Schon Martin Luther hat sich dem Galaterbrief in besonderer Weise verbunden und verpflichtet gefühlt. In einer seiner berühmten Tischreden jubilierte er, dass der Galaterbrief seine „Keth von Bor“ (Käthe von Bora) sei.1 Für Luther war der zentrale Aspekt des Galaterbriefs die Lehre von Christus, der die Menschen ohne Gesetzeswerke – allein aus Glauben (sola fide), allein durch Christus (solus Christus) und allein durch Gnade (sola gratia) – gerechtfertigt. In seinem Vorwort zur Erklärung des Galaterbriefs schreibt er: „Vor allen Dingen muss man wissen, was die Sache sei, davon St. Paul in dieser Epistel handelt. Und ist eben diese, dass er beweist und erhalten will, wie man durch Glauben an Christus Gottes Gnade, Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit erlangen müsse, auf dass wir gewiss und eigentlich erkennen und wissen mögen, was die Gerechtigkeit des Glaubens sei, und was Unterschied sei zwischen dieser und allerlei anderer Gerechtigkeit.“
Dieser Exegese liegt die Perikope aus Gal 3,10-14 zu Grunde. Paulus beschäftigt sich in diesem Abschnitt mit dem Fluch des Gesetzes. Seine Thesen begründet er anhand von alttestamentlichen Bibelstellen. Er stellt fest, dass der Mensch, welcher auf Gesetzeswerke vertraut unter dem Fluch steht (v.10-12). Jesus Christus hat uns nun von diesem Fluch losgekauft, indem er als Sohn Gottes am Kreuz für uns starb und somit zum Fluch wurde. Durch diesen Opfertod Jesu kommt der Segen Abraham zu den Nationen (v. 14).
Die Paulusbriefe des Neuen Testaments haben ein Alter von knapp 2000 Jahren und stammen aus einer der Meisten von uns fremden Kultur. Damit die Texte in unserer heutigen Kultur verstanden werden können, ist eine Auslegung notwendig. Bei jeder Auslegung ist jedoch zu beachten, dass keine Auslegung vollkommen oder abgeschlossen ist, sie wird immer Stückwerk sein (vgl. 1. Kor 13,9).
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- HISTORISCHE SITUATION
- DER VERFASSER
- SINN DES SCHREIBENS
- DIE EMPFÄNGER
- Die Provinzhypothese
- Die Landschaftshypothese
- ENTSTEHUNGSZEIT UND ORT DER ABFASSUNG
- ÜBERSETZUNGSVERGLEICH
- TEXTANALYSE
- ABGRENZUNG DES TEXTES
- STELLUNG IM KONTEXT
- GLIEDERUNG
- TRADITIONSGESCHICHTE
- ÜBERNOMMENE BZW. VORGEPRÄGTE FORMELN
- BEGRIFFSBESTIMMUNG „GESETZ“
- MOTIV- UND RELIGIONSGESCHICHTLICHE ANALYSE - DER LOSKAUF
- SINN DES TEXTES
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Galaterbrief ist ein grundlegendes Werk der christlichen Theologie, das sich mit der Rechtfertigung des Menschen vor Gott auseinandersetzt. Paulus argumentiert gegen eine judenchristliche Strömung, die die Einhaltung des mosaischen Gesetzes als Voraussetzung für die Erlösung ansah. Er stellt hingegen die Bedeutung des Glaubens an Jesus Christus als alleinigen Weg zur Rechtfertigung und zum Erhalt des Heils heraus.
- Rechtfertigung durch den Glauben (sola fide)
- Die Bedeutung von Christus als alleiniger Retter (solus Christus)
- Die Rolle des Gesetzes im christlichen Glauben
- Die Einheit der Gemeinde und die Bedeutung des gemeinsamen Glaubens
- Die Auslegung des Alten Testaments im Lichte des Neuen Testaments
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 - Einleitung
Der Galaterbrief beginnt mit einer Einleitung, in der Paulus seine Autorität als Apostel bekräftigt und die Wichtigkeit des Evangeliums betont. Er stellt fest, dass die Rechtfertigung allein durch den Glauben an Christus geschieht, nicht durch die Werke des Gesetzes.
Kapitel 2 - Historische Situation
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Situation des Galaterbriefs und liefert Informationen über den Verfasser, den Zweck des Schreibens und die Empfänger. Es wird die Frage diskutiert, ob der Galaterbrief an die südgalatische Provinz oder an die Landschaft Galatien gerichtet war.
Schlüsselwörter
Der Galaterbrief befasst sich mit zentralen Themen des christlichen Glaubens, darunter Rechtfertigung, Glaube, Gnade, Gesetz, Freiheit, Einheit, Gemeinde, und die Auslegung des Alten Testaments. Weitere Schlüsselwörter sind die Namen von Personen, die im Brief eine Rolle spielen, wie Paulus, Jesus Christus, Abraham und die Galater selbst.
- Arbeit zitieren
- Simon Leutz (Autor:in), 2014, Exegese zu Galater 3,10-14. "Der Fluch des Gesetzes", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311232
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