In den vergangenen Jahren sind vor allem in den USA neue, spektakuläre Maßnahmen zur Verbrechensbekämpfung und Kriminalitätsprävention ergriffen worden. Von diesen möchte ich in einem ersten Schritt zwei Strategien näher betrachten: Die sogenannten „Gated Communities“ und die Strategie der „Zero Tolerance“ in New York. Zur Erklärung der „Zero Tolerance“ ist es notwendig, die Theorie zur Entstehung von Kriminalität zu berücksichtigen, die von Kelling und Wilson im Jahre 1982 unter dem Namen „Broken Windows“ veröffentlicht wurde.
Nach diesem eher deskriptiven Teil der Arbeit folgt eine Bewertung der Modelle unter Berücksichtigung der Probleme, die dadurch entstehen können sowie der Kritik, die dazu geäußert wird.
Dabei spielt die Frage, ob die Modelle tatsächlich halten, was sie versprechen, eine große Rolle. Das ist auch deshalb wichtig, weil der einstige Polizeichef New Yorks, der für das Zero Tolerance-Modell verantwortlich ist, inzwischen Organisationsberatungen für die Polizei verkauft und mit seiner Firma „First Security Consulting Inc.“ angeblich mehr als gut verdient. So werden auch hierzulande Forderungen nach einer ähnlich erfolgreichen Bekämpfung der Kriminalität laut – doch ist Zero Tolerance wirklich zum Einsatz in Deutschland geeignet bzw. wünschenswert? Und funktionieren die ebenfalls sehr USA-typischen Gated Communities wirklich, sodass sie eine echte Alternative zum herkömmlichen Städtebau darstellen?
Diese Arbeit versucht, zumindest in Ansätzen aufzuzeigen, was Schein und was Wirklichkeit bei diesen beiden Entwicklungen in der Verbrechensbekämpfung ist.
Inhalt
Einleitung
1. Situative Maßnahmen zur Kriminalprävention
1.1 Gated Communities
1.2 Zero Tolerance
1.2.1 Broken Windows
1.2.2 Das Modell New York
2. Kritik
2.1 Gated Communities
2.2 Zero Tolerance
3. Fazit
Literatur
Einleitung
In den vergangenen Jahren sind vor allem in den USA neue, spektakuläre Maßnahmen zur Verbrechensbekämpfung und Kriminalitätsprävention ergriffen worden. Von diesen möchte ich in einem ersten Schritt zwei Strategien näher betrachten: Die sogenannten „Gated Communities“ und die Strategie der „Zero Tolerance“ in New York. Zur Erklärung der „Zero Tolerance“ ist es notwendig, die Theorie zur Entstehung von Kriminalität zu berücksichtigen, die von Kelling und Wilson im Jahre 1982 unter dem Namen „Broken Windows“ veröffentlicht wurde.
Nach diesem eher deskriptiven Teil der Arbeit folgt eine Bewertung der Modelle unter Berücksichtigung der Probleme, die dadurch entstehen können sowie der Kritik, die dazu geäußert wird.
Dabei spielt die Frage, ob die Modelle tatsächlich halten, was sie versprechen, eine große Rolle. Das ist auch deshalb wichtig, weil der einstige Polizeichef New Yorks, der für das Zero Tolerance-Modell verantwortlich ist, inzwischen Organisationsberatungen für die Polizei verkauft und mit seiner Firma „First Security Consulting Inc.“ angeblich mehr als gut verdient. So werden auch hierzulande Forderungen nach einer ähnlich erfolgreichen Bekämpfung der Kriminalität laut – doch ist Zero Tolerance wirklich zum Einsatz in Deutschland geeignet bzw. wünschenswert? Und funktionieren die ebenfalls sehr USA-typischen Gated Communities wirklich, sodass sie eine echte Alternative zum herkömmlichen Städtebau darstellen?
Diese Arbeit versucht, zumindest in Ansätzen aufzuzeigen, was Schein und was Wirklichkeit bei diesen beiden Entwicklungen in der Verbrechensbekämpfung ist.
1. Situative Maßnahmen zur Kriminalprävention
Situative Kriminalprävention ist die Einführung und Anwendung bestimmter Maßnahmen, die Kriminalität und abweichendem Verhalten vorbeugen sollen. Sie stützen sich auf die soziologische Theorie des rationalen Handelns, dass Subjekte entweder nutzenmaximierend oder kostenminimierend handeln. Deshalb werden Maßnahmen ergriffen, die entweder Handlungsrestriktionen darstellen, die Kosten für abweichendes oder kriminelles Verhalten erhöhen oder den Nutzen solcher Verhaltensweisen vermindern (vgl. LÜDEMANN/OHLEMACHER 2002, S. 135f. ).
Eine Form der situativen Kriminalitätsprävention ist die Prävention durch räumliche Ausgrenzung potentieller Täter. Dies geschieht durch die Errichtung so genannter „Gated Communities“.
1.1 Gated Communities
Gated Communities sind private Wohnanlagen, die in irgend einer Weise physisch von der Öffentlichkeit abgeschottet sind, sei es durch Mauern, Zäune, hohe Hecken o. ä.
In den USA entstanden die ersten Gated Communities schon im 19 Jahrhundert, als die Oberschicht Schutz suchte vor den Unruhen, die durch die Industrialisierung aufkamen. Im 20. Jahrhundert verbreiteten sie sich kontinuierlich weiter, bis sie in den 60er und 70er Jahren richtig boomten. Zahlreiche Angehörige der amerikanischen weißen Mittelklasse wollten ihren Ruhestand abgeschottet von den Problemen der Außenwelt genießen und zogen in Gated Communities vor allem in Kalifornien und Florida. Seit den 80er Jahren zogen vermehrt auch Amerikaner anderer Altersgruppen und mit höheren Einkommen in die Gated Communities, getrieben von dem Bedürfnis nach mehr Schutz vor Kriminalität (vgl. SCHMIDT 2004, 33).
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- Citar trabajo
- Mirja Schnoor (Autor), 2004, Gated Communities und Zero Tolerance: Situative Kriminalprävention in den USA, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30829
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