Stanislaw II. August Poniatowski - er war der letzte König Polens und kaum eine Person der polnischen Geschichte ist so umstritten wie er. Unter seiner Regierung ist die Großmacht Polen zugrunde gegangen und musste binnen 23 Jahren 3 Teilungen hinnehmen, die letztenendes bis zur vollständigen Auflösung der res publica führten.
Für Kritiker Poniatowskis gibt es klare Beweise, wem Schuld an den Teilungen des Landes eindeutig zuzuschreiben ist: Stanislaw August. Als Spielball Katharina der Großen soll er ihr der Hörigkeit verfallen sein, sein Vertrauen in sie sowie seine unerfüllte Liebe zu ihr sollen ihn für die Anzeichen ihrer Machtspiele, welche sie mit Polen betrieb, blind gemacht. Oder war er, der Kunstliebhaber, schlichtweg desinteressiert an der Politik?
Andere sehen in ihm einen großen Aufklärer, welchem es aufgrund nicht beeinflussbarer Umstände gar nicht gelingen konnte, seine Reformen durchzubringen. Vielleicht war Polen, jeher bekannt für anarchische Zustände im Inneren des Landes, einfach nicht bereit für innenpolitische Neuerungen, da die Magnaten an der Zwei-Stände-Schicht festhielten?
Im Folgenden soll das Leben des Stanislaw August Poniatowski näher beleuchtet werden. Zudem soll erörtert werden, ob er den Untergang Polens vorangetrieben hat. Oder war er ein moderner Aufklärer, der versuchte , westliche Ansichten, die ihn auf seinen regelmäßigen Reisen immer wieder begeisterten, in seinem eigenen Land umzusetzen? Die Anordnung der Kapitel wird begonnen mit der Biografie des letzten Königs. Im nächsten Kapitel soll erörtert werden, inwiefern Stanislaw II. die Ideen der modernen Aufklärung vertreten hat, und was ihn im positiven Sinne für Polen so einzigartig machte. Im letzten Kapitel wird alsdann untersucht, inwiefern Stanislaw August Schuldzuweisungen an den
Teilungen der polnischen Adelsrepublik zuzusprechen sind. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage:
„Kann ein Mensch den Untergang einer ganzen Nation verursachen?“
1 Einleitung
1.1 Fragestellung
1.2 Quellenlage
1.3 Forschungsstand
2 Biografie
3 Stanislaw August Poniatowski – ein hochmoderner Vertreter der Aufklärung!
4 Stanislaw August Poniatowski als „Totengräber“ Polens
5 Fazit
1 Einleitung
1.1 Fragestellung
Stanislaw II. August Poniatowski - er war der letzte König Polens und kaum eine Person der polnischen Geschichte ist so umstritten wie er. Unter seiner Regierung ist die Großmacht Polen zugrunde gegangen und musste binnen 23 Jahren 3 Teilungen hinnehmen, die letztenendes bis zur vollständigen Auflösung der res publica führten.
Für Kritiker Poniatowskis gibt es klare Beweise, wem Schuld an den Teilungen des Landes eindeutig zuzuschreiben ist: Stanislaw August.
Als Spielball Katharina der Großen soll er ihr der Hörigkeit verfallen sein, sein Vertrauen in sie sowie seine unerfüllte Liebe zu ihr sollen ihn für die Anzeichen ihrer Machtspiele, welche sie mit Polen betrieb, blind gemacht. Oder war er, der Kunstliebhaber, schlichtweg desinteressiert an der Politik?
Andere sehen in ihm einen großen Aufklärer, welchem es aufgrund nicht beeinflussbarer Umstände gar nicht gelingen konnte, seine Reformen durchzubringen. Vielleicht war Polen, jeher bekannt für anarchische Zustände im Inneren des Landes, einfach nicht bereit für innenpolitische Neuerungen, da die Magnaten an der Zwei-Stände-Schicht festhielten?
Im Folgenden soll das Leben des Stanislaw August Poniatowski näher beleuchtet werden. Zudem soll erörtert werden, ob er den Untergang Polens vorangetrieben hat. Oder war er ein moderner Aufklärer, der versuchte, westliche Ansichten, die ihn auf seinen regelmäßigen Reisen immer wieder begeisterten, in seinem eigenen Land umzusetzen?
Die Anordnung der Kapitel wird begonnen mit der Biografie des letzten Königs. Im nächsten Kapitel soll erörtert werden, inwiefern Stanislaw II. die Ideen der modernen Aufklärung vertreten hat, und was ihn im positiven Sinne für Polen so einzigartig machte. Im letzten Kapitel wird alsdann untersucht, inwiefern Stanislaw August Schuldzuweisungen an den Teilungen der polnischen Adelsrepublik zuzusprechen sind. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage:
„Kann ein Mensch den Untergang einer ganzen Nation verursachen?“
1.2 Quellenlage
Zur Beschaffung von Quellen waren mir Literatur der Universitätsbibliothek Oldenburg, sowie der Landesbibliothek in Oldenburg zugänglich. Darüber hinaus habe ich mir Literatur aus der Universitätsbibliothek in Bochum beschaffen können.
