Zweifelsohne kann festgestellt werden, dass der Wertminderungstest nach IAS 36 dem Bilanzierenden eine Vielzahl bilanzpolitischer Möglichkeiten bietet. Dazu trägt die Systematik des Wertminderungstests einen wesentlichen Teil bei.
Diese läuft auf eine Durchbrechung des Einzelbewertungsgrundsatzes hinaus und erfordert die Bildung und Bewertung von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE). Die Bewertung dieser ZGE hängt stark von den vom Unternehmen bei der Bewertung hinterlegten Annahmen ab. Dabei bildet der Goodwill in den Konzernbilanzen oftmals einen wesentlichen Posten auf der Aktivseite. Im Durchschnitt über alle DAX 30-Konzerne stellt er sogar rund 35% des bilanziellen Eigenkapitals dar. Bei einer vorzunehmenden Wertminderung in Höhe des kompletten Goodwill könnte in einigen Extremfällen, wie z.B. bei ThyssenKrupp, Fresenius oder der Deutschen Post das vollständige Eigenkapital aufgebraucht werden.
Ein solches Szenario, aber ebenfalls zahlreiche andere Gründe, verleiten die Managementetagen der Konzerne zum Aufschieben von Goodwill-Abschreibungen. Selbst während der letztmaligen Finanzkrise, als sich die Kurse der DAX-Unternehmen im Durchschnitt mehr als halbierten, ebenso wie mehrheitlich die anderer europäischer Unternehmen, waren höhere Abschreibungen wider Erwarten ausgeblieben. Meist werden höhere Goodwill-Abschreibungen erst vorgenommen, wenn Vorstände ausgetauscht werden und neue Manager die Bilanzen „aufräumen“.
Die vorliegende Arbeit befasst sich vor dem Hintergrund des hohen bilanziellen Stellenwertes des Goodwill schwerpunktthematisch mit der rechentechnischen Ermittlung eines Wertminderungsaufwands auf der Ebene einer ZGE und des damit verbundenen Wertminderungsaufwands für einen dieser ZGE zugeordneten Goodwill. Dabei werden die wesentlichen Unterschiede aufgrund der bestehenden IAS/IFRS-Regelungen zwischen den beiden grundsätzlichen vorzunehmenden Bewertungsmethoden – dem Value in Use (Nutzungswert) und dem Fair Value (beizulegenden Zeitwert) abzüglich Veräußerungskosten – anhand eines quantifizierenden Zahlenbeispiels ausgearbeitet und analysiert.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS
2.1 Entstehung und bilanzieller Erstansatz des Goodwill
2.1.1 Goodwill-Allokation auf ZGE
2.2Folgebilanzierung des Goodwill
2.2.1 