In der vorliegenden Arbeit möchte ich das Phänomen der Leidenschaft unter verschiedenen Gesichtspunkten untersuchen, da mich dieses Thema bei der Lektüre der Novellen von Stefan Zweig immer besonders fasziniert hat. Meist geht es hier um die zufällige Begegnung zweier Menschen mit verschiedensten sozialen und kulturellen Hintergründen, die bei einem, oder beiden so starke Leidenschaft entfacht, dass die „Opfer“ kaum noch Herr ihrer Sinne sind, sich zu extremen Handlungsweisen verleiten lassen, oder dazu getrieben werden, und somit den Eindruck erwecken, von einer fremden Macht, einer Art „Dämon“ beherrscht zu werden. Viele Novellen von Stefan Zweig handeln von Leidenschaft, einem Thema, welches ihn ein Leben lang fasziniert hat.. In dieser Arbeit werde ich jedoch nicht auf die Leidenschaft des Spielers eingehen, wie sie in der Schachnovelle und in den 24 Stunden aus dem Leben einer Frau beschrieben wird, oder die des Sammlers, z.B. die unsichtbare Sammlung, sondern mich mit vier seiner Novellen beschäftigen, die von erotischen oder sexuellen Motiven geprägt sind, was insofern nicht verwunderlich ist, da Zweig in einer Zeit des Aufbruchs und der kulturellen Umwälzungen heranwuchs und schrieb, in einer Epoche, die von der immer größer werdenden Bedeutung der Psychoanalyse geprägt wurde. Dies verdeutlichte sich in der Auswahl der Themen, die Zweig für seine Novellen wählte und mit vorher nicht gekannter Offenheit behandelte. Die Auswahl der Novellen rechtfertigt sich in erster Linie ihrer, dem Thema der verschiedenen Ausdrucksformen der Leidenschaft entsprechenden Vielfalt, die mit einer persönlichen Vorliebe der Novellen Der Stern über dem Walde, Leporella, der Amokläufer, und Verwirrung der Gefühle einhergeht. In der Tat sind die Charaktere der Protagonisten sehr unterschiedlich, wie auch die Art, wie sie die Leidenschaft erleben, was wiederum die Universalität dieses Phänomens verdeutlicht: Jeder Mensch kann von einer plötzlich einbrechenden Leidenschaft getroffen werden, wie von einer Krankheit. Keiner kann sich davor bewahren. Sehr stark ist bei diesem Thema der Einfluss von einem der drei „Meister“ Stefan Zweigs, nämlich Sigmund Freud zu spüren, aber die Ideologien und Konzeptionen von Romain Rolland und Emile Verhaeren, mit denen Zweig jahrelange Freundschaften verband, kommen in seinen Novellen, wie auch in anderen Werken sehr zum Ausdruck. Folgende Fragen möchte ich in meiner Arbeit untersuchen: Wie wird die Leidenschaft ausgelöst? [...]
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
1. Zweig und seine Epoche
1.1. Anstelle einer Biographie - Bemerkungen zu Zweigs Werken und zur Zweigforschung
1.2. Die Welt von „vorgestern“: Stefan Zweig und seine Epoche
1.3. Über Stefan Zweigs Persönlichkeit
2. Auswahl der Novellen
2.1. Die Gattung Novelle
2.2. Die Thematik der Leidenschaft in Stefan Zweigs Novellen
2.3. Begründung der Auswahl der Novellen
3. Die Novellen im Einzelnen
3.1. Leidenschaft bis in „meta - physische“ Sphären: Der Stern über dem Walde
3.1.1.Der Rausch des Dieners François
3.1.2. Bedrängnis der Gräfin und Vereinigung
3.2. Leidenschaft als Auslöser von pathologischen Anwandlungen : Leporella
3.2.1. Crescenz
3.2.2. Die Wandlung
3.2.3. Symbiose
3.2.4. Anfang vom Ende
3.3. Leidenschaft als unkontrollierbare Macht: Der Amokläufer
3.3.1. Einstimmung
3.3.2. Der Arzt und sein Pathologie
3.3.3. Der Reisende
3.4. Leidenschaft und gesellschaftliches Tabu : Verwirrung der Gefühle
3.4.1. Einleitung
3.4.2. Roland – „Resonanz seines Wesens“
3.4.3. Der Lehrer – Stimme und Schatten
3.4.4. Die Frau - nur ein Schatten
3.4.5. Der Kuss – die Erlösung
4. Zusammenfassung: Gemeinsamkeiten der Novelle
4.1. Thematik, Stil und Leserreaktion
4.2. Schauplätze, Natur, Atmosphäre
4.3. Einbruch der Leidenschaft, Höhen und Tiefen, das Ende
4.4. Erotik, Leidenschaft und Hörigkeit
4.5. Das „Es“ und das „Über-Ich“
Schlussbemerkung
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Sekundärliteratur
Einleitung
In der vorliegenden Arbeit möchte ich das Phänomen der Leidenschaft unter verschiedenen Gesichtspunkten untersuchen, da mich dieses Thema bei der Lektüre der Novellen von Stefan Zweig immer besonders fasziniert hat. Meist geht hier um die zufällige Begegnung zweier Menschen mit verschiedensten sozialen und kulturellen Hintergründen, die bei einem, oder beiden so starke Leidenschaft entfacht, dass die „Opfer“ kaum noch Herr ihrer Sinne sind, sich zu extremen Handlungsweisen verleiten lassen, oder dazu getrieben werden, und somit den Eindruck erwecken, von einer fremden Macht, einer Art „Dämon“ beherrscht zu werden.
Viele Novellen von Stefan Zweig handeln von Leidenschaft, einem Thema, welches ihn ein Leben lang fasziniert hat. . In dieser Arbeit werde ich jedoch nicht auf die Leidenschaft des Spielers eingehen, wie sie in der Schachnovelle und in den 24 Stunden aus dem Leben einer Frau beschrieben wird, oder die des Sammlers, z.B. die unsichtbare Sammlung, sondern mich mit vier seiner Novellen beschäftigen, die von erotischen oder sexuellen Motiven geprägt sind, was insofern nicht verwunderlich ist, da Zweig in einer Zeit des Aufbruchs und der kulturellen Umwälzungen heranwuchs und schrieb, in einer Epoche, die von der immer größer werdenden Bedeutung der Psychoanalyse geprägt wurde. Dies verdeutlichte sich in der Auswahl der Themen, die Zweig für seine Novellen wählte und mit vorher nicht gekannter Offenheit behandelte.
Die Auswahl der Novellen rechtfertigt sich in erster Linie ihrer, dem Thema der verschiedenen Ausdrucksformen der Leidenschaft entsprechenden Vielfalt, die mit einer persönlichen Vorliebe der Novellen Der Stern über dem Walde, Leporella, der Amokläufer, und Verwirrung der Gefühle einhergeht. In der Tat sind die Charaktere der Protagonisten sehr unterschiedlich, wie auch die Art, wie sie die Leidenschaft erleben, was wiederum die Universalität dieses Phänomens verdeutlicht: Jeder Mensch kann von einer plötzlich einbrechenden Leidenschaft getroffen werden, wie von einer Krankheit. Keiner kann sich davor bewahren.
Sehr stark ist bei diesem Thema der Einfluss von einem der drei „Meister“ Stefan Zweigs, nämlich Sigmund Freud zu spüren, aber die Ideologien und Konzeptionen von Romain Rolland und Emile Verhaeren, mit denen Zweig jahrelange Freundschaften verband, kommen in seinen Novellen, wie auch in anderen Werken sehr zum Ausdruck.
