In dieser Arbeit wird untersucht, ob und inwieweit Multiperspektivität und Fremdverstehen im Rahmen des Bilingualen Geschichtsunterrichts in besonderer Weise gefördert werden. Ausgehend von dieser These stehen drei Fragen im Fokus: Aus welchen historischen, konzeptuellen und institutionellen Annahmen, Bedingungen und Schlussfolgerungen leitet sich dieses vermeintlich besondere Potential ab? Sind Multiperspektivität und Fremdverstehen als konstitutive Merkmale des Bilingualen Geschichtsunterrichts zu verstehen? Inwieweit ist das attestierte multiperspektivische Potential des Bilingualen Geschichtsunterrichts kausal, theoretisch und empirisch belegbar?
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem historischen Entstehungskontext des Bilingualen Sachfachunterrichts, nennt theoretische Konzeption und Zielsetzungen in Hinblick auf Multiperspektivität, analysiert diesbezüglich zwei einflussreiche Modellvorstellungen bilingual sachfachlichen Lernens und stellt die Erwartungen vor, die von institutioneller Seite an den Bilingualen Geschichtsunterricht gestellt werden. Im zweiten Teil wird Multiperspektivität als Kernprinzip des Historischen Lernens und Denkens identifiziert, dezidiert analysiert und in einen weiteren Bezugsrahmen zu den für die Geschichtsdidaktik fundamentalen Konzepten des Geschichtsbewusstseins und der Narrativen Kompetenz eingebunden.
Anschließend stellt Teil drei Fremdverstehen als eine Grundoperation geschichtlichen Verstehens und einen Schnittpunkt zwischen Geschichts- und Fremdsprachendidaktik in den Mittelpunkt der Betrachtung. Im vierten Kapitel wird die Debatte um die attestierten einzigartigen multiperspektivischen Potentiale innerhalb des Bilingualen Geschichtsunterrichts abgebildet und anhand gängiger Erklärungstendenzen der Forschungsdebatte kritisch diskutiert.
Schließlich werden im fünften Teil ausgewählte empirische Forschungsergebnisse hinsichtlich einer vermeintlich erhöhten Qualität der Fremdverstehensprozessen im Kontext des Bilingualen Geschichtsunterrichts kritisch diskutiert und die Argumentationslinien zu einer Abschlussbewertung zusammengeführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung.
- 2. Multiperspektivität im Kontext des Bilingualen Geschichtsunterrichts.
- 2.1 Entstehungshintergrund, Konzeption, Zielsetzungen und institutionelle Erwartungen..
- 2.2 Multiperspektivität und Historisches Lernen im (Bilingualen) Geschichtsunterricht..
- 2.3 Fremdverstehen und konzeptuelle Leerstellen.
- 2.4 Multiperspektivität und Fremdverstehen in der Forschungsdebatte...
- 2.5 Empirische Forschungsergebnisse und Schlussfolgerungen
- 3. Zusammenfassung..
- 4. Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwieweit Multiperspektivität und Fremdverstehen im Rahmen des Bilingualen Geschichtsunterrichts in besonderer Weise gefördert werden. Es wird untersucht, aus welchen historischen, konzeptuellen und institutionellen Annahmen, Bedingungen und Schlussfolgerungen sich dieses vermeintlich besondere Potential ableitet. Des Weiteren soll geklärt werden, ob Multiperspektivität und Fremdverstehen als konstitutive Merkmale des Bilingualen Geschichtsunterrichts zu verstehen sind und inwieweit das attestierte multiperspektivische Potential des Bilingualen Geschichtsunterrichts kausal, theoretisch und empirisch belegbar ist.
- Historischer Entstehungskontext und institutionelle Erwartungen des Bilingualen Geschichtsunterrichts
- Multiperspektivität als Kernprinzip des Historischen Lernens und Denkens
- Fremdverstehen als Grundoperation geschichtlichen Verstehens
- Die Debatte um die multiperspektivischen Potentiale des Bilingualen Geschichtsunterrichts
- Empirische Forschungsergebnisse zu Fremdverstehensprozessen im Kontext des Bilingualen Geschichtsunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage sowie die zentralen Forschungsziele der Arbeit vor. Kapitel 2 beleuchtet den historischen Entstehungskontext des Bilingualen Geschichtsunterrichts, analysiert dessen theoretische Konzeption und Zielsetzungen in Hinblick auf Multiperspektivität und stellt die institutionellen Erwartungen an den Bilingualen Geschichtsunterricht vor. Kapitel 3 identifiziert Multiperspektivität als Kernprinzip des Historischen Lernens und Denkens und integriert dieses Konzept in die Geschichtsdidaktik. Kapitel 4 untersucht das Konzept des Fremdverstehens als Grundoperation geschichtlichen Verstehens und Schnittpunkt zwischen Geschichts- und Fremdsprachendidaktik. Kapitel 5 analysiert die Debatte um die attestierten einzigartigen multiperspektivischen Potentiale innerhalb des Bilingualen Geschichtsunterrichts. Kapitel 6 diskutiert ausgewählte empirische Forschungsergebnisse hinsichtlich einer vermeintlich erhöhten Qualität der Fremdverstehensprozesse im Kontext des Bilingualen Geschichtsunterrichts und führt die Argumentationslinien zu einer Abschlussbewertung zusammen.
Schlüsselwörter
Bilingualer Geschichtsunterricht, Multiperspektivität, Fremdverstehen, Historisches Lernen, Geschichtsdidaktik, Fremdsprachendidaktik, interkulturelles Lernen, interkulturelle Kompetenz, Élysée-Vertrag, CLIL, Content and Language Integrated Learning, Bilingualer Sachfachunterricht.
- Quote paper
- Thomas Schulze (Author), 2015, Multiperspektivität im Bilingualen Geschichtsunterricht. Ein besonderer Zugang zur Förderung von Fremdverstehen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302122
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