Diese Seminararbeit soll erklären, was Lobbyismus ist, wie er gemacht wird, was seine Ziele und Absichten sind sowie wer zum Adressatenkreis für Lobbyaktivitäten zählt. Danach möchten die Verfasser darauf eingehen, welche Form er in konkreten Fallbeispielen angenommen hat und welche Probleme diesbezüglich auftreten können.
Abschließend soll die Frage beantwortet werden, ob Lobbyismus in der heutigen Gesellschaft ein unverzichtbares Mittel ist, um gesamtgesellschaftliche Interessen zu artikulieren, oder seine Möglichkeiten für die Übervorteilung der Gesellschaft ausnutzt.
Aus dem Inhalt:
Lobbyismus ist eine aus dem Englischen übernommene Bezeichnung (Lobbying) für eine Form der Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft. Mittels Lobbyismus versuchen Interessengruppen (Lobbys), vor allem durch die Pflege persönlicher Verbindungen, die Exekutive und die Legislative zu beeinflussen. Außerdem wirken sie auf die öffentliche Meinung ein.
Lobbyismus unterscheidet man in zwei Arten. Erstens den Beschaffungslobbyismus, der als Zielsetzung die Beschaffung von Aufträgen und Fördermitteln verfolgt. Als zweites gibt es den Gesetzeslobbyismus, der Einfluss nimmt bei der Entscheidungsfindung zu Gesetzen, um diese nach eigenen Interessen mit zu formen.
Adressaten der Lobbyisten sind generell alle, die politische Entscheidungen treffen, oder an diesem Prozess wesentlich beteiligt sind. Dabei muss vom allgemeinen Bild differenziert werden: Die wichtigste Regel eines Lobbyisten ist, möglichst früh und lautlos in politischen Prozessen zu agieren und keine öffentliche Aufmerksamkeit auf sich oder den Auftraggeber zu ziehen. Ministerien gehören zu den wichtigsten Adressaten, wobei zwischen Leistungs- (Abteilungsleiter, Staatssekretäre, Minister) und Arbeitsebene (Referaten) unterschieden wird und die Leistungsebene nur in sehr seltenen Fällen direkt kontaktiert wird. Wichtig sind ebenfalls die Fachreferenten der Fraktionen und Abgeordnete in den top Ausschüssen (Gesundheit & Soziales, Finanzausschuss, Wirtschaft und Arbeit). Die Mitarbeiter und die Abgeordneten selbst werden mit Informationen versorgt und zu Treffen/Veranstaltungen geladen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in den Lobbyismus-Begriff
- Definition und Adressaten
- Einordnung und Aufgabenbereiche
- Instrumente der Einflussnahme
- Gesetzeslage zur Abgeordnetenbestechung
- Abgrenzung zu anderen Bereichen
- Fallbeispiele
- Automobilindustrie
- Spenden der Familie Quandt an die CDU
- Gesundheitswesen
- Kurze Übersicht
- Medikamentenpreise in Deutschland
- Prägnante Fälle von Lobbyismus
- Automobilindustrie
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beleuchtet den Lobbyismus in Deutschland und untersucht seine Rolle im politischen System. Ziel ist es, den Begriff des Lobbyismus zu definieren, seine Funktionsweise und seine Ziele zu erklären sowie die verschiedenen Formen und Instrumente der Einflussnahme zu analysieren. Dabei werden konkrete Fallbeispiele aus der Automobilindustrie und dem Gesundheitswesen beleuchtet, um die Auswirkungen des Lobbyismus in der Praxis aufzuzeigen. Abschließend wird die Frage diskutiert, ob Lobbyismus ein unverzichtbares Mittel zur Artikulation gesamtgesellschaftlicher Interessen ist oder ob er eher der Übervorteilung der Gesellschaft dient.
- Definition und Funktionsweise des Lobbyismus
- Instrumente der Einflussnahme und deren Auswirkungen
- Fallbeispiele aus der Automobilindustrie und dem Gesundheitswesen
- Diskussion der Rolle des Lobbyismus in der Demokratie
- Kritik und Chancen des Lobbyismus in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Lobbyismus ein und stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Seminararbeit dar. Das zweite Kapitel widmet sich der Definition und Einordnung des Lobbyismus-Begriffs. Dabei werden die wichtigsten Adressaten von Lobbyaktivitäten sowie die verschiedenen Instrumente der Einflussnahme vorgestellt. Das dritte Kapitel beleuchtet anhand konkreter Fallbeispiele aus der Automobilindustrie und dem Gesundheitswesen die Funktionsweise und die Auswirkungen des Lobbyismus in der Praxis. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und zieht ein Fazit zur Rolle des Lobbyismus im politischen System Deutschlands.
Schlüsselwörter
Lobbyismus, Interessenvertretung, Politik, Gesellschaft, Einflussnahme, Instrumente, Fallbeispiele, Automobilindustrie, Gesundheitswesen, Demokratie, Kritik, Chancen.
- Quote paper
- Nicola Markwardt (Author), Frederic K. (Author), 2015, Lobbyismus in Deutschland. Stütze der Demokratie oder aktive Sterbehilfe?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301898
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