Ziel der Arbeit ist es, die aus heutiger Sicht relevanten ökonomischen Erfolgsfaktoren von Regionen zu bestimmen. Es werden klassische und moderne Theorien dargestellt, welche sich alle mit der Identifizierung von Erfolgsfaktoren von Wirtschaftsregionen beschäftigen. Ob in der heutigen Zeit klassische Erfolgsfaktoren angemessen sind, oder durch die zunehmende Globalisierung sich ändernde relevante Erfolgsfaktoren ergeben und eine Rolle spielen, wird der Gang der Untersuchung zeigen. Zusammenfassend wird aus der Gegenüberstellung sämtlicher Ansätze und der Identifizierung ausschlaggebender Erfolgsfaktoren ein Ausblick für die weitere Forschung gegeben, um Standorte erfolgsorientiert zu führen.
I INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung
1.1 Hintergrund zur Regionalisierungstendenz
1.2 Problemstellung und Zielsetzung
1.3 Vorgehen
2 Analyse von Erfolgsfaktoren für Regionen
2.1 Grundlagen
2.1.1 Erfolgsfaktoren
2.1.2 Standortfaktoren
2.1.3 Unternehmerische Standortentscheidungsprozesse im Wandel
2.1.4 Regionen/ Wirtschaftsregionen
2.1.5 Wettbewerbsfähigkeit von Regionen
2.2 Arbeitsproduktivität und komparative Vorteile von Standorten nach Adam Smith (1776) und David Ricardo - Klassik
2.3 Neoklassische Wachstumstheorie
2.3.1 Die Traditionelle industrielle Standortlehre
2.3.2 Regionale Produktionsnetzwerke nach Marshall (1920, 1927)
2.3.3 Theorie der zentralen Orte nach Christaller (1933)
2.4 Neue Wachstumstheorie
2.4.1 Neue Wachstums- und Außenhandelstheorie nach Krugman (1991/1993)
2.4.2 Das Gleichgewichts- und Innovationsmodell nach Romer (1986, 1990)
2.4.3 Modell komparativer Vorteile nach Grossman und Helpman (1990)
2.4.4 Innovative Milieus
2.4.5 Clustertheorie nach Porter (1998)
2.4.6 Der Porter´sche Diamant
2.4.7 Netzwerkansätze
2.4.8 Harte und weiche Standortfaktoren und die Bedeutung von Bildern nach Grabow/Henckel (1995)
2.5 Moderne Ansätze
2.5.1 Der Ansatz „Drittes Italien“
2.5.2 „Lernende Regionen“ als Weiterentwicklung industrieller Distrikte nach Koschatzky (2001)
2.5.3 Der Einfluss der “Creative Class” nach Richard Florida (2002)
3 Handlungsempfehlung
3.1 Der Einfluss kommunaler Wirtschaftsförderung
3.2 Großunternehmen und deren Einfluss auf eine Region
3.3 Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb
3.4 Abgeleitete Strategien zur Standortverbesserung einer Region
4 Fazit, Zusammenfassung
II. Abkürzungsverzeichnis
III. Abbildungsverzeichnis
IV. Literaturverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Hintergrund zur Regionalisierungstendenz
Die Wettbewerbsfähigkeit wird häufig als der wichtigste Faktor für Erfolg oder Misserfolg der Politik angesehen. Während der Begriff der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen noch relativ eindeutig definiert werden kann, ist die Definition und Messung der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen oder Ländern mit großen Schwierigkeiten verbunden. Eine Industrieregion steht in keinem direkten Wettbewerb mit Finanzzentren oder landwirtschaftlich geprägten Regionen, so dass ein Vergleich des Niveaus der Wettbewerbsfähigkeit problematisch ist. Darüber hinaus ist der Begriff selbst mit der Vorstellung mit Gewinnern und Verlierern verbunden, in der eine Region ihre Position nur auf Kosten von anderen verbessern kann, während es in der Realität Vorteile für beide Seiten gibt, wenn eine Region ihre Wettbewerbsfähigkeit steigert. Die Herausforderung für Regionalpolitik besteht darin, ein Konzept der Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln, das diese Probleme vermeidet.[1]
Darüber hinaus muss das Konzept berücksichtigen, dass es trotz der Tatsache, dass in jeder Region wettbewerbsfähige und weniger wettbewerbsfähige Unternehmen vorkommen, allgemeine Merkmale von Regionen gibt, die die Wettbewerbsfähigkeit aller ansässigen Unternehmen beeinflussen.[2] Innovative und leistungsfähige Unternehmen gelten als Voraussetzungen für eine erfolgreiche Standortprofilierung. Sie sichern den Bestand an Arbeitsplätzen, schaffen Einkommen und tragen selbst in dem Maße zum weiteren Erfolg bei, wie sie selbst das Wachstum anderer Firmen in dem betreffenden Wirtschaftszweig fördern und neue Investitionen in die Regionen anziehen.[3]
In den letzten Jahren ist die Diskussion um die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen neu entfacht und stellt Mittelpunkt zahlreicher Untersuchungen und Diskussionen dar.[4] Bei der Vielzahl von empirischen Studien, Artikeln und der klassischen Literatur ist festzustellen, dass eine verschiedenste Indikatoren zur Messung des Erfolgs angewandt und gewichtet werden, und für die Verarbeitung nur teilweise verlässliche Ergebnisse liefern. Ein Zusammenhang zwischen diesen Indikatoren wird oft nur angenommen und der Ansatz der Ganzheitlichkeit geht dabei verloren.
Gründe für die Regionalisierungstendenz
Gerade im heutigen Zeitalter der Globalisierung[5] kommt den Regionen eine immer wichtigere Rolle zu.[6] Zwar werden viele Rahmenbedingungen weiterhin innerhalb der Nationalstaaten bzw. in zunehmendem Maße in der Europäischen Union gestaltet - die Bevölkerung jedoch identifiziert sich mit ihrem Wohnort bzw. das Unternehmen mit seinem Standort.
Unternehmen tendieren zunehmend, bei einer andauernden Verschlechterung der Rahmenbedingungen, ihren Standort zu verlassen, oder Teile des Unternehmens zu verlagern.[7] Dieser Flucht vermögender Privatpersonen und Unternehmen nimmt stetig zu und sollte mit größter Aufmerksamkeit entgegengewirkt werden. Gründe dafür sind die steigende Mobilität der Produktionsfaktoren Information und Kapital, begründet durch modernste Informations- und Kommunikationstechnologien, stetig abnehmenden Transportkosten und der anhaltenden Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Regionen und Ländern.[8]
Wesentlich unbeweglicher ist der Produktionsfaktor Arbeit. Zwar ist die Bereitschaft von Personen, Standorte zu wechseln, geringer geworden, jedoch aus einer globalen internationaler Sichtweise als Produktionsfaktor, Kunde oder Bewohner einer Region eher zu vernachlässigen. Somit spielen vor allem regionale Netzwerke von Personen und Unternehmen eine immer größere Rolle. Qualität, Effizienz und die Geschwindigkeit der Zusammenarbeit von Unternehmen, Zulieferern, Forschungs- und Hochschuleinrichtungen entscheiden darüber, ob Produkte, Dienstleistungen und Marketing im globalen Konkurrenzkampf bestehen können. Dadurch wächst die Bedeutung von Regionenmarketing und der zugrunde liegenden Erfolgsfaktorforschung der Landes- und vor allem der Kommunalpolitik eine besondere Verantwortung. Sie sind es, die den Wettbewerb durch eine positive Gestaltung der regionalen Standortbedingungen aufnehmen müssen.[9]
Anforderung an die Kommunalpolitik
Unternehmen stehen in ständiger Konkurrenz um Marktanteile, um die Gunst der Investoren an Aktienmärkten, um qualifizierte Fachkräfte, um günstige Kreditkonditionen oder auch darum, wer Innovationen zuerst am Markt platzieren kann. Personen konkurrieren um eine besonders schöne oder günstige Mietwohnung, ein Eigenheim, oder um einen gewünschten Arbeitsplatz. Doch in welchem Sinn stehen die Regionen untereinander im Wettbewerb?
