Anfang April 2014 wurde in Brüssel von der Europäischen Bürgerinitiative gegen Embryonenforschung eine Petition vorgelegt. An die zwei Millionen EU-Bürger haben durch ihre Unterschrift kund getan, dass sie ein Forschungsverbot, dort wo Embryonen zerstört werden, wünschen, denn menschliches Leben beginne mit der Empfängnis.
Natürlich wurde dies von den verschiedensten Seiten kommentiert und die kontrovers geführte Diskussion zeigt auf, dass sich die Menschen in dieser Frage derzeit nicht einig sind. Die neuen Erkenntnisse auf dem Sektor der Fortpflanzungsmedizin haben kontrovers geführte Diskussionen über den Beginn des menschlichen Lebens entstehen lassen, denn von diesem hängt letztlich die Forschung auf diesem Gebiet in rechtlicher und ethischer Hinsicht ab.
Und es stellt sich die Frage, ob man nicht analog zur zwar allgemein anerkannten, aber mittlerweile doch umstrittenen Definition des Todes des Menschen durch den Hirntod, auch bezüglich des Lebensbeginns des Menschen eine solche rechtlich allgemein anerkannte Definition festlegen sollte.
Wie wurde das ungeborene Leben aber im Laufe der Geschichte betrachtet? War man der Ansicht, dass „der Embryo sich als Mensch oder zum Menschen entwickelt“?
Wobei unter Embryo, angesichts der Uneinigkeit der Wissenschaftler bezüglich der Begrifflichkeiten, in dieser Arbeit der ungeborene Mensch bis zur neunten Woche zu verstehen ist. Danach wird er bis zur Geburt als Fetus bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Entwicklung des ungeborenen menschlichen Lebens
- 1.1 Embryogenese
- 1.2 Fetogenese
- 2. Blick in die Geschichte
- 2.1 Antike
- 2.2 Weltreligionen
- 2.2.1 Hinduismus/Buddhismus
- 2.2.2 Judentum
- 2.2.3 Christentum
- 2.2.4 Islam
- 2.3 Wissenschafts- und Medizingeschichte
- 2.3.1 Präformationstheorie
- 2.3.2 Epigenese-Theorie
- 2.4 Rechtsgeschichte
- 3. Moralischer Status des ungeborenen Menschen
- 3.1 Unbedingt schützenswürdig - Der Mensch entwickelt sich als Mensch
- 3.1.1 Religion
- 3.1.2 Deontologie
- 3.1.3 Gesetz der Gleichursprünglichkeit
- 3.1.4 SKIP-Argumente
- 3.2 Abgestuft schützenswürdig - Der Mensch entwickelt sich zum Menschen
- 3.2.1 Nidation
- 3.2.2 Unteilbarkeit des Embryos
- 3.2.3 Ausbildung des Nervensystems
- 3.2.5 Suggestion eines Menschen
- 3.2.6 Psychische Bindung der Mutter
- 3.2.7 Extrauterine Lebensfähigkeit
- 3.2.8 Geburt
- 3.3 Nicht schützenswürdig
- 3.3.1 Natur-Argument
- 3.3.2 Phänomenologie-Argument
- 3.3.3 Argument der Relationalität
- 3.3.4 Einige andere Argumente
- 3.1 Unbedingt schützenswürdig - Der Mensch entwickelt sich als Mensch
- 4. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den moralischen Status des ungeborenen menschlichen Lebens. Die Arbeit beleuchtet die vorgeburtliche Entwicklung, historische und religiöse Perspektiven auf das ungeborene Leben sowie verschiedene ethische Argumente für und gegen seinen Schutz. Ziel ist es, die Komplexität dieser Frage aufzuzeigen und verschiedene Standpunkte zu präsentieren.
- Die vorgeburtliche Entwicklung des Menschen (Embryogenese und Fetogenese)
- Historische und religiöse Perspektiven auf den Status des ungeborenen Lebens
- Ethische Argumente für einen unbedingten, abgestuften oder keinen Schutz des ungeborenen Lebens
- Die Rolle der Wissenschaft und Medizin in der Debatte
- Aktuelle rechtliche und ethische Fragestellungen im Kontext der Embryonenforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung diskutiert die kontroverse Debatte um Embryonenforschung und den Beginn menschlichen Lebens, ausgelöst durch eine abgelehnte EU-Petition. Sie hebt die Uneinigkeit bezüglich des moralischen Status des Embryos hervor und begründet die Notwendigkeit einer eingehenden Auseinandersetzung mit der Thematik.
