Sämtliche Funktionsbereiche eines Unternehmens haben sich im Hinblick auf ihre ökonomische Effizienz fortwährend dahingehend untersuchen zu lassen, ob ihre Ergebnisse durch eine veränderte Funktionsausübung optimiert werden können. Eine solche Veränderung stellt beispielsweise die Auslagerung eines Funktionsbereiches an externe Dritte - im folgenden „Sourcing-Partner genannt“ - dar, was auch als Outsourcing bezeichnet wird.
Die Personalbeschaffung als eine Teilfunktion3 des Funktionsbereiches „Personalmanagement“ zählt bei den meisten Unternehmen eher nicht zu den Kernkompetenzen, womit der externe Dienstleister durch Spezialisierungsvorteile gegebenenfalls eine vergleichbare Leistung effizienter zu erbringen in der Lage ist.
Eben diese Fragen des „ob“, „unter welchen Voraussetzungen“ und „in welchen Ausprägungen“ ein outsourcing betreibendes Unternehmen - im folgenden „Outsourcer“ genannt - durch eine Auslagerung der Personalbeschaffung Effizienzsteigerungen erzielen kann, soll Inhalt dieser Arbeit sein. Nach einer knappen Erläuterung zentraler Begrifflichkeiten, sowie der Darstellung der wichtigsten Rahmenbedingungen des Outsourcing, soll diese Frage anhand verschiedener Effizienzkriterien untersucht werden und abschließend in einer kurzen Schlussbemerkung zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung in den Problembereich
1.1 Anlass der Untersuchung
1.2 Gang der Untersuchung
2. Abgrenzung wichtiger Begrifflichkeiten
2.1 Outsourcing und seine Ziele
2.2 Personalbeschaffung und ihre Ziele
2.2.1 Funktionenorientierte Betrachtung
2.2.2 Interne versus externe Personalbeschaffung
3. Rahmenbedingungen des Outsourcings
3.1 Gesetzliche Aspekte, Arbeitsrechtliche Fragen und Datenschutz
3.2 Übernahmewilligkeit und -fähigkeit eines externen Partners
4. Voraussetzungen und Konsequenzen einer Auslagerung der
Personalbeschaffung
4.1 Das Konzept der Kernkompetenzen
4.2 Der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit
4.3 Effizienzkriterien und Beweggründe des Outsourcing der Personalbeschaffung
4.3.1 Das Kostenmotiv
4.3.2 Das Leistungsmotiv
4.3.3 Das Gefährdungsmotiv
4.3.4 Das Flexibilitätsmotiv
4.3.5 Das Imagemotiv
4.4 Probleme des Ousourcing
5. Zusammenfassende Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Personalmanagementfelder und Personalbeschaffung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einführung in den Problembereich
1.1 Anlass der Untersuchung
Sämtliche Funktionsbereiche eines Unternehmens haben sich im Hinblick auf ihre ökonomische Effizienz fortwährend dahingehend untersuchen zu lassen, ob ihre Ergebnisse durch eine veränderte Funktionsausübung optimiert werden können. Eine solche Veränderung stellt beispielsweise die Auslagerung eines Funktionsbereiches an externe Dritte - im folgenden „Sourcing-Partner genannt“ - dar, was auch als Outsourcing[1] bezeichnet wird.[2]
Die Personalbeschaffung als eine Teilfunktion[3] des Funktionsbereiches „Personalmanagement“[4] zählt bei den meisten Unternehmen eher nicht zu den Kernkompetenzen, womit der externe Dienstleister durch Spezialisierungsvorteile[5] gegebenenfalls eine vergleichbare Leistung effizienter zu erbringen in der Lage ist[6].
1.2 Gang der Untersuchung
Eben diese Fragen des „ob“, „unter welchen Voraussetzungen“ und „in welchen Ausprägungen“ ein outsourcing betreibendes Unternehmen - im folgenden „Outsourcer“ genannt - durch eine Auslagerung der Personalbeschaffung Effizienzsteigerungen erzielen kann, soll Inhalt dieser Arbeit sein.[7] Nach einer knappen Erläuterung zentraler Begrifflichkeiten, sowie der Darstellung der wichtigsten Rahmenbedingungen des Outsourcing, soll diese Frage anhand verschiedener Effizienzkriterien untersucht werden und abschließend in einer kurzen Schlussbemerkung zusammengefasst werden.