Folgende Fragen möchte ich in meiner Arbeit untersuchen: Wie wird die Leidenschaft ausgelöst? Wie verläuft und endet sie? Wie äussert sie sich? Welche Rolle spielen das soziale Umfeld und die Schauplätze? Trägt die Tatsache, dass zu Stefan Zweigs Zeit die Beziehungen aus moralischen Gründen nicht sofort und besonders nicht öffentlich ausgelebt wurden, dazu bei, die Leidenschaft noch zu steigern? Besonders interessant erscheint mir die Wirkung einer Person auf eine andere und deren sprachliche, inhaltliche und formale Übersetzung. Wie gehen die Protagonisten aus diesen Begegnungen hervor? Inwiefern verbirgt sich hinter der Leidenschaft eine Urkraft, wie Zweig es im Eingangszitat ausdrückt? Einen wichtigen Platz hat natürlich neben dem Inhaltlichen, die Sprache Zweigs, mit der er die Leidenschaft beschreibt.
Was die Methodik betrifft, so habe ich eine eher psychologische Analyse der Novellen vorgenommen, bedacht darauf, die chronologische Untersuchung der Geschehnisse so weit es geht zu reduzieren.
Ich möchte an dieser Stelle noch betonen, dass es mir nicht darum geht, eine Typologie der Menschen zu erstellen, wie Zweig es tat, indem seine Protagonisten immer einem Typus angehörten: Dandy, Kind oder Jugendlicher, verheiratete Frau, älteres Fräulein etc. Ich möchte die Personen nicht individuell beschreiben, sondern. insbesondere die Wirkung einer Person auf eine andere untersuchen und deren entsprechende inhaltliche, formale und sprachliche Umsetzung.
Bevor ich jedoch auf die vier ausgewählten Novellen individuell eingehen werde, erscheint es mir sowohl interessant, als auch unerlässlich, in einem ersten Teil auf Zweigs Persönlichkeit einzugehen, die, wie wir sehen werden sehr zwiespältig war und insofern in einigen Punkten den Charakteren seiner Novellen ähnlich. Auch muss die Epoche Zweigs näher betrachtet werden, in der ein neuer Zeitgeist herrschte, und die von neuen Wertvorstellungen in der Kunst und allgemeinen Umwälzungen geprägt war und das Werk des Autors sicherlich stark beeinflusste.
Im zweiten Teil werde ich die Thematik Leidenschaft und die Auswahl der Novellen genauer erläutern und untersuchen, warum sich die Gattung Novelle für dieses Thema so gut eignet.
Nach der eingehenden Betrachtung der vier Novellen, werden im letzten Teil in Form einer Zusammenfassung ihre Gemeinsamkeiten unter verschiedenen Aspekten hervorgehoben.
Zweigs Genie, seinen Lesern die neuen Erkenntnisse aus dem Bereich des Unbewussten, des Eros und der Sexualität auf ausdrucksvollste und mitreißenste Weise bewusst und zugänglich zu machen, ohne zu schockieren noch zu provozieren, verleiht seinen Novellen einen besonderen Stellenwert gerade in der heutigen und aufgeklärten Zeit, in der „wenige Tätigkeiten so öffentlich und geheimnislos geworden sind wie der Sex, denn (…) „was einmal ein spannungsreicher, bisweilen tragisch verwickelter Zusammenhang war: die Einheit von Sexualität, Fortpflanzung und Liebe , ist inzwischen entflochten“. Rüdiger Safranski nennt dieses Phänomen: der „erkaltete“ Eros.[1] Er erinnert uns an Platons Symposion, in der jene Lebensmacht die „Eros“ genannt wird, mehr bedeutete als Sexualität, nämlich ein schöpferischer Prozess, bei dem das Eigentliche im Geist passiert, Freud nennt es später„Sublimierung“ . Gerade dieser letzte Aspekt wird bei Stefan Zweig sehr intensiv beschrieben. Die Protagonisten seiner Novellen verstricken sich in leidenschaftliche Gefühle, wobei die Beziehung meist platonisch bleibt. Alle sinnlichen und wollüstigen Impulse werden unterdrückt und spielen sich nur in Gedanken ab bis zu den Grenzen des Unerträglichen. Diese Sublimierung der erotischen Triebe, der Konflikt zwischen Geist und Trieb, oder Geist und Blut ( besonders eindringlich beschrieben in der Novelle Verwirrung der Gefühle), der Zwiespalt, in den die Menschen durch diesen Konflikt gedrängt werden und der ständige Kampf , gegen soziale oder moralische Zwänge, sowie gegen einen inneren „Dämon“, lässt die Begegnungen oft verhängnisvoll enden
1. ZWEIG UND SEINE EPOCHE
1.1. Anstelle einer Biographie: Bemerkungen zu Zweigs Werken und zur Zweigforschung
Die Tatsache, dass der damalige Präsident der europäischen Kommission Jacques Santer auf der Eröffnungskonferenz zum europäischen Jahr gegen den Rassismus am 30.01.1997 seine Ansprache mit einem Zitat Stefan Zweigs beendete, zeigt, dass dieser Schriftsteller wie kaum ein anderer noch, oder gerade heute als Mittler zwischen Kulturen und Völkern und als Förderer europäischer Kultur verstanden wird.
Aber nicht nur dieser Funktion verdankt er seinen Erfolg. Zweig verstand es nicht nur, seinen Lesern durch seine Monographien über deutsche, sowie ausländische Schriftsteller und Persönlichkeiten den Zugang zu ihren Werken zu erleichtern. Er schaffte es auch Geschichte sinnlich fassbar zu machen durch anschauliche Studien, die Neugier und Interesse weckten, sei es über Magellan, Maria Stuart oder Fouché.
Aber auch mit seinen einfühlsamen Novellen, die auf anschauliche Weise die neuen Theorien aus der Psychoanalyse Freuds dem Leser verständlich machte, errang er weltweite Anerkennung.
Er war nicht nur ein aufrechter Freund zahlreicher Intellektueller. Vielen seiner Leser spendete er Trost, auch in schweren Zeiten, in der die Lektüre seiner Bücher strengstens verboten war. Ilse Aichinger, die ihm gewissermaßen als Dank für seinen Beistand einen Brief adressierte schrieb: „So wurden Sie Brennmaterial für unsere Herzen.“[2]
Heute kann man ohne zu zögern von einer Renaissance Stefan Zweigs sprechen. Obwohl er zwischen dem ersten Weltkrieg und Hitlers Machtübernahme der meistübersetzte Schriftsteller der Welt war , dessen Ruhm noch Jahre nach seinem Tode anhielt , geriet er dann nämlich über ein paar Jahrzehnte in Vergessenheit.
Zu Beginn der achtziger Jahre wurde er anlässlich seines 100. Geburtstages wieder entdeckt mit dem Ergebnis, dass die 1991 von Randolph Klawitter herausgebrachte internationale Stefan Zweig- Bibliographie, die alle Primär und Sekundärtitel umfasst, die über einen Zeitraum von 90 Jahren veröffentlicht wurden, mittlerweile 934 Seiten enthält.[3] Hierzu kommen noch 535 Seiten als Addendum mit Erscheinungen von 1991 bis 1996, und bis heute steigt die Anzahl von Übersetzungen, Verfilmungen, dramatischen Bearbeitungen, seiner Werke rapide an. Hinzu kommen ihm gewidmete Ausstellungen, Kongresse und Vereinigungen.
