Schon immer haben PhilosophInnen und Philosophen versucht, die Welt in ihrer Ganzheit zu fassen. Und immer wieder mussten sie erkennen, dass da immer noch ein Stückchen mehr war, was sich nicht so einfach erfassen ließ. Hegel ging einen etwas anderen Weg. Er versuchte ein System zu erstellen, in dem die Philosophie nicht nur Liebe zur Wissenschaft ist sondern Wissenschaft selbst wird, Vernunft und Wirklichkeit so zu bestimmen, dass gilt: “Was vernünftig ist, ist wirklich und was wirklich ist, ist vernünftig.“ Hier lässt sich bereits das dialektische Denken Hegels erkennen, das sein Werke permanent durchzieht. Die „ Phänomenologie des Geistes“ ist dabei der Wegbereiter.
Thema vorliegender Hausarbeit ist es, die Argumentation Hegels im ersten Teil des Bewusstseinskapitels „Die sinnliche Gewissheit oder das Diese und Meinen“ 1 das
Interpretationsrahmens, den er zu Beginn des Kapitels selbst setzt. Vor dem Hintergrund einer raschen Skizze über Grundlegendes der Hegelschen Philosophie werden im Anschluss daran die einzelnen Teilaspekte der „sinnlichen Gewissheit“ analysiert um schlussendlich deutlich zu machen , warum ihr Zustand verändert werden muss.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2.Grundlegendes zur Hegelschen Philosophie
3.Die sinnliche Gewissheit oder das Diese und das Meinen
3.1. Das Wesen der sinnlichen Gewissheit
3.2. Das Diese
3.3. Das Meinen
3.4. Die dialektische Bewegung der sinnlichen Gewissheit
4.Zusammenfassung
5.Literaturverzeichnis..
1. Einleitung
Schon immer haben PhilosophInnen und Philosophen versucht, die Welt in ihrer Ganzheit zu fassen. Und immer wieder mussten sie erkennen, dass da immer noch ein Stückchen mehr war, was sich nicht so einfach erfassen ließ. Hegel ging einen etwas anderen Weg. Er versuchte ein System zu erstellen, in dem die Philosophie nicht nur Liebe zur Wissenschaft ist sondern Wissenschaft selbst wird, Vernunft und Wirklichkeit so zu bestimmen, dass
gilt: “Was vernünftig ist, ist wirklich und was wirklich ist, ist vernünftig.“ Hier lässt sich bereits das dialektische Denken Hegels erkennen, das sein Werke permanent durchzieht. Die „Phänomenologie des Geistes“ ist dabei der Wegbereiter.
Thema vorliegender Hausarbeit ist es, die Argumentation Hegels im ersten Teil des Bewusstseinskapitels „Die sinnliche Gewissheit oder das Diese und das Meinen“[1] nachzuvollziehen unter Berücksichtigung seines Interpretationsrahmens, den er zu Beginn des Kapitels selbst setzt.
Vor dem Hintergrund einer raschen Skizze über Grundlegendes der Hegelschen Philosophie werden im Anschluss daran die einzelnen Teilaspekte der „sinnlichen Gewissheit“ analysiert um schlussendlich deutlich zu machen , warum ihr Zustand verändert werden muss.
2.Grundlegendes zur Hegelschen Philosophie
Mit dem Erscheinen der „Phänomenologie des Geistes“, der Summe seiner Jenaer Forschungen[2], im März 1807 legte Hegel den, seiner Meinung nach, Grundstein für den Wandel der Philosophie als ‚Liebe zur Wissenschaft’ zur Wissenschaft selbst. Die „Phänomenologie des Geistes“ gilt dabei als Einführung beziehungsweise als 1. Teil des Hegelschen Systems – und damit der Wissenschaftslogik vorangestellt – dem die Dialektik[3] zugrunde liegt. Laut Hegel ist nämlich das Wahre das Ganze nur, wenn es als Einheit seiner selbst mit seinem Gegenteil gedacht werden kann. Damit ist gemeint, dass das Ganze, welches mehr als die Summe seiner Teile ist, wohl zwar von seinen Teilen unterschieden, nicht aber von seinen Teilen getrennt werden darf. Und zwar deswegen, da es dann selbst nur Teil des Ganzen ist. Die logische Schwierigkeit besteht nun darin, dass diese Aussage eine Antinomie bildet, die der Verstand nicht denken kann. Die Aussage „A=A und A=B.“ innerhalb eines Satzes führt nämlich verstandesgemäß zum Widerspruch. Der Verstand kann diesen Widerspruch logisch nicht fassen, er muß ihn auflösen. Das widerspricht aber dem Verständnis Hegels vom ‚Ganzen’.
