Egal ob in der Faltschachtelindustrie, bei den Automobilzulieferern, in der Logistik oder im Einzelhandel, die „wilde Ehe“ ist unter konkurrierenden Unternehmen salonfähig, und das quer durch alle Branchen und Geschäftsbereiche. Zu diesem Ergebnis kam auch eine Studie der Münchner Beratung Maisberger&Partner, welche im Auftrag der Dekra Akademie in Stuttgart 193 deutsche Unternehmen nach einer Liaison mit der Konkurrenz befragte. Zwei Drittel der Firmen gaben an, bereits über Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Wettbewerbern zu verfügen. Lediglich 33 Prozent waren nicht in ein Netzwerk eingebunden.1 Doch was versteht man überhaupt unter einer strategischen Allianz? Welche Motive, Ursachen und Konsequenzen sind für die Unternehmen – und vielleicht sogar für die Gesellschaft damit verbunden? Was ist zu beachten und welche Faktoren beeinflussen das Gelingen –oder auch Scheitern internationaler strategischer Allianzen? Im ersten Teil der vorliegenden Studienarbeit sollen die wichtigsten Grundlagen, Formen und Abgrenzungen strategischer Allianzen vermittelt werden. Im zweiten Teil werden dann die Gründe, Erscheinungsformen, Konsequenzen sowie allgemeine Vor- und Nachteile internationaler strategischer Allianzen näher beleuchtet. Ziel dieser Studienarbeit ist es, ein Gespür dafür zu vermitteln, dass internationale Allianzen komplexe dynamische Gebilde sind deren Erfolg von unterschiedlichsten Faktoren abhängt. Faktoren, die mit viel Erfahrung, Wissen und Fingerspitzengefühl in Einklang gebracht werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
I Einleitung
II Grundlagen strategischer Allianzen
2.1. Begriffsdefinition
2.2. Grundlegende Kooperationsformen
2.3. Allianz vs. Joint Venture
2.4. Gemeinschaftliche Aufgabenerfüllung vs. Funktionsspezialisierung
III Die internationale strategische Allianz
3.1. Ursachen und Motive
3.2. Erfolgsfaktoren
3.3. Erscheinungsformen
3.3.1. Forschung & Entwicklung
3.3.2. Produktion
3.3.3. Vertrieb
3.4. Internationalität
3.5. Konsequenzen
3.5.1. Unternehmenspolitische Konsequenzen
3.5.2. Aktionspolitische Konsequenzen
3.5.3. Gesellschaftliche Konsequenzen
3.6. Allgemeine Vorteile
3.7. Allgemeine Problematik
IV Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Grundlegende Kooperationsformen strategischer Allianzen
Abbildung 2: Abgrenzung Allianz - Joint Venture
Abbildung 3: Ursachen und Motive strategischer Allianzen
Abbildung 4: Interdependenz weicher und harter Faktoren
Abbildung 5: Charakteristika internationaler Allianzen in F&E, Produktion und Vertrieb
Abbildung 6: Die Marken und Verflechtungen der OEM
I Einleitung
Egal ob in der Faltschachtelindustrie, bei den Automobilzulieferern, in der Logistik oder im Einzelhandel, die „wilde Ehe“ ist unter konkurrierenden Unternehmen salonfähig, und das quer durch alle Branchen und Geschäftsbereiche.
Zu diesem Ergebnis kam auch eine Studie der Münchner Beratung Maisberger&Partner, welche im Auftrag der Dekra Akademie in Stuttgart 193 deutsche Unternehmen nach einer Liaison mit der Konkurrenz befragte. Zwei Drittel der Firmen gaben an, bereits über Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Wettbewerbern zu verfügen. Lediglich 33 Prozent waren nicht in ein Netzwerk eingebunden.[1]
Doch was versteht man überhaupt unter einer strategischen Allianz? Welche Motive, Ursachen und Konsequenzen sind für die Unternehmen – und vielleicht sogar für die Gesellschaft damit verbunden? Was ist zu beachten und welche Faktoren beeinflussen das Gelingen –oder auch Scheitern internationaler strategischer Allianzen?
Im ersten Teil der vorliegenden Studienarbeit sollen die wichtigsten Grundlagen, Formen und Abgrenzungen strategischer Allianzen vermittelt werden. Im zweiten Teil werden dann die Gründe, Erscheinungsformen, Konsequenzen sowie allgemeine Vor- und Nachteile internationaler strategischer Allianzen näher beleuchtet.
Ziel dieser Studienarbeit ist es, ein Gespür dafür zu vermitteln, dass internationale Allianzen komplexe dynamische Gebilde sind deren Erfolg von unterschiedlichsten Faktoren abhängt. Faktoren, die mit viel Erfahrung, Wissen und Fingerspitzengefühl in Einklang gebracht werden müssen.
II Grundlagen strategischer Allianzen
2.1. Begriffsdefinition
„Eine strategische Allianz ist eine Koalition von zwei oder mehr selbständigen Unternehmen, die mit dem Ziel eingegangen wird, die individuellen Stärken in einzelnen Geschäftsfeldern oder Wertschöpfungsbereichen zu vereinen.“[2]
Charakteristisch für diese Form der Zusammenarbeit sind eine langfristige Bindung der Partner, die Schaffung einer Risiko- und Erfolgsgemeinschaft und der gegenseitige Zugang zu wettbewerbsrelevanten Potenzialen.
Der Begriff der strategischen Allianz muss dabei als Oberbegriff verstanden werden, hinter dem sich verschiedene Gestaltungsalternativen verbergen. Sie unterscheiden sich insbesondere nach dem Grad der Verflechtung und dem finanziellen Engagement.