Sie konkurrieren letztendlich um Menschen und deren Entscheidungen. Die Rahmenbedingungen für die sektorale und regionale Strukturbildung in Deutschland und auch Europa werden und wurden durch das Zusammenwachsen der europäischen Volkswirtschaften – zum Beispiel die gemeinsame europäische Währung, den Euro - nachhaltig verändert. Die immer weiter fortschreitende Öffnung der Märkte für Waren und Dienstleistungen sowie die Beseitigung der Hemmnisse für den Transfer von Kapital und Arbeitsleistungen schaffen neue Grundlagen für die unternehmerische Standortwahl und die Entwicklungsaussichten einzelner Regionen. Regionen werden zu Wettbewerbern.[10]
Begleitend stecken die Regionen in einer schweren Strukturkrise. Wegbrechende Einnahmen und steigende Kosten belasten die Kommunen und schränken zunehmend deren Aktionsradius ein.[11] Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das Hoffen, vor allem auf monetäre Hilfe sind auf absehbare Zeit nicht erkennbar.[12] Die politischen Entscheidungsträger müssen sich unter dieser schlechten Haushaltslage neu orientieren und einen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung leisten: „Schließlich prägt keine andere Gebietskörperschaft das Lebensumfeld der Bürger so unmittelbar wie die Kommunen. Sie sind die staatliche Instanz, mit der es Unternehmen hautnah zu tun bekommen, wenn sie investieren wollen.“[13]
Verbunden mit der zunehmenden Globalisierung wird somit die regionale Verankerung immer wichtiger. Die Stärke der Bindung von Unternehmen und Menschen an eine Region gibt dem Raum sein eigenes Profil. Obwohl wirtschaftliche Aktivitäten aus geographischer Sicht keine Neuheit darstellen, haben sich in den letzten Jahren Veränderungen in den Ansichten ökonomischer Wissenschaft und deren relevanter Erfolgsfaktoren, aufbauend auf den Modellen der neuen Wachstums- und Außenhandelstheorie, herausgestellt.[14]
Aus dieser Herausforderung, Wirtschaftsregionen erfolgsorientiert zu steuern und eine nachhaltige und dauerhafte wirtschaftliche Entwicklung zu erlangen, stellt sich die Frage der Identifizierung relevanter Erfolgsfaktoren für eine Wirtschaftsregion.
1.2 Problemstellung und Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit ist es, die aus heutiger Sicht relevanten ökonomischen Erfolgsfaktoren von Regionen zu bestimmen. Es werden klassische und moderne Theorien dargestellt, welche sich alle mit der Identifizierung von Erfolgsfaktoren von Wirtschaftsregionen beschäftigen.
Ob in der heutigen Zeit klassische Erfolgsfaktoren angemessen sind, oder durch die zunehmende Globalisierung sich ändernde relevante Erfolgsfaktoren ergeben und eine Rolle spielen, wird der Gang der Untersuchung zeigen. Zusammenfassend wird aus der Gegenüberstellung sämtlicher Ansätze und der Identifizierung ausschlaggebender Erfolgsfaktoren ein Ausblick für die weitere Forschung gegeben, um Standorte erfolgsorientiert zu führen.
1.3 Vorgehen
Kapitel 2 stellt die wissenschaftliche Bearbeitung klassischer und moderner Ansätze zur Erfolgsfaktorfindung von Regionen gegenüber. Beginnend mit Definitionen über Erfolgsfaktoren, Standortfaktoren und die Abgrenzung von Wirtschaftsregionen, sollen ebenfalls unternehmerische Standortentscheidungsprozesse die Grundlage für die weitere Bearbeitung der Literatur bilden. Wesentlicher Schwerpunkt für die darauf folgenden Ansätze und Ausgangspunkt für die Untersuchung stellt die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen dar. Hier wird nochmals die Aktualität und Bedeutsamkeit des Diplomthemas „Erfolgsfaktoren von Regionen“ in der heutigen Zeit wiedergegeben.[15]
Die Identifikation relevanter Erfolgsfaktoren kann man in zwei wesentlichen Gruppen unterscheiden: Erstens in die Ansätze der Neoklassischen - und Neuen Wachstumstheorie und zweitens in aufbauende modernere Ansätze als auch empirischer Studien. Die Ordnung der Ansätze folgt im Wesentlichen den Erscheinungsdaten, welches den logischen Aufbau dieser Arbeit als auch den aufeinander aufbauenden Erkenntnissen der Wissenschaftler darstellt. Wiederholungen innerhalb dieser Ansätze sollten vermieden werden, jedoch kann eine strikte Abgrenzung der Theorien wegen ihrer ablehnenden oder befürworteten Meinung nicht immer erfolgen. Betonung dabei liegt in der Ganzheitlichkeit der Betrachtung, da gerade empirische Studien ein Defizit an der theoretischen Aufarbeitung regionaler Zusammenhänge aufweisen, und oft nur eingeschränkt Thesen beweisen und bezüglich Entwicklungstendenzen nur hinreichend auf Vollständigkeit beleuchten.[16]
Aufbauende Ansätze und strukturell entstandene neuere Ansätze, wie zum Beispiel des „Dritten Italiens“, der „Lernenden Region“ oder der „Kreativen Klasse“, werden in Kapitel 2.5 erläutert. Die Sichtung und Einarbeitung empirischer Studien kann in dieser Literaturarbeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen, und stellt aus meiner Sicht eine interessante Ergänzung dar.
Abschließend erfolgt eine synoptische Zusammenfassung aller Ansätze nach eigenen Beurteilungskriterien mit dem Ziel, die Theorien zu systematisieren und einzuordnen.
In Kapitel 3 werden handlungsweisend aus den Ansätzen aus Kapitel 2 Empfehlungen die für kommunale Regionalpolitik gegeben. Beginnend werden zwei aktuelle Themen und deren Einfluss auf die Entwicklung einer Region zusätzlich erläutert. Die Bedeutung der Wirtschaftsförderung und der Einfluss von Großunternehmen werden in der Literatur eingehend beschrieben und stellen vor allem für die kommunale Wirtschaftspolitik einen wesentlichen Handlungsschwerpunkt dar.
Weiterführend stellte sich schon bei der einleitenden Abgrenzung von Wirtschaftsregionen in Kapitel 2.1.4 die Frage, ob der Staat Deutschland im internationalen Wettbewerb regionale Vor- bzw. Nachteile für die deutschen Regionen schafft. Denn die wirtschaftliche Lage und Perspektive des Standortes Deutschland wird wesentlich durch die nationale Politik bestimmt und gibt einen konkreten Handlungsrahmen bei der Entwicklung der Wirtschaftsleistung einer Region.[17]
Zusammenfassend aus den Ansätzen in Kapitel 2 werden Strategien zur Standortverbesserung einer Region und die Gegenüberstellung aller wesentlichen Einflussgrößen auf den Erfolg einer Wirtschaftsregion abgeleitet.