Als interessantester Teil des Addendums gilt eine Vielzahl von Briefen die bisher unbekannt waren und die ein genaueres Bild der Persönlichkeit Zweigs entstehen lässt Hier setzt die Zweigforschung heutzutage an. Während sie sich über lange Zeit auf verschiedene Aspekte der Entwicklung Zweigs limitiert hatte, eröffnen sich heute Zugänge durch die Analyse vom Briefwechsel und kaum erforschten Beziehungen zu zahlreichen Intellektuellen wie Joseph Roth, Luigi Pirandello, Hugo von Hofmannsthal oder Borgese. Die Auswertung dieser neuen Quellen zeigen, wie sehr sich Zweig zeitlebens darum bemühte zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Mentalität und Sprache Verbindungen herzustellen. Auch werden in neueren literarischen Erscheinungen die letzten Lebensjahre Zweigs in Brasilien beleuchtet, und zwar aus zwei Gründen: in Anbetracht der dort (fertig) geschriebenen Texte und seiner persönlichen Situation im Exil. Besonders durch die Arbeit von Ingrid Schwamborn die letzte Partie.[4] Stefan Zweigs Leben und Werk in Brasilien (1932-1942) und dem letzten ALEG-Kongress,[5] (im Spätsommer 2003 in Brasilien) der Stefan Zweigs Beziehung zu Lateinamerika einen wichtigen Platz einräumte, wurden neue Einsichten in Zweigs Werke gewonnen.
Zahlreiche weitere Veröffentlichungen über Zweig sind Ende des letzten Jahrtausends erschienen, die schon der verschiedenen Herkunftsländer ihrer Autoren wegen, vielfältig und interessant wirken. Von der Typologie der Protagonisten seiner Novellen, über seine Beziehungen zu verschiedensten Intellektuellen, bis hin zu seiner Einstellung dem Judentums gegenüber, der österreichische Schriftsteller inspiriert zu immer neuen Veröffentlichungen.
Besonders im frankophonen Raum hat das Werk Zweigs eine große Bedeutung, was angesichts seiner engen Beziehung zu dem Land und seinen Schriftstellern nicht erstaunlich ist. So entstand z.B. eine dreibändige französische Ausgabe eines Großteils seiner Novellen, Theaterstücke und Romane mit neuüberarbeiteten, gründlichen Einführungen und Notizen zu jedem Werk.
1.2. Die Welt von „vorgestern“ - Stefan Zweig und seine Epoche
„Wir mussten Freud recht geben, wenn er in unserer Kultur, unserer Zivilisation nur eine dünne Schicht sah, die jeden Augenblick von den destruktiven Kräften der Unterwelt durchstoßen werden kann, wir haben allmählich uns gewöhnen müssen, ohne Boden unter den Füßen zu leben, ohne Recht, ohne Freiheit, ohne Sicherheit.“
Diese Feststellung Zweigs aus der Welt von Gestern[6] reflektiert die beiden bedeutenden Strömungen, die in Zweigs Jugend vorherrschend waren und die ihn sicherlich inspirierten und beeinflussten. Es handelt sich dabei zum einen um eine neue Kulturform, Dekadenz genannt, die unter anderem eine Art Ästhetisierung des Lebens beinhaltet und zum anderen, um den Einbruch der Psychoanalyse Freuds mit all ihren umwälzenden Erkenntnissen.
Um das Zitat richtig zu verstehen, muss man sich die Situation um die Jahrhundertwende vor Augen halten: Die zunehmende Industrialisierung des 19. Jahrhunderts hatte ein finanzkräftiges Grossbürgertum entstehen lassen, dessen Einfluss ausschließlich auf materieller Grundlage beruhte. Damit einher ging eine antikapitalistische Bewegung und ein immer stärker werdender Einfluss des Sozialismus. „(...)Eine merkwürdige Umschichtung begann sich in unserem alten, schläfrigen Österreich vorzubereiten. Die Massen, die stillschweigend und gefügig der liberalen Bürgerschaft durch Jahrzehnte die Herrschaft gelassen, wurden plötzlich unruhig, organisierten sich und verlangten ihr eigenes Recht .“[7].Die erste dieser großen Massenbewegungen in Österreich war die Sozialistische.
Je stärker nun in bürgerlichen Kreisen des Gefühl der Gefahr von „unten“ wurde, desto stärker suchte sich der Bürger auf dem Gebiet der Kunst zu engagieren, um sich auf diese Weise Zugang zu aristokratischen Kreisen zu verschaffen und sich von den Problemen der Zeit abzulenken., d. h. dem „Philistertum“ und der Eintönigkeit des Lebens etwas Neues entgegenzusetzen. Man spricht von Dekadenz oder Décadence. Charakteristisch für diese Zeit ist die Überbetonung der Kunst, das bewusste Ausschöpfen aller Gefühle bis zum Exzess.
In dieser Zeit wächst Stefan Zweig heran. Seine Jugend ist geprägt von einer Art frenetischen Engagements auf kulturellem Gebiet und einer „fanatischen Eifersucht auf Sensationen.“ Diese Gegenreaktion entstand dadurch, dass Mäßigkeit und Tugend für junge Menschen damals als erstrebenswert galten. Im Wien um die Jahrhundertwende, dieser Welt der Sicherheit, wurde alles Radikale und Gewaltsame abgelehnt. Die durch diese Erziehung gehemmten Jugendlichen suchten also einen anderen Ausweg für ihre Tatkraft und fanden ihn in der gierigen Rezeption alles Neuen, Ungewöhnlichen und Extravaganten. „Jeder suchte in sich ein Talent und versuchte es zu entfalten.“[8] „ Plötzlich war die alte, behagliche Ordnung gestört, ihre bisher als unfehlbar geltenden Normen des ästhetisch Schönen in Frage gestellt, und während die offiziellen Kritiker unserer soliden bürgerlichen Zeitungen über die oft verwegenen Experimente sich entsetzten und mit den Bannworten dekadent oder anarchistisch die unaufhaltsame Strömung zu dämmen suchten, warfen wir jungen Menschen uns begeistert in die Brandung , wo sie am wildesten schäumte. Wir hatten das Gefühl, dass eine Zeit für uns, unsere Zeit begann, in der endlich Jugend zu ihrem Recht kam.“[9]
Junge Dichter wie Hofmannsthal, Loris oder Rilke wurden verehrt und umschwärmt und galten als Vorbilder für Zweig und viele seiner Altersgenossen, die teilweise schon weit vor zwanzig Jahren anfingen zu dichten. Der Begriff „literarische Frühreife“ von Zweig selbst benutzt ist durchaus gerechtfertigt. Auch Zweig veröffentlichte seine ersten Gedichte, die „silbernen Saiten“ im Februar 1901 im Alter von 19 Jahren. „Sehe ich heute zurück, so muss ich ganz objektiv bekennen, dass die Summe unseres Wissens, die Verfeinerung unserer literarischen Technik, das künstlerische Niveau für Siebzehnjährige ein wirklich erstaunliches war und nur erklärlich durch das anfeuernde Beispiel jener phantastischen Frühreife Hofmannsthals, die uns, um nur halbwegs voreinander zu bestehen, eine leidenschaftliche Anspannung zum Äußersten abzwang.“[10]
Seit seiner Jugend war sich Zweig bewusst, dass er zusammen mit seiner ganzen Generation Erbe des jahrhundertealten Kults der Kunst seiner Geburtsstadt war, aber auch Deuter des allgemeinen kulturellen Umbruchs, der im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts überall in Europa des Positivismus das Todesurteil sprach und eine neue Sensibilität herbeiführte, die sich vielseitig und für alles kreative aufgeschlossen gab.
