorangegangenen Einheit, die die sicherheitspolitischen Herausforderungen (Terrorismus, Neue Kriege) in den Vordergrund stellte. In der aktuellen Einheit wurde damit begonnen, dass die Schüler[2] den laut Spiralcurriculum bereits in 9/2 thematisierten Gesetzgebungsprozess rekapitulierten und die Bundeswehr als „Parlamentsarmee“ und die Bedeutung dieser Konstellation u.a. historisch einordneten. Dies bildete zugleich die Grundlage für das Vorhaben, das Fachkonzept Legitimation weiter zu entwickeln. Die Schüler erarbeiteten in dieser Hinsicht unter Einbezug des Grundgesetztes die nach Easton strukturelle Legitimität (nach Max Weber die legale) als einen wesentlichen Aspekt von Legitimität einer politischen Entscheidung am konkreten Fall der Ausrüstung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen. In der vorbereitenden Stunde wurden die Redeprotokolle aus der aktuellen Stunde des Bundestages vom 31. Januar 2013 zur Frage, ob die Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen ausgerüstet werden solle hinsichtlich möglicher pro und contra Argumente und rhetorischer Aspekte analysiert.
2. Lerngruppenanalyse
Die Lerngruppe besteht aus jeweils 12 Schülerinnen und Schülern, welche ich seit Halbjahresbeginn im Ausbildungsunterricht unterrichte. Es handelt sich hierbei um einen zweistündigen Ergänzungskurs. Mit dem Fachkonzept Legitimation sind die Schüler aufgrund des Spiralcurriculums bereits mehrfach in Berührung gekommen. So wurden mit den KC-Themen in 8/2 „Politik im Nahbereich“ und 9/2 „Der politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozess in der BRD“ grundlegende Kenntnisse vermittelt.[3] Diesbezüglich stehen die Schüler auf dem Kompetenzniveau, dass sie die Legitimität politischer Entscheidungen. An dieser Stelle soll die heutige Stunde anknüpfen (siehe Kapitel 3). Die Analyse von Redeprotokollen aus dem Bundestag und die Positionierung innerhalb einer Skala ist den Schülern aus anderen Zusammenhängen bekannt, so dass an dieser Stelle von einem routinierten Umgang bzgl. der methodischen Kompetenz ausgegangen werden kann.
Eine Herausforderung für die Lehrkraft stellt die sehr heterogene Leistungscharakteristik des Kurses dar. Deswegen wird es Aufgabe der Lehrkraft sein, an geeigneten Stellen Anknüpfungspunkte auch für die schwächeren Schüler herzustellen, um eine möglichst breite Mobilisierung zu fördern. Ohne diese würde sich die Beteiligung auf einige wenige Leistungsträger innerhalb des Kurses beschränken, weswegen zudem darauf geachtet werden muss, die eher schwächeren Schüler in Gesprächsphasen im AFB I und II zu Wort kommen zu lassen. Die Leistungsstärkeren sind durchaus in der Lage, auch differenzierte Erkenntnisse im AFB III zu formulieren. Mitunter ist es schwierig, eine kontroverse Diskussion zu führen, da die Schüler häufig in ein Muster verfallen, nur die betreffenden Aspekte/Argumente aufzuzählen, ohne diese kontrovers und diskursiv zu klären. In diesem Fall wird die Aufgabe der Lehrkraft sein, ggf. mit (provozierenden) Impulsen eine Diskussion aufrecht zu halten. Insgesamt ist die Lernatmosphäre in der Lerngruppe als angenehm und die Lernbereitschaft als angemessen zu bezeichnen. Allerdings stellte die Abwesenheit teilweise mehrerer Schüler in den Vorstunden aus unterschiedlichen organisatorischen Gründen für die Kontinuität des Unterrichts eine Herausforderung dar.
