Der Buchstabe „ß“ existiert nur in der deutschen Schriftsprache und wird zur Darstellung des stimmlosen s genutzt. Sein Ursprung ist rein typografisch. Seine Darstellung entstammt den Schriftsätzen Antiqua ( ab 18/19. Jhd. in Deutschland gebräuchlich) und Fraktur (bis Anfang 20. Jhd. häufigste Druckschrift in Deutschland). Dies entspricht einer Verschmelzung der Ligatur aus langem s (ſ) und rundem s (s) in der Antiquaschrift, oder einer Ligatur aus langem s und z (ſʒ) in der Frakturschrift. Aus letzterem lässt sich auch der Name Eszett ableiten.
Das <ß> wurde mit der Orthographischen Konferenz von 1901 als verbindlich festgelegt und im deutschsprachigen Raum, mit Ausnahme der Schweiz, auch angenommen.
Durch die Rechtschreibreform von 1996 rückte das <ß> vom Doppelkonsonant <ss> ab. Bis dahin wurde es vorrangig im Verhältnis zu <ss> beschrieben. Nach der neuen Rechtschreibung gilt es nun als andere Darstellung von [s]. <ß> wird regeltechnisch also nicht mehr als anders geschriebenes <ss> gesehen, das einen vorhergegangenen Kurzvokal markiert.
Da Schrift und Schreiben nicht nur Begriffe der Sprach- und Literaturwissenschaft sind, ergibt sich ihre Bedeutung nicht nur aus Gründen der Effizienz. Richtiges Schreiben und Wissen, um die eigene Sprache sind auch Vermittlungsgegenstände hinsichtlich des Verständnisses gegenüber der eigenen Kultur. Für den Orthographieunterricht steht natürlich dennoch die korrekte Nutzung des s-Lautes als rein sprachwissenschaftliches Phänomen im Zentrum. Das richtige Schreiben ist hier vor allem daher wichtig, da sich durch falsche Verwendung große semantische Unterschiede ergeben.
Inhaltsverzeichnis:
1 Geschichtliche Entwicklung der S- Schreibung
2 Regeln der S- Schreibung
2.1 phonetische Unterscheidung der S- Laute
2.2 Regelungen der S- Schreibung
3 Die Bedeutung der S- Schreibung im Orthographieunterricht
3.1 Fehlerquelle das vs. dass
3.2 mögliche Herangehensweisen an die Thematik
3.3 Problemfelder der Regeln
4 Literaturverzeichnis
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