Die aktuellen Bemühungen der EU-Kommission zur Harmonisierung der Unternehmensbesteuerung wurzeln in einer 2001 vorgestellten und zugleich umfassenden Studie zur Unternehmensbesteuerung im Binnenmarkt. Langfristiges Ziel soll die Schaffung einer gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage (GKKB) oder auf Englisch Common Consolidated Corporate Tax Base (CCCTB) sein. Dazu arbeitete eine von der Kommission eingesetzte Arbeitsgruppe einen Richtlinienvorschlag aus, welcher nach langem Warten schließlich am 16. März 2011 veröffentlicht wurde. Da die GKKB auf das EU-Gebiet beschränkt blei-ben wird, treffen an den Außengrenzen unterschiedliche Besteuerungssysteme auf-einander. Während man innerhalb der GKKB zur formelhaften Gewinnaufteilung anhand von Schlüsselgrößen übergeht, bleibt es im Verhältnis zu Drittländern bei der getrennten Gewinnermittlung auf Basis transaktionsbezogener Verrechnungspreise.
Daher beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Fragestellung, wie die Besteuerung von grenzüberschreitenden Transaktionen mit Drittstaaten im Rahmen einer GKKB aufgrund dieser systemischen Unterschiede ausgestaltet werden kann. Die Betrachtung schließt sowohl Investitionen gemeinschaftsansässiger Unternehmen in Drittländer (Outbound-Investitionen) als auch Investitionen außerhalb der Unionsgrenzen ansässiger Unternehmen in die EU (Inbound-Investitionen) ein. Dazu soll zuerst das Konzept der GKKB erklärt werden. Im nächsten Abschnitt werden die allgemeinen Anforderungen dargelegt, welche an ein neues System der Unternehmensbesteuerung in Europa gestellt werden. Davon ausgehend werden unter den Punkten 4. und 5. verschiedene Möglichkeiten der Besteuerung von Outbound- bzw. Inbound-Investitionen analysiert und vor dem Hintergrund der allgemeinen Anforderungen im dritten Abschnitt bewertet. Eine thesenförmige Zusammenfassung der Ergebnisse schließt die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
2. Die gemeinsame konsolidierte Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage
2.1. Gründe und Ziele einer Neugestaltung
2.2. Konzeptionelle Ausgestaltung
3. Anforderungen an die Regelungen im Verhältnis zu Drittstaaten
3.1. Gesamtwirtschaftliche Perspektive
3.2. Perspektive der Unternehmen
3.3. Perspektive der Steuerbehörden der Mitgliedstaaten
4. Aktivitäten EU-ansässiger Konzerngesellschaften im Ausland
4.1. Bisherige Steuerregelungen in der EU im Außenverhältnis
4.2. Nichtharmonisierter Lösungsansatz
4.3. Harmonisierte Lösungsansätze
4.3.1. Besteuerung nach dem Quellenprinzip
4.3.2. Besteuerung nach dem Wohnsitzprinzip
4.3.3. Kombination von Quellen- und Wohnsitzprinzip
4.4. Teilergebnis
5. Aktivitäten ausländischer Konzerngesellschaften in der EU
5.1. Umfang der Quellenbesteuerung und Sicherung des Steuersubstrats
5.2. Zuordnung des Besteuerungsrechts
5.2.1. Separate Zuordnung
5.2.2. Formelhafte Aufteilung
5.3. Teilergebnis
6. Thesenförmige Zusammenfassung
Anhang
Literaturverzeichnis
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