Die Begriffe „Leidenschaft“, „Begeisterung“ und „Enthusiasmus“ (den er wenig später bei Verhaeren so bewunderte) tauchen in der Welt von Gestern bezüglich seines jugendlichen Überschwangs immer wieder auf. „( ) Ich bin der einzige unter ihnen allen, in dem die produktive Leidenschaft angehalten hat und dem sie Sinn sowie Kern eines ganzen Lebens geworden ist.“[11]
Welches waren nun die immer wiederkehrenden Motive und Themen der Dekadenz? Alle waren der grausamen Realität überdrüssig, darin lag nichts Künstlerisches mehr. Dies fand man nunmehr im Künstlichen und Naturfernen. Kunst wurde also umdefiniert.
Oft wurde eine innere Zerrissenheit ausgedrückt, ein Schwanken zwischen Extremen, so wie es Hermann Bahr in Die gute Schule ausdrückt: „Ärgerlich, dieses Wackeln zwischen den Gegensätzen, herüber, hinüber, mit ewig zweifelnder Seele. Ein entschiedenes Leid hätte er vorgezogen. Aber das Springen von einer Stimmung in die andere, rastlos, bis man zuletzt überhaupt gar nichts mehr wusste, in welcher man war, das konnte er nicht leiden“.
Weitere gegensätzliche Themen wie Eros und Thanatos, Leben, Verwesung und Tod, Lust und Leiden, Schwermut und Hedonismus wurden immer wieder behandelt. Auf der einen Seite gab man sich müde und melancholisch, auf der anderen Seite wiederum anspruchsvoll und hochmütig.
Ein neues Element war die stark erotische Atmosphäre besonders in Romanen und Novellen von Bahr und Schaukal. Dies war die Folge der Tabuisierung der Sexualität vor und um die Jahrhundertwende. Vor allem Freud hat in dieser Richtung die Auffassungen durch seine Theorien revolutioniert. „Gerade die Décadence hat die Fähigkeit der Selbstanalyse entscheidend vorangetrieben“.; Dies schreibt Fischer und liefert auch die Brücke zur Psychoanalyse Freuds: „In ihrem Umkreise sind das Unbewusste und der Traum auf eine Art und Weise beschrieben worden, die berechtigt, vom entscheidenden Schritt zwischen Romantik einerseits und der Psychoanalyse andererseits zu sprechen.“[12] Insofern hatte Freud einen Anteil an der Entwicklung dieser Literaturepoche, vor allem lieferte er seinen Beitrag zum Verständnis des damaligen Lebensgefühls. Die „Nabelschau“ der dekadenten Dichter weisen auffällige Parallelen auf zu den Theorien der neuen Psychoanalyse. Die künstlerische Gestaltung der Liebe-Tod-Problematik, hat Sigmund Freuds These vom Gegeneinanderwirken der lebenserhaltenden und lebenszerstörenden Triebe des Eros bzw. des Thanatos vorweggenommen.
Wenn man davon ausgeht, dass Freud und Zweig ungefähr im Jahre 1905 ihren Briefwechsel und somit ihre über 30 Jahre andauernde Freundschaft begannen, liegt es auf der Hand, dass sich Freuds Theorien recht schnell in den Werken Zweigs niederschlugen. In seinen zahlreichen kurzen Erzählungen aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts tritt bei ihm vor allem ein tiefes Bedürfnis nach Echtheit und Wahrheit des Gefühlslebens zutage. Zweig hasste nichts mehr als die Doppelmoral, die damals in der Gesellschaft herrschte: korrekt an der Oberfläche, in der Tiefe korrupt. Ehrlichkeit in den Beziehungen wurde als Wert geleugnet. Besonders im Bereich der Sexualität klagt Zweig die Verlogenheit der Gesellschaft um die Jahrhundertwende an. In der Welt von Gestern erläutert er im Kapitel „Eros Matutinus“ in Einzelheiten die Moralvorstellungen zur damaligen Zeit: „Diese gesellschaftliche Moral, die einerseits das Vorhandensein der Sexualität und ihren natürlichen Ablauf privatim voraussetzte, anderseits öffentlich um keinen Preis anerkennen wollte, war aber sogar doppelt verlogen. Denn während sie bei jungen Männern ein Auge zukniff und sie mit dem andern sogar zwinkernd ermutigte, sich die Hörner abzulaufen, wie man in dem gutmütig spottenden Familienjargon jener Zeit sagte, schloss sie gegenüber der Frau ängstlich beide Augen und stellte sich blind.“[13]
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die umwälzenden Theorien seiner Zeit direkt oder indirekt einen bedeutenden Einfluss auf Zweig ausgeübt haben. Insbesondere was die bahnbrechenden Erkenntnisse Freuds in der Psychoanalyse angeht, liegt hier ein direkter Bezug des Zeitgeistes zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu Zweigs Biographie: so gesteht er Freud im Jahre 1926: „Mir ist die Psychologie (Sie verstehen dies wie kein zweiter) heute eigentlich die Passion meines Lebens. Und ich möchte dann einmal, wenn ich weit genug bin, sie am schwersten Objekt üben, an mir selbst“.[14] In seinem Frühwerk, wie Silberne Saiten finden sich einige typische Motive der Dekadenz: das Motiv der Sehnsucht, des Todes, der Dämmerung, der nächtlichen Landschaften im silbernen Mondschein (der Stern über dem Walde ist hier ein interessantes Beispiel), sowie das Schwanken zwischen Enthusiasmus und Melancholie. Allerdings muss hier betont werden, dass Zweig von je her ein äußerst zwiespältiger Mensch war ( ich werde im nächsten Teil darauf eingehen ), und somit erweist sich eine Analyse des direkten Einfluss der Dekadenz auf Zweig als sehr gewagt
Il souffre de tant d’inhibitions qu’il ne s’exprime que dans le secret. Il y a en lui une vraie dualité dont il a conscience mais qu’il ne peut résoudre. Passionné, enthousiaste, et d’une sensibilité exacerbée, il jugule ses élans, passe ses désirs à l’eau froide et offre aux gens qui le croisent la vision impeccable, tirée à quatre épingles, d’un gentleman un peu pincé, très comme il faut, dont la vie et les moeurs, la pensée, les actes et la morale sont forcément irréprochables.[15]
1.3. Über Stefan Zweigs Persönlichkeit
Um die von mir ausgewählten Novellen unter dem Aspekt der Leidenschaft zu untersuchen, ist es unerlässlich den Charakter des Schriftstellers und des Menschen Stefan Zweig näher zu betrachten.
„ C’était un homme très séduisant, presque trop“ sagte die französische Schauspielerin Eve Francis in einem Interview über Stefan Zweig.[16] In seinem Essay über Casanova[17] bewundert Zweig bei seinem Helden die Fähigkeit Erotik und das Gefühl voneinander trennen zu können und somit keine seelischen Katastrophen zu provozieren. Die Unbeschwertheit, Kühnheit und die „Leichtigkeit des Seins und des Handelns dieses großen Genießers“ erwecken nicht nur Bewunderung bei Zweig, sondern fast Neid, denn: „Wer sich Ziele setzt, geht am Zufall vorbei: jeder Künstler gestaltet zumeist immer nur, was er versäumte zu leben“.[18]
Hier liegt das Problem; Zweig war trotz all seiner Fähigkeiten unfähig, eine sorglose, unbeschwerte Existenz zu führen, denn hinter der Fassade des Charmeurs, des weltgewandten, polyglotten und kultivierten Intellektuellen, der sich enger und dauerhafter Freundschaften mit bedeutenden europäischen Persönlichkeiten aus verschiedenen Kulturbereichen hätte rühmen können, (was er allerdings aus Bescheidenheit und Zurückhaltung nie tat ), versteckte sich eine Zwiespältigkeit, die nicht nur Zweig, sondern auch sein Werk prägte und in dem vielleicht ein Grossteil seines Erfolges und seiner Anziehungskraft zu suchen ist.