Kapitel 4 stellt abschließend zum Thema „Erfolgsfaktoren von Regionen“ nochmals die Bedeutung von Kommunalpolitik in der heutigen Zeit der Globalisierung in den Mittelpunkt. Die Notwendigkeit der Kommunen bei zunehmender Globalisierung und Internationalisierung effektiv zu arbeiten, und das Zusammenspiel zwischen Regionenpolitik, Unternehmensaktivität und gesellschaftlichem Wohlstand waren noch nie von solcher Bedeutung wie heute. Diese Erkenntnis scheint innerhalb der Länder, vor allem im derzeitigen schwierigen Marktumfeld schon vorzuliegen, nur scheinen vielerorts den großen Worten auch fähige Taten zu fehlen.
2 Analyse von Erfolgsfaktoren für Regionen
2.1 Grundlagen
2.1.1 Erfolgsfaktoren
Für die Untersuchung von Erfolgsfaktoren stellt sich zunächst die Frage, wie der Begriff „Erfolg“ definiert werden kann. Die Literatur setzt sich umfassend mit dem Begriff „Erfolg“ auseinander, obgleich er nicht einheitlich definiert wird und sich vorzugsweise auf Unternehmen bezieht. Corsten bezeichnet den Erfolg von Unternehmen, wenn die Differenz aus Aufwand und Ertrag positiv ist.[18] Diese rein monetäre Sicht wird der Unternehmensmentalität heutzutage nicht mehr gerecht. Die Differenzierung in monetäre und nicht-monetäre Ziele zeigt die Komplexität des „Erfolgs“, und das Zusammenspiel vieler Teilerfolge.[19] Die nachfolgende Grafik beschreibt die vielfältigen Einflussbereiche von unternehmensadäquaten Erfolgsfaktoren:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2-1 Beispiele für unternehmensadäquate Erfolgsfaktoren[20]
In der Literatur weit weniger oft definiert ist der Begriff „Erfolg“ für Regionen bzw. Standorte. Erfolgsfaktoren sind die Faktoren, die Einfluss auf den Standorterfolg haben. Da sich diese Diplomarbeit mit verschiedenen Ansätzen für erfolgreiche Standortpolitik beschäftigt, werden die aus heutiger Sicht relevanten Erfolgsfaktoren abschließend in dieser Arbeit aufgezählt werden. Vorweg greifend kann auch hier eine hohe Komplexität festgestellt werden, da das Problem durch die Globalität multidimensional ist und durch viele Schlüsselgrößen bestimmt wird.
Die Identifikation von kritischen Erfolgsfaktoren einer Region setzt sich aus internen und externen Einflüssen zusammen und hat vor allem langfristigen Charakter. Neben dieser langfristig wirkenden strategischen Dimension haben Erfolgsfaktoren auch eine informelle, mitteilende Wirkung. Durch ihre Herausstellung relevanter Merkmale haben sie eine langfristige Orientierungsfunktion. Somit bildet die Filtrierung der „critical success factors“ für Regionen und Standorte einen wesentlichen Leitfaden, um Wettbewerbsvorteile besser aufzubauen und zu nutzen.
2.1.2 Standortfaktoren
Schon Anfang des 19ten Jahrhunderts beschäftigt sich Weber intensiv mit Standortfaktoren und deren Einfluss auf Städte, Regionen und Ländern. In seinem Werk „Über den Standort der Industrien“ von 1909 versteht er unter einem Standortfaktor „einen seiner Art nach scharf abgegrenzten Vorteil, der für eine wirtschaftliche Tätigkeit dann eintritt, wenn sie sich an einem bestimmten Ort, oder auch generell an Plätzen bestimmter Art vollzieht. Einen Vorteil, d.h. eine Ersparnis an Kosten und also für die Standortlehre der Industrie eine Möglichkeit, dort ein bestimmtes Produkt mit weniger Kostenaufwand als an anderen Plätzen herzustellen; noch genauer gesagt: den als ganzes betrachteten Produktions- und Absatzprozess eines bestimmten industriellen Produkts nach irgendeiner Richtung billiger durchzuführen als anderswo.“[21] Kennzeichnend für Standortfaktoren ist, „dass sie nicht überall in gleicher Weise vorhanden sind, sondern räumlich differenziert in Erscheinung treten. Standortfaktoren variieren also im Raum hinsichtlich ihrer Qualität und Existenz.“[22]
Das gleiche gilt für Unternehmen, die unterschiedliche Standortqualitäten präferieren.[23] Um die Ansprüche von Unternehmen an ihre Standorte weitgehend aufzuschlüsseln, bedarf es am Besten empirischen Studien und detaillierten Untersuchungen für die jeweilige Region sowie die in der Region vorhanden Standortvoraussetzungen. Die allgemeine Beschreibung von Standortfaktoren wird in dieser Arbeit neben textlichen auch in kartographischen und tabellarischen Darstellungen geschehen.
2.1.3 Unternehmerische Standortentscheidungsprozesse im Wandel
Standortentscheidungsprozesse und Standortanforderungen haben sich im Laufe der Zeit verändert.[24] Zu Beginn der industriellen Entwicklung war die Standortwahl meist durch den Wohn- und Arbeitsort des Unternehmers bestimmt. Später spielten lange Zeit Verkehrsanbindungen, erst durch Schiffe, dann durch Eisenbahn, und die Nähe zu Ressourcen Gründe für sich entwickelnde Wirtschaftsregionen. Heute spielen jedoch andere Faktoren und bewusst kalkulierte Vorgänge für die Standortwahl von Unternehmen eine Rolle.[25] Die Wichtigkeit der Standortanalyse blieb dabei über die Jahre eher unberührt.[26] Wie damals und auch heute geht man mit der Wahl des Standortes meist eine langfristige räumliche Bindung des Unternehmens ein, oft verbunden mit großen finanziellen Entscheidungen. Daher bilden die Ermittlung, Bewertung und Gewichtung unternehmerischer Standortfaktoren einen wesentlichen Bestandteil für die Erfolgsfaktorforschung von Regionen.
In der Literatur kann man zwei unterschiedliche Quellen zu Standortentscheidungsprozessen differenzieren, die traditionelle Standortlehre und empirische Studien. Ersteres konzentriert sich auf die Ermittlung des optimalen Standortes nach industriellen Gesichtspunkten, während empirische Studien praktische Ergebnisse und Kenntnisse liefern.