Mein Hauptaugenmerk bei der Auswahl der Literatur habe ich auf die Vielfältigkeit der Meinungen gerichtet.
Um dem Leser ein möglichst gutes und ausführliches Bild von möglichen Kausalitäten zwischen der Person des Stanislaw August Poniatowski für den Untergang der Großmacht Polen und damit zusammenhängende Schuldzuweisungen oder Rechtfertigungen darstellen zu können, war es mir wichtig, die einzelnen Aspekte aus verschiedenen Sichtweisen erläutern zu können.
Insofern habe ich mich mit Literatur auseinandergesetzt, die sich kritisch mit den Teilungen Polens, mit dem Leben und den Verhaltensweisen Stanislaw Augusts sowie den Machenschaften der an Polen angrenzenden Großmächte Preußen, Russland und Österreich beschäftigt.
Bei der Beschaffung habe ich jedoch feststellen müssen, dass die meisten Texte zum Leben des letzten polnischen König in polnischer Sprache verfasst waren, was mich leider bei meiner Auswahl stark eingeschränkt hat. Es gibt lediglich eine deutschsprachige Monografie zum Leben Stanislaus II, weshalb ich mich vermehrt auf die Inhalte von Aufsätzen stütze.
1.3 Forschungsstand
Bei der Literatur rund um Stanislaus August gibt es eine interessante Entwicklung. An ihm scheiden sich die Gemüter, wie an keinem anderen Herrscher des 18. Jahrhunderts.
So wird seine politische Arbeit erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts zumindest in Ansätzen als positiv beurteilt und erst in der Mitte jenes Jahrhunderts ist es zum Durchbruch der wissenschaftlichen Würdigung seines politischen Lebenswerks gekommen.
In vielen älteren Literaturen wird somit oftmals ein verfälschtes Bild des alten Polenkönigs dargestellt. Die Antipathie gegen Poniatowski ging mitunter sogar soweit, dass er im preußischen Fischerlexikon „Geschichte in Gestalten“ nicht einmal annähernd berücksichtigt, sondern gänzlich außen vor gelassen wurde[1].
Heute gehen die Forschungen und dementsprechend die Meinungen so weit auseinander, wie bei nur wenigen anderen Personen in der Geschichte. Dadurch lässt sich natürlich ein breites Spektrum an Argumentationen für oder wider Stanislaw II. finden, welche nun im Folgenden näher beleuchtet werden sollen.
2 Biografie
Stanislaw August Poniatowski erblickte am 17. Januar 1732 auf Gut Wołczyn in Podlachien als Stanislaw Anton Poniatowski das Licht der Welt. Er wurde als sechster Sohn einer polnischen Magnatenfamilie geboren. Sein Vater war Stanislaw Ciolek Poniatowski, ein Sohn der polnischen Magnatenfamilie Poniatowski, und seine Mutter Konstancja Czartoryska entstammte dem litauischen Fürstenhaus Czartoryski, einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. Diese war bekannt für ihr westliches Denken und Handeln.
Fortan sollten die Poniatowski und die Czartoryski als die „Familie“ bekannt sein. Sie sahen ihre Aufgabe in der Reformpolitik des polnischen Staates.
„In Polen ist die Gesellschaft, das freie Nebeneinander der Individuen das primäre, der Staat das geduldete, mehr oder weniger notwendige Übel gewesen.“[2]
Bereits im Alter von einem Jahr wurde Stanislaw August von den, der „Familie“ verfeindeten Potocki entführt, um ihnen als Geisel und somit als Druckmittel gegen seinen Vater zu dienen. Nachdem er in die Familie zurückgekehrt ist, wird bereits in seiner Erziehung eine sehr sorgfältig und planmäßig vorbereitete staatsmännische Laufbahn begriffen[3] Hierfür sollten sowohl sein Vater, als auch die Großeltern Czartoryski Sorge tragen.
Im Alter von 16 Jahren sollte sich Stanislaw August genug theoretisches Wissen angeeignet haben und war fortan Zögling der Schule des Lebens[4]. Seine erste Reise führt ihn 1748 zum Aachener Frieden. Ziel seiner Eltern war es, dass ihr Sohn erste kriegerische Erfahrungen machen sollte, doch leider war der Krieg bereits vorüber.
Mit 18 Jahren wurde Stanislaw August zum Abgeordneten des Reichstages. Infolgedessen bereiste der junge Poniatowski die großen und wichtigen Städte Europas. Regelmäßig sollte er jedoch von seinem Vater zurück nach Polen bestellt werden, wobei er den Forderungen seines Vaters stets nachkam.
[...]
[1] Vgl. Zernack, Klaus: Stanislaus August Poniatowski. Probleme einer politischen Biografie, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas NF 15, 1967, S. 371-392
[2] Forst-Battaglia, Otto: Stanislaw August Poniatowski und der Ausgang des alten Polenstaates, Berlin, 1927
[3] Vgl. Zernack, Klaus: Stanislaus August Poniatowski. Probleme einer politischen Biografie, o. J., In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas NF 15, 1967, S. 371-392
[4] siehe Anm. 1
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