2.2. Grundlegende Kooperationsformen
Anzahl und Ausprägungen von Kooperationen nehmen ständig zu. Dadurch kann es zu Divergenzen zwischen rechtlichen und faktischen Unternehmensgrenzen kommen, was eine exakte und eindeutige Bestimmung der faktischen Unternehmensgrenze nahezu unmöglich macht.
Bildlich kann man sich den Unterschied zwischen klassischen Unternehmens-grenzen und jenen im Zeitalter der Kooperation wie folgt vorstellen: Während das klassische Unternehmen eine mittelalterliche Zitadelle mit Wassergraben und Wehrmauern ist, gleichen durch Kooperationen verbundene Unternehmen eher einem Eimer voll Buttermilch mit darin schwimmenden Butterflocken.[3]
Auf die damit verbundenen Folgen konzentriert: Erstere sind schwerfällige, auf die Ewigkeit ausgelegte Palastorganisationen und letztere wendige, flexible, auf Zeit ausgelegte Zeltorganisationen die immer wieder aufgebaut aber auch abgebrochen werden können.
Innerhalb der Kooperationen unterscheidet man grundsätzlich zwischen horizontalen Kooperationen und vertikalen Kooperationen. Verdeutlicht wird der Unterschied in Abbildung 1:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Grundlegende Kooperationsformen strategischer Allianzen[4]
Horizontale Kooperationen beziehen sich auf die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, die sich auf derselben Markt- bzw. Wertschöpfungsstufe befinden. Sie stehen somit häufig in einem Konkurrenzverhältnis zueinander.
Als Formen der horizontalen Kooperation kommen die strategische Allianz und das Joint Venture in Frage.
Eine der bekanntesten strategischen Allianzen ist die Star Alliance von Lufthansa, United Airlines und anderen Fluggesellschaften.
Ein Beispiel für ein Joint Venture ist die gemeinsame Produktion der Mercedes E-Klasse von DaimlerChrysler und Telco im indischen Poona.
Vertikale Kooperationen beziehen sich auf Unternehmen, die in einem Zuliefer-Abnehmer-Verhältnis stehen. Ein besonders gutes Beispiel ist die Produktion des Smart in Hambach. Hier haben sich auf dem Werksgelände von Smart mehrere Zulieferer niedergelassen und liefern ihre Teile direkt zum Produktionsband.
Die Studienarbeit wird sich im Folgenden auf horizontale Kooperationen im Allgemeinen und strategische Allianzen im Speziellen konzentrieren.
2.3. Allianz vs. Joint Venture
Gemeinsamer Aspekt horizontaler Vereinbarungen ist der dualistische Charakter der Zusammenarbeit.[5] Die Unternehmen sind zwar auf der einen Seite Partner und damit in verschiedensten Ausprägungen voneinander abhängig, jedoch sind sie andererseits auch zumindest Teilkonkurrenten.
Damit eine solche Form der Kooperation überhaupt funktionieren kann, ist gegenseitiges Vertrauen unabdingbar. Die Erfolgsaussichten sind umso geringer, je weniger sich die Partner vertrauen.
Der Begriff der horizontalen Kooperation umfasst ein weites Spektrum an Erscheinungsformen. Man kann sie nach verschiedensten Kriterien unterschei-den. Sinnvoll erscheint eine Abgrenzung nach dem rechtlichen Status der Kooperation.
Beim Joint Venture wird von beiden Partnern gemeinsam eine rechtlich selbständige Gesellschaft gegründet während es bei der strategischen Allianz nicht zur Gründung einer rechtlich selbständigen Einheit kommt. Hier bleiben die Unternehmen selbst unabhängig und kooperieren nur in einzelnen Bereichen.
Oftmals ist ein Joint Venture jedoch die einzige Möglichkeit, Zugang zu neuen Märkten zu bekommen. Wer in China produzieren möchte, ist beispielsweise darauf angewiesen, einen einheimischen Partner mit ins Boot zu nehmen.
Aufgrund der Gründung einer rechtlich selbständigen Einheit und der jeweiligen Kapitalbeteiligungen der Partner, ist das Joint Venture die intensivste Form der Kooperation und eher langfristig angelegt.
Bei strategischen Allianzen gibt es hinsichtlich der Intensität ein breites Spektrum an Ausprägungen. Dies reicht von stillschweigenden Abkommen über mündliche Absprachen, deren Zweck die Beeinflussung des Wettbewerbs sein kann, bis hin zu vertraglichen, präzise formulierten Vereinbarungen mit dem Ziel, die Wettbewerbsposition in spezifischen Geschäftsfeldern zu verbessern.
Alles in allem ist die strategische Allianz tendenziell eine lockerere, flexiblere und kürzere Form der Kooperation als ein Joint Venture.
[...]
[1] Vgl: Groothuis, U. (1999), Gemeinsame Sache, S.186
[2] Vgl: Hennerkes/Kirchdörfer/Lorz in: HB 120/2002
[3] Vgl: Bea, F.X. / Haas, J. (2001), Strategisches Management, S.418
[4] Quelle: in Anlehnung an: Hätscher, A. (1991), Unternehmensentwicklung durch strategische Partnerschaften
[5] Vgl: Bea, F.X. / Haas, J. (2001), Strategisches Management, S.426
- Citar trabajo
- Dipl. Betriebswirt Florian Henle (Autor), 2004, Internationale strategische Allianzen - Grundlagen, Erscheinungsformen, Vor- und Nachteile, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30451
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