Die verschiedenen Lerntheorien sind sich einig, wenn es um die Nützlichkeit von Rückmeldungen geht. Bereits der Behaviorismus erkannte vor knapp einhundert Jahren die positive Bedeutung von Rückmeldungen für den Lernzuwachs. Die folgende Arbeit gibt einen kurzen Überblick, was Feedback im schulischen Kontext beinhaltet. Außerdem werden zwei Situationen dargestellt und Feedback-Methoden dazu erläutert.
Die häufigste Art von Feedback (verbal, nonverbal oder visuell) in der schulischen Umgebung ist jedoch die konstruktive Rückmeldung des Lehrenden an den Lernenden. Hier verweist TERHART (2013) auf die Studien von HATTIE (2012), in denen beschrieben wird, wie sich erfolgreiches Feedback im Unterricht definiert. HATTIE (2012) erwähnt in diesem Zusammenhang die starke Bedeutung des formativen Feedbacks von Lehrenden. Dabei wird, im Unterschied zum summativen Feedback, nicht das Endprodukt betrachtet, sondern der dahinführende Lernprozess des Individuums. Somit wird der Weg von der Ausgangslage des Lerners bis zum Ziel, dem Ergebnis, beleuchtet.
HATTIE (2012) teilt hierbei diese Formen der Rückmeldungen in verschiedene Ebenen ein, welche sich alle mit der Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrendem und Lernendem beschäftigen. Als wichtige Aufgabe nennt er das regelmäßige Feedback.
Inhaltsverzeichnis
1. Feedback im Behaviorismus und Kognitivismus
2. Rückmeldung des Lehrenden an den Lernenden
3. Regel für die Rückmeldung von Lehrenden an Lernende
4. Feedbackmethoden im Unterricht
5. Beispiele für Feedback in der Schule
5.1 Situation 1
5.2 Situation 2
Literaturverzeichnis
1. Feedback im Behaviorismus und Kognitivismus
Die verschiedenen Lerntheorien sind sich einig, wenn es um die Nützlichkeit von Rückmeldungen geht. Bereits der Behaviorismus erkannte vor knapp einhundert Jahren die positive Bedeutung von Rückmeldungen für den Lernzuwachs. Gerade Bloom, der in den 1960er und 70er Jahren seine Idee des ‚mastery learnings’ vorstellte, war davon überzeugt. MAIER (2012, S. 154) benennt in diesem Zusammenhang dieses Modell von Bloom, welches die heute noch vorherrschende Heterogenität der Schülerinnen und Schüler aufzeigt und auf die Notwendigkeit der Anpassung an das Vorwissen der SchülerInnen verweist. Auch neuere Theorien beschäftigen sich mit Rückmeldungen. Die kognitiven Lerntheorien laut MAIER (2012, S. 154) beispielsweise „sehen in Rückmeldungen nicht nur einen externen Verstärker für Verhalten, sondern bedeutungshaltige Informationen, die dem eigenaktiven Lerner einen Rückschluss auf seinen Aufgabenbearbeitungs- bzw. Lernprozess erlauben“. Somit ergeben sich aus diesen Rückmeldungen wiederum neue Aufgaben, die ein Weiterkommen im Lernprozess begünstigen können. Neue Studien, so BROOKHART (2010, S.8), beschäftigen sich nun nicht mehr mit dem Reiz-Reaktions-Schema des Behaviorismus, sondern mit dem Lerner selbst, der im Feedback-Prozess steht. TERHART (2013, S. 173) erwähnt hier den Einblick für den Lehrenden in sein eigenes didaktisches Handeln durch das Einholen von Feedback.
2. Rückmeldung des Lehrenden an den Lernenden
Die häufigste Art von Feedback (verbal, nonverbal oder visuell) in der schulischen Umgebung ist jedoch die konstruktive Rückmeldung des Lehrenden an den Lernenden. Hier verweist TERHART (2013) auf die Studien von HATTIE (2012), in denen beschrieben wird, wie sich erfolgreiches Feedback im Unterricht definiert. HATTIE (2012) erwähnt in diesem Zusammenhang die starke Bedeutung des formativen Feedbacks von Lehrenden. Dabei wird, im Unterschied zum summativen Feedback, nicht das Endprodukt betrachtet, sondern der dahinführende Lernprozess des Individuums. Somit wird der Weg von der Ausgangslage des Lerners bis zum Ziel, dem Ergebnis, beleuchtet.
