Migration ist unbestreitbar ein Bestandteil unserer heutigen Lebenswelten (vgl. Walescek et al., 2009; Nobis & Fussan in: Nobis & Baur, 2007, S. 262). Sie ist jedoch kein neuartiges Phänomen, sondern schon seit Jahrhunderten ein wichtiger Faktor bei der Bildung und Entwicklung von Gesellschaften und Sozialstrukturen. Das andauernde Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen in unserer Welt sorgt für Impulse hinsichtlich des menschlichen Miteinanders und fördert die Entstehung neuer Gedankenhorizonte (vgl. Tetzlaff, 2005).
Gleichzeitig ist Migration mit dem Ziel, ein friedliches Miteinander zu schaffen jedoch auch problembehaftet, denn Veränderungen innerhalb einer Gesellschaft sind meist ein langwieriger Prozess und fordern von den sich begegnenden Kulturen viel Toleranz und Verständnis (vgl. Angenent, 2009). Dieses anzustrebende „Miteinander“ wird in der Realität leider häufig eher als ein „Nebeneinander“ empfunden und beklagt, was in Politik und Medien gerne mithilfe des mittlerweile
populären Begriffs der „Parallelgesellschaft“ beschrieben wird (vgl.- SPIEGEL online, 2010). Um die Bildung einer solchen Parallelgesellschaft zu unterbinden, bedarf es, das Wohlwollen beider „Parteien“ vorausgesetzt, vielschichtiger Integrationsmaßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen. Dazu sollte neben dem Bildungs – und Ausbildungssystem sowie dem Arbeitsmarkt auch die ausgeprägte Vereinsstruktur
Deutschlands gehören, denn in dieser findet ein großer Teil des sozialen Miteinanders unserer Gesellschaft statt, wodurch sie einen potentiellen Ort von Integration darstellt (vgl. Kleindienst-
Cachay, 2007, S. 54). Insofern gilt es, die Mechanismen, welche erfolgreiche Integration bewirken, zu erforschen und zu fördern. Auch wenn es schon seit mehreren Jahrzehnten Untersuchungen zu dieser Thematik in Deutschland gibt, erscheint die Umsetzung der daraus zu folgernden notwendigen Maßnahmen defizitär (vgl. Universität Bielefeld, 2008). Andernfalls müsste man nicht immer wieder bitter
feststellen, dass Deutschland bei dem Thema erfolgreiche Integration offensichtlich Nachholbedarf hat (vgl. Die ZEIT online, 2006). Wie dringend integrative Bemühungen tatsächlich sind, lässt sich anhand einiger statistischer Daten anschaulich darstellen. [...]
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Rahmenbedingungen
1.1 Zielgruppen-und Problembestimmung
1.2 Integration im und durch Sport
1.3 Die RolledesFußballspiels
2 Barrieren und Problemfelder
2.1 Zu Religion und Sport
2.2 Integrationsleistungen von Sportvereinen
2.3 EigenethnischeVereine
3 Analyse ausgewählter Projekte
3.1 Das Programm „Spin: Sport - interkulturell“
3.1.1 Partnervereine
3.1.2 Angebotsstruktur
3.1.3 Qualifizierungsangebote
3.1.4 Die niederschwelligen Angebote
3.1.5 Die regulären Angebote
3.2 Das Programm „Integration durch Sport“
3.2.1 Partnervereine
3.2.2 Angebotsstruktur
3.2.3 Integrationsmodule
3.3 „Fußballohne Abseits“
4 Bewertung der Projekte & Fazit
4.1 „Spin: Sport - interkulturell“
4.2 „Integration durch Sport“
4.3 Fazit
Literaturverzeichnis
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