„Wissen Sie, als Mensch bin ich im Grunde furchtbar leidenschaftlich, mit Gefühlen aller Art erfüllt. Nur durch Selbstbeherrschung komme ich zu einem halbwegs vernünftigen Verhalten.“
„Leidenschaft“ und „leidenschaftlich“, diese Begriffe assoziiert man automatisch mit Stefan Zweig, nach tieferem Einblick in sein Werk und in seine Persönlichkeit. Hier liegt sozusagen der Nährboden seiner Schöpfungen. „(…) denn aller Geist steigt aus dem Blut, alles Denken aus Leidenschaft, alle Leidenschaft aus Begeisterung.“[19] Dieser Enthusiasmus, der Zweig schon als jungen Menschen dazu trieb, die ersten Gedichte zu schreiben, wurde verstärkt durch seine Begegnung mit Emile Verhaeren, dessen Vitalität und Lebensbejahung Zweig zutiefst und über mehrere Jahre (bis 1915 als Verhaeren zu Zweigs großem Kummer Vaterlandsverrat beging, beeindruckte und beeinflusste. „Verhaeren war für mich eine Entscheidung…mir – wie Dehmel und Rilke – viel bedeutsamer als moralisches, denn als literarisches Vorbild“.[20]
Die „Gefühle aller Art“, die Stefan Zweig erwähnt, sind sehr vielschichtig und ambivalent. Wenn er von „Selbstbeherrschung“ spricht, dann beinhaltete dies, dass etwas in ihm agierte, gegen das er zeitlebens zu kämpfen hatte, „der Vernunft willen.“ Hierin besteht das Ambivalente, welches Zweig selber als Konflikt zwischen „Blut und Geist“ bezeichnete, oder anders ausgedruckt, Dualität zwischen Geist und Körper und was auch ein Thema vieler seiner Novellen darstellt.
Zweigs zweiter „Meister“, der vielleicht Wichtigste für ihn, Sigmund Freud muss auch an dieser Stelle erwähnt werden, denn durch die Übertragung seiner Theorien in literarische Werke, drang Zweig immer tiefer in die Geheimnisse der menschlichen Seele und des Unterbewusstseins und erforschte dadurch seine eigenen Psyche, wurde sich ihrer Verwirrungen und ihrer Höhen und Tiefen immer bewusster.
Ein interessanter Ausgangspunkt für die gegensätzlichen Einflüsse oder Tendenzen, mit denen Zweig sich auseinandersetzen musste und die sich auch in seinen Werken widerspiegeln bietet deren Unterteilung in „art ou tendance volontaire“ und „art ou tendance crépusculaire“ von Brigitte Vergne-Cain und Gérard Rudent.[21] Was charakterisiert diese zwei Strömungen?
Die erste Tendenz würde ich als, offenkundig“, „gezielt“ oder „eindeutig“ übersetzen, sie findet ihren Ausdruck besonders in Zweigs Engagement für den Pazifismus und in seinem Kampf für geistige Freiheit und Unabhängigkeit. Werke wie „Marie-Antoinette“ oder „Fouché“ für die Zweig intellektuell und zeitmäßig das größte Arbeitspensum aufbrachte, illustrieren besonders, dass Zweig sich seiner „sozialen Aufgabe“ sehr bewusst war. Dabei ging es ihm vor allem um „Überparteilichkeit in allen Dingen, die unbeugsame Anspannung, auch das Fremdeste zu verstehen, immer Völker und Zeiten, Gestalten und Werke nur in ihrem schöpferischen Sinne zu bewerten und durch solches Verstehenwollen und Verstehenmachen demütig, aber treu unserem unzerstörbaren Ideal zu dienen: der humanen Verständigung zwischen Menschen, Gesinnungen, Kulturen und Nationen.“[22] Hier macht sich besonders der Einfluss seines dritten „Meisters“ Romain Rolland geltend: „Hier war er, der Mann, der Dichter, der alle moralischen Kräfte ins Spiel brachte, einem beschwingenden Glauben an die verbindende Mission der Kunst….es war der erste bewusst europäische Roman…der erste entscheidende Appell zur Verbrüderung , wirksamer, weil breitere Massen erreichend, als die Hymnen Verhaerens, eindringlicher als alle Pamphlete und Proteste.“[23]
Diese erste Tendenz bei Zweig beinhaltet also die Leidenschaft in Form einer offenbarten Begeisterung, einer unbändigen Neugier und auch einer Unermüdlichkeit im Aufspüren von Figuren am Rande historischen Geschehens, oder auf den ersten Blick unscheinbar wirkender Personen. „C’est un chasseur d’âme“ Romain Rolland in seinem Vorwort zu Stefan Zweigs Novellenband Amok aus dem Jahr 1926.[24] „Er sektiert ihre Seele. Er war ein Menschenfreund , dem nichts Menschliches fremd war.“ (Max von der Grün).
Im Laufe der Jahre wurde Zweigs Interesse an der Psyche des Menschen immer vorrangiger. Er hatte begriffen, hauptsächlich durch seinen Umgang mit Freud, dass die Natur des Menschen sich nicht in dessen sozialen Verhalten reflektierte, sondern in den Tiefen seiner Psyche In einem Brief an Schnitzler schreibt er: „Dass Ihnen heute künstlerisch nur mehr wichtig ist, was menschlich wichtig ist: das Blutproblem, die Gefühle des nackten, nicht bloß sozialen Menschen ist mir Verheißung und Erfüllung “[25]
Hier findet sich vielleicht der Ansatz zu der zweiten Tendenz, eine „dunklere“ (finster erscheint mir zu negativ), „mysteriösere“, aber auch persönlichere, expressionistischere und somit modernere, eine „Kunst in B-Moll“, „un art mineur“, so Brigitte Vergne-Cain und Gérard Rudent:[26] In Zweigs Novellen einer Leidenschaft tritt diese Strömung besonders hervor, und zwar durch das ehrliche Aufdecken von tiefsten seelischen Konflikten. Für Zweig bedeutet das Schreiben zugleich Verdrängung seiner eigenen Konflikte, wie auch Katharsis, indem er die Protagonisten seiner Novellen alle in Form von Märtyrern durch ein wahres „Fegefeuer“ der Gefühle treibt, aus dem sie zumindest von ihrem Geheimnis befreit hervorgehen, durch eine Beichte oder ein Geständnis.„(…) Doch wie Goethe erkannte er die verhängnisvolle Anziehungskraft des Dämons, den er nur besiegen konnte, indem er ihn sich von der Seele schrieb“[27]
Diese Schreibart ist weit aus weniger kalkuliert, völlig ungeschminkt, sie „kommt aus dem Bauch“.
Zweig kämpfte ein Leben lang mit dem „Dämon“, den er so anschaulich beschreibt, sowohl in seinen Essays über Dostojewski und Kleist, als auch in seinen Novellen. Nur ein Mensch der ähnliche Hochs und Tiefs der Seele wie diese zwei Schriftsteller empfand, war wohl imstande sich so genau in sie hineinzuversetzen mit unendlicher Sensibilität.
