Der Genitivschwund ist ein durchaus bekanntes, aber nicht ganz so rezentes Phänomen, wie man glauben möchte. Die Akkusativ-Rektion des Verbes vergessen etwa, hat sich durch den Sprachwandel soweit eingebürgert, dass heute wohl kaum einer sich noch des Genitivs bedienen würde. Lediglich Indizien, wie etwa der Name Vergissmeinnicht, lassen uns heute noch darauf schlieβen.
Populärstes Beispiel, und wohl auch Grund für die vermehrte Auseinandersetzung mit dem Thema, ist Bastian Sicks Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, welches als Kolumne „Zwiebelfisch“ startete und mittlerweile in drei Bänden und in der zwölften Auflage erschienen ist.
Die Frage, die sich in erster Linie aufdrängt, ist, ob der Genitiv wirklich dem Tode geweiht ist. Gibt es genauso „falsche“ Genitiv-Rektionen? Welche Schlüsse kann man aus dem jeweiligen Gebrauch ziehen?
Ist es überhaupt richtig von Fehlern zu reden? Was sagen die Grammatiken zu diesem Thema?
Welches sind die Gründe, die dazu führen, dass Unsicherheiten, die den Genitiv betreffen, vermehrt auftreten?
Hierzu werden zum einen, wie bereits erwähnt, Ratgeber aber auch der Duden zu Rate gezogen.
Um diesen theoretischen Aspekt dem praktischen gegenüberzustellen, werden Korpusanalysen von Claudio Di Meola mit eigenen erhaltenen Resultaten verbunden. Hierzu werden Cosmas II und das DTA verwendet.
Anschlieβend soll geprüft werden, welche Schlussfolgerungen auf dieser Basis gezogen werden können.
Inhalt
1. Einleitung
2. Der Genitiv als Kasus
2.1 Funktionswandel
3. Historische Entwicklung
4. Genitivschwund: Ursachen und Entwicklung
4.1 Konkurrierende Konstruktionen im verbalen Bereich
4.2 Ersatz des Genitivs
4.3 Der Genitivschwund im Bereich der Adjektive
4.4 Adverbiale Verwendung
4.5 Prädikative Verwendung
4.6 Präpositionen
4.6.1 Präpositionale Verwendung
4.6.2 „Semantische Verdeutlichung“
4.7 Regionale Gründe
5. Genitivrektion: Ursachen und Entwicklung
5.1 Präpositionale Verwendung
5.2 Interne und externe Faktoren
5.2.1 Interne Faktoren
5.2.2 Externe Faktoren
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Claudine Massard (Autor), 2015, Vergessen wir des Genitivs?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301946
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