Traditionell werden Transportkosten und ökonomischen Distanzen eine bedeutende Rolle zugeschrieben.[27] Bathelt/Glückler widersprechen dieser klassischen Sicht regionale Entwicklungsprozesse zu erklären, wonach Regionen anhand ihrer Faktorausstattung Branchen anziehen. Vielmehr sind es die Unternehmen selbst, die ihre Standorte formen und ausbauen. Sie sprechen also nicht von einem Standort mit seinen Vorteilen, sondern von Unternehmensansiedlungen als Prozess von Wachstum und Ressourcenbildung, für den Erfolg einer Wirtschaftsregion.[28]
Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Wahl des Unternehmensstandortes beschreiben die Ergebnisse jüngerer Studien. Viele Unternehmer machen ihre Vorauswahl vor allem von Image und Reiz einer Region abhängig. Gerade bei ausländischen Investoren spielen Attraktivität und Bekanntheitsgrad einer Region eine vergleichsweise große Rolle.[29]
Grabow/Henckel kommen in ihrer empirischen Befragung zu dem Fazit, dass nur wenige Unternehmen formalisierte Verfahren zur Standortplanung einsetzen. Vielmehr werden in der Praxis anhand ungenauer Vorgaben und persönlichen Präferenzen zwischen verschiedenen Standorten unterschieden.[30] Gegensätzlich stellen sie aber die Arbeit von Banken, Versicherungen und der Großindustrie als Anwender umfassender Entscheidungsverfahren heraus.
Unternehmen, die vor einer Standortwahl stehen, entscheiden und vergleichen nicht immer rational. In der Literatur wird vor allem der traditionellen Bindung an einen Standort eine wesentliche Bedeutung beigemessen, welche größtenteils die Suche nach adäquaten Standorten in anderen Regionen schon im Vorhinein nicht in Frage kommen lässt. Empirische Studien belegen sogar, dass über 50% der Unternehmen traditionelle Standorte bevorzugen.[31] Für die Kommunen heißt dies, dass Bleibeentscheidungen von Unternehmen durch die hohe traditionelle Bindung erleichtert wird.
2.1.4 Regionen/ Wirtschaftsregionen
Den Regierungen ist bewusst geworden, dass unterschiedliche regionale Entwicklungen innerhalb eines Landes zu Spannungen und verbundenen Abwanderungen führen kann. Das Interesse regionaler Entwicklung ist in den Mittelpunkt gerückt und der Anspruch der Region am gesamtgesellschaftlichen Fortschritt wächst. Es wird der Begriff „Glocalization“[32] geprägt, der das Zusammenspiel von Globalisierung und Lokalisierung (Regionalisierung) beschreiben soll.[33] Die Bedeutung der Regionen bzw. Standorte nimmt stetig zu und es stellt sich die Frage einer genauen geographischen und sozialen Abgrenzung von Regionen.
Die Abgrenzung des Regionsbegriffes kann nicht eindeutig definiert werden. Vielmehr befindet er sich in einem stetigen Wandel, als Folge geopolitischer Änderungen und gesellschaftlicher Wertewandel. Dem Begriff „Region“ können auf globaler Ebene ganze Staaten zugeordnet werden, wie z.B. der Wachstumsregion Südostasien.[34]
Deutsche Lexika definieren die Region als „territorial zusammenhängende Gebiete, die eine enge wirtschaftliche, kulturelle oder landschaftliche Bindung zu einander pflegen (wie zum Beispiel Region Rhein-Main, Region Saar-Lor-Lux, etc.). Eine Region entwickelt meistens auf Grund der historischen, geographischen, klimatischen oder wirtschaftlichen Entwicklung ganz spezielle Eigenheiten - regionale Kultur und Tradition, regionale Sprache (Dialekt), regionale Küche usw.“[35]
Eine Region genießt keine Souveränität mit expliziten Vorteilen gegenüber nationalstaatlichen Aktivitäten. Trotzdem können grundlegende Unterschiede in historischer Tradition, Ressourcenausstattung, oder anderen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aspekten aufweisen.[36]
Regionen entwickeln sich aus einem Zusammenspiel aus horizontaler und vertikaler Integration innerhalb eines abgrenzbaren Raumes von nachfolgenden Instrumenten:[37]
- Verwaltung,
- Räumliche Planung,
- Infrastruktur,
- Tourismus,
- Bildung,
- Kultur,
- Landschaft und
- Technologietransfer.
Koschatzky (2001) lehnt sich an die Darstellung von Schätzl[38] an, und beschreibt Regionen als „einzelne, dem jeweiligen Untersuchungsziel entsprechende, abgrenzbare Teilräume innerhalb des Raumsystems, während Standorte fixierbare Raumpunkte im Raumsystem darstellen.“[39]
Ein dauerhafter Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung von Regionen setzt einen Einklang der oben genannten wirtschaftlichen Ziele voraus. Deshalb müssen Wechselwirkungen zwischen wirtschaftlichen und sozialen Aspekten früh erkannt, und die verschiedenen Gruppen kommunalpolitisch agierender Akteure an den Prozessen beteiligt und aufeinander abgestimmt werden. Oberstes Ziel von erfolgreichen Regionen ist somit ein aufeinander abgestimmtes Handeln.[40]
2.1.5 Wettbewerbsfähigkeit von Regionen
Regionen müssen attraktiv und erfolgreich sein, um im zunehmenden globalen Wettbewerb um Unternehmen, Arbeitskräfte und Investitionen bestehen zu können. Den aktuellen Diskussionen zur Standortqualität Deutschlands und zu Investitionen im In- und Ausland, lassen immer wieder kehrende Entscheidungskriterien erkennen, wie die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften, gefolgt von der Höhe der Steuern und Abgaben sowie der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines potentiellen Unternehmensstandortes.[41] In China zum Beispiel arbeiten Arbeitnehmer rund 300 Stunden pro Jahr mehr als die Deutschen und verzeichnet eine der höchsten Wirtschaftswachstumraten weltweit.
Die Bereitschaft der Unternehmen bei Verschlechterung der Rahmenbedingungen des eigenen Standortes, auf strategische Sicht Teile oder das ganze Unternehmen an einen anderen Standort zu verlegen, nimmt stetig zu. Ein Umdenken, an sich ändernde Standortvoraussetzungen ist notwendig. Gründe dafür sind eine höhere Mobilität der Produktionsfaktoren Kapital und Information, beruhend auf moderneren Informations- und Kommunikationstechnologien, stetig abnehmenden Transportkosten und anhaltender Internationalisierung und Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ländern und Regionen. „Die Kollegen auf den anderen Baustellen befinden sich praktisch auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Nicht einmal einen Tag brauchen Produkte von Shanghai nach Potsdam. Von der pfeilschnellen Datenverarbeitung erst gar nicht zu reden. Diese neue Qualität der Weltökonomie
stellt die Städte und Gemeinden vor völlig neue Herausforderungen.“[42]
Wesentlich unbeweglicher hingegen ist der Produktionsfaktor Arbeit. Zwar hat sich die Mobilität der einzelnen Personen erhöht, aber aus einer globalen Sichtweise ist die Mobilität der Menschen als Produktionsfaktor, Abnehmer oder Bewohner einer Region eher gering.
