Nach einer breitgefächerten Erhebung von Tölle (1986), welche sowohl den stationären und ambulanten Bereich, als auch verschiedene Berufsgruppen separat erfasste, diagnostizierten 97,2 % der Befragten eine Persönlichkeitsstörung. Lediglich 2,8 % kamen ohne diese Diagnose aus. Es ist auch auffällig, dass sich immer mehr Menschen mit diesem Problem befassen. Aber was versteht man unter einer Persönlichkeitsstörung überhaupt?
Nach der Internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD 10) werden Persönlichkeitsstörungen als "tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen“ definiert. „Sie verkörpern gegenüber der Mehrheit der betreffenden Bevölkerung deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in den Beziehungen zu anderen. Solche Verhaltensmuster sind meistens stabil und beziehen sich auf vielfältige Bereiche des Verhaltens und der psychologischen Funktionen. Häufig gehen sie mit einem unterschiedlichen Ausmaß persönlichen Leidens und gestörter sozialer Funktionsfähigkeit
einher."
Inhaltsverzeichnis
- Persönlichkeitsstörung - Überblick
- Persönlichkeitsstörungen Cluster A
- Paranoide Persönlichkeitsstörung
- Schizotypische Persönlichkeitsstörung
- Schizoide Persönlichkeitsstörung
- Diagnose
- Therapie
- Schizoides Verhalten im Alltag
- Abschlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit Persönlichkeitsstörungen, insbesondere mit den im DSM-IV unter Cluster A zusammengefassten Störungen: der paranoiden, der schizotypischen und der schizoiden Persönlichkeitsstörung. Ziel ist es, einen Überblick über diese Störungsbilder zu geben und deren charakteristische Merkmale zu beschreiben.
- Definition und Klassifizierung von Persönlichkeitsstörungen
- Charakteristische Merkmale der paranoiden Persönlichkeitsstörung
- Beschreibung der schizotypischen Persönlichkeitsstörung als abgeschwächte Form der Schizophrenie
- Diagnosekriterien und Komorbiditäten der beschriebenen Störungen
- Kurzer Einblick in die schizoide Persönlichkeitsstörung
Zusammenfassung der Kapitel
Persönlichkeitsstörung - Überblick: Der einleitende Abschnitt definiert Persönlichkeitsstörungen gemäß ICD-10 als tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster mit deutlichen Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und im Umgang mit anderen. Er betont die hohe Prävalenz dieser Störungen und differenziert zwischen verschiedenen Klassifizierungssystemen (ICD-10 und DSM), wobei die unterschiedliche Einordnung der schizotypischen Störung hervorgehoben wird. Die Bedeutung kultureller Erwartungen für die Diagnose wird ebenfalls angesprochen, und der Text leitet zur detaillierteren Betrachtung des Clusters A über.
Persönlichkeitsstörungen Cluster A: Dieses Kapitel erläutert die Einteilung von Persönlichkeitsstörungen in Cluster im DSM-IV und vergleicht diese mit dem ICD-10. Der Fokus liegt auf Cluster A, das absonderliches und exzentrisches Verhalten umfasst: die paranoide, schizotypische und schizoide Persönlichkeitsstörung. Die Unterschiede in der Klassifizierung zwischen DSM-IV und ICD-10 werden besonders im Hinblick auf die schizotypische Störung herausgestellt.
Paranoide Persönlichkeitsstörung: Dieses Kapitel beschreibt die paranoide Persönlichkeitsstörung, die durch Misstrauen, Fehlwahrnehmung anderer, erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Kritik und Feindseligkeit gekennzeichnet ist. Betroffene erwarten von anderen nur Schlechtes, zweifeln an deren Loyalität und verschließen sich ihnen. Der Text nennt diagnostische Kriterien gemäß ICD-10 und erwähnt die hohe Prävalenz bei Männern und häufige Komorbiditäten.
