Seit der Häufung der Finanzkrisen nehmen die Kritiken über die finanzielle Liberalisierung zu und Kritiker argumentieren, dass die Risiken, die mit einer Finanzmarktliberalisierung einhergehen die Vorteile überwiegen. Der renommierte Ökonom Eatwell führt an, dass freie Kapitalströme seit den 60er Jahren zur Verschlechterung der ökonomischen Effizienz führten (Obstfeld/Taylor 2002, S.1).
Die Effekte der Finanzmarktliberalisierung haben ambigöse Effekte und bleiben daher umstritten. Einerseits können sie dazu beitragen, dass Risiken besser diversifiziert werden und damit ein positiver Effekt auf Investitionen bewirkt wird und die Grundlagen für langfristiges Wachstum gelegt werden. Andererseits weisen Ökonomen wie Wyplosz (2001) darauf hin, dass die Risiken und destabilisierenden Effekte stärker in Entwicklungsländern ausgeprägt sind als in entwickelten Ländern. Aizenmann führt an, dass die Liberalisierung der Kapitalströme zur Banken- und Währungskrise in Schwellenländern beigetragen hat. Statistische Untersuchungen haben ergeben, dass mit Ausnahme von Argentinien und Chile alle Schwellenländer eine Häufung von Finanzkrisen erfahren, sobald sie ihre Kapitalbilanzen liberalisieren. Martin und Rey zeigen, dass Schwellenländer im Vergleich zu entwickelten Ländern nach der Liberalisierung ihrer Finanzmärkte erheblich anfälliger für Finanzkrisen sind. Zudem argumentieren sie, dass diese Gegebenheit auf das im Vergleich niedrigere Einkommen zurückzuführen ist und nicht unbedingt wie häufig angenommen auf makroökonomische Instabilität, eine schlechte Wechselkurspolitik oder Marktversagen (Martin und Rey, 2002, S. 1-3).
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Entwicklungs- und Schwellenländer und Finanzmarktliberalisierung
- Die Globalisierungsphasen im Vergleich
- Lukas-Paradox
- Neoklassische Theorie
- U-Curve
- Arten von Privaten Kapitalströmen
- Foreign Direct Investment
- Bank lending
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Kapitalströme in Emerging Markets und Entwicklungsländer im Kontext der Finanzmarktliberalisierung. Sie analysiert die Auswirkungen der Globalisierung auf diese Länder und beleuchtet die Ursachen für den Rückgang der Kapitalzuflüsse in den letzten Jahrzehnten.
- Die Auswirkungen der Finanzmarktliberalisierung auf Entwicklungs- und Schwellenländer
- Das Lukas-Paradox und die Rolle des Einkommensniveaus bei der Kapitalallokation
- Die Veränderungen in der Struktur der privaten Kapitalströme, insbesondere bei FDI und Bank lending
- Die Rolle von Marktversagen, fehlenden Institutionen und schwachen Wirtschaftspolitiken
- Die Herausforderungen der Armutsbekämpfung und des Wirtschaftswachstums in Entwicklungsländern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik der Kapitalströme in Entwicklungs- und Schwellenländer und beleuchtet die Kritik an der Finanzmarktliberalisierung. Kapitel zwei untersucht die Globalisierungsphasen und die Auswirkungen der Finanzmarktliberalisierung auf die Entwicklungsländer. Es beleuchtet das Lukas-Paradox und die Rolle des Einkommensniveaus bei der Kapitalallokation. Das dritte Kapitel analysiert die verschiedenen Arten von privaten Kapitalströmen, insbesondere FDI und Bank lending, und untersucht die Ursachen für den Rückgang der Kapitalzuflüsse in den letzten Jahrzehnten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Finanzmarktliberalisierung, Globalisierung, Entwicklungsländer, Schwellenländer, Kapitalströme, Foreign Direct Investment (FDI), Bank lending, Lukas-Paradox, U-Curve, Marktversagen, Institutionen, Wirtschaftspolitik, Armutsbekämpfung und Wirtschaftswachstum.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Volkswirtin Rukiye Hamza (Autor:in), 2014, Die Emerging Markets und Entwicklungsländer im Weltfinanzsystem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309697
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