Die neuen technischen Möglichkeiten fördern neben einer zwischenbetrieblichen Arbeitsteilung aus der engere Zuliefer-Empfangs-Verflechtungen erwachsen, auch eine intensivere Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung konkurrierender oder branchenfremder Unternehmen. Diese begleitenden Tendenzen der globaleren wirtschaftlichen Entwicklung fördern eine stärkere Regionalisierung.[43]
Die These, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Region und weitere Entwicklungsdynamik in direkter Beziehung zu sich ansiedelnden bzw. vorhandenen Unternehmen und Arbeitskräften steht und sich auswirkt, ist allgegenwärtig. Auch Lage, Infrastruktur und die Ausstattung mit Forschungs- und Entwicklungskapazitäten spielen eine wichtige Rolle. Aber auch Standortfaktoren, wie kulturelle Aktivitäten, das Einkaufs- oder das Wohnungsangebot und Naherholungsflächen bestimmen die Lebensqualität und beeinflussen zunehmend die Attraktivität einer Region.[44]
Daraus erwächst der Anspruch, dass der Faktor Region als Ballungsraum ökonomischer Aktivitäten in Zukunft eine tragende Rolle spielen wird. Globalisierungstendenzen und einher gehende Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnologie verschärfen zunehmend den Wettbewerb zwischen Standorten.[45] Globalisierung wird als zunehmende weltweite Vernetzung ökonomischer Aktivitäten gesehen und führt zu einem Bedeutungswandel der räumlichen Einheiten. Die Regionalisierung kann als Folge und Gegenbewegung zum, durch die Globalisierung entstandenen Bedeutungsverlust von Staaten gesehen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2-2 Einflussfaktoren der Globalisierung[46]
Die nachfolgenden Beiträge bzw. Ansichten und Modelle sollen Städten, Regionen als auch Ländern Kritik- und Ansatzpunkte geben, um mit diesem kommunalpolitischen Wandel umzugehen. Denn voraus greifend kann festgestellt werden, dass Verwaltungsstrukturen überkommen sind, und tendenziell noch zu Entscheidungsträgheit und Inflexibilität neigen. Regionen als auch ganze Länder müssen sich dieser Herausforderung stellen, um auch in Zukunft nicht nur existentiellen Kriterien zu genügen, sondern zukunftsweisend und strategisch handeln.[47]
2.2 Arbeitsproduktivität und komparative Vorteile von Standorten nach Adam Smith (1776) und David Ricardo - Klassik
Die Grundprinzipien und ersten Versuche Standortvorteile von Nationen und regionalen Standorten zu beschreiben haben eine lange Geschichte. Adam Smith untersuchte in seinen Werken[48] schon 1776 nach dem „komparativen Vorteil“ eines Landes. Er beschrieb die Vorteilhaftigkeit, wenn ein Land ein Produkt exportiert, weil es zu den weltweit niedrigsten Kosten hergestellt wurde. David Ricardo griff diese These auf und erweiterte, dass der Markt und die Ressourcen eines Landes sich selbst die produktivsten nationalen Branchen suchen und ausbauen. Grundlage für die ricardianische Theorie ist der Produktionsfaktor Arbeit, der für die Erstellung jedes Gutes benötigt wird. Er erklärt Wettbewerbsvorteile beruhend auf den Handel zwischen Nationen und somit in den vorliegenden Unterschieden der Arbeitsproduktivität. Diese regionalen Unterschiede begünstigen bzw. erschweren Industrien in unterschiedlichen Standorten, beruhend auf Ressourcen und herrschendem Umfeld innerhalb der Länder.[49]
Diese klassische Sicht, hervorgehend auf den bestehenden Handel zwischen den Ländern, ist den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die Theorie des komparativen Vorteils beruht auf unterschiedliche Ausstattung der klassischen Produktionsfaktoren[50] aber einer gleichwertigen Technologie und identischen Produkten in allen Ländern. Länder mit billigen Arbeitskräften exportieren somit arbeitsintensive Produkte, Länder mit Bodenschätzen und Ackerland exportieren davon abhängige Waren. Weitere Annahmen der klassischen Theorie sind:[51]
- Es gibt keine Economies of Scale.
- Produkte sind direkt vergleichbar und überall gleich.
- Der Bestand an nationalen Faktoren steht fest und ist nicht veränderbar.
- Qualifizierte Arbeit und Kapital können nicht zwischen den Ländern wandern.
Diese klassischen Annahmen sind unter modernen Wettbewerbsansätzen nicht mehr vertretbar und haben somit den Bezug der Anwendbarkeit verloren. Neben diesen Kritiken fehlt dieser Theorie ebenfalls eine ableitbare Unternehmensstrategie.
Aus diesen Gründen möchte ich die klassische Theorie von Smith und Ricardo nicht näher erläutern, da spätere Wissenschaftler diesen Ansatz verfeinerten.
2.3 Neoklassische Wachstumstheorie
2.3.1 Die Traditionelle industrielle Standortlehre
Die klassischen Ansätze zur Standorttheorie sind ab 1909 durch Weber, Hoteling (1929), Lösch (1940) und Smith (1971) begründet.[52] Im Mittelpunkt dieser traditionellen Standorttheorien steht das Standortverhalten von Unternehmen, vor dem Hintergrund der Kostenreduktion und Gewinnmaximierung.[53] Dabei stellt sich die Frage, inwieweit diese traditionellen Standortlehren mit ihren modellhaften Annahmen auf die heutigen komplexen Standortentscheidungen übertragbar sind. Schließlich stammen sie aus einer Zeit, in der Produktions- und Transportkosten im Mittelpunkt standen.[54]
Außerdem standen traditionell Agglomerationsfaktoren wie Zulieferer-Absatz-Beziehungen oder Transportkooperationen im Vordergrund, entgegen den informellen Netzwerken und der Art und Intensität von Kommunikation untereinander.[55]
Aufbauend auf die klassischen Ansätze werden in der heutigen Literatur drei wesentliche Gründe für die Standortentscheidung zu Grunde gelegt. Trotz der komplexen Entscheidung, welche Unternehmer heute treffen, stellen unter anderem Bade (2003), Bathelt/Glückler (2002) und Lüder/Küpper (1983) folgende Grobgliederung als Grundlage heraus und unterscheiden:
- Neugründungen,
- Kapazitätsüberschüsse (Auslastungsdefizite),
- Unzufriedenheit mit dem jetzigen Standort.
Trotz der Vielfältigkeit der in der Realität vorherrschenden Standortentscheidungen, soll diese vereinfachende Gliederung ausreichend sein, unternehmerische standortbezogene Entscheidungen zu differenzieren. Viele Autoren bemängeln an heutigen Studien, diese fehlende Untergliederung, da diese grundverschiedene Voraussetzungen für eine Standortvermarktung einer Region beinhalten.
Bei Neugründungen sind die vorhandenen Standortbedingungen meist schon wesentliche Voraussetzung, denn oft entstehen sie aus einer regionalen Verflechtung heraus. Diese Bindung zur regionalen Ökonomie und sozialem Umfeld entkräften eine aktive Standortwahl und –entscheidung. Ähnlich verhält es sich mit Spin-offs und Buy-outs, deren Gründung ebenso von spezifischen persönlichen Merkmalen und Beziehungen abhängt. Mit einem Ausbau dieser Start-up Unternehmen wächst auch das Interesse regionenübergreifend Standortentscheidungen zu treffen.
Kapazitätsüberschüsse bzw. Auslastungsdefizite stellen bei der heutigen wirtschaftlichen Situation wesentlichste Ansatzpunkte für regionales Standortmarketing dar. Worin Auslastungsdefizite noch zum größten Teil mit Schließungen und Verkleinerungen einhergehen, führen im Wesentlichen Expansionsentscheidungen zu neuen Standorten außerhalb der bisherigen Heimatregionen. Weiterhin spielen am neuen Standort Nachfrageverhalten, Konkurrenzsituation und deren Verhalten als auch Kostenreduktionen eine Rolle.[56]
Ähnliche Ansatzpunkte sind auch bei Unternehmensverlagerungen von Bedeutung. Wie bereits einleitend erläutert, zwingen diese Kapitalflucht und Unloyalität gegenüber traditionellen Standorten nicht nur Regionen und Städte sondern auch Staaten zur Etablierung lukrativer Unternehmensstandorte. Grundlage spielt hier der Vergleich bisheriger Faktoren eine wesentliche Rolle, wie z.B. Arbeitsmarkt- und Kostenstrukturen, Absatz- und Zuliefererpotentiale als auch Agglomerationsvorteile.[57]
Wie bereits erwähnt spiegeln in der industriellen Standortlehre drei wesentliche Faktoren die Standortwahl von Unternehmen und infolge dessen die Attraktivität eines Standortes wider:[58]
- Materialstandorte und damit verbundene transportkostenminimierende Prozesse,
- Arbeitsmarkt und einhergehende Arbeitskosten und
- Agglomerationswirkungen.
