Ibsens Werke befassen sich mit einer Bandbreite an unterschiedlichen Thematiken, seine Charaktere gestalten sich facettenreich und vielschichtig.
Der Inhalt und die damit in Zusammenhang stehende Intention seiner Arbeiten wirft bis heute eine Vielzahl an Fragen auf, welchen es einer Antwort bedarf.
Obwohl sich die im zeitlichen Kontext betrachteten Lebensumstände gravierend verändert haben, hat Ibsens Lebenswerk kaum an Popularität verloren.
Ein Drama wie „Peer Gynt“ zeigt auf, dass man dem Werk damals wie heute eine große Popularität und Aktualität abgewinnen kann. Auf den kommenden Seiten soll daher auf alle Facetten des dramatischen Gedichts eingegangen werden – im historischen Kontext des Dramas gesehen, jedoch auch bis in unser Jahrhundert hineinreichend.
Was macht es also aus, dass man den Werken Henrik Ibsens noch immer sowohl Durchschlagskraft auf den modernen Bühnen als auch große Aktualität in den gewählten Thematiken und Fragestellungen abgewinnen kann?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I. ÄUSSERE VERHÄLTNISSE UND EINFLÜSSE IM ZEITLICHEN KONTEXT ZUR ENTSTEHUNG VON IBSENS „PEER GYNT“
1. Die Entwicklung des skandinavischen Bürgertums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
1.1 Der industrielle Aufschwung im 19. Jahrhundert
1.2 Ibsens Kritik am norwegischen Bürgertum und seine damit einhergehende Entwicklung hin zum Realismus
2. Selbstbezug und Selbstreflexion Ibsens im Werk
2.1 Kurze biographische Abhandlung Ibsens
2.2 Biographische Parallelen Ibsens zum fiktiven Charakter Peer Gynt
3. Literarische Vorlage des „Peer Gynt“: Peter Christen Asbjørnsens „Rensdyrjakt ved Rondane“
II. ZWISCHEN WIRKLICHKEITSFLUCHT UND SELBSTERKENNTNIS: DIE FIGUR PEER GYNT ALS ZEITLOSE GESTALT
1. Henrik Ibsen als Dichter im 21. Jahrhundert
1.1 Ibsens Position als gesellschaftlicher Außenseiter des norwegischen Bürgertums im 19. Jahrhundert
1.2 Schauspieler und Zuschauerschaft als Projektionsfläche der Gegenwart
1.3 Ibsens „Existenzielle Dichtung“ – Kampf zwischen Tradition und Erneuerung
2. Peer Gynts Streben nach Freiheit und die Suche nach sich selbst
2.1 Diskrepanz zwischen Sehnsucht und Wirklichkeit
2.2 Peers Freiheitsdrang und Flucht in die Fantasie
2.3 „Vær dig selv – nok!“ – Ein Leitspruch der Unterwelt
3. Symbolische Konstruktionen zur allegorischen Untermalung von Peer Gynts Charaktereigenschaften und seiner inneren Zerrissenheit
3.1 Die Lahmheit der Seele – „Den store Bøjgen“
3.2 Konfrontation mit dem Selbst – Das Irrenhaus
3.3 Peers Kampf um seine Seele am jüngsten Tag
III. DIE GESTALT DER SOLVEJG IM DISKURS ZWISCHEN ROMANTISCHEM IDEAL UND FILMISCHER GEGENWARTSADAPTION
1. Solvejgs Charakter im Gegensatz zu dem Peer Gynts
2. „Peer Gynt“ als romantische Illusion des 19. Jahrhunderts im Zeichen der Erlösung
2.1 Solvejgs Barmherzigkeit als Motiv der Erlösung
2.2 Das Selbst Peer Gynts als ein Produkt der Fantasie
2.3 Ibsens Werk im Zeichen der Romantik
3. Uwe Jansons filmische Adaption – eine vergleichende Analyse
3.1 Wesentliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Buch
3.2 Realisierung der Gestalt Solvejgs im Film
Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
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