Die Philosophie sucht nach (der) Wahrheit - und hat bis heute nur eine vage Menge miteinander streitender Wahrheiten gefunden. Jeder Mensch hat jede Menge Wahrheit und Jeder verkörpert objektiv seine eigene Wahrheit. Zwischen Wahrheit und Wahrheit besteht eine tiefe Kluft, die zunächst unüberwindbar scheint. Aber es scheint auch nichts zu geben, was das menschliche Gehirn nicht überwinden könnte. Die Wahrheit ist also lediglich das, was wir selbst denken. Aber Achtung, nicht das was wir denken zu denken, sondern das was wir nicht wissen, das wir es wissen. Alles was wir reden und ausdrücken ist schon nicht mehr wahr, weder für uns noch für den anderen, der es einer Prüfung unterzieht. Wir können es allerdings für wahr halten, oder es für wahr ausgeben, oder noch soviel dazu erzählen, dass es anscheinend wahr sein könnte. Wir könnten ein Buch darüber schreiben und so gesehen sind alle Bücher irgendwie Romane. Der Schriftsteller hat die Handlung so oder so schon erlebt oder einmal gehört und sie scheint wahr zu sein; aber seine Geschichte ist natürlich völlig frei erfunden und an den Haaren herbeigezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Die ganze Wahrheit
- Zwischen Wahrheit und Wahrheit
- Die Wahrheit ist das, was wir selbst denken
- Alles was wir reden und ausdrücken ist schon nicht mehr wahr
- Selbst ein performativer Akt ist niemals wahr
- Boris Groys und die Antiphilosophie
- Zwei Wahrheiten
- Die ungeschriebene Lehre des Platon
- Die Sprachtheorien Wittgensteins, Austins, Russel
- Die Konsequenzen des Schweigens
- Die Wahrheit kennen wir letztlich selbst nicht
- Selbst interpretieren und denken
- Schweigen (Schwaigen)
- Die genialen Metaphern von Boris Groys
- Reden ist Schweigen
- Hören ist Nichts
- Wahrheit ist, was der Fall ist
- Die Sinne können uns täuschen
- Wie können wir dann erkennen und sagen, das richtige Wort sei wahr?
- Der Streit zwischen Schweigen und Nichts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text "Die ganze Wahrheit" von Manfred H. Freude befasst sich mit der Frage nach der Wahrheit und ihrer Erkennbarkeit. Der Autor analysiert die Beziehung zwischen subjektiver Wahrnehmung und objektiver Realität, wobei er insbesondere die Grenzen des menschlichen Denkens und Sprechens in den Fokus rückt.
- Die Relativität von Wahrheit
- Die Grenzen des menschlichen Denkens und Sprechens
- Die Rolle des Schweigens in der Erkenntnis
- Die Interpretation von Sinnesdaten
- Die Frage nach der objektiven Realität
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Analyse der Beziehung zwischen Wahrheit und Wahrheit, wobei der Autor auf die Kluft zwischen subjektiver Erfahrung und objektiver Realität hinweist. Im weiteren Verlauf wird die Frage nach der Wahrheit des Denkens und Sprechens beleuchtet, wobei der Autor argumentiert, dass alles, was wir sagen oder denken, bereits eine Interpretation der Wirklichkeit darstellt. In diesem Zusammenhang werden die Theorien von Boris Groys und die Antiphilosophie diskutiert, wobei der Autor die Grenzen des menschlichen Denkens und die Rolle des Schweigens in der Erkenntnis beleuchtet. Der Text endet mit einer Reflexion über die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung und die Frage, wie wir überhaupt etwas wahrnehmen und erkennen können.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes "Die ganze Wahrheit" sind Wahrheit, Erkenntnis, Denken, Sprache, Schweigen, Wahrnehmung, Interpretation, Realität, Antiphilosophie, Boris Groys, subjektiv, objektiv, Grenzen.
- Quote paper
- Manfred H. Freude (Author), 2009, Die Ganze Wahrheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306420