Abnehmende Bedeutung von Transportkosten
Die Literatur vertritt den Konsens der abnehmenden Bedeutung der Transportkosten als Standortentscheidungskriterium.[59] Zu Webers Zeiten ergab sich eine unterschiedliche Transportkostenstruktur durch rohstoffintensive Produktion. Im Gegensatz zu traditionellen Industrien beinhaltet die Verarbeitung den Großteil des Wertes eines Produktes. Vor allem in der Hightech Branche sind Transportkosten in Abhängigkeit zum Umsatz sehr gering. Dadurch wirken sich Standortverlagerungen aus transportkostenökonomischen Gründen kaum auf die Kostenstruktur aus, und spielen laut Bathelt/Glückler anhand einer Unternehmensbefragung eine untergeordnete Rolle.[60] Eher spielen die Erreichbarkeit, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Transportgeschwindigkeit heutzutage eine größere Rolle als nur kostenorientiert zu agieren.
Agglomerationsvorteile im Wandel
Die traditionelle Standortlehre beschreibt Agglomerationsvorteile als direkte Kostenvorteile beruhend auf einer räumlichen Ballung von Unternehmen, FuE Einrichtungen, Zulieferern oder Kunden. Laut Bathelt/Glückler sind Kosteneinsparungen aus Agglomerationen wesentlich geringer als angenommen. Zwar bringt räumliche Nähe vorteilhaftere Rahmenbedingungen, jedoch sind branchenspezifisch Agglomerationsvorteile sehr verschieden. Einzig erwähnen Bathelt/Glückler die Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen als vorteilhafteste Rahmenbedingung. Darauf aufbauend ist die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte ein wesentliches Standortentscheidungskriterium.[61]
Bedeutung des Arbeitsmarktes
Der Wandel im Arbeitsmarkt kann im Wesentlichen Kompetenzentwicklungen, den ändernden Arbeitsformen und Wertschöpfungsressourcen zugeordnet werden. Im Gegensatz zu klassischen Annahmen ist eine Zunahme wissensbasierter Tätigkeiten zu verzeichnen, welches Aus- und Weiterbildung ständig an Bedeutung gewinnen lässt.[62]
Die Bedeutung des Arbeitsmarktes[63] kann in zwei Kriterien untergliedert werden, in das Lohnniveau und die Qualität der Arbeitskräfte. Die vor allem in Deutschland viel diskutierten Lohnkosten (insbesondere der Lohnnebenkosten) spielen branchenabhängig entweder eine sehr wichtige oder unwesentliche Rolle. In High-Tech-Industrien spielen Lohnkosten eine eher untergeordnete Rolle und das Lohnniveau hat nur selten Einfluss auf die Standortentscheidung. Im Vergleich dazu spielt die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte eine wesentlich wichtigere Rolle. Bathelt/Glückler kommen in einer Befragung von Unternehmen zu dem Fazit, dass gut ausgebildete Arbeitskräfte eine zentrale Ursache für deren Standortentscheidungen darstellten.[64] In Folge bringen Universitäten und Bildungseinrichtungen einen wesentlichen Vorteil für die Attraktivität eines Standortes.
Bedeutung von Umwelt- und Lebensbedingungen
Die Bedeutung von Umwelt- und Lebensbedingungen für Standortentscheidungsprozesse werden in der traditionellen Standortlehre kaum erwähnt.[65] Erst jüngere empirische Studien verweisen verstärkt auf solche Faktoren wie Klima, Umweltqualität oder Wohnkosten.[66] Dabei geht es nicht primär um die Lebensqualität des Unternehmers bzw. Entscheidungsträgers, vielmehr sind in einer Region mit vorteilhafteren Umweltbedingungen meist besser spezialisierte Arbeitskräfte und andere Agglomerationsvorteile wie Konkurrenten, Lieferanten und Kunden. Ein Vergleich von Regionen anhand ihrer Lebensqualität ist relativ schwierig. Trotzdem können grundlegende Unterschiede in Klimagunst und Umweltqualität getroffen, bewertet und Rückschlüsse auf Standortentscheidungen abgeleitet werden.[67]
2.3.2 Regionale Produktionsnetzwerke nach Marshall (1920, 1927)
Erste Ansätze um den industriellen Strukturwandel und Ballungszentren zu erforschen und zu beschreiben, gehen bis 1920 auf den britischen Nationalökonom Marshall zurück.[68] Er prägte erstmals den Begriff des „Industriedistriktes“ und sollte Grundlage für später aufbauende Ansätze von z.B. Piore/Sabel[69], dem Dritten Italien[70], Markusen[71] oder Bathelt/Glückler[72] werden. Marshall erkannte die Bedeutung regionaler Produktionsnetzwerke von Klein- und Mittelständischen Unternehmen und beschrieb dies am Beispiel der Wollwarenherstellung und der Messerwarenindustrie in England.[73]
Ausgangspunkt für seine Werke war die Agglomeration von Unternehmen im Bereich der Wollwarenherstellung um Lancashire, welche international so große Bedeutung erlangte, dass viele Unternehmer und Ökonomen zu dieser Zeit nach England reisten. Die Unternehmen waren eher klein, erwirtschafteten geringe Skalenerträge und hatten sich auf wenige Produktionsschritte spezialisiert. Zwischen den Unternehmen verschiedenster Fertigungsebenen kam es zu intensiven Austauschprozessen. Es entwickelte sich ein regionales Netzwerk mit einer hochflexiblen unternehmensübergreifenden Arbeitsteilung. Trotz der vielen kleinen Unternehmen, welche konzentriert auf engstem Raum innerhalb einer Branche tätig waren, wurde durch die hochgradige Arbeitsteilung auf verschiedenen Produktionsebenen ein direkter Wettbewerb vermieden. Die persönliche und intensive Zusammenarbeit aller Unternehmen wurde ergänzt durch lange vertragliche Bindung zu externen Zulieferern und Abnehmern, welches die nachfolgende Abbildung verdeutlicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2-3 Marshall´scher Industriedistrikt[74]
Marshall bezeichnete diese vielfältig verflochtene, abgrenzbare und aus vielen kleinen Unternehmen bestehende Produktionssystem als Industriedistrikt („Industrial Districts“), die kennzeichnend unter nachfolgenden Voraussetzungen gute Entwicklungschancen haben:[75]
- Bei Herstellung und Verkauf modeabhängiger, designintensiver Produkte mit individuellen und schnell wechselnden Kundenwünschen.
- Bei nicht standardisierter Produktion von Unternehmen verschiedener Fertigungsstufen, die auf einen intensiven Handel angewiesen sind.
[...]