3. Didaktische Erörterung
Sachanalyse
Im Zuge des Afghanistaneinsatzes der Bundeswehr, bei dem u. a. auch Drohnen zu Aufklärungs- und Überwachungszecken eingesetzt wurden, hat der Bundestag im Januar 2013 auf Verlangen der LINKEN, ausgelöst durch die Pläne des damaligen Verteidigungsministers Thomas de Maizière, die Bundeswehr auch mit bewaffneten Drohnen (In Opposition und Medien oft auch als „Kampfdrohnen“ bezeichnet) auszurüsten, eine aktuelle Stunde einberufen und dieses Thema auf die Agenda gesetzt. Befürworter dieser Pläne bringen vor allem den besseren und effektiveren Schutz der eigenen Soldaten, den zielgerichteteren Waffeneinsatz (und dadurch eine Vermeidung von zivilen Opfern) und die geringeren Kosten z.B. gegenüber Kampfflugzeugen als Argumente an. Zudem müsse Deutschland auch mit dem technischen Fortschritt auch in der Waffentechnologie mitgehen. Dieser liege bei den bewaffneten Drohnen.[4] Die Gegenseite sieht hingegen derzeit keine Notwendigkeit für die Bundeswehr, mit bewaffneten Drohnen ausgerüstet zu werden, da es derzeit keine Anzeichen für einen Einsatz gibt, in denen diese gebraucht werden. Es werden weiterhin eine Dehumanisierung des Krieges („Playstation-Mentalität“) und eine sinkende Hemmschwelle für den Einsatz dieser Waffen angemahnt. Die von den Befürwortern angebrachte Präzision der Drohnen wird in Frage gestellt und zudem die psychischen Folgen für die Zivilbevölkerung bedacht, die durch die Permanenz von Kampfdrohnen an Himmel in ständiger Angst leben müssten. Auch die geringen Kosten sind kein wirklicher Vorteil, da dadurch auch die Gefahr besteht, dass sich feindliche Kräfte in absehbarer Zeit damit ausrüsten. Letztlich sind bewaffnete Drohnen auch völkerrechtlich umstritten, da u. a. eigentlich das Verhaften und eine im Zuge dessen durchgeführte Gerichtsverhandlung von Terroristen Vorrang hat, zumindest im Falle bisher von den USA eingesetzten Kampfdrohnen „Todesurteile“ ohne Verfahren vollstreckt worden sein sollen.[5]
Didaktische Analyse
Im Zentrum der Stunde steht die Weiterentwicklung des Fachkonzepts „Legitimation“. Unter Legitimation wird u.a. die Rechtfertigung politischer Entscheidungen verstanden. Nach Easton gibt es dabei das Legitimitäts-Modell, das auf drei Säulen beruht: Die personelle, die strukturelle (im Sinne Max Webers die charismatische und die legale) und ideologische Legitimität. Die personelle Legitimität (die den Schülern aus einem anderen Unterrichtszusammenhang bekannt ist) wird dadurch gekennzeichnet, dass sich politische Entscheidungen mittels einer hohen personalen Autorität einer politischen Führungskraft legitimieren. Die strukturelle Legitimität bedeutet den Glauben an die Rechtmäßigkeit der Strukturen und der konstitutionellen Verfahren. Diese beiden Säulen sind dem Schülern bekannt.[6] Es ist bzgl. dieses Fachkonzeptes aber anzustreben, dass sich das Wissen der Schüler hinsichtlich der Legitimität politischer Entscheidungen nicht allein auf diese Möglichkeiten beschränkt, sondern in einer demokratischen pluralistischen Gesellschaft neben dem Aspekt der Legalität auch die in dieser Gesellschaft konstitutiven Werte zur Rechtfertigung und Anerkennung von politischen Entscheidungen gehören.[7] Diese Erkenntnis auf dem Hintergrund eines theoretischen Modells stellt die zentrale Ausdifferenzierung des Fachkonzeptes und den gangbaren Schritt dieser Stunde dar. Es ist davon auszugehen, dass zumindest einigen Schülern bereits bekannt ist, dass politische Entscheidungen nicht allein durch ihre Legalität legitimiert sind sondern auch Grundwerte in diese involviert sind. Dieser Schritt scheint dennoch sinnvoll, da eine gezielte Strukturierung dieses Wissens anhand der Theorie von Easton fundiert und für alle Schüler (nochmal) bewusst gemacht wird.
Auf dem Weg zu dieser Erkenntnis werden die Schüler mit einem Videoausschnitt konfrontiert, das bereits eine kontroverse Positionierung in der Einstiegsphase ermöglicht und anhand des motivierenden und aktuellen Problems der Ausrüstung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen eine politische Entscheidung darstellt, die es letztlich zu legitimieren gilt. In dieser Phase können die Schüler ihr Vorwissen aus den vorherigen Stunden (insbesondere aus den Plenarprotokollen, die zur Vorentlastung bereits gelesen wurden) einsetzen. Es wird folglich die Stundenfrage aufgestellt, ob die Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen ausgerüstet werden solle. Um diese Frage zu beantworten, analysieren die Schüler die vorliegenden Plenarprotokolle und ziehen die für sich bedeutsamsten, schlüssigsten Argumente heraus, um sich mit deren Hilfe zur Stundenfrage zu positionieren. In der folgenden Auswertungsphase werden zunächst die aufgeworfenen Argumentationen aus dem Material (und eigener ergänzender Aspekte) vertieft diskursiv geklärt, bevor diese Argumente kategorisiert werden. Zum einen bietet dieses Vorgehen den Vorteil, dass es für die Schüler zu einer sichtbaren Strukturierung und damit zu einem generalisierbaren Zugriff dieser Kategorien auf ähnlich gelagerte Fälle führt. Zum anderen stellt dieser Schritt die unmittelbare Vorstufe zum angestrebten kumulativen Schritt dar. Anhand dieser Kategorien wird die Frage aufgeworfen, inwiefern die heraus gearbeiteten Kriterien mit den in den Vorstunden erarbeiteten Ursprüngen von Legitimität übereinstimmen. Die Schüler sollen herausfinden, dass es sich hierbei, wenn überhaupt, nur vereinzelt um Kategorien der bereits bekannten Ursprünge von Legitimität handelt, sondern diese vielmehr im Bereich gesellschaftlicher (moralischer/ethischer) Grundwerte liegen. Auf der Basis dieser Erkenntnis wird das Schaubild aus den Vorstunden um den Begriff „(ideologische/moralische) Grundwerte“ erweitert. Dies schafft unter Einbezug von Vorwissen Orientierungswissen im Fachkonzept Legitimation.
