Befragt man Schüler kurz vor ihrem Abschluss nach ihren Berufswünschen, bekommt man oft „Journalist“ zu hören. Fragt man weiter, wie man denn eigentlich Journalist werden könne, zucken die meisten jedoch nur mit den Schultern. Das liegt unter anderem daran, dass „Journalist“ keine geschützte Berufsbezeichnung ist und es deshalb auch nicht wie bei anderen Berufen einen einzigen geregelten Ausbildungsweg gibt. Es gibt vielmehr zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, seinen Berufswunsch „Journalist“ zu verwirklichen. Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den drei am häufigsten gewählten Wegen in den Journalismus: Dem Volontariat, einer Ausbildung an einer Journalistenschule und dem Zugang über ein Hochschulstudium. Was sind die Vorzüge der klassischen Volontärsausbildung? Ist sie überhaupt noch zeitgemäß, oder ist heute ein abgeschlossenes Hochschulstudium eigentlich schon Vorrausetzung für eine erfolgreiche Karriere im deutschen Journalismus? Und wenn dem so ist, welches Studium ist dann sinnvoll? Handelt es sich bei den Journalistenschulen und ihrer Kombination aus Theorie und Praxis um den Königsweg in den Journalismus? Auf all diese Fragen soll in dieser Hausarbeit eingegangen werden. Außerdem werde ich mich ausführlicher der Frage widmen, inwiefern sich die Ausbildungswege in den Journalismus durch Konjunkturflaute, Anzeigeneinbruch und der damit einhergehenden Medienkrise der vergangenen zwei Jahre verändert haben. Reagieren die Verlage, Universitäten und Journalistenschulen mit weniger Ausbildungsplätzen auf die steigende Zahl arbeitsloser Journalisten oder sagen sie sich, „der nächste Aufschwung kommt bestimmt“, und bilden weiter im gewohnten Umfang aus?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundsätze der Journalistenausbildung
3. Ausbildungswege in den Journalismus
3.1 Das Volontariat
3.2 Die Journalistenschulen
3.3 Die Hochschulstudiengänge
4. Veränderungen durch die Medienkrise
5. Fazit
Anhang
Bibliographie
Zeitungsartikel:
Binfield, Sabine: Neues Konzept in München
Döhner, Saskia: Suche nach der Ausbildung
Heinzelmann, Steffen: Hamburger Modell
o.V.: „Falsche Thesen“
Scheffler, Claudia: Leerstellen
1. Einleitung
Befragt man Schüler kurz vor ihrem Abschluss nach ihren Berufswünschen, bekommt man oft „Journalist“ zu hören. Fragt man weiter, wie man denn eigentlich Journalist werden könne, zucken die meisten jedoch nur mit den Schultern.
Das liegt unter anderem daran, dass „Journalist“ keine geschützte Berufsbezeichnung ist und es deshalb auch nicht wie bei anderen Berufen einen einzigen geregelten Ausbildungsweg gibt. Es gibt vielmehr zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, seinen Berufswunsch „Journalist“ zu verwirklichen.
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den drei am häufigsten gewählten Wegen in den Journalismus: Dem Volontariat, einer Ausbildung an einer Journalistenschule und dem Zugang über ein Hochschulstudium. Was sind die Vorzüge der klassischen Volontärsausbildung? Ist sie überhaupt noch zeitgemäß, oder ist heute ein abgeschlossenes Hochschulstudium eigentlich schon Vorrausetzung für eine erfolgreiche Karriere im deutschen Journalismus? Und wenn dem so ist, welches Studium ist dann sinnvoll? Handelt es sich bei den Journalistenschulen und ihrer Kombination aus Theorie und Praxis um den Königsweg in den Journalismus? Auf all diese Fragen soll in dieser Hausarbeit eingegangen werden.
Außerdem werde ich mich ausführlicher der Frage widmen, inwiefern sich die Ausbildungswege in den Journalismus durch Konjunkturflaute, Anzeigeneinbruch und der damit einhergehenden Medienkrise der vergangenen zwei Jahre verändert haben.
Reagieren die Verlage, Universitäten und Journalistenschulen mit weniger Ausbildungsplätzen auf die steigende Zahl arbeitsloser Journalisten oder sagen sie sich, „der nächste Aufschwung kommt bestimmt“, und bilden weiter im gewohnten Umfang aus?
2. Grundsätze der Journalistenausbildung
Wie bereits in der Einleitung erwähnt handelt es sich beim Journalismus um einen Beruf mit freiem Zugang. Der Grund dafür liegt in der in Artikel 5 Grundgesetz verankerten Meinungs- und Pressefreiheit. Darin heißt es: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“[1] Daraus ergibt sich, dass der Zugang zum Beruf des Journalisten nicht beschränkt werden darf, da sonst dieses Grundrecht eingeschränkt würde.[2]
Ein weiterer Grund für den freien Berufszugang ist die Theorie, dass es sich beim Beruf des Journalisten um einen „freien Begabungsberuf“[3] handelt, der eher als künstlerisches Betätigungsfeld gesehen wird. Deshalb könne sich nur in der Praxis herausstellen, wer ein guter Journalist ist und wer nicht.[4]
Dieser „Begabungsideologie“[5] wiedersprachen aber bereits 1974 in einer Untersuchung die Mehrheit der befragten Redakteure, Ressortleiter und Chefredakteure. In dieser Befragung waren nur acht Prozent der Meinung, dass man zum Journalistenberuf nur Begabung und kein Studium brauche. 89 Prozent hingegen waren der Ansicht, man benötige Begabung und eine reguläre Berufsausbildung.[6]
Geschütz sind hingegen die Ausbildung zum Redakteur und die zahlreichen verschiedenen Studienabschlüsse wie Diplom-Journalistik. Mit anderen Worten: Jeder darf sich Journalist nennen, um sich aber als „Redakteur“ bezeichnen zu dürfen, muss ein zweijähriges Volontariat oder eine Ausbildung an einer Journalistenschule absolviert werden.[7]
[...]
[1] Deutscher Bundestag – Verwaltung – Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Elsnerdruck. 1998. Seite 14.
[2] vgl. Deutscher Journalisten-Verband (Hrsg.): Journalist/in werden? Ausbildungsgänge und Berufschancen im Journalismus. Bonn: DJV-Verlags- und Service GmbH. 1999. Seite 12.
[3] ebd. Seite 12.
[4] vgl. ebd. Seite 12.
[5] Donsbach, Wolfgang: Kommunikationswissenschaftler ante portas. Journalisten. Einstellungen zur Journalisten-Ausbildung. In: Kepplinger, Hans Mathias (Hrsg.). Angepasste Außenseiter: Was Journalisten denken und wie sie arbeiten. Freiburg (Breisgau), München: Karl Alber Verlag. 1979. Seite 210 – 222. Seite 213.
[6] vgl. ebd. Seite 212.
[7] Vgl. Website des Deutschen Journalistenverbandes: http://www.djv.de/journalist/ausbildungswege/index.shtml (vom 15.9.2003).
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