HATTIE (2012) teilt hierbei diese Formen der Rückmeldungen in verschiedene Ebenen ein, welche sich alle mit der Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrendem und Lernendem beschäftigen (HATTIE 2012, S. 116ff). Als wichtige Aufgabe nennt er das regelmäßige Feedback.
Um dieses gewährleisten zu können, teilten HATTIE und TIMPERLEY (2007) verschiedene Stadien in ein Feedback-Modell ein (BROOKHART 2012, S.9): Sie benennen die Stadien wie folgt: Zum ersten das informativ inhaltliche Feedback zu einer bestimmten Aufgabe (‚where?’). Hier werden oftmals auch Antworten des Feedbacknehmers verifiziert oder falsifiziert oder aber Hinweise zur weiteren Informationsbeschaffung gegeben. Danach folgt die Ebene des Prozesses (‚how?’). Hierbei wird die Vorgehensweise eingeschätzt. Außerdem wird überprüft welche Strategien eingesetzt wurden oder Vorschläge unterbreitet, welche Strategien miteinbezogen werden sollten. Im dritten Stadium folgt die Selbstregulierung. Diese beinhaltet Feedback zum Selbstvertrauen des Lerners und kann eine Überwachung der eigenen Lernschritte sein.
Somit ist, laut HATTIE (2012), die zentrale Aufgabe von Lehrkräften, ihre Schülerinnen und Schüler durch diese Ebenen zu führen und sie informativ zu unterstützen. Einen großen Wert legt er auf den Umstand, dass das Feedback sich an jede/n einzelne/n SchülerIn richten sollte. Dieser Umstand ergibt sich aus dem Sachverhalt, dass sich bei einer großen Gruppe einzelne Personen oftmals nicht persönlich angesprochen fühlen und somit auch die gemachten Aussagen nicht auf sich selbst beziehen können. Als entscheidende Faktoren für Unterstützung und Orientierung gelten daher Kontinuität und gute Qualität der Rückmeldungen (HATTIE 2012, S.122).
3. Regel für die Rückmeldung von Lehrenden an Lernende
EISENHOFER (2003) benennt in diesem Zusammenhang eine gute Qualität von Feedback demzufolge als „dann Gewinn bringend, wenn richtiges Verhalten als solches erkannt und verstärkt und weniger angemessenes Verhalten einer sachlichen, prinzipiell konstruktiven Kritik unterzogen wird.“
Diese Tatsache, dass Feedback nicht, wie Lob beispielsweise, auf die Persönlichkeit abzielt, findet auch bei HATTIE (2012, S. 120f) Anklang.
Ein wichtiger Punkt, der qualitativ gutes Feedback ausmacht, ist die Betonung des Positiven. Somit wird durch das Gleichgewicht von positiven und negativen Aspekten die konstruktive Kritik annehmbarer und leichter zu akzeptieren, da man dem Feedbacknehmer verdeutlicht, dass auch seine positiven Seiten gewürdigt werden.
Des Weiteren wird bei EISENHOFER (2003) die unbedingte Vermeidung von Bewertungen genannt. Der Hinweis auf beschreibende und nicht bewertende Rückmeldung findet sich in fast jeder Literatur, so auch bei BROOKHART (2010, S.12). Gerade im schulischen Kontext sollte Wert auf ein zeitnahes und brauchbares Feedback gelegt werden. EISENHOFER (2003) nennt hierbei besonders den Bezug zu gezeigtem Verhalten, welches vom Lerner verändert werden kann. Unzulänglichkeiten sollten daher nicht in den Fokus geraten.
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- Arbeit zitieren
- Saskia Ragg (Autor:in), 2014, Pädagogische Psychologie. Lernen durch Rückmeldung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301473
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