Materialanalyse
Auf dem Weg zur zentralen Stundenerkenntnis wird den Schülern im Einstieg ein Video präsentiert, das die Problematik aufreißt und direkt an das Material zur Stunde anschließt, zum einen eine Provokation/Kontroverse gleich zu Beginn geschürt werden kann. Zum anderen können die Schüler an dieser Stelle Vorwissen aus den ihnen bekannten Plenarprotokollen aus den Vorstunden nutzen. Dies kann zu einer ersten kontroversen Stellungnahme führen, wodurch der gewählte Einstieg alle vier Funktionen nach Massing erfüllt (Strukturierung, Transparenz, Motivation, Mobilisation).[8] Das Video beinhaltet bereits eine erste kontroverse Sichtweise, stellt den Zusammenhang zur Bundeswehr her und ermöglicht eine erste Stellungnahme zum Stundenthema. Dadurch, dass es sich bei dem zu Wort kommenden ehemaligen Soldaten um einen ehemaligen Schüler der Eichenschule handelt, bietet das Material einen besonderen Reiz bzgl. des Lebensweltbezugs der Schüler.
Das zentrale Material der Stunde sind die Plenarprotokolle aus der 219. Bundestagssitzung (aktuelle Stunde) zum Thema „Ausrüstung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen“ vom 31. Januar, 2013. Es gibt dazu zwar noch aktuelleres Material aus dem Jahr 2014, aber aufgrund der Breite der am 31. Januar aufgeführten Argumente und dem deutlicheren Bezug zum Fall Afghanistan habe ich mich für diese Version entschieden. Gleichwohl wurden die Protokolle im Sinne der didaktischen Reduktion gekürzt und sich auf drei Redner fokussiert. Es wurde sich dabei auf Andrej Hunko (DIE LINKE) als Vertreter der antragstellenden Partei zur „Aktuellen Stunde“ (zugleich Oppositionsmitglied), den damaligen Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und den Vertreter der SPD, Rainer Arnold (ebenfalls von der Opposition), konzentriert. Der Vorteil dieses Materials liegt neben der Authentizität in der oben bereits erwähnten Breite der Argumentationen und in der Kontroversität. Die Schüler bekommen Erkenntnisse für beide zur Debatte stehenden Sichtweisen. Zunächst steht bei den Schülern also eine grundsätzliche Entscheidung hinsichtlich der Stundenfrage und der dazu im Text gefundenen Argumente an, bevor sie die für ihre Positionierung heran gezogenen Aspekte auch noch ranken und so eine subjektive Hierarchisierung der Kriterien bzgl. politischer Entscheidungen vornehmen. Der Inhalt des Materials ist zudem hinsichtlich des anzustrebenden kumulativen Schrittes der Stunde funktional. Die darin enthaltenen Argumente sind in der Mehrzahl den Grundwerten innerhalb der Gesellschaft zuzuschreiben, weswegen die Schüler auf dieser Grundlage die Komplexität der Legitimität politischer Entscheidungen nachvollziehen können.
Unterrichtsziele
Die Schüler beurteilen die Frage, ob die Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen ausgerüstet werden solle Kriterien geleitet und definieren im Zuge dessen Grundwerte innerhalb einer Gesellschaft als einen Teilaspekt von Legitimität politischer Entscheidungen.