1. Entwicklung des ungeborenen menschlichen Lebens: Dieses Kapitel beschreibt die biologische Entwicklung des ungeborenen Kindes, beginnend mit der Befruchtung der Eizelle bis zur Ausbildung des Fetus. Es werden die Prozesse der Embryogenese und Fetogenese detailliert erläutert und wichtige Meilensteine der Entwicklung hervorgehoben.
2. Blick in die Geschichte: Dieser Abschnitt untersucht historische und religiöse Perspektiven auf den Status des ungeborenen Lebens. Von der Antike bis zu den Weltreligionen (Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam) werden verschiedene Sichtweisen beleuchtet. Darüber hinaus werden Entwicklungen in der Wissenschafts- und Medizingeschichte (Präformationstheorie und Epigenese-Theorie) sowie der Rechtsgeschichte betrachtet, um den Wandel der gesellschaftlichen und ethischen Auffassungen zu zeigen.
3. Moralischer Status des ungeborenen Menschen: Dieses Kapitel steht im Zentrum der Arbeit und untersucht den moralischen Status des ungeborenen Menschen aus verschiedenen ethischen Perspektiven. Es werden Argumente für einen unbedingten Schutz (basierend auf religiösen, deontologischen und philosophischen Prinzipien) sowie für einen abgestuften Schutz (unter Berücksichtigung von Entwicklungsstufen wie Nidation, Ausbildung des Nervensystems und Extrauterine Lebensfähigkeit) diskutiert. Zusätzlich werden Argumente gegen jeglichen Schutz des Embryos präsentiert und analysiert.
Schlüsselwörter
Vorgeburtliches Leben, Embryo, Fetus, Embryonenforschung, Moralischer Status, Ethische Argumente, Bioethik, Religion, Recht, Geschichte, Entwicklung, Schutzwürdigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Der moralische Status des ungeborenen menschlichen Lebens
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den moralischen Status des ungeborenen menschlichen Lebens. Sie beleuchtet die vorgeburtliche Entwicklung, historische und religiöse Perspektiven sowie verschiedene ethische Argumente für und gegen dessen Schutz.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die vorgeburtliche Entwicklung des Menschen (Embryogenese und Fetogenese), historische und religiöse Perspektiven auf den Status des ungeborenen Lebens, ethische Argumente für einen unbedingten, abgestuften oder keinen Schutz des ungeborenen Lebens, die Rolle der Wissenschaft und Medizin in der Debatte und aktuelle rechtliche und ethische Fragestellungen im Kontext der Embryonenforschung.
Welche Entwicklungsstufen des ungeborenen Lebens werden betrachtet?
Die Arbeit beschreibt detailliert die Embryogenese und Fetogenese, wobei wichtige Meilensteine der Entwicklung hervorgehoben werden. Im Zusammenhang mit dem abgestuften Schutz werden Entwicklungsstufen wie Nidation, Ausbildung des Nervensystems und die extrauterine Lebensfähigkeit diskutiert.
Welche historischen und religiösen Perspektiven werden beleuchtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Sichtweisen auf den Status des ungeborenen Lebens, von der Antike bis zu den Weltreligionen (Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam). Weiterhin werden Entwicklungen in der Wissenschafts- und Medizingeschichte (Präformationstheorie und Epigenese-Theorie) sowie der Rechtsgeschichte analysiert.
Welche ethischen Argumente werden diskutiert?
Die Arbeit präsentiert und analysiert verschiedene ethische Argumente. Dies umfasst Argumente für einen unbedingten Schutz (basierend auf religiösen, deontologischen und philosophischen Prinzipien) sowie für einen abgestuften Schutz. Argumente gegen jeglichen Schutz des Embryos werden ebenfalls untersucht.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Vorgeburtliches Leben, Embryo, Fetus, Embryonenforschung, Moralischer Status, Ethische Argumente, Bioethik, Religion, Recht, Geschichte, Entwicklung, Schutzwürdigkeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur Entwicklung des ungeborenen Lebens, zu historischen und religiösen Perspektiven, zum moralischen Status des ungeborenen Menschen und einen Ausblick. Jedes Kapitel wird zusammengefasst. Ein Inhaltsverzeichnis und ein Überblick über die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sind enthalten.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Komplexität der Frage nach dem moralischen Status des ungeborenen Lebens aufzuzeigen und verschiedene Standpunkte zu präsentieren, ohne explizit eine eigene Schlussfolgerung zu favorisieren. Die Komplexität der Thematik und die Vielfalt der ethischen Argumente stehen im Vordergrund.
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- Mag. theol. Ottilie Kumpitsch (Autor), 2015, Welchen Status hat vorgeburtliches Leben?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310846