Aus diesem Grund führt Hegel die Spekulation ein, die nun das Absolute und damit den Widerspruch und das Absolute denken kann und zwar in einer dialektischen Bewegung. Damit kritisiert Hegel zugleich die Kant’sche Philosophie, die Antinomien dadurch zu vermeiden versucht, indem sie die Vernunft insofern beengt, dass Antinomien gar nicht erst auftreten können. Dadurch entzieht sich die Kant’sche Vernunft allerdings der vernünftigen Erkenntnis der Wirklichkeit (Erreichen absoluten Wissens), weil die Wirklichkeit aus der von Hegel aufgestellten spekulativen Sicht nun einmal widersprüchlich sei. Und da sie widersprüchlich ist, kann sie nach Hegel nur mit Hilfe der Dialektik absolut ergründet werden.[4]
„Die Phänomenologie des Geistes“, basierend auf dieser spekulativen Grundfigur soll dieses Werden der Wissenschaft beziehungsweise des Wissens darstellen. Allerdings aus der eingeschränkten Sicht des erfahrungsmachenden Bewusstseins, das sich in einer dialektischen Bewegung von der bloßen Erscheinung des Wissens auf der Ebene der sinnlichen Gewissheit bis hin zum eigentlichen Wissen, zum absoluten Geist emporgehoben wird und sich damit selbst emporhebt. Ist dieser beschwerliche Weg vollendet, den Hegel selbst bereits als Wissenschaft bezeichnet, so ist die Ebene des reinen Begriffes der Wissenschaft erreicht, die wiederum die Wissenschaft des reinen Begriffes ist und von Hegel als Wissenschaft der Logik bezeichnet wird. Die wissenschaftlichen Einsichten des Bewusstseins in der „Phänomenologie des Geistes“ sind allerdings nicht direkt vermittelte, sondern aus der Sicht des über seine eigenen Fähigkeiten noch unaufgeklärten Bewusstseins vermittelte.[5] Die sich daraus ergebende Schwierigkeit der Phänomenologie des Bewusstseins besteht somit darin, dass, wie Hansen es auszudrücken vermag „man stets genötigt ist, sozusagen einen Schritt mehr zu tun, da man unmittelbar dargestelltes Wissen nicht einfach – genauso unmittelbar – denkend nachvollzieht, sondern sich mit dem als Wissen noch gar nicht gewussten Formen des Bewusstseins herumschlagen darf.“[6]
[...]
[1] Hegel, Georg Wilhelm Friedrich, Phänomenologie des Geistes, Werke 3, suhrkamp taschenbuch, Frankfurt am Main, 1986, S. 82-93
[2] vgl. Gessmann, Martin, Hegel. Herder/Spektrum Meisterdenker, Herder, Freiburg im Breisgau, 1999, S.83
[3] Zur Konkretisierung der Dialektik siehe ebd., S.39 – 45 und Schnädelbach, Herbert, Hegel. Zur Einführung, Junius Verlag GmbH, Hamburg, 1999;S. 14-17
[4] Schnädelbach, Hegel – Einführung, S.31
[5] zum Begriff des Geistes: Hansen, Frank-Peter, Georg W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes. Ein einführender Kommentar, UTB Für Wissenschaft, Paderborn; München; S.35
[6] ebd., S.27
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