Dazu…
- entwickeln sie auf Grundlage der Redeprotokolle und hierarchisierten Argumenten ein positionierendes Statement bzgl. der Stundenfrage
- bilden sie zentrale Kategorien/Kriterien, um die heraus gearbeiteten Argumente zu strukturieren
- erweitern sie das Schaubild der Ursprünge von Legitimität nach Easton
4. Methodische Erörterung
Im Zentrum der Stunde stehen als methodische Grundsatzentscheidungen kooperierende Arbeitsphasen und dynamische Unterrichtsgespräche. Die Erstellung eines positionierenden Statements hinsichtlich der Stundenfrage und daraus hervorgehend eine Positionierung auf einer Skala zwischen 0 und 10 (ohne den Wert 5, um ein „Verstecken“ in der Mitte auszuschließen) bildet dabei den Kern der Erarbeitungsphase. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass im Optimalfall eine kontroverse Diskussion des Stundenthemas provoziert wird, die zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Material und den darin enthaltenen Argumenten führt. Gleichermaßen sind die Schüler in dieser methodischen Form angehalten eine gründliche Analyse des Textes durchzuführen und sowohl im Statement, als auch in der Diskussion auf Textstellen zu verweisen. Gleichwohl können im Sinne einer kognitiven Aktivierung bzw. Einbringung von Vorwissen auch eigene ergänzende Argumente durch die Schüler erfolgen. Durch die jeweilige Positionierung der Schüler, die ggf. an der Tafel festgehalten werden kann (wodurch eine gezielte Ansprache durch die Lehrkraft möglich wäre), erfolgt eine kognitive und breite Aktivierung der Schüler. Dies soll für eine kontroverse Diskussion der Schüler sorgen, im Idealfall muss die Lehrkraft nur moderierend tätig sein und es entsteht eine Schüler-Schüler-Kommunikation. Sollte die erwartete Kontroversität innerhalb der Lerngruppe nicht eintreten, wird die Lehrkraft im Sinne eines advocatus diaboli tätig, um Stellungnahmen zu jeweiligen Gegenmeinungen einzufordern. Die Erstellung des Statements soll in Partnerarbeit durchgeführt werden. Da das Material bereits in der Vorstunde gesichtet wurde, haben die Schüler die Möglichkeit, sich auf eine diskursive, abwägende Auseinandersetzung zu konzentrieren, um schließlich zu einem Gruppenergebnis zu kommen. Dies fördert zum einen die Kommunikation und Kooperation unter den Schülern, zum anderen werden in dieser Phase entscheidende Aspekte mitunter bereits vorgedacht/ ausgeschärft. Die Aufgabe der Erstellung eines Statements ist für die Schüler im Sinne problemorientierten Unterrichts herausfordernd und fordert die Erstellung eines Lernprodukts, das im folgenden diskursiv ausgewertet werden kann. Zu diesem Zweck werden zwei unterschiedliche Statements zunächst präsentiert und von den jeweiligen Schülern erläutert. Es wäre zwar reizvoll, ohne eine solche Erläuterung direkt in die Diskussion einzusteigen, um ohne zeitlichen Verlust eine solche Erläuterung diskursiv im Plenum zu erarbeiten. Aus lernpsychologischen Gründen (s. Kap. 2) soll jedoch die Vorstellung ihres Statements durch die jeweiligen Schüler erfolgen, um die gesamte Lerngruppe „abzuholen“ und eventuelle Schwierigkeiten in der Lesbarkeit oder im Verständnis im Vorwege zu klären. Zum Abschluss der Auswertungsphase werden die genannten Argumente gemeinsam mit den Schülern kategorisiert. Dies soll dazu führen, dass bisher Diskutierte zu strukturieren und auch Fallübergreifend im Sinne einer Generalisierung greifbar zu machen. Zudem wird durch diese Kategorisierung die Komplexität politischer Entscheidungen deutlich und sorgt für eine Ausdifferenzierung der Urteilskompetenz.
In der Vertiefungsphase soll das Fachkonzept Legitimation in den Fokus gerückt werden. Dazu wird mit Hilfe von gezielten Impulsen im Unterrichtsgespräch ermöglicht, dass das bereits in den Vorstunden erstellte Schaubild zum Modell von Easton erweitert wird.
In der Einstiegsphase werden die Schüler mit einem Videoausschnitt konfrontiert. Dieser soll dazu verleiten, dass eine breite Mobilisierung der Lerngruppe erfolgt, was dadurch ermöglicht wird, dass die Schüler an dieser Stelle bereits Vorwissen aus den Vorstunden anbringen können.
[...]
[1] Vgl. Niedersächsisches Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe S.13.
[2] Im folgenden Verlauf des Entwurfs wird die Bezeichnung „Schüler“ für einen besseren Lesefluss sowohl für Schüler als auch Schülerinnen verwendet.
[3] Vgl. Niedersächsisches Kerncurriculum für das Gymnasium Schuljahrgänge 8-10.
[4] Vgl. Frericks S. 32
[5] Vgl. ebd., S. 36
[6] http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000000970/02_Kap2.pdf?hosts=
[7] Vgl. Weißeno, S. 120
[8] Vgl. Lach & Massing, 2013
- Arbeit zitieren
- Sören Haß (Autor:in), 2015, Soll die Bundeswehr auf „Kampfdrohnen“ setzen? (Politik/Wirtschaft, 8. - 10. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311338
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