[1] Vgl. Porter, M. (1991): Nationale Wettbewerbsvorteile, aus dem Amerikanischen übersetzt von Wolfgang Rhiel, S.23.
[2] Vgl. Pieper, M. (1994): Das interregionale Standortverhalten der Industrie – Konsequenzen für das kommunale Standortmarketing, S.14.
[3] Vgl. Maier, J./ Beck, R. (2000): Allgemeine Industriegeographie, S.9.
[4] Vgl. Läpple, D. (2001): Stadt und Region in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung, in: Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften, Brennpunkt „Stadt und Region“, Heft 2001/II, S. 3 f.
[5] Ausführliche Definition und Entwicklung der Globalisierung z.B. in: Maier, J./ Beck, R. (2000): Allgemeine Industriegeographie, S.17 ff.
[6] Vgl. Porter, M. (1991): Nationale Wettbewerbsvorteile, aus dem Amerikanischen übersetzt von Wolfgang Rhiel, S.595 ff.
[7] Vgl. u. A. Grabher, G. (1988): De-Industrialisierung oder Neoindustrialisierung? Innovationsprozesse und Innovationspolitik in traditionellen Industrieregionen, S.27.
[8] Vgl. Maier, J. und Beck, R. (2000): Allgemeine Industriegeographie, S.96. oder Egeln, J./Seitz, H. (1998): Städte vor neuen Herausforderungen, ZEW Wirtschaftsanalysen, Band 28, S.7.
[9] Vgl. IHK Innovationsregion Stuttgart
[10] Vgl. Läpple, D. (2001): Stadt und Region in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung, in: Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften, Brennpunkt „Stadt und Region“, Heft 2001/II, S. 4 ff.
[11] Herr Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des deutschen Städte- und Gemeindebundes benennt ein kommunales Rekorddifizit von 10 Mrd. Euro für 2003 und explodierende Sozialabgaben, die in den letzten 10 Jahren um rund 30% gestiegen sind. Vgl. Rede auf der Kommunalkonferenz „Zukunft der Kommunalfinanzen“ der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU, Brandenburg am 15.11.2003 in Potsdam.
[12] Vgl. Beutler, A./ Johann, B./ Mayer, I./ Thewes, F. (2004): Vorsicht, Einsturzgefahr!, in: Focus, Nr.27, vom 28.06.2004, S.20 ff.
[13] Losse B. (2004): Lichtjahre entfernt, in: Wirtschaftswoche vom 15.04.2004, Heft 17, S.23.
[14] Vgl. Koschatzky, K. (2001): Räumliche Aspekte im Innovationsprozeß, Seite V, 1 ff.
[15] Michael Porter beschreibt, dass gerade in Zeiten zunehmender Globalisierung und Wissensorientierung, Regionen spezifische Wettbewerbsvorteile gegenüber Staaten haben: „Die nachhaltigen Wettbewerbsvorteile in einer globalen Wirtschaft liegen zunehmend im regionalen Bereich“, Porter, M. (1999): Unternehmen können von regionaler Vernetzung profitieren, in: Havard Manager 1999 Heft 3, S.51.
[16] Vgl. Porter, M. (1991): Nationale Wettbewerbsvorteile, aus dem Amerikanischen übersetzt von Wolfgang Rhiel, S.23ff.
[17] Dieser Handlungsrahmen wird auch in der klassischen Literatur erwähnt und die Maßnahmen für eine Steigerung der Infrastruktur, des Humankapitals und der Wissenschaft und Technologie als sehr hoch eingeschätzt. Grundlage dessen, muss der Staat auch Unternehmen aufmuntern und sie zum Fortschritt motivieren.
[18] Vgl. Corsten, H. (2000): Lexikon der Betriebswirtschaftslehre, S.217.
[19] Vgl. ausführlich Geißler, W.: Erfolgsfaktoren, Krisen und Strategien bei mittelständischen Unternehmen, Fachaufsatz des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater, Homepage: http://www.bdu.de/scripts/fusebox/index.cfm?fuseaction=frameset.frame&content=Fach_89.
[20] Klemm-Bax, S. (2000): Erfolgsfaktoren: Ein unscharfer Modellansatz zur Bestimmung des Unternehmererfolgs auf der Grundlage empirischer Daten, Dissertation, S.8.
[21] Weber, A. (1909): Über den Standort der Industrien. Erster Teil: Reine Theorie des Standorts, S.16.
[22] Maier, J. und Beck, R. (2000): Allgemeine Industriegeographie, S.96.
[23] Vgl. Wehling, H.-G. (1999): Das Ende der Politik?, Herausgeber: Landeszentrale der politischen Bildung Baden-Württemberg, Heft 4/99, Vorwort.
[24] Auch Porter beschreibt eine gravierende voranschreitende Entwicklung der Wirtschaften und Änderung der Wettbewerbsvorteile. Vgl. Porter, M. (1991): Nationale Wettbewerbsvorteile, aus dem Amerikanischen übersetzt von Wolfgang Rhiel, S.562.
[25] Vgl. Porter, M. (1991): Nationale Wettbewerbsvorteile, aus dem Amerikanischen übersetzt von Wolfgang Rhiel, S.595 ff.
[26] Standortentscheidungen innerhalb Deutschlands werden nicht statistisch erfasst, da sie nicht meldepflichtig sind. Somit sind auch keine konkreten Angaben zu den Auslösern von Standortentscheidungsprozessen zu finden. Vgl. dazu Pieper, M. (1994): Das interregionale Standortverhalten der Industrie in Deutschland, Konsequenzen für das kommunale Standortmarketing, S.40 ff.
[27] Vgl. nachfogend Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.124 ff.
[28] Vgl. Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.139.
[29] Die Attraktivität einer Region, hier im Zusammenhang mit dem Begriff „Image“ gesehen, wird in den Ansätzen der Neuen Wachstumstheorie und aufbauenden Ansätzen näher erläutert. Vgl. dazu u.a. Witt, F.H. (2001): New Economy - Erfolgsfaktoren für Regionen im globalen Wettbewerb, S.42.
[30] Vgl. ausführlich Grabow, B./Henckel, D. (1995): Weiche Standortfaktoren, S.139.
[31] Vgl. Grabow, B./Henckel, D. (1995): Weiche Standortfaktoren, S.140.
[32] Vgl. ausführlich Becker, S./ Gentner, S./ Lo, V./ Sablowski, T./ Troost, H.J. (2000): Integrationspapier des Teilprojektbereichs C - Globalisierung und Regionalisierung, in: Sonderforschungsbereich 403, „Vernetzung als Wettbewerbsfaktor am Beispiel der Region Rhein-Main“, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M., S.1 ff.
[33] Läpple formuliert diesen Paradigmenwechsel in der Regionalentwicklung weitgehend ähnlich, und beschreibt ihn mit den Begrifflichkeiten „globalization“ und „digitization“. Damit bezieht er neben der zunehmenden Dynamik internationaler Wirtschaftszusammenhänge, auch die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien mit ein. Vgl. Läpple, D. (2001): Stadt und Region in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung, in: Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften, Brennpunkt „Stadt und Region“, Heft 2001/II, S. 6.
[34] Vgl. Koschatzky, K. (2001): Räumliche Aspekte im Innovationsprozeß, S.14.
[35] Vgl. Lexikon, www.net-lexikon.de/region.html.
