In der vorliegenden Arbeit wird die Frage nach der (optimalen) Fertigungstiefengestaltung untersucht. Neben dem Studium von Grundlagen- und spezifischer Literatur der Betriebswirtschaftslehre erfolgt auch eine Auseinandersetzung mit Praxisbeispielen.
Nach der Auseinandersetzung mit dem Begriff der Fertigungstiefe und der Einordnung des Begriffs erfolgt die Betrachtung der Einflussfaktoren, einerseits unter der Überschrift Eigenfertigung (entspricht hoher Fertigungstiefe) und andererseits unter der Überschrift Fremdbezug (entspricht niedriger Fertigungstiefe).
Die Möglichkeiten der Gestaltung der optimalen Fertigungstiefe werden zum einen direkt im Zusammenhang mit der Betrachtung der Einflussgrößen und zum anderen in einem separaten Abschnitt (vgl. Abschnitt 5 Einkauf- und Beschaffungsstrategien) dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Ausgangssituation
1.2 Themenstellung
2. Fertigungstiefe
2.1 Begriff der Fertigungstiefe
2.2 Fertigungstiefengestaltung innerhalb der Unternehmensplanung
2.2.1 Fertigungstiefe im strategischen Sinne
2.2.2 Ansatzpunkte zur Reduzierung der Fertigungstiefe
2.3 Transaktionskostentheorie
3. Eigenerstellung
3.1 Qualität
3.2 Kosten
3.3 Kernkompetenzen
4. Fremdbezug
4.1 Qualität
4.2 Kosten
4.3 Marketing
5. Einkaufs- und Beschaffungsstrategien
6. Branchenbezug
7. Fazit
8. Abbildungsverzeichnis
9. Quellenangabe
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
1.1 Ausgangssituation
Die Diskussion um die Frage nach der optimalen Fertigungstiefe hat in den 90er Jahren wieder an Aktualität zugenommen – nachdem sie in den 70er und frühen 80er Jahren an Aufmerksamkeit eingebüßt hatte – und ist heute aus strategischer Sicht ein Einflussfaktor auf den Erfolg und damit Bestand einer Unternehmung.[1]
Die Aktualität begründet sich nach Benkenstein unter anderem darin, dass „... die Unternehmenspraxis erkannt hat, dass die Verkürzung der Fertigungstiefe geeignet ist, Wettbewerbsvorteile zu realisieren. Sie hat deshalb die Verkürzung der Fertigungstiefe nachhaltig vorangetrieben. Dabei ist insbesondere auf die Veränderung vertikaler Integrationsgrade speziell in der Automobilindustrie, aber auch in der Elektro- und Elektronikindustrie oder im Maschinenbau zu verweisen.“[2]
Abbildung 1 zeigt beispielhaft die Entwicklung der Fertigungstiefe in der Automobilindustrie.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Entwicklung der durchschnittlichen Fertigungstiefe in der Automobilindustrie, beispielhaft (eigene Darstellung, Angaben vgl. Schmalen (1996), S. 308/309 und Vahrenkamp (2000), S. 253/254)
Aus der von Benkenstein zitierten
- Erkenntnis der Unternehmen, mit einer Verkürzung der Fertigungstiefe Wettbewerbsvorteile realisieren zu können und
- unter Berücksichtigung zahlreicher anderer Größen der Unternehmenspraxis (Kostenoptimierung, Beschäftigungssicherung, Sicherung von Know-how und Kernkompetenzen, etc.)[3]
ergeben sich Entscheidungsprobleme, denen die Unternehmen im Unternehmensalltag nach Beobachtungen der TU Harburg nicht gewachsen sind. Dies führt dazu, dass Entscheidungen mit strategischer Relevanz für Unternehmenserfolg und -bestand aufgrund kurzfristiger Kostenvergleiche gemacht werden.
Angesprochene Faktoren (und damit verbundene Fragen), wie beispielsweise
- die strategische Relevanz (Welche Relevanz hat die Fertigungstiefengestaltung im mittel- und kurzfristigen Bereich?) und
- der Kostenvergleich (Ist eine reine kostenorientierte Analyse für die Frage nach der optimalen Fertigungstiefengestaltung ausreichend?)
werden unter anderem Inhalt der Betrachtungen der vorliegenden Arbeit sein.