Stefan Zweig litt sein Leben lang an Depressionen und Pessimismus; hinzu kam ein seltsamer Fatalismus der, verglichen mit Romain Rollands Ideologien an Defaitismus grenzte. „Si chacun faisait ce qu’il peut (rien de plus !) la Fatalité ne serait point. Elle est faite de l’abdication de chacun“.[28] Zweig steht dem Schicksal passiver gegenüber, wenn er im Kampf mit dem Dämon schreibt: „(…) wie kraus und sinnlos unser Weg von unseren Wünschen abzuweichen scheint, immer führt er uns doch schließlich zu unserem unsichtbaren Ziel .“[29]
Zusammenfassend entsteht bei genauerer Betrachtung der Persönlichkeit und der Werke Stefan Zweigs der Eindruck eines ständigen Zwiespalts: eines Konflikts zwischen Blut und Geist, Resignation und Engagement, Euphorie und Depression, dämonischen Trieben und sozialen Pflichten als Schriftsteller. Zweig hatte Probleme, sein Leben in Einklang zu bringen, ein Gleichgewicht zwischen negativen und positiven Einflüssen zu schaffen. Mit dem Älterwerden, und angesichts der politischen Situation fiel es ihm immer schwerer. Trotzdem bemühte er sich um die Verdrängung negativer Impulse, denn es war sein großes Anliegen, den Menschen immer ein positives, humanistisches Weltbild zu vermitteln: „Konziliant geboren (…) weder kann ich Hammer sein, noch Amboss werden.“[30] Zweigs Meister Freud, Verhaeren und Rolland spielten eine bedeutende Rolle in seinem Leben, nicht nur älter und erfahrener als er, sondern auch weniger zweifelnd und entschlossener führten, bestärkten und schätzten sie ihn. Dies beweist besonders der reiche und andauernde Briefwechsel mit jedem von ihnen.
2. AUSWAHL DER NOVELLEN
2.1. Die Gattung Novelle
Ich möchte an dieser Stelle auf die Gattung „Novelle“ eingehen und untersuchen, warum sich diese Form der Erzählung besonders für die Umsetzung psychologischer Themen bei Zweig eignete.
Zweig schrieb im Laufe seines Lebens 45 Novellen von denen die ersten im Novellenzyklus Die Liebe der Erika Ewald 1904 veröffentlicht wurden und die letzte Die Schachnovelle gegen Ende seines Lebens im Jahre 1941. Die Länge der Novellen ist sehr unterschiedlich. Zweig hatte eine besondere Vorliebe für diese Form der Erzählung, gab aber zu, dass sie „ein wenig unglücklich, nämlich zu lang für eine Zeitung oder Zeitschrift war und zu kurz für ein Buch“. Innerhalb dieser Gattung gab es unterschiedliche Gestaltungsformen: Legenden, Chroniken, Geschichten, allen gemein dieses: „Sie sind geprägt von der tiefen Persönlichkeit Zweigs“,[31] jedoch ohne dass der Autor genaueres von sich preisgibt. Man denke in diesem Zusammenhang an Friederikes Vergleich ihres Mannes mit einem Eisberg, von dem nur ein Drittel zum Vorschein trat und der Rest verborgen blieb.
Warum gestaltete Zweig seine Themen, meist psychologischer Art in Novellenform?
Abgesehen von der oft zitierten Definition Goethes von 1827: „(…) denn was ist eine Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit, “ erscheinen mir zwei Zitate bezüglich der Novelle besonders auf die Stefan Zweigs zuzutreffen.
Georg Lukacs, ein Zeitgenosse Zweigs definiert sie folgendermaßen „Ein Menschenleben durch die unendliche sinnliche Kraft einer Schicksalsstunde ausgedrückt“[32] und F.T. Vischer sagte 1857 über sie: „Sie gibt nicht das umfassende Bild der Weltzustände, aber einen Ausschnitt aus ihnen, der mit intensiver momentaner Stärke auf das größere Ganze als Perspektive hinweist, nicht die vollständige Entwicklung einer Persönlichkeit, aber ein Stück aus einem Menschenleben, das eine Spannung, eine Krise hat und uns durch seine Gemüts -und Schicksalswendung mit scharfem Akzente zeigt, was Menschenleben überhaupt ist.“
Die „sinnliche Kraft einer Schicksalsstunde“, diese Definition hätte von Zweig selbst stammen können, der wie schon vorher erwähnt, eine fatalistische Auffassung des menschlichen Daseins hatte. In „Maria Stuart“[33] spricht er von der „Urkraft des Elementaren, das(…)manchmal in einem Menschen gewitterhaft zum Ausdruck kommt “ und in Form eines plötzlichen, krisenhaften Ereignisses dem Leben des Protagonisten eine völlig unerwartete, schicksalhafte Wendung gibt, was sich in den meisten Novellen Zweigs bewahrheitet. Irrationale oder unkontrollierbare Kräfte greifen in eine ordentliche Existenz ein, eine dämonische Kraft.
Beide Zitate erwähnen das Wort „Menschenleben“. Für Zweig war die Novelle ein großartiges Mittel nach und nach in die Geheimnisse der Menschen und in ihre Seelenwelt ein - und vorzudringen, oft mit Hilfe von Rahmenerzählungen, die sich geradezu anboten für eine schmerzliche Suche nach der Wahrheit und für die Aufdeckung verdrängter Konflikte, indem sie die ideale Stimmung für eine Rückwendung vermittelten. Es wird in diesem Zusammenhang auch von der Bekenntnisnovelle geredet, da diese am Ende oft mit einer Beichte oder einem Geständnis endet, die wie eine Art Katharsis die Menschen befreit. Entsprechend ihrer Definition gibt es in der Novelle nur wenige Protagonisten, höchstens zwei oder drei, daher die eingehende Beschreibung ihrer Gefühlswelt und ihrer intensiven Beziehungen untereinander.
Die Handlungen der Novellen sollen zwar etwas „unerhörtes“, „merkwürdiges“ darstellen, was durch die Auswahl der Schauplätze (Hotels, Gärten, Parks oder ähnliche un-heimliche Orte außerhalb der vertrauten Umgebung) noch unterstrichen wird, jedoch muss die Handlung glaubwürdig bleiben und sich nicht in einer Märchenwelt abspielen. Zweig hatte nie ein besonderes Interesse für das Fantastische. Seine Protagonisten bleiben trotz stärkster seelischer Konflikte und Martern „vernünftig“ und handeln konsequent, um sich von dem dämonischen Einfluss dem sie ausgesetzt sind, zu befreien.
Die Novelle mit Rahmenerzählung ist ein phantastisches Mittel den Leser mitzureißen und ihn miterleben zu lassen; wie in der klassischen Novelle spielen klar gezeichnete Bilder und Symbole eine große Rolle um die Bedeutung der Novelle zu erleuchten und zu vertiefen.
2.2. Das Thema Leidenschaft in Stefan Zweigs Novellen
Tu auf dich, Unterwelt der Leidenschaften:
Gestalten ihr, geträumt und doch empfunden,
Lasst eure Lippen heiß an meinen haften,
Trinkt Blut von Blut und Atem mir vom Munde!
Brecht vor aus euren Zwielichtfinsternissen
Und schämt euch nicht der Qual, die euch umschattet!
Wer Liebe liebt, will nicht ihr Leiden missen,
Was euch verstört, ists, was mich zu euch gattet.
Nur Leidenschaft, die ihren Abgrund findet
Lässt deine letzte Wahrheit entbrennen,
Nur der sich ganz verliert, ist sich gegeben.
So flamm dich auf! Erst wenn du dich entzündest,
Wirst du die Welt in deiner Tiefe kennen:
Erst wo Geheimnis wirkt, beginnt das Leben.
Dieses Eingangssonett zu dem Novellenzyklus Amok - Novellen einer Leidenschaft[34] enthält schon einige wichtige Motive, die in Zweigs Novellen im Allgemeinen, und auch in den von mir Ausgewählten immer wieder vorkommen.