[36] Diese meist historisch entstandene Faktorausstattung wird vielfach in der Literatur als Erfolgskriterium von Regionen gesehen. Der Wachstumsprozess einer Region hängt somit direkt von der vorhandenen Faktorausstattung ab, verläuft also umso besser, je höher die regionale Ausstattung an Sach- und Humankapital ist. Diese kritische Masse an Faktorausstattungen lässt Regionen unterscheiden. Vgl. dazu ausführlich: Gerling, K./ Schmidt, K.D. (2000): Zur Arbeitsteilung zwischen Regionen: Das nordöstliche Brandenburg aus der Sicht der regionalökonomischen Theorie, in: Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapier Nr. 965, S.11.
[37] Eigene Zusammenstellung aus der, in diesem Kapitel zitierten Literatur.
[38] Schätzl, L. (1984): Einführung in die Wirtschaftsgeographie, S.11 ff.
[39] Koschatzky, K.: Räumliche Aspekte im Innovationsprozeß, 2001, S.15.
[40] Vgl. Koschatzky, K. (2001): Räumliche Aspekte im Innovationsprozeß, S.176 f.
[41] Vgl. Becker, S./ Gentner, S./ Lo, V./ Sablowski, T./ Troost, H.J. (2000): Integrationspapier des Teilprojektbereichs C - Globalisierung und Regionalisierung, in: Sonderforschungsbereich 403, „Vernetzung als Wettbewerbsfaktor am Beispiel der Region Rhein-Main“, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M., S.2 f.
[42] Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Rede auf der Kommunalkonferenz „Zukunft der Kommunalfinanzen“ der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU
Brandenburg am 15.11.2003 in Potsdam.
[43] Vgl. Gerling, K./ Schmidt, K.D. (2000): Zur Arbeitsteilung zwischen Regionen: Das nordöstliche Brandenburg aus der Sicht der regionalökonomischen Theorie, in: Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapier Nr. 965, S. 1 f.
[44] Genau diese Standortkriterien spiegeln das Problem der Neuen Bundesländer wider, da die Bereitschaft von Top-Managern und hochausgebildeten Arbeitskräften in weniger attraktive Regionen zu gehen eher gering ist und Unternehmen dadurch gezwungen sind, Standorte mit hoch ausgebildetem Arbeitskräftepotential zu suchen. Vgl. dazu ausführlich: Becker, S./ Gentner, S./ Lo, V./ Sablowski, T./ Troost, H.J. (2000): Integrationspapier des Teilprojektbereichs C - Globalisierung und Regionalisierung, in: Sonderforschungsbereich 403, „Vernetzung als Wettbewerbsfaktor am Beispiel der Region Rhein-Main“, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M., S.10 f.
[45] Vgl. Becker, S./ Gentner, S./ Lo, V./ Sablowski, T./ Troost, H.J. (2000): Integrationspapier des Teilprojektbereichs C - Globalisierung und Regionalisierung, in: Sonderforschungsbereich 403, „Vernetzung als Wettbewerbsfaktor am Beispiel der Region Rhein-Main“, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M., S.5 f.
[46] Eigene Abbildung in Anlehnung an Vortrag „Globalisierung – Auswirkung auf Regionen“ der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der TU Chemnitz am 05.04.2004 in Chemnitz.
[47] Vgl. Egeln, J./ Seitz, H. (1998): Städte vor neuen Herausforderungen, ZEW Wirtschaftsanalysen, Band 28, S.7 ff.
[48] Vgl. Smith, A. (1776): The Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations.
[49] Vgl. Porter, M.: Nationale Wettbewerbsvorteile, 1991, aus dem Amerikanischen übersetzt von Wolfgang Rhiel, S.31.
[50] Klassische Produktionsfaktoren: Arbeit, Boden, Kapital, Rohstoffe
[51] Vgl. nachfolgend Helpman, E./ Krugman, P.R. (1985). Increasing Returns, Imperfect Competition and International Trade
[52] Schon Anfang des 19. Jahrhunderts sah Alfred Weber die Notwendigkeit einer Theorie des Standortes der Industrien darzustellen. Es gab zwar schon frühere Ansätze, jedoch wurden sie erst durch Weber zu einem geschlossenen Erklärungsansatz verbunden. Vgl. dazu Meyer-Lindemann, H. (1951): Typologie der Theorien des Industriestandortes, S.24.
[53] Vgl. Gerling, K./ Schmidt, K.D. (2000): Zur Arbeitsteilung zwischen Regionen: Das nordöstliche Brandenburg aus der Sicht der regionalökonomischen Theorie, in: Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapier Nr. 965, S. 6 f.
[54] Vgl. Maier, J./ Beck, R. (2000): Allgemeine Industriegeographie, S.86.
[55] Vgl. Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.124 ff.
[56] Vgl. dazu ausführlich Runer, H. (1999): Die Bestimmung der Standortanforderungen bei Standortentscheidungen, S.35 ff.
[57] Vgl. Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.63 ff und Gerling, K./ Schmidt, K.D. (2000): Zur Arbeitsteilung zwischen Regionen: Das nordöstliche Brandenburg aus der Sicht der regionalökonomischen Theorie, in: Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapier Nr. 965, S.11.
[58] Vgl. nachfolgend Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.124.
[59] Vgl. dazu z.B. Brede, H. (1971): Bestimmungsfaktoren industrieller Standorte, S.17 f.
[60] Vgl. Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.138.
[61] Vgl. Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.140.
[62] Vgl. Wilken, U. J. (2003): Erfolgsfaktoren regionaler Wirtschaftsentwicklung, 3. Wissenschaftsforum: Zukunft Rhein-Main, am 01.12.2003 der TU Darmstadt, Zusammenfassung der Vorträge, S.2.
[63] Vgl. Brede, H. (1971): Bestimmungsfaktoren industrieller Standorte, S.19 ff.
[64] Vgl. dazu ausführlich Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.140 ff.
[65] Vgl. Brede, H. (1971): Bestimmungsfaktoren industrieller Standorte, S.111 f.
[66] Vgl. Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.144.
[67] Vgl. Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, S.145.
[68] In seinem Werken: Marshall, A., (1920): Principles of Economics. 8. Auflage. London: Macmillan und
Marshall, A., (1927): Industry and Trade. A Study of Industrial Technique and Business Organization.
[69] Vgl. Piore, M./Sabel, C.F. (1989): Das Ende der Massenproduktion.
[70] Siehe Kap. XY, Der Ansatz “Drittes Italien”.
[71] Vgl. Markusen, A. (1996): Sticky Places in Slippery Spaces: A Typology of Industrial Districts. in: Economic Geography S. 293 ff.
[72] Vgl. Bathelt, H./Glückler, J. (2002): Wirtschaftsgeographie.
[73] Vgl. Bellandi, M. (1989): The industrial district in Marshall, in: Goodman, E./ Bamford, J. (Hrsg.): Small firms and industrial districts in Italy, London, S. 136 und Koschatzky, K. (2001): Räumliche Aspekte im Innovationsprozess, S.187.
[74] Abb. nach Markusen, A. (1996): Sticky Places in Slippery Spaces: A Typology of Industrial, S.36.
[75] Vgl. nachfolgend Koschatzky, K. (2001): Räumliche Aspekte im Innovationsprozeß, S.186.
- Citar trabajo
- Norman Siegert (Autor), 2004, Ökonomische Erfolgsfaktoren von Wirtschaftsregionen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30973
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