2. Abgrenzung wichtiger Begrifflichkeiten
2.1 Outsourcing und seine Ziele
Der Begriff Outsourcing ist nicht eindeutig definiert. Er kommt aus dem amerikanischen Wirtschaftsleben und bedeutet Outside Resource Using. Outsourcing-Entscheidungen gehören dabei zum make-or-buy[8] Problemkreis und betreffen die Frage, ob Leistungen in „Eigenfertigung“ oder durch „Fremdbezug“ gewonnen werden sollen. Solche Festlegungen sind dabei meist langfristiger Art und haben daher eher strategischen Charakter.[9]
Mit der Auslagerung bestimmter Funktionsbereiche, wie es in der Informationsverarbeitung seit mittlerweile bereits 20 Jahren häufig der Fall ist, können verschiedene Ziele verfolgt werden, wobei vor allem die Nachfolgenden dominieren. Im Zentrum der Überlegungen stehen dabei meist kostenorientierte Outsourcingmotive[10], welche wiederum in Kostensenkungs-, Kostenflexibilisierungs- und Kostentransparenzmotive unterteilt werden können, wobei die Letzteren zumindest langfristig der Kostensenkung dienen sollen[11].[12] Aus diesem Grund steht das Kostensenkungsmotiv im Mittelpunkt, wenn im Rahmen dieser Arbeit von Kostenmotiven gesprochen wird. Weitere Ziele des Outsourcings sind das Leistungs-, das Image-, das Gefährdungs- und das Flexibilitätsmotiv.[13]
Allen Zielen ist dabei gemein, dass Outsourcing-Überlegungen darauf ausgerichtet sind, mit den eventuell durchzuführenden Veränderungen in der Funktionsausübung Wettbewerbsvorteile zu erzielen[14]. Diese lassen sich wiederum in die Unterpunkte Qualitäts-, Kosten- und Zeitvorteil unterteilen[15]. Die genauere Erläuterung dieser Ziele/ Motive sowie insbesondere die Frage, inwieweit ein Outsourcing der Personalbeschaffung zur Erfüllung dieser Ziele und zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen beitragen kann, sind Gegenstand des Abschnitts 4.
2.2 Personalbeschaffung und ihre Ziele
2.2.1 Funktionenorientierte Betrachtung
Unter Personalbeschaffung versteht man in ihrer am häufigsten vorzufindenden Definition die Versorgung des Unternehmens mit Personal in qualitativer, quantitativer, lokaler, temporaler, ökonomischer und sozialer Hinsicht. Die Personalbeschaffung wird in der Literatur häufig als eines von mehreren Planungs- und Managementfeldern im Rahmen des personalwirtschaftlichen Funktionsbereiches angesehen[16].
Zur besseren Verdeutlichung werden die Inhalte der verschiedenen – unmittelbar mit dem Bereich der Personalbeschaffung zusammenhängenden - Personalmanagementfelder sowie deren Verknüpfung mit den Inhalten des Bereiches der Personalbeschaffung in tabellarischer Form dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In Anlehnung an Scholz 2000, S. 85.
Aus den Feldern eins und zwei können sich verschiedene Anlässe ergeben, wodurch Handlungen im Bereich der Personalveränderung nötig werden. Sie ergeben sich aus einem Vergleich des gegenwärtigen und zukünftigen Brutto-Personalbedarfs und des gegenwärtigen und zukünftigen Personal-Istbestandes. Die Differenz dieser beiden Größen wird als Netto-Personalbedarf bezeichnet.[17] Nachfolgend wird sich auf die Beweggründe beschränkt, die Personalbeschaffungsmaßnahmen erforderlich machen:[18]
1) Der Personalbestand entspricht weder in qualitativer noch in quantitativer Hinsicht dem Bedarf.
