Durch die asiatische Finanzkrise in den 90iger Jahren ist der Internationale Währungsfonds wieder stärker ins Rampenlicht gerückt. Dennoch bleibt er eine rätselhafte Erscheinung auf der Weltbühne, und es herrscht beträchtliche Unklarheit darüber, weshalb er besteht und womit er sich beschäftigt.
Einige halten ihn für eine internationale Zentralbank mit der Befugnis, die Schaffung von Geld weltweit zu überwachen. Andere halten den IWF für eine Weltbank oder eine Hilfsorganisation, weil er oft mit der Subventionierung der Entwicklung in den ärmeren Staaten in Verbindung gebracht wird. Nicht selten wird in diesem Fonds auch eine politische Institution gesehen, die ihre Mitgliedsländer irgendwie dazu zwingt, einen wirtschaftlichen Sparkurs zu verfolgen. Tatsächlich ist der Internationale Währungsfonds nichts von alledem. Der Internationale Währungsfonds ist vielmehr eine auf Zusammenarbeit ausgerichtete Institution, der 182 Staaten beigetreten sind (Stand 1998), weil sie erkennen, welche Vorteile Konsultationen mit anderen Ländern im Rahmen des IWF zur Aufrechterhaltung eines stabilen Systems für den Ankauf und Verkauf ihrer Währungen bringen, so dass Zahlungen in ausländischen Währungen zwischen Ländern reibungslos und unverzüglich stattfinden können.
Inhalt
1. Der Internationale Währungsfonds (IWF)
1.1. Was ist der Internationale Währungsfonds?
1.2. Die Entstehungsgeschichte des IWF
2. Der Aufbau des IWF
2.1. Die Organisation
2.2. Quoten- und Stimmrecht
2.3. Mitglieder
3. Die Aufgaben des IWF
3.1. Bestimmungen
3.2. Finanzielle Funktion
3.3. Finanzielle Unterstützung
3.4. Gebühren
4. Der Reformbedarf des IWF
4.1. Reformen
Quellenverzeichnis
1. Der Internationale Währungsfonds (IWF)
1.1. Was ist der Internationale Währungsfonds?
Durch die asiatische Finanzkrise in den 90iger Jahren ist der Internationale Währungsfonds wieder stärker ins Rampenlicht gerückt. Dennoch bleibt er eine rätselhafte Erscheinung auf der Weltbühne, und es herrscht beträchtliche Unklarheit darüber, weshalb er besteht und womit er sich beschäftigt.
Einige halten ihn für eine internationale Zentralbank mit der Befugnis, die Schaffung von Geld weltweit zu überwachen. Andere halten den IWF für eine Weltbank oder eine Hilfsorganisation, weil er oft mit der Subventionierung der Entwicklung in den ärmeren Staaten in Verbindung gebracht wird. Nicht selten wird in diesem Fonds auch eine politische Institution gesehen, die ihre Mitgliedsländer irgendwie dazu zwingt, einen wirtschaftlichen Sparkurs zu verfolgen. Tatsächlich ist der Internationale Währungsfonds nichts von alledem. Der Internationale Währungsfonds ist vielmehr eine auf Zusammenarbeit ausgerichtete Institution, der 182 Staaten beigetreten sind (Stand 1998), weil sie erkennen, welche Vorteile Konsultationen mit anderen Ländern im Rahmen des IWF zur Aufrechterhaltung eines stabilen Systems für den Ankauf und Verkauf ihrer Währungen bringen, so dass Zahlungen in ausländischen Währungen zwischen Ländern reibungslos und unverzüglich stattfinden können.
1.2. Die Entstehungsgeschichte des IWF
Der internationale Währungsfonds hat seine Ursprünge in den 30er Jahren. Dies war die Zeit der großen Depression, die der gesamten Weltwirtschaft unermessliche Schäden zufügte. Tausende Banken wurden insolvent, wobei die Sparer nicht entschädigt werden konnten. Die Agrarpreise fielen unter die Erzeugerkosten, die Werte der meisten Immobilien, sowie des Grund und Boden, sanken rapide. Betriebe und Produktionsstätten verwaisten, während Millionen Menschen auf der Straße nach Arbeit suchten, die es nicht gab. Diese schweren, zerstörerischen Folgen der großen Depression wirkten sich natürlich nicht nur auf das sichtbare Wirtschaftsleben aus, sondern hinterließen ebenso „tiefe“ Wunden in der Welt des internationalen Finanz- und Währungssystems.
