Die Schlagzeilen um die „Luxusprobleme“ der Lufthansa-Piloten reißen nicht ab. Trotz der bisher acht Streikwellen der Lufthansa und seiner Tochtergesellschaft Germanwings, die seit Anbeginn des Jahres an den deutschen Flughäfen stattfinden, finden die Fluggesellschaft und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit in den zahlreichen Verhandlungen über die Tarif- und Ruhestandsregelungen der Flugzeugführer keinen Kompromiss für beide Parteien.
Die Piloten wollen die Altersgrenze von 55 Jahren für den Eintritt in den Frühruhestand beibehalten, die Kranich-Airline will die Altersgrenze erhöhen. Das Angebot seitens der Lufthansa, die Altersgrenze für jeden Piloten nach seinen Dienstjahren zu bestimmen, lehnt die Gewerkschaft ab. Seit Mitte Oktober streiken auch noch die Lokführer. Der Grund dieses Streiks ist die Forderung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer die Tarifverhandlungen auch für andere Berufsgruppen (Zugbegleiter und Bordgastronomen) zu erweitern.
Daneben hat auch Mitte September der deutsche Reiseveranstalter TUI AG Aufsehen erregt, der 2013 mit einem Marktanteil von 17,7% Branchenführer war. Er schließt sich mit seiner britischen Tochtergesellschaft TUI Travel „zum weltgrößten Touristikunternehmen“ zusammen. Einsparungen von mindestens 45 Millionen Euro pro Jahr und eine „höhere
Auslastung der Hotels und Kreuzfahrtschiffe“ stellten den ausschlaggebenden Impuls für diese Fusion dar.
Dabei erlebt die Tourismuswirtschaft gerade in den letzten Jahren ein ziemliches Wachstum. Fast 54,8 Mio. Deutsche (2010: 49,0 Mio.) verbrachten 2013 mindestens ein bis zwei Urlaube an ihrem Lieblingsort, dem Mittelmeer (Spanien, Italien Türkei), gefolgt von Deutschland, West- und Osteuropa; lediglich 7% (2010: 4,9%) der insgesamt 70,7 Mio. Reisen (2010: 75,6 Mio.) waren Fernreisen. Gut 40% (2010: 50%) sind Pauschalreisen, die mithilfe von Reiseveranstaltern organisiert werden. Aber auch deutsche Städte, wie Berlin, München und Hamburg ziehen immer mehr In- und Ausländer an, denn „sie sind zu beliebten Kultur-, Event-, Freizeit- und Shopping-Metropolen geworden“. Und so wird dieser Sektor - mit einer Bruttowertschöpfung von ca. 97 Mrd. Euro (2010: 94 Mrd.) - immer bedeutender für die deutsche Wirtschaft. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Die Deutschen und das Reisen
- Zivilrechtliche Grundlagen – Reisevertragsrecht
- Die Mehrwertsteuersystemrichtlinie
- Die 6. EG-Richtlinie
- Grundlagen der Reiseleistung in der Mehrwertsteuersystemrichtlinie
- Die Behandlung von Reiseleistungen im Umsatzsteuerrecht
- Regelbesteuerung versus Margenbesteuerung
- Begriffsdefinitionen
- Regelbesteuerung
- Vermittlungsleistungen
- Eigenleistungen
- Beherbergung
- Beförderung
- Verpflegung
- Betreuung durch einen Reiseleiter
- Veranstaltungen
- Leistungen an einen Unternehmer
- Kettengeschäft - „Paketreisen“
- Incentive-Reisen
- Margenbesteuerung
- Voraussetzungen des § 25 UStG
- Reiseleistungen eines im Inland ansässigen Unternehmers
- Leistungsempfänger als Nichtunternehmer
- Auftreten im eigenen Namen
- Reisevorleistungen
- Ortsbestimmung
- Steuerbefreiung bei Reiseleistungen
- Bemessungsgrundlage
- Steuersatz
- Steuerentstehung
- Vorsteuerabzug
- Besonderheiten der Rechnung
- Aufzeichnungspflichten
- Besondere Besteuerungsformen
- Voraussetzungen des § 25 UStG
- Vermischte Leistungen
- Zusammentreffen von Vermittlungsleistungen und Reiseleistungen
- Zusammentreffen von Eigenleistungen und Reisevorleistungen
- Zusammentreffen von steuerfreien und steuerpflichtigen Reiseleistungen
- Zusammentreffen von gemischten Leistungen und teilweise steuerfreien Reiseleistungen
- Ländervergleich zwischen Deutschland und Spanien
- Deutschland
- Spanien
- Aktuelle Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs
- Europäischer Gerichtshof
- Bundesfinanzhof
- Fazit
- Fuerteventura - Ein Stück Sahara im Atlantik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Behandlung von Reiseleistungen im Umsatzsteuerrecht und beleuchtet die komplexen Regelungen, die für Reisebüros, Reiseveranstalter und Reiseunternehmer relevant sind. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Besteuerungsformen und -modalitäten, die für Reiseleistungen gelten.
- Zivilrechtliche Grundlagen des Reisevertragsrechts
- Regelbesteuerung versus Margenbesteuerung von Reiseleistungen
- Begriffsdefinitionen und Abgrenzung von Vermittlungs-, Eigen- und Reisevorleistungen
- Steuerbefreiung und Bemessungsgrundlage bei Reiseleistungen
- Aktuelle Rechtsprechung und Entwicklungen im Umsatzsteuerrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Reisemarktes in Deutschland und zeigt die Entwicklung der Reisegewohnheiten der Deutschen auf. Das zweite Kapitel behandelt die zivilrechtlichen Grundlagen des Reisevertragsrechts und erläutert die relevanten Vorschriften des BGB.
Das dritte Kapitel widmet sich der Mehrwertsteuersystemrichtlinie und den darin enthaltenen Grundlagen der Reiseleistung. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Behandlung von Reiseleistungen im Umsatzsteuerrecht und analysiert die Regelbesteuerung und die Margenbesteuerung.
Das fünfte Kapitel vergleicht die umsatzsteuerliche Behandlung von Reiseleistungen in Deutschland und Spanien. Das sechste Kapitel untersucht die aktuelle Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesfinanzhofs zur Umsatzsteuer auf Reiseleistungen.
Schlüsselwörter
Reiseleistung, Umsatzsteuerrecht, Reisebüro, Reiseveranstalter, Reiseunternehmer, Regelbesteuerung, Margenbesteuerung, Vermittlungsleistung, Eigenleistung, Reisevorleistung, Steuerbefreiung, Bemessungsgrundlage, Rechtsprechung, Europäischer Gerichtshof, Bundesfinanzhof
- Quote paper
- Daniela Brandl (Author), 2015, Die Behandlung der Reiseleistung im Umsatzsteuerrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306388