Beginnen möchte ich meine Hausarbeit über die Stadt der kurzen Wege mit Zitaten die die Gegenwärtige Situation, nicht nur in Deutschland, wiedergeben und einige Fehler die in der Vergangenheit begangen wurden aufzeigen. Im weiteren Verlauf der Hausarbeit sollen dann die theoretischen Grundlagen, Zielvorstellung und etwaigen Probleme bei der Umsetzung des Leitbildes genauer erläutert werden.
Gliederung:
1. Einleitung
2.Definitionen
3. Ausgangsituation in Deutschland
4. Theorie des Leitbildes "Stadt der kurzen Wege"
5. Grundfunktionen der "Stadt der kurzen Wege"
5.1 Die Wohnfunktion
5.2 Arbeiten
5.3 Versorgen
5.4 Die Freizeitfunktion
6. Nachhaltigkeit im Städtebau
7. Probleme und Lösungsansätze am Beispiel Münchens
8. Schluss
9. Literaturliste
1. Einleitung
Beginnen möchte ich meine Hausarbeit über die Stadt der kurzen Wege mit Zitaten die die Gegenwärtige Situation, nicht nur in Deutschland, wiedergeben und einige Fehler die in der Vergangenheit begangen wurden aufzeigen. Im weiteren Verlauf der Hausarbeit sollen dann die theoretischen Grundlagen, Zielvorstellung und etwaigen Probleme bei der Umsetzung des Leitbildes genauer erläutert werden.
"Der Begriff Mobilität wurde bis vor wenigen Jahren in räumlicher sowie sozioökonomischer Hinsicht als positiv betrachtet. Er galt als Beleg für Modernität und Flexibilität. Mit ihm wurde nicht nur die Steigerung individueller Freizügigkeit verbunden sondern er stand auch für das Versprechen stetig wachsender Prosperität der Ökonomie durch zunehmende räumliche Spezialisierung und Arbeitsteilung. Daher war die Subventionierung der Mobilität im Rahmen verkehrsfördernder Maßnahmen, wie massiver Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, ein allgemein akzeptiertes Primat der Politik" (Bukhold, 2000,XI). "Die dezentrale Siedlungsstruktur in Deutschland ist die Ursache und gleichzeitig Folge des Verkehrswachstums. Mit besserer Infrastruktureller Ausstattung der Räume und fortschreitender Technik wird bei sonst gleichem Zeitbudget die Überwindung größerer
Distanzen möglich und auch realisiert. Die Städte wuchern ins Umland und der Anteil der versiegelten Flächen für Verkehrs- und Siedlungszwecke nimmt stetig zu" (Bukhold, 2000,XI). "Nicht nur die zunehmende Schädigung der Umwelt insgesamt und der fortschreitende Verbrauch endlicher Ressourcen, sondern auch die wachsende individuelle Belastung durch Luftschadstoffe, Lärm und Unfallfolgen haben zwischenzeitlich zu einem Umdenken in weiten Teilen von Politik und Gesellschaft geführt. So hat die Verkehrspolitik inzwischen versucht, ihre politischen Leitvorstellungen und Konzepte stärker auf Vermeidung, Verminderung und umweltverträglichere Abwicklung des Verkehrs einzustellen. Zusätzlich hat das neue Leitbild der Nachhaltigen Raumentwicklung zu einem entsprechendem Umdenken in der Raumordnungs-, Landes-, Regional- und Stadtplanung geführt. Gerade für die verstädterten und stark verdichteten Regionen Deutschlands ist die Ausrichtung der Entwicklung auf zukunftsfähige Siedlungsstrukturen in den Vordergrund der Diskussionen um ein neues normatives Leitbild für Wissenschaft, Verwaltung und Politik gerückt. Stichworte dieser Diskussion sind die "urbane, mitteleuropäische Stadt", edge Cities", "Zwischenstadt", "Dörferstadt und Stadtdörfer", "kompakte, verkehrsarme Stadt und die Stadt der kurzen Wege" (Bukhold, 2000,XI). Letztere soll im Folgenden eingehend betrachtet werden. "Die meisten dieser Vorstellungen stützen sich auf die Idee, durch Dichte, Nutzungsmischung und Polyzentralität in den Stadtregionen die Belastungen durch das Verkehrsgeschehen zu reduzieren. Für die Umsetzung dieser Ideen in die bauliche und verkehrliche Praxis ist die räumliche Planung auf der Ebene von Stadt und Region ein wichtiges Instrument" (Bukhold, 2000,XI).
