Diese Arbeit enthält gleich 2 Stundenentwürfe zum Thema "Eine Nacht auf dem Kahlen Berge" von M.Mussorgsky.
Ein Unterrichtsentwurf einer Lehrgangsgruppe wird dargestellt u. kritisiert. Aus der Folge der Kritikpunkte entstand ein neuer Unterrichtsentwurf, der ebenfalls genau erläutert wird.Desweiteren kann diese Stunde durch eine weitere Einheit ergänzt werden, die bei Hausarbeiten.de unter "Joachim Dieterich" zu finden ist. Die zwei Einheiten sind aufeinander abgestimmt u. wurden zusammen entworfen.
Inhaltsverzeichnis
I Vorwort
1 Sachanalyse Programmmusik
2 Zur Biografie des Komponisten und zum Werk
Das Programm
Aufbau des Werkes
Formaler Aufbau
Teil A
Teil B
3 Unterrichtsentwurf der Lehrgangsgruppe
4 Kommentar und Bearbeitung des Entwurfes
Lernziele
Kritik
5 Alternativvorschlag – Teil „aktives Musizieren“
Übersicht des neuen Teils mit benötigten Medien
Zusätzliche verfolgte Lernziele
6 Literaturverzeichnis
I Vorwort
Diese Arbeit beschreibt eine Unterrichtseinheit zum Thema Programmmusik, die von einer Lehrgangsgruppe in Schleswig-Holstein entworfen wurde. Meine Arbeit setzt sich kritisch mit dem zweiten Teil der Einheit auseinander. Der erste Teil wurde von Joachim Dieterich bearbeitet. Dieser Entwurf ist als direkte Fortsetzung zu sehen.
1 Sachanalyse Programmmusik
Den Versuch etwas Außermusikalisches, z.B. eine Stimmung oder ein Ereignis, musikalisch darzustellen, nennt man Programmmusik.
Durch die musikalische Darstellung literarischer Inhalte, seelischer oder dramatischer Vorgänge, wird die Fantasie des Hörers zu konkreten Vorstellungen angeregt. Diese Musik folgt nicht autonom musikalischen Gesetzen, sondern folgt den außermusikalischen Vorstellungen. Meist wird schon durch den Titel oder Inhaltsangaben auf das sogenannte Programm hingewiesen. Schon im Barock komponierte A. Vivaldi mit dieser Methode seine V ier Jahreszeiten. Auch an diesem Beispiel ist das Programm direkt am Titel zu erkennen – die musikalische Darstellung der Jahreszeiten.
Als Vorläufer der Programmmusik kann man die Caccia bezeichnen, eine Gattung der italienischen Musik, bei der sich die Stimmen „jagen“. Inhaltlich bezog sich die Caccia, welche vor allem im 14. Jahrhundert gesungen wurde, ebenfalls auf die Jagd. Ein anderer Vorläufer sind die Programmchansons aus dem 16. Jahrhundert. Durch sie wurden meist Vogelgesänge, Kriegslärm o.ä. Ereignisse dargestellt.
Im 17. und 18. Jahrhundert fanden sich zahlreiche Suitensätze, die äußere Vorgänge, wie z.B. Glockenklang, zum Gegenstand hatten. Auch Gemütszustände und Personencharakterisierungen wurden mit musikalischen Mitteln dargestellt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden die Programmsinfonien (z.B. einige frühe Sinfonien von J. Haydn).
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand die Programmmusik, wie sie im heutigen Sinne be- und anerkannt ist. Einige der Komponisten, die sich mit dieser Musik beschäftigten, sind F. Liszt, R. Strauss und H. Berlioz. Vor allem F. Liszt propagierte die Verbindung von musikalischer Gestaltung mit Literatur und Philosophie als das Neue und Zeitgemäße.
Im 20. Jahrhundert verliert die Programmmusik an Bedeutung. Es überwiegt die Suche nach Ordnungsprinzipien. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewinnt diese wieder etwas an Ansehen, kommt aber nicht zur vollen Geltung.
Heute wird in der Werbung häufig Musik verwendet, um bestimmte Gefühle, Sehnsüchte oder Stimmungen bei den Zuhörern hervorzurufen. Auch diesen Versuch außermusikalische Ereignisse hervorzurufen, bezeichnet man als Programmmusik. Dadurch wird klar, dass die Schüler heutzutage ständig mit Programmmusik konfrontiert werden, ohne dass sie wissen wie diese funktioniert.
2 Zur Biografie des Komponisten und zum Werk
Der Komponist Modest Petrowitsch Mussorgsky wurde am 21. März 1839 auf dem russischen Hof Karewo geboren. Mit 17 Jahren wurde er zunächst Gardeoffizier um sich zwei Jahre später, in St. Petersburg ganz der Musik zu widmen. Er besuchte nie eine Musikakademie. Die Aufgabe seiner Musik bestand für ihn darin „Frei von einengenden akademischen Regeln […] die „Wahrheit“ auszudrücken, „wie bitter sie auch sei“.“[1] In Not geraten, musste er 1863 als Beamter in den russischen Staatsdienst eintreten. Gemeinsam mit Rimski-Korsakow, Kjui Borodin und Balakirew bildete Mussorgsky das 'Mächtige Häuflein', einer Gruppe russischer Komponisten, die sich die Schaffung einer auf dem russischen Volkslied basierenden nationalrussischen Musik zur Aufgabe stellte. Mussorgsky soll unter seinen genialen Visionen geradezu gelitten haben. So komponierte er Werke wie „Bilder einer Ausstellung“ innerhalb kürzester Zeit. Andere Werke hingegen blieben trotz langen Vorarbeiten Fragment oder mussten von Freunden abgeschlossen werden (so auch „Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“). Nach außen hin pflegte Mussorgsky vollendete Umgangsformen, doch wurde er mehr und mehr zum aufgedunsenen Alkoholiker. Mussorgsky starb am 28. März 1881 verarmt in St. Petersburg.
Mussorgsky begann die Arbeit an „Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“ 1860. Anfangs war das Werk wahrscheinlich als Schauspielmusik gedacht. Anregungen bekam Mussorgsky unter anderem aus Liszts „Totentanz“. 1867 schloss Mussorgsky das Werk erstmals unter dem Titel „Johannisnacht auf dem Kahlen Berge“ ab. Es wurde jedoch nie aufgeführt, da es im Voraus von Balakirew eine vernichtende Kritik bekam.
Nach Mussorgskys Tod arbeitete Rimski-Korsakow das Werk zur heutigen Form um und führte es erstmals 1886 mit großem Erfolg auf.[2]
[...]
[1] Reinfandt, Karl-Heinz, Gedenk, Ursel, Modest Mussorgsky „Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“ – Aus der Lehrgangsarbeit in Schleswig-Holstein, in: Musik und Bildung, Heft 3, Schott, März 1981, S. 169.
[2] vgl. Ebd. S.169f.
- Citar trabajo
- Dorothee Schnell (Autor), 2004, "Eine Nacht auf dem Kahlen Berge" für die Orientierungsstufe , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30802
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