In dieser Arbeit möchte ich mich mit der Sündenlehre Paul Tillichs innerhalb seiner Systematischen Theologie auseinandersetzen. Tillichs Systematischer Theologie liegt seine Überzeugung zugrunde, dass dogmatische Themen wie Urstands- und Sündenlehre „kein Gegenstand philosophischer Spekulation oder illusionärer Phantasiebildung“ sind, sondern nur bestimmt werden können „durch eine existentielle Analyse derjenigen Erfahrungen, die den menschlichen Lebensvollzug charakterisieren.“
Diese Überzeugung verweist auf Tillichs Methode, nach der seine ganze Systematische Theologie aufgebaut ist: die Methode der Korrelation, auf die ich in Abschnit 1.1. eingehen werde. Für das Thema dieser Arbeit, die Sündenlehre, ist entscheidend, dass Tillich die „charakteristischen Erfahrungen des menschlichen Lebensvollzugs“ im Begriff der „Entfremdung“ bündelt. Dieser Begriff, der in Tillichs Sündenlehre seine Grundlage hat, ist im Prinzip der Angelpunkt der ganzen Systematischen Theologie. Die Unterscheidung zwischen Essenz und Existenz, die der Begriff „Entfremdung“ bei Tillich voraussetzt, ist das „Rückgrat des ganzen theologischen Denkgebäudes“ . Von daher kann Sievernich auch schreiben: „In Paul Tillichs theologischem System ist die Sündenlehre systembildend“.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Die Methode der Korrelation und das Thema des „Auf-der-Grenze-seins“: Ein kurzer einführender Überblick zur Theologie Paul Tillichs
1.1. Geschichtliche Einordnung von Tillichs Theologie
2. Der Begriff der „Entfremdung“ in Tillichs Systematischer Theologie
2.1. Analyse des Begriffs
2.2. Fazit
3. Ontologische Grundbegriffe
3.1. Sein und Nichtsein
3.2. Selbst und Welt
3.3. Individualisation und Partizipation, Dynamik und Form
4. Der „Übergang von der Essenz zur Existenz“: Tillichs Interpretation des Sündenfalls
4.1. Der Begriff der „Essenz“
4.2. Die Bedeutung von Freiheit und Schicksal in Tillichs Konzeption des Sündenfalls
4.2.1. Die Bedeutung der Freiheit
4.2.2. Die Bedeutung des Schicksals
4.2.3. Zusammenfassung
4.3. Die „Koinzidenz von Schöpfung und Fall“
4.3.1. Die Abkehr von der Essenz als „Ursünde“ und Ursache der Entfremdung
4.3.2. Die Abkehr von der Essenz als Vollendung der Schöpfung
5. Unglaube, Hybris und Konkupiszenz und die „Struktur der Destruktion“
5.1.Entfremdung als Unglaube, Hybris und Konkupiszenz
5.2. Die Struktur der Destruktion
5.3. Die Unmöglichkeit der Selbst-Erlösung
5.4. Wie Gott in der „Struktur der Destruktion“ wirkt und aus ihr erlöst: Gott als Zorn und Gnade
5.4.1 Gott als Zorn
5.4.2. Gott als Gnade
6. Schluss
LITERATURVERZEICHNIS
- Citation du texte
- Ines Bethge-Bonk (Auteur), 2013, Freiheit und Entfremdung. Paul Tillichs Sündenlehre nach seiner Systematischen Theologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301521
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