Das Vertrauen in Papiergeld sank in Folge dieser verheerenden Zustände und führte zu einer starken Goldnachfrage. Etliche Staaten konnten diese Nachfrage auf Dauer nicht mehr befriedigen und waren daher gezwungen die Goldwährung aufzugeben, die dem Geld jahrelang einen stabilen Wert verliehen hatten, indem sie den Wert jeder Währung als eine bestimmte Goldmenge definierte. Nun herrschte große Unsicherheit angesichts des Wertes des Geldes in den Staaten, die die Goldwährung beibehalten hatten und denen die sie aufgegeben hatten. Einige Regierungen schränkten sogar den Umtausch von Landes- in Fremdwährung stark ein, wodurch mehr und mehr Tauschgeschäfte den Alltag auf den Straßen und auch zwischen den Staaten belebte.
Das Verhältnis zwischen Geld und dem Wert von Gütern wurde ebenso unklar wie das Verhältnis zwischen dem Wert einer nationalen Währung und dem einer anderen. Die Weltwirtschaft siechte unter diesen Bedingungen jahrelang dahin.
Während der 30er Jahre wurden mehrere internationale Konferenzen zur Lösung der Weltwährungsprobleme einberufen, endeten aber alle ergebnislos. Es war eine Zusammenarbeit aller Staaten und die Schaffung eines neuen Weltwährungssystems, sowie einer internationalen Institution zur Überwachung dieses Systems erforderlich. Nach unabhängig voneinander unterbreiteten Vorschlägen von Harry Dexter White (USA) und John Maynard Keynes (Großbritannien) Anfang der 40er Jahre akzeptierte die Völkergemeinschaft nach langwierigen Verhandlungen unter Kriegsbedingungen ein neues Weltwährungssystem und eine Organisation zu seiner Überwachung. Die Gründung des Internationalen Währungsfonds fand im Juli 1944 in Bretton Woods im amerikanischen Bundesstaat New Hampshire statt. Zu dieser Zeit zählte er 39 Mitglieder und nahm 1946 in Washington D.C. seine Tätigkeit auf.
2. Der Aufbau des IWF
2.1. Die Organisation
Die Spitze der Führungshierarchie bildet der Gouverneursrat mit jeweils einem Gouverneur aus jedem Mitgliedsland und einer gleichen Anzahl von Stellvertretern. Im Regelfall handelt es sich hierbei um die Finanzminister oder Zentralbankchefs der einzelnen Staaten, die als Bevollmächtigter ihrer Regierung sprechen. In Fragen der Funktionsweise des Internationalen Währungsfonds wird der Gouverneursrat durch den sogenannten „Interimsauschuss“ beraten. Außerdem steht dem Rat ein „Gemeinsamer Entwicklungsausschuss“ von IWF und Weltbank beratend in bezug auf die besonderen Bedürfnisse der ärmeren Länder zur Seite. Da die Gesandten dieses Rates hauptamtlich in ihren Staaten tätig sind, treffen sie nur zur Jahrestagung zusammen, um sich formal den Angelegenheiten des Fonds zu widmen.
Für die täglichen Aufgaben des Internationalen Währungsfonds ist das sogenannte „Exekutivdirektorium“ zuständig. Es setzt sich aus weiteren 24 Beauftragten der Mitgliedsländer zusammen, die vor Ort in Washington tätig sind. Sie überwachen die Umsetzung der von den Mitgliedsregierungen durch den Gouverneursrat festgesetzten Wirtschafts- und Währungspolitik. Im Jahr 1998 repräsentierten 8 Exekutivdirektoren einzelne Staaten: China, Deutschland, Frankreich, Japan, Russland, Saudi-Arabien, Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika. Weitere 16 Exekutivdirektoren vertreten jeweils Gruppierungen der restlichen Mitgliedsländer.
Der IWF hat circa 2.600 Mitarbeiter, an deren Spitze ein Geschäftsführender Direktor steht. Dieser ist gleichzeitig Vorsitzender des Exekutivdirektoriums. Dieses Amt wird traditionsgemäß einem Europäer oder wenigstens Nicht-Amerikaner übertragen, da der Präsident der Weltbank in der Regel ein Bürger der Vereinigten Staaten ist.
Das internationale Personal setzt sich hauptsächlich aus Volkswirten, Statistikern, wissenschaftlichen Forschern, Experten in Fragen des öffentlichen Finanz- und Steuerwesens und in bezug auf Finanzsysteme sowie Zentralbankgeschäfte, Linguisten, Verfasser, Redakteure und Personal mit Unterstützungsfunktion zusammen. Im Gegensatz zu den Exekutivdirektoren ist das Personal gegenüber allen Mitgliedsländern verantwortlich, was die Durchführungspolitik des IWF angeht. Sie sind hauptsächlich in Washington tätig, wobei einige auch in kleineren Außenstellen, z.B. Genf, Tokio oder Paris, stationiert sind.
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- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kfm. Thomas Jaretzke (Autor:in), 2003, Der Internationale Währungsfonds, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30766
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