1.2 Themenstellung
In der vorliegenden Arbeit wird die Frage nach der (optimalen) Fertigungstiefengestaltung untersucht. Neben dem Studium von Grundlagen- und spezifischer Literatur der Betriebswirtschaftslehre erfolgt auch eine Auseinandersetzung mit Praxisbeispielen.[4]
Nach der Auseinandersetzung mit dem Begriff der Fertigungstiefe und der Einordnung des Begriffs erfolgt die Betrachtung der Einflussfaktoren, einerseits unter der Überschrift Eigenfertigung (entspricht hoher Fertigungstiefe) und andererseits unter der Überschrift Fremdbezug (entspricht niedriger Fertigungstiefe).
Die Möglichkeiten der Gestaltung der optimalen Fertigungstiefe werden zum einen direkt im Zusammenhang mit der Betrachtung der Einflussgrößen und zum anderen in einem separaten Abschnitt (vgl. Abschnitt 5 Einkauf- und Beschaffungsstrategien) dargestellt.
Entsprechend der Themenstellung ergeben sich folgende Gliederungspunkte, die zu betrachten sind (vgl. Abbildung 2).
Abbildung 2
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Inhaltliche Gliederung der Arbeit (eigene Darstellung)
2. Fertigungstiefe
2.1 Begriff der Fertigungstiefe
Für den Begriff der Fertigungstiefe lassen sich in der Literatur verschiedene Definitionen finden, die inhaltlich im Wesentlichen mit der von Zäpfel übereinstimmen. Zäpfels Definition: „Die Fertigungstiefe charakterisiert den Umfang an Wertschöpfung, den ein Unternehmen bzw. eine strategische Geschäftseinheit durch ihre eigene Produktion im Verhältnis zu der insgesamt erforderlichen Wertschöpfung für ein Endprodukt erbringt.“[5] Die im Unternehmen gefällten Entscheidungen in Bezug auf die Fertigungstiefe legen damit die Anzahl der durch das Unternehmen zu erbringenden Fertigungsschritte fest. Damit im Zusammenhang steht die Frage, ob und in welchem Umfang Komponenten, die zur Produktion des Endprodukts nötig sind (zum Beispiel Rohmaterialien, Teile oder Komponenten), eigen- oder fremdgefertigt werden (Make-or-Buy). Denn der Umfang selbst erstellter Komponenten bestimmt den Grad der Fertigungstiefe.
Dem Begriff der Fertigungstiefe wird in der Literatur teilweise auch der Begriff der Wertschöpfungstiefe gleichgesetzt. Dies geschieht in Anlehnung an Zäpfels Definition auch in der vorliegenden Arbeit.[6]
Der Grad der Fertigungstiefe bzw. Wertschöpfungstiefe kann anhand folgender Formeln quantifiziert werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Im Bereich der Fertigung sind verschiedene Varianten für eine Strategie zur Gestaltung der Fertigungstiefe möglich. Abbildung 3 stellt diese dar. Dabei existieren zwei mögliche Extreme der Gestaltung der Fertigungstiefe. Zum einen, dass sämtliche Schritte der Wertschöpfung eines Produktes, das heißt von der Erstellung des Rohmaterials bis zur Montage des Endprodukts, vom Unternehmen selbst durchgeführt werden. Zum anderen, dass ein Unternehmen lediglich die Endmontage durchführt bzw. bereits fertig montierte Produkte über den Markt bezieht und diese als Endprodukte verkauft.
[...]
[1] Vgl. Benkenstein (1994), S. 483 und Beitrag zur Ausgangssituation TU Harburg.
[2] Benkenstein (1994), S. 483.
[3] Vgl. auch für die nachführenden Ausführungen Beitrag zur Ausgangsituation TU Harburg.
[4] Betriebswirtschaftliche Grundliteratur vgl. u.a. Pepels (1999) und Schmalen (1996). Spezifische Literatur vgl. u.a. Benkenstein (1994) und Schneider (2000).
[5] Zäpfel (1999), S. 132.
[6] „Ein große (Wertschöpfungs- bzw.) Fertigungstiefe wird auch als hoher Grad vertikaler Integration bezeichnet.“ Adam (1998), S. 199.
- Arbeit zitieren
- Roland Schröder (Autor:in), 2004, Analyse und Gestaltung einer optimalen Fertigungstiefe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30865
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