2) Der Personalbestand entspricht lediglich unter quantitativen Aspekten nicht dem Bedarf. Dieser Mangel kann entweder durch Personalbeschaffungsmaßnahmen
oder, sofern kein dem Anforderungsprofil entsprechender Bewerber gefunden werden kann, durch Maßnahmen der Personalentwicklung behoben werden.
3) Es bestehen Fähigkeitslücken, die einerseits durch Entwicklung sowie anderseits mittels einer Kombination von Freisetzung und Beschaffung behoben werden können. Letzteres kann auch im Falle einer Überqualifizierung, die Motivationspro-bleme verursachen kann, sinnvoll sein.
Der Personalbedarf kann dann als behoben erachtet werden, wenn neu ge-
wonnenes/ weitergebildetes Personal eingesetzt bzw. in den betrieblichen Leistungsprozess eingegliedert ist. Personalbeschaffungsbedarf kann dabei intern oder extern gedeckt werden, worauf im folgenden Abschnitt eingegangen wird.[19]
2.2.2 Interne versus externe Personalbeschaffung
In der Praxis bedient man sich zur Befriedigung eines Netto-Personalbedarfs sowohl interner wie auch externer Beschaffungswege. Dies erfolgt aber nicht in einer entweder-oder-Enscheidung sondern häufig parallel oder sukzessive, wie beispielsweise zur Besetzung einer - nach einer Versetzung als interne Maßnahme - frei gewordenen Stelle, die nur auf externem Weg wieder zufrieden stellend besetzt werden kann.[20]
[...]
[1] Für die genaue Darstellung des Begriffes “Outsourcing“ soll an dieser Stelle auf Anschnitt 2.1 verwiesen werden. Outsourcing wird an dieser Stelle dabei als externes Outsourcing interpretiert. Auf das Konzept des internen Outsourcing soll in dieser Arbeit nicht näher eingegangen werden.
[2] Vgl. Hamel 1996, S. 323.
[3] Auf die exaktere Abgrenzung der Begriffe Personalabteilung, -management und -beschaffung wird an späterer Stelle - in Abschnitt 2.2 - nochmals detaillierter eingegangen.
[4] Gablers Wirtschaftslexikon, CD-Rom.
[5] Vgl. Koppelmann 1996, S. 4.
[6] Auch für die genaueren Erläuterungen der Schlagwörter „Kernkompetenz“ und „Wirtschaftlichkeit“ soll an dieser Stelle auf die später folgenden Ausführungen - in den Abschnitten 4.1 und 4.2 - verwiesen werden.
[7] Vgl. Hamel 1996, S. 323f.
[8] Zwischen dem Begriff „Outsourcing“ und dem (Ober-)Begriff „make-or-buy“ bestehen sowohl sachliche wie auch zeitliche Unterschiede. Vgl. Bliesener 1994, S. 278f. Da diese aber für die vorliegende Arbeit eher unwichtig sind, sollen diese begrifflichen Abweichungen nicht näher betrachtet werden.
[9] Vgl. ebd., S. 277ff.
[10] Vgl. Shaw/Fairhurst 1997, S. 459f.
[11] Auf eine Trennung bzw. auf die Unterschiede zwischen Kosten und Aufwand soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden.
[12] Vgl. Lamers 1997, S. 85.
[13] Vgl. Koppelmann 1996, S. 4f; Hamel 1996 S. 323ff; Fröhlich/Gindert 1995, S. 15.
[14] Dieser Sachverhalt gilt nicht nur für das Outsourcing, sondern auch für alle anderen Management-Maßnahmen.
[15] Vgl. Meffert 2000, S. 263ff.
[16] Vgl. Scholz 2000, S. 83.
[17] Vgl. Berthel/Becker 2003, S. 194.
[18] Vgl. Scholz 2000, S. 383f.
[19] Vgl. Berthel/Becker 2003, S. 199ff.
[20] Vgl. ebd., S. 200.
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.