2. Definitionen
Die Stadt der kurzen Wege ist ein Leitbild welches verschiedenste Städtebauliche Modelle und Zielvorstellungen in sich vereinigt. Zum einen ist hier das Modell der "Dichte im Städtebau" zu nennen. Heineberg versteht darunter "die Schaffung kompakter und dennoch hochwertiger baulicher Strukturen, die ein Ausufern der Städte in das Umland verhindern sollen". Dies soll vor allem "durch bessere Ausschöpfung und Erweiterung von Nutzungspotenzialen im bereits bebauten Bereich der städtischen Innenentwicklung", die sogenannte Nachverdichtung geschehen ( Heineberg,2001,S.129). "Nachverdichtungen wie z.B. das schließen von Baulücken und das Recycling von Brachflächen ( Industrie-, Gewerbe- und Militärflächen) verringern die Neuinanspruchnahme von Freiflächen für Siedlungszwecke und Straßenbau" (Sanbancilar,2002,S. 66).
Ein weiteres Ziel ist die sogenannte Nutzungsmischung, sie umfasst die "funktionelle Durchmischung von Stadtquartieren d.h. die Verflechtungen von Wohnstandorten und Arbeitsplätzen aber auch Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen" und weiterhin die "Durchmischung verschiedener sozialer Schichten, Haushaltstypen und Lebensstilgruppen." Somit lassen sich folgende Ziele der Nutzungsmischung Zusammenfassen: Die Schaffung von Urbanität, die Erhöhung städtischer Qualitäten, die Begünstigung urbaner Vielfalt, der Abbau von Segregation, die Integration benachteiligter Sozialgruppen und letztlich die Vermeidung von Verkehr" (Heineberg,2001,S.49).
Des weiteren ist Polyzentralität ein entscheidender Bestandteil der Stadt der kurzen Wege, sie zeigt sich "insbesondere in Gestalt der dezentralen Konzentration" wodurch "der anhaltende Siedlungsdruck im Umland der Städte auf ausgewählte Siedlungsschwerpunkte gebündelt wird und auch eine größere Tragfähigkeit des ÖPNV erreicht werden kann" (Heineberg,2001,S.131). "Durch dezentrale Konzentration soll die Siedlungstätigkeit so gesteuert und verteilt werden, das einerseits ungesunde Ballungen vermieden werden und andererseits die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld nicht nur wohnen, sondern auch arbeiten und ihre Freizeit verbringen können"(Sanbancilar,2002,S. 67).
Nicht zu Vergessen ist die Urbanität welche im Rahmen des Leitbildes mit der Vorstellung von "Urbanität durch Dichte" propagiert wird. Die Sozialgeographie versteht darunter "die Gesamtheit aller Faktoren, die städtische Lebens-, Wirtschafts-, und Verhaltensweisen ausmachen bzw. den Zustand hoher Intensität städtischer Lebensformen". Die Ausbreitung der Urbanität bezeichnet man als Urbanisierung. (Vgl.Heineberg,2001,S.46). "In den Hochindustrialisierten Ländern wird die gegenwärtige Phase der Expansion der Städte in Ihr jeweiliges Umland als Suburbanisierung bezeichnet" (Vgl. Heineberg,2001,S. 40). Eine sinkende Urbanität hingegen ist als Prozess der Desurbanisierung bekannt
(Vgl.Heineberg,2001,S. 48).
3. Ausgangssituation in Deutschland
" In der Bundesrepublik leben heute gut 50% der Bevölkerung in Agglomerationsräumen einschließlich ihres verstädterten und ländlichen Umlandes" (Heineberg,2001,S.128). Dabei ist "die Siedlungsstruktur der deutschen Städte weitgehend festgeschrieben". Nur in den wenigsten Fällen findet man noch Freiflächen für Siedlungen innerhalb des Stadtgebietes.
Besonders die Gemeinden im direkten Umland der Städte verzeichnen die größte Bevölkerungszunahme" (Vgl. Klühspieß,1998,t-online). Heineberg spricht hier von einer "flächenfressenden Siedlungsexpansion. Diese äußert sich in der erheblichen und anhalten Zunahme der Wohn- und auch Verkehrsflächen sowohl in den Kernstädten der städtischen Agglomerationen und verstädterten Räume als vor allem auch in den verdichteten Umlandkreisen und sogar noch stärker im ländlichen Raum" (Heineberg,2001,S.128). Allerdings können die Städte kein Interesse an einem "breiartigen Zerfließen der Siedlungsstruktur" haben, daher werden in letzter Zeit Forderungen nach Polyzentrismus, Nachverdichtung und "neuer Urbanität", laut. Allerdings erschweren die oben bereits genannten festgeschrieben Siedlungsstrukturen die Durchsetzung der "polyzentrischen Konzepte" erheblich so das der "Wandlungszeitraum mit mehreren Jahrzehnten anzusetzen sein dürfte" (Vgl. Klühspieß,1998,t-online).
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- Martin Zeitler (Author), 2003, Das Leitbild 'Stadt der kurzen Wege', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30828
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