In nahezu allen wettkampfmäßig betriebenen Sportarten agieren Schiedsrichter, um einen regelkonformen Ablauf der Sportveranstaltungen zu gewährleisten. Ihre Entscheidungen und Urteile beruhen dabei auf dem jeweils gültigen Regelwerk. Die Spielregeln und Regularien sind ihrerseits mehr oder weniger eindeutig formuliert, damit eine korrekte Anwendung prinzipiell möglich ist (vgl. Haase in Druck).
Die theoretische Zielsetzung lässt sich allerdings nicht immer problemlos realisieren. Nahezu regelmäßig stehen Schiedsrichter im öffentlichen Interesse, meistens in der Kritik. Ihr Image ist eindeutig geprägt und vor-belastet. Sie werden des öfteren für Niederlagen verantwortlich gemacht oder gar mit absichtlichen Fehlurteilen konfrontiert.
Unmutsäußerungen zu Schiedsrichterentscheidungen gehören in den lokalen und überregionalen Printmedien heute zum sportpolitischen Alltag. Die Sportpsychologie beobachtet einen derartig „external – variabel“ ausgerichteten „self – serving – bias“ (vgl. Weiner et al. 1971, in Möller 1994) in der Argumentation der „Verlierer“ schon seit geraumer Zeit. Dabei haben neuere Fußballuntersuchungen aufgezeigt, dass die weitaus größte Anzahl der dynamischen Spielvorgänge trotz schwierigster Rahmenbedingungen richtig erkannt und beurteilt wird(1) . Andererseits lassen sich nachweisbare Fehlentscheidungen keineswegs immer als Einzelfälle deklarieren. Insbesondere jene Sportarten, in denen Menschen als Schiedsrichter fungieren, offenbaren gelegentliche Unzulänglichkeiten in der Wahrnehmung und Beurteilung durch das „Messinstrument“ Mensch.
[...]
______
1 Fußballschiedsrichter treffen im Durchschnitt zwischen 157 bis 236 spielspezifische Entscheidungen in einer Partie (vgl. Teipel, Kemper & Heinemann 1999, S. 94f).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 2 Allgemeine Aspekte der Schiedsrichtertätigkeit
- 2.1 Anforderungen und Qualifikationen
- 2.1.1 Physische Anforderungen
- 2.1.2 Psychische Anforderungen
- 2.2 Stressoren der Schiedsrichtertätigkeit
- 2.3 Wahrnehmung und daraus resultierende Konfliktbildung
- 2.4 Differenzierte Schiedsrichtertypen
- 2.5 Regulationsfunktionen durch Schiedsrichter
- 2.1 Anforderungen und Qualifikationen
- 3 Der Social Cognition Ansatz als Rahmenmodell
- 3.1 Wahrnehmung
- 3.2 Kategorisierung
- 3.3 Gedächtnisorganisation
- 3.4 Urteilen und Entscheiden
- 3.5 Priming
- 3.6 Stereotypenbildung
- 4 Hypothesen
- 5 Methode
- 5.1 Überblick und Versuchsplan
- 5.2 Stichprobe
- 5.3 Variablen
- 5.4 Realisierung
- 6 Ergebnisse
- 7 Diskussion
- 7.1 Diskussion der Ergebnisse
- 7.2 Psychologische Aspekte der Schiedsrichterschulung
- 7.2.1 Psychologische Schiedsrichterschulung (nach Heisterkamp 1982)
- 7.2.2 Wahrnehmungs- und Entscheidungstraining für Fußballschiedsrichter (nach Plessner & Raab 2000)
- 8 Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- 10 Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Examensarbeit befasst sich mit der Problematik der Schiedsrichterentscheidungen im Fußball und analysiert insbesondere die Auswirkungen von Priming-Manipulationen auf die Urteilsbildung von Schiedsrichtern. Die Arbeit zielt darauf ab, die Fehlerquellen bei der Urteilsbildung von Schiedsrichtern zu identifizieren und konkrete Maßnahmen für die Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichtern zu entwickeln, um die Objektivität und Richtigkeit ihrer Entscheidungen zu verbessern.
- Wahrnehmung und Urteilsbildung von Schiedsrichtern im Fußball
- Einfluss von Priming-Manipulationen auf Schiedsrichterentscheidungen
- Unterschiede in der Beeinflussbarkeit von erfahrenen und unerfahrenen Schiedsrichtern
- Psychologische Aspekte der Schiedsrichterschulung
- Entwicklung eines Konzepts zur Optimierung von Schiedsrichterleistungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die allgemeine Problematik der Schiedsrichtertätigkeit im Fußball dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet verschiedene Aspekte der Schiedsrichtertätigkeit aus sportpsychologischer Sicht, einschließlich der Anforderungen und Qualifikationen, den Stressoren der Schiedsrichtertätigkeit, der Wahrnehmung und Konfliktbildung sowie der Regulationsfunktionen von Schiedsrichtern.
Kapitel 3 stellt den Social Cognition Ansatz als Rahmenmodell für die Untersuchung von Schiedsrichterurteilen vor. Es werden die verschiedenen Stufen der sozialen Informationsverarbeitung (Wahrnehmung, Kategorisierung, Gedächtnisorganisation, Urteilen und Entscheiden) erläutert und die Bedeutung von Priming-Effekten und Stereotypenbildung für die Urteilsbildung von Schiedsrichtern hervorgehoben.
Kapitel 4 stellt die Hypothesen der Untersuchung vor, die sich auf die Uneinheitlichkeit von Schiedsrichterurteilen, die Beeinflussbarkeit von Schiedsrichtern durch Priming und die Unterschiede in der Beeinflussbarkeit von erfahrenen und unerfahrenen Schiedsrichtern beziehen.
Kapitel 5 beschreibt die Methode der Untersuchung, die auf einer Videoanalyse von 18 Spielszenen basiert. Die Stichprobe umfasst 136 Schiedsrichter des Fußball- und Leichtathletik Verbandes Westfalen, die in drei Gruppen unterteilt wurden: eine Kontrollgruppe und zwei Gruppen, die mit unterschiedlichen Priming-Texten manipuliert wurden.
Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung. Es konnte gezeigt werden, dass Schiedsrichter gleiche Spielszenen unterschiedlich beurteilen und dass Priming-Manipulationen einen signifikanten Einfluss auf die Urteilsbildung haben. Allerdings konnte kein signifikanter Unterschied in der Beeinflussbarkeit von erfahrenen und unerfahrenen Schiedsrichtern festgestellt werden.
Kapitel 7 diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung und erläutert die Ursachen für die beobachteten Effekte. Es werden mögliche Anwendungsfelder für die gewonnenen Erkenntnisse in der Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichtern aufgezeigt und zwei Konzepte für die Gestaltung von Lehrgängen vorgestellt.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und betont die Bedeutung der gewonnenen Erkenntnisse für die Praxis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Förderschwerpunkt Lernen, den inklusiven und exklusiven Unterricht sowie die schulische Inklusion, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Empirische Forschungsergebnisse werden präsentiert, um die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der inklusiven Beschulung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu beleuchten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bielefelder Längsschnittstudie (BiLieF-Projekt), die die Leistungsentwicklung und das Wohlbefinden von Schülern in inklusiven und exklusiven Förderarrangements vergleicht. Weitere Themen sind Förderempfehlungen, die Herausforderungen der Inklusion sowie Implikationen für die Schulentwicklung und Inklusionspraxis.
- Arbeit zitieren
- Martin Pier (Autor:in), 2000, Psychologische Aspekte der Beeinflussung von Schiedsrichterleistungen im Fußball, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3016
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.