Es erscheint als wichtig, zunächst den elementaren Begriff Ernährungssouveränität von dem der Ernährungssicherheit abzugrenzen und die Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu definieren.
Darauf aufbauend werden die potenziellen Formen der Landnahme vorgestellt. Begonnen wird mit der positiven Variante von Investitionen in den Agrarsektor. Dazu folgt die Erklärung des sogenannten "Impact Investing", inklusive dessen Investortypen und der derzeitigen Situation im landwirtschaftlichen Bereich. Schließlich werden ausgewählte Standards dargestellt, die eine Erfolgsmessung ermöglichen.
Im Anschluss daran wird die Kehrseite, das Phänomen "Land Grabbing", beleuchtet. Nach einer kurzen Einführung in die Ausgangslage werden Faktoren aufgezeigt, welche die illegale Landnahme begünstigen. Dabei wird auch der maßgebliche Anteil des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbankgruppe untersucht, bevor auf Kriterien zur Regulierung von Land Grabbing eingegangen wird.
Im vierten Kapitel wird der Fonds "Root Capital" und die ecuadorianische Kooperation "SumakLife" vorgestellt. Die Bedeutung von "Pachamama ", der "Mutter Erde". sowie die
Philosophie des "Buen Vivir", des "guten Lebens", werden für eine ganzheitliche Beurteilung gleichfalls berücksichtigt.
Abschließend wird auf Grundlage der Theorie und des Anwendungsbeispiels eine Diskussion vorgenommen, ehe ein Gesamtfazit gezogen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Gesellschaftliche Relevanz
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 1.3 Methodische Vorgehensweise
- 2. Allgemeine Grundlagen und Definitionen
- 2.1 Ernährungssouveränität contra Ernährungssicherheit
- 2.2 Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
- 3. Formen der Landnahme
- 3.1 Impact Investing - Gewinn für Investoren und Gesellschaft?
- 3.1.1 Financial First Investors und Impact First Investors
- 3.1.2 Ausgangslage im Agrarsektor
- 3.1.3 Erfolgsmessung von Impact Investing
- 3.1.3.1 Die Struktur des Global Impact Investing Rating Systems
- 3.1.3.2 Die Impact Reporting and Investment Standards
- 3.2 Land Grabbing – Das Geschäft mit Land
- 3.2.1 Faktoren die Land Grabbing begünstigen
- 3.2.2 Die Rolle des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank
- 3.2.3 Kriterien zur Regulierung von Land Grabbing: Prinzipien für verantwortliche Agrarinvestitionen
- 4. Beispiel eines Impact-Investing-Fonds
- 4.1 Root Capital – Vorstellung des Investmentfonds
- 4.2 Kriterien der Kreditvergabe
- 4.3 SumakLife – Productos Orgánicos Chimborazo Cía. Ltda.
- 4.4 Der Einfluss von „Pachamama“ und „Buen Vivir“
- 5. Diskussion
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Impact Investing auf die Ernährungssouveränität, insbesondere im Kontext von Landnahme. Ziel ist es, die komplexen Zusammenhänge zwischen gewinnorientierten Investitionen im Agrarsektor, nachhaltiger Landwirtschaft und der Versorgung der Weltbevölkerung zu analysieren. Die Arbeit hinterfragt kritisch, ob Impact Investing tatsächlich einen Beitrag zur Ernährungssouveränität leistet oder eher neokoloniale Strukturen verstärkt.
- Der Einfluss von Impact Investing auf die Ernährungssouveränität
- Die Herausforderungen der nachhaltigen Landwirtschaft im Kontext globaler Nahrungsmittelversorgung
- Die Rolle von Land Grabbing und dessen Auswirkungen auf lokale Bevölkerungsgruppen
- Die kritische Analyse von Erfolgsmessung und -bewertung von Impact Investing
- Fallstudien zur Veranschaulichung der verschiedenen Facetten von Impact Investing
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Dieses einführende Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Relevanz des Themas, ausgehend vom prognostizierten Bevölkerungswachstum und dem daraus resultierenden steigenden Nahrungsmittelbedarf. Es werden die historischen Entwicklungen der Agrarwirtschaft, die Herausforderungen durch Preisanstiege und die Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und Biokraftstoffproduktion erläutert. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die methodische Vorgehensweise.
2. Allgemeine Grundlagen und Definitionen: Das Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Ernährungssouveränität und Ernährungssicherheit und beleuchtet die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Es legt die theoretischen Grundlagen für die anschließende Analyse der verschiedenen Formen der Landnahme und des Impact Investing.