Doch bevor einige typische Schlüsselwörter untersucht werden sollen, möchte ich kurz auf die Diskrepanz zwischen der strengen Sonettform und dem inbrünstigen, pathetischen Inhalt eingehen.
In allen Bänden, die als Teile der Kette gedacht sind, so auch in Amok und in Verwirrung der Gefühle, steht in den jeweiligen Erstausgaben je ein Einführungssonett am Anfang, in dem Zweig den Lesern einen Schlüssel zum Verständnis der einzelnen Zyklen darreichte. Er verstand sie als integralen Bestandteil seiner Erzählungsbände, und darum wurden sie auch nicht in seinen letzten Lyrikband von 1924 aufgenommen.
Das Sonett mit seiner festen Fügung, seiner sententiösen Absicht und seiner streng kontrastierenden Bauform scheint sehr geeignet, die Gegensätze in der Seele auszudrücken, d.h. das zentrale Thema des ganzen Erzählwerks, auch wenn es von Mal zu Mal in unterschiedlicher Weise auf verschiedene Altersklassen und psychische Umstände bezogen ist.
Nun zu den Metaphern und Motiven: ganz zu Beginn wird in diesem Sonett die „Unterwelt“ erwähnt, in der die Leidenschaft zwar nur geträumt, aber doch auf eine Weise empfunden wird. Zweig könnte hier das Unterbewusstsein meinen, das „Es“, dessen Bedeutung Freud einen vorrangigen Stellenwert beigemessen hat und das bei Zweigs Protagonisten immer wieder beleuchtet wird;
„Lasst eure Lippen heiß an meinen haften“, erinnert an den heftigen und verzweifelten Kuss am Ende der Novelle Verwirrung der Gefühle. „Zwielichtfinsternisse“ und „Geheimnis“ sind Elemente, die in fast jeder der behandelten Novellen eine große Rolle spielen, sowohl im konkreten Sinne, da sich die Handlung oft in der Dämmerung, Finsternis oder in abgedunkelten Räumen abspielt, als auch im übertragenen Sinne, auf Grund der, von den Protagonisten sich selbst auferlegte, strenge Wahrung eines Geheimnisses (besonders in Amok und Verwirrung der Gefühle)
„Leiden und Qualen“ sind Teil der Leidenschaft. Ich denke hier besonders an Roland, wenn er gesteht: „(…) denn ich liebte mein Fegefeuer.[35] Gerade die Totalität der Leidenschaft mit all ihren Höhen und Abgründen, treibt ja die Protagonisten der Novellen dazu, ihr Innerstes freizulegen und aufzudecken.
„Blut und Atem“ stimmen schon auf die Atmosphäre im Amokläufer ein, auf die Leiden der Engländerin und die Hast und Atemlosigkeit des Amok laufenden Arztes.
„Aufflammen und sich entzünden“ symbolisieren die ganz plötzlich und unvermutet auftretende Heftigkeit und Intensität der Leidenschaft, bei der sich zuvor Fremde innerhalb von Augenblicken füreinander entflammen.
Überhaupt hat die Metaphorik des Feuers einen wichtigen Stellenwert. Die entsprechende Isotropie, d.h. die Glut, das Entzünden, die Flamme, das Fegefeuer, das Aufflackern, die Explosion symbolisiert die verschiedenen Stadien der Leidenschaft und unterstreicht ihre Naturkatastrophen ähnliche Fatalität.
Stefan Zweig beschreibt in diesem Sonett ein Phänomen welches ihn ein Leben lang fasziniert und inspiriert hat, die Leidenschaft. Für ihn wirkte sie schöpferisch, er war der Ansicht, dass alles Wahre von Leidenschaft ausgelöst und mit Leidenschaft ausgeübt und ausgedrückt wird. An diese Auffassung hat er sich immer gehalten. Jedes seiner Werke ist gezeichnet von einer Suche nach der Wahrheit, sei es bei der Erforschung von Persönlichkeiten aus verschiedensten künstlerischen Bereichen oder der Beschreibung menschlichen .Verhaltens in Grenzsituationen. Hier ist natürlich der Einfluss Freuds ganz stark zu spüren.
Für Zweig, den „Monomanen der Monomanie“[36] bedeutet das Erleben einer Leidenschaft eine heroische Eroberung des Wahren, des Authentischen. Insofern stellt es einen Gegenpol zu kultureller Verlogenheit dar, die um die Jahrhundertwende noch herrschte, und die besonders die Moralvorstellungen betraf.
In Verwirrung der Gefühle sagt der Lehrer:[37] „Wer nicht passioniert ist, wird bestenfalls ein Schulmann – von innen her muss man an die Dinge, immer von der Leidenschaft her“. Die Leidenschaft wie Zweig sie beschreibt, dient, vor allem der Humanität, indem sie immer neue Abgründe in Seele und Geist des Menschen mit Toleranz, Verständnis und Mitgefühl erforscht. Nichts in einem Menschen war Zweig fremd. Er konnte die pathologische Erklärung einer Leidenschaft nicht akzeptieren, denn für ihn enthielt sie stets etwas Schöpferisches, soweit sie auch getrieben wurde und so extrem ihre Ausdrucksformen auch sein mochten. Wenn eine wirkliche Pathologie vorlag, dann höchstens als Folge eines verdrängten Konfliktes wie z. B. in Leporella. Für Zweig stellt das Erleben einer Leidenschaft nichts Negatives dar, sie sollte als eine Bereicherung des Lebens empfunden werden. Dabei war er sich durchaus der meist höchst dramatischen Folgen des Auslebens einer Leidenschaft bewusst. Seine Protagonisten werden nicht geschont, Leidenschaft schafft nun einmal Leiden, muss sogar Leiden schaffen, wenn man an das Eingangssonett denkt, denn nur auf diese Weise, wenn man tiefste Tiefen durchlebt, kann man auch Euphorie empfinden. Nur durch Entbehrung und Qualen lernt man sich selbst am besten kennen.
Der Kampf mit dem Dämon, das Durchleben der Konflikte, in den die Protagonisten gestürzt werden, wird meist belohnt. Zumindest durch die Gelegenheit einer Beichte, eines Geständnisses oder einer Katharsis. Am Ende der Versuchungen, der Angst und Verzweiflung und der rauschartigen Zustände siegt das Humane, die Vernunft, das Menschliche.
Auf ihrem Leidensweg zeigt Zweig immer wieder tiefe Sympathie und großes Mitgefühl und Einfühlungsvermögen für seine Protagonisten. Besonders den Schwachen, den Besiegten, den Opfern und den Märtyrern der Gesellschaft gilt Zweigs Sympathie „In meinen Novellen ist es immer der dem Schicksal Unterliegende, der mich anzieht, in den Biographien die Gestalt eines, der nicht im realen Raume des Erfolgs, sondern einzig im moralischen Sinne recht behält, Erasmus und nicht Luther, Maria Stuart und nicht Elisabeth, Castello und nicht Calvin“.[38].
2.3. Begründung der Auswahl der Novellen
Wie schon in der Einleitung angesprochen erklärt sich die Auswahl der vier Novellen nicht nur aus einer gewissen persönlichen Vorliebe, sondern durch ihre Vielfalt, bezüglich der Charaktere und der Thematik.
Der Stern über dem Walde[39] ist eine von Zweigs ganz frühen Novellen, denn sie entstand schon im Sommer 1903, als Zweig gerade 22 Jahre alt war. Sie ist auch mit ihren 17 Seiten die kürzeste, was aber nichts von ihrer Intensität nimmt.
Vielleicht ist es gerade das jugendlich schwärmerische Moment welches Zweig als Selbstkritik zwar im Nachhinein „gefühlvoll und viel zu kunstvoll“ wertet, was hier interessant ist.
Zweig beschreibt das Verliebtsein eines jungen Mannes, als einen Rausch ähnlichen Zustand voller Sinnlichkeit, aber ohne körperliches Verlangen, sei es aus Scham, weil man in dieser Zeit noch nicht offen über das Thema redete, oder aus Unerfahrenheit. Viele Elemente aus der Dekadenzzeit, sowohl inhaltlich, als auch stilistisch treten hier zum Vorschein. Die Eleganz und der Stil des Kellners und des Dekors stehen im völligen Gegensatz zur zweiten Novelle: Der Amokläufer, viele Jahre später entstanden, nämlich 1922.
Bei dem mit Frauen sehr erfahrenen und eher „abgebrühten“ Arzt bricht die Leidenschaft auch ganz plötzlich aus, aber hier nicht in Form „einer taumelnden und trunkenen Empfindung“ wie bei François, sondern „einer Art gewalttätiger Gier“. Der Kontrast zwischen der Einstimmung auf die eigentliche Geschichte, durch die extrem sinnliche Beschreibung der tropischen Nächte und dem Amoklauf des Arztes, verleiht dieser Erzählung Brisanz und Geschwindigkeit. Der exotische Rahmen führt den Leser in eine ungewohnte Umgebung. Im Vergleich zur ersten Novelle, wo Ästhetik und Eleganz vorherrschten, und ein bewusst kunstvoller und schöner Stil verwendet wird, herrscht im Amokläufer eine völlig andere Atmosphäre, die viel krasser wirkt und dem Leser Dank eines viel drastischeren, extremen Wortschatzes die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele aufdeckt. Die Schönheit der Objekte tritt völlig in den Hintergrund, hier zählen nur noch die wahren Triebe der Menschen, so hässlich und brutal sie mitunter auch erscheinen mögen.
Einen Einblick in eine völlig andere Welt bietet Leporella, 1935 veröffentlicht. Die teils ironisch-humorvolle (sehr selten bei Zweig), fast mitleidsvolle und teils furchterregende Beschreibung dieses „dumpfen Wesens“ mit Namen Crescenz, die nicht nur durch die Benutzung eines Dialekts sehr eigentümlich wirkt, sondern auch äußerlich und die vor allem im Laufe der Handlung ungeahnte Impulse an den Tag legt, stellt dem Leser eine ganz andere Art von Mensch vor. Da sich die Beziehung dieser „Frau“ zu ihrem Herren (denn eine Frau bleibt sie trotz allen äußeren Anscheins doch), verglichen mit den eben angesprochenen Novellen auf einer unterschiedlichen Ebene abspielt, eignet sie sich insofern auf besondere Weise, eine ganz andere Art der Leidenschaft zu illustrieren, nämlich die pathologische Form.
Die Faszination, die von der vierten Novelle ausgeht Verwirrung der Gefühle (1927) ist
durch ihren großen Erfolg, wie auch auf Grund zahlreicher negativer Kritiken mehrfach bestätigt worden. Nicht nur die Tatsache, dass die Leidenschaft hier von zwei Männern erlebt wird, sondern auch die Beschreibung der Höhen und Tiefen einer platonischen Liebe, die sich durch Ungewissheit und Zweifel zwischen den Liebenden auszeichnet, unterscheidet sie von den anderen Novellen. Sie ist auch um viele Seiten länger, was zur Folge hat, dass sich die Protagonisten sehr viel eingehender kennen lernen und sich ihre Gefühle immer mehr steigern und festigen.
[...]
[1] Rüdiger Safranski: Der erkaltete Eros. Über Liebe und belebende Gedanken über Liebe. NZZ Literatur und Kunst, 29.12.2001, Nr.302, Seite 63
www.kzu.ch/fach/as/material/texte_philo/Plato/plato_03.htm
[2] Ilse Aichinger: „ Bitte –Stefan Zweig !“ in Wiener Kurier, Jahrgang 2, Nr. 79, Mittwoch, 3.April 1946;
[3] Randolph J. Klawitter, Stefan Zweig: an international bibliography. Studies in Austrian literature, culture, and thought, Riverside 1991
[4] Ingrid Schwamborn: Die letzte Partie. Bielefeld, 1999
[5] ALEG = Asociación Latinoamericana de Estudios Germanísticos.
[6] Stefan Zweig: Die Welt von Gestern. Fischer, Frankfurt 1970, S. 19 Im Folgenden abgekürzt: WvG.
[7] ebd. S. 79
[8] WvG. S.73
[9] ebd. S.62-63
[10] ebd. S.74
[11] ebd. S.75
[12] Literatur der Jahrhundertwende Philipp Müller http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/lit/302.html
[13] WvG. Seite 97
[14] Stefan Zweig: Brief vom 8.9.26 an Freud.
[15] R. Delpiano http://perso.club-internet.fr/delpiano/ONPA_Zweig_Confusion.htm
[16] in : Nouvelles littéraires. Paris vom 18.09.1969
[17] Stefan Zweig: Drei Dichter ihres Lebens, Casanova ,Frankfurt, 1961
[18] ebd. S.371
[19] Stefan Zweig: Verwirrung der Gefühle. Frankfurt, 1999 S.198.
[20] Stefan Zweig: Autobiographische Skizze, Literarisches Echo, 17, Nr. 4 Nov. 1914, S. 201 bis 202.
[21] Brigitte Vergne-Cain und Gérard Rudent: Stefan Zweig Romans et Nouvelles. La Pochothèque 1991
[22] Stefan .Zweig : Begegnungen mit Menschen Büchern und Städten. Wien 1937, S.6.
[23] WvG S 232-233
[24] Romain Rolland : Préface de Amok, Paris 1926
[25] Brief vom 25.August 1917, in: Jeffrey B. Berlin, Hans Ulrich Lindken und Donald Prater (HGG.) Briefwechsel mit Hermann Bahr, Sigmund Freud, Rainer Maria Rilke und Arthur Schnitzler. Frankfurt am Main 1987,S.407
[26] Brigitte Vergne-Cain und Gérard Rudent: Stefan Zweig Romans et Nouvelles. La Pochothèque 1991. S.25
[27] Donald Prater: Stefan Zweig. Hamburg 1991, S.163
[28] Romain Rolland in L’esprit libre. Paris 1931, p.199
[29] Stefan Zweig: Der Kampf mit dem Dämon, Frankfurt 1981
[30] Brief an Schickele. 27.08.1934, Zweig –Briefe im Deutschen Literaturarchiv, Marbach a. N.
[31] Freud in einem Brief an Zweig vom 14.April 1925
[32] in: Georg Lukacs: Die Seele und die Formen, Darmstadt, 1986
[33] Stefan Zweig: Maria Stuart, Fischer Frankfurt. 1959 S.200
[34] Stefan Zweig: Amok – Novellen einer Leidenschaft, Leipzig 1922
[35] Stefan Zweig: Verwirrung der Gefühle, Frankfurt 1999, S. 236 im Folgenden abgekürzt: VdG.
[36] Jean-Jacques Lafaye: l’avenir de la nostalgie Le Félin, 1989
[37] Stefan Zweig: VdG. S.208
[38] WvG. S.198
[39] Stefan Zweig: Der Stern über dem Walde aus Verwirrung der Gefühle, Frankfurt 1999 im Folgenden abgekürzt: StW
- Quote paper
- Irene Durocher (Author), 2004, Verhängnisvolle Begegnungen. Ausdruckformen der Leidenschaft in Novellen von Stefan Zweig, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30249
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