Schizotypische Persönlichkeitsstörung: Die schizotypische Persönlichkeitsstörung wird als abgeschwächte Form der Schizophrenie dargestellt, deren Entstehung anhand von Adoptionsstudien erläutert wird. Das Kapitel benennt die diagnostischen Kriterien aus dem DSM-IV, die u.a. inadäquaten Affekt, magisches Denken, ungewöhnliche Wahrnehmungserfahrungen und sozialem Rückzug umfassen. Die Bedeutung von mindestens fünf erfüllten Kriterien für die Diagnose wird betont.
Schlüsselwörter
Persönlichkeitsstörung, Cluster A, Paranoide Persönlichkeitsstörung, Schizotypische Persönlichkeitsstörung, Schizoide Persönlichkeitsstörung, DSM-IV, ICD-10, Diagnose, Komorbidität, Misstrauen, exzentrisches Verhalten, magisches Denken, soziale Isolation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Persönlichkeitsstörungen Cluster A
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über Persönlichkeitsstörungen, insbesondere die im DSM-IV unter Cluster A zusammengefassten Störungen: Paranoide, Schizotypische und Schizoide Persönlichkeitsstörung. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Die Arbeit beschreibt die charakteristischen Merkmale der einzelnen Störungen, Diagnosekriterien und Komorbiditäten und vergleicht die Klassifizierung nach DSM-IV und ICD-10.
Welche Persönlichkeitsstörungen werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Persönlichkeitsstörungen des Clusters A nach DSM-IV: Paranoide Persönlichkeitsstörung, Schizotypische Persönlichkeitsstörung und Schizoide Persönlichkeitsstörung. Es wird ein Vergleich mit der Klassifizierung im ICD-10 gezogen, insbesondere hinsichtlich der Unterschiede bei der Einordnung der schizotypischen Störung.
Was sind die Zielsetzung und Themenschwerpunkte der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über die drei genannten Persönlichkeitsstörungen zu geben. Die Themenschwerpunkte liegen auf der Definition und Klassifizierung von Persönlichkeitsstörungen, den charakteristischen Merkmalen der einzelnen Störungen, den Diagnosekriterien und Komorbiditäten, sowie einem kurzen Einblick in die schizoide Persönlichkeitsstörung. Die Unterschiede in der Klassifizierung zwischen DSM-IV und ICD-10 werden besonders hervorgehoben.
Wie werden die einzelnen Persönlichkeitsstörungen beschrieben?
Jede Störung wird mit ihren charakteristischen Merkmalen beschrieben. Die Paranoide Persönlichkeitsstörung wird durch Misstrauen, Fehlwahrnehmung und Feindseligkeit definiert. Die Schizotypische Persönlichkeitsstörung wird als abgeschwächte Form der Schizophrenie dargestellt, mit Merkmalen wie inadäquatem Affekt, magischem Denken und sozialem Rückzug. Die Schizoide Persönlichkeitsstörung wird zwar kurz behandelt, aber die Kapitel geben detaillierte Einblicke in Diagnose und Therapie sowie das schizoide Verhalten im Alltag.
Welche Klassifizierungssysteme werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich hauptsächlich auf das DSM-IV, insbesondere bei der Beschreibung der Cluster-Einteilung und der Diagnosekriterien der einzelnen Störungen. Der ICD-10 wird ebenfalls erwähnt, um die Unterschiede in der Klassifizierung und Einordnung der Störungen zu verdeutlichen, insbesondere der Schizotypischen Persönlichkeitsstörung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Persönlichkeitsstörung, Cluster A, Paranoide Persönlichkeitsstörung, Schizotypische Persönlichkeitsstörung, Schizoide Persönlichkeitsstörung, DSM-IV, ICD-10, Diagnose, Komorbidität, Misstrauen, exzentrisches Verhalten, magisches Denken, soziale Isolation.
Gibt es Kapitelzusammenfassungen?
Ja, die Arbeit enthält detaillierte Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, die den Inhalt und die wichtigsten Punkte jedes Abschnitts prägnant wiedergeben. Diese Zusammenfassungen bieten einen schnellen Überblick über den gesamten Inhalt der Arbeit.
- Citar trabajo
- Andreas Widmann (Autor), 2011, Cluster A. Paranoide, schizotypische und schizoide Persönlichkeitsstörung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302364