3. Formen der Landnahme: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Formen der Landnahme, mit einem Schwerpunkt auf Impact Investing und Land Grabbing. Es differenziert zwischen verschiedenen Arten von Investoren (Financial First und Impact First) und untersucht die Erfolgsmessung von Impact Investing anhand von Systemen wie GIIRS und IRiS. Weiterhin werden die Faktoren, die Land Grabbing begünstigen, und die Rolle internationaler Organisationen wie dem IWF und der Weltbank beleuchtet.
4. Beispiel eines Impact-Investing-Fonds: Anhand des Beispiels von Root Capital und dessen Engagement bei SumakLife wird ein konkreter Impact-Investing-Fonds vorgestellt. Das Kapitel analysiert die Kreditvergabekriterien von Root Capital und untersucht den Einfluss von Konzepten wie „Pachamama“ und „Buen Vivir“ auf das Geschäftsmodell. Der Fokus liegt auf der konkreten Umsetzung von Impact Investing in der Praxis und deren Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Impact Investing, Ernährungssouveränität, Land Grabbing, nachhaltige Landwirtschaft, neokoloniale Strukturen, Global Impact Investing Rating System (GIIRS), Impact Reporting and Investment Standards (IRIS), Nahrungsmittelsicherheit, Biokraftstoffe, Root Capital, SumakLife.
Häufig gestellte Fragen zu: Einfluss von Impact Investing auf die Ernährungssouveränität
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Impact Investing auf die Ernährungssouveränität, insbesondere im Kontext von Landnahme. Sie analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen gewinnorientierten Investitionen im Agrarsektor, nachhaltiger Landwirtschaft und der Versorgung der Weltbevölkerung und hinterfragt kritisch, ob Impact Investing tatsächlich einen Beitrag zur Ernährungssouveränität leistet oder neokoloniale Strukturen verstärkt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Herausforderungen der nachhaltigen Landwirtschaft im Kontext globaler Nahrungsmittelversorgung, die Rolle von Land Grabbing und dessen Auswirkungen auf lokale Bevölkerungsgruppen, die kritische Analyse von Erfolgsmessung und -bewertung von Impact Investing sowie Fallstudien zur Veranschaulichung der verschiedenen Facetten von Impact Investing. Es werden zentrale Begriffe wie Ernährungssouveränität und Ernährungssicherheit definiert und die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft erläutert. Verschiedene Formen der Landnahme, insbesondere Impact Investing und Land Grabbing, werden analysiert, einschließlich der Rolle internationaler Organisationen.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine methodische Vorgehensweise, die im einführenden Kapitel detailliert beschrieben wird. Sie beinhaltet die Analyse von Literatur, die Untersuchung von Fallstudien (insbesondere Root Capital und SumakLife) und die kritische Auseinandersetzung mit bestehenden Bewertungssystemen für Impact Investing wie GIIRS und IRIS.
Was ist Impact Investing und wie wird es in der Arbeit betrachtet?
Impact Investing wird als gewinnorientierte Investition im Agrarsektor definiert. Die Arbeit differenziert zwischen verschiedenen Arten von Investoren (Financial First und Impact First) und untersucht kritisch, ob und wie Impact Investing tatsächlich positive soziale und ökologische Auswirkungen erzielt. Die Erfolgsmessung von Impact Investing wird anhand von Systemen wie GIIRS und IRiS analysiert.
Welche Rolle spielt Land Grabbing?
Land Grabbing wird als eine Form der Landnahme analysiert, die negative Auswirkungen auf lokale Bevölkerungsgruppen haben kann. Die Arbeit untersucht die Faktoren, die Land Grabbing begünstigen, und die Rolle internationaler Organisationen wie dem IWF und der Weltbank.
Wie wird der Fall von Root Capital und SumakLife behandelt?
Root Capital dient als Beispiel für einen Impact-Investing-Fonds. Die Arbeit analysiert dessen Kreditvergabekriterien und untersucht den Einfluss von Konzepten wie „Pachamama“ und „Buen Vivir“ auf das Geschäftsmodell. Der Fokus liegt auf der konkreten Umsetzung von Impact Investing in der Praxis und dessen Auswirkungen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Impact Investing, Ernährungssouveränität, Land Grabbing, nachhaltige Landwirtschaft, neokoloniale Strukturen, Global Impact Investing Rating System (GIIRS), Impact Reporting and Investment Standards (IRIS), Nahrungsmittelsicherheit, Biokraftstoffe, Root Capital, SumakLife.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine Einführung, allgemeine Grundlagen und Definitionen, Formen der Landnahme, ein Beispiel eines Impact-Investing-Fonds, eine Diskussion, und ein Fazit. Jedes Kapitel wird im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeführt und in der Zusammenfassung der Kapitel näher erläutert.
- Citar trabajo
- Michael Baur (Autor), 2013, Impact Investing. Neokoloniale Landnahme oder ein Beitrag zur Ernährungssouveränität?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300266