Weshalb suchen immer mehr Akteure und Denker nach Alternativen zu unserem, dem westlichen, dem vorherrschenden Lebensmodell? Mit den wachsenden Zweifeln daran erodiert die Überzeugung, dass unsere Konzepte von Entwicklung, von sog. Fortschritt förderlich für andere sein können.
Nach welchen Alternativen wird gesucht? Gut leben statt „besser“ leben, Glück statt Bruttosozialprodukt, lokal statt global, Solidarität statt Hilfe, Menschenrecht statt Almosen, Autonomie statt Abhängigkeit. Es sind viele Stimmen, die sich nicht leicht Gehör verschaffen, weil sie vom Mainstream übertönt werden. Es sind Millionen, sie sind eine Minderheit. Sie bilden keinen Chor, die Netze, die sie knüpfen, haben viele lose Enden, aber allmählich verschaffen sie sich Gehör.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Alternativen?
- Buen Vivir als Alternative zum Wirtschaftswachstum
- Bisherige Ansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieser Text untersucht das Konzept des „Buen Vivir“ als Alternative zum kapitalistischen Wachstumsmodell. Er beleuchtet die historischen Wurzeln dieses Konzepts, insbesondere im Kontext der indigenen Kulturen Lateinamerikas, und erörtert seine Verbindungen zu zeitgenössischen kritischen Theorien wie der „Décroissance“ und dem Ökosozialismus.
- Die Grenzen des Wachstumsmodells und die Notwendigkeit nachhaltiger Alternativen
- Das Konzept des „Buen Vivir“ als indigenes Wertesystem und gesellschaftliche Utopie
- Die Verknüpfung von indigenen Traditionen und modernen kritischen Theorien
- Die politische Relevanz des „Buen Vivir“ in Lateinamerika und darüber hinaus
- Dissonanzen und Überschneidungen zwischen dem „Buen Vivir“ und dem modernen Diskurs der Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Alternativen? Dieser Abschnitt stellt das Konzept des „Buen Vivir“ vor und erläutert seine Wurzeln in den indigenen Kulturen Lateinamerikas. Er beleuchtet die Verfassungen Ecuadors und Boliviens, die das „Buen Vivir“ als Ziel formulieren, sowie die Erklärung des Weltsozialforums zum „Guten Leben“. Weiterhin werden die Zapatistas in Chiapas und ihr Kampf gegen den Neoliberalismus als Beispiel für eine alternative Lebensweise vorgestellt.
- Buen Vivir als Alternative zum Wirtschaftswachstum Dieser Abschnitt vertieft die Diskussion über das Konzept des „Buen Vivir“ und seine Kritik an der herrschenden Wachstumslogik. Er beleuchtet die Bedeutung von sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechten indigener Völker in lateinamerikanischen Verfassungen und diskutiert die transnationale Dimension dieser Entwicklung.
- Bisherige Ansätze Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über frühe Ansätze zur Kritik an der Wachstumsgesellschaft, darunter der Pearson-Bericht von 1969 und der Bericht des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972. Es werden die Vorhersagen und Kritikpunkte dieser Berichte diskutiert, sowie ihre Relevanz im Kontext der heutigen Umwelt- und Wirtschaftskrisen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Begriffe in diesem Text sind „Buen Vivir“, „Décroissance“, „Ökosozialismus“, „indigene Rechte“, „Wachstumskritik“, „Nachhaltigkeit“ und „Kapitalismus“. Der Text befasst sich mit der Frage nach alternativen Lebensweisen, die auf nachhaltigem Zusammenleben und dem Respekt vor der Natur basieren, und er untersucht die Rolle indigener Kulturen und Traditionen in diesem Diskurs.
- Citation du texte
- Wilfried Hoffer (Auteur), 2015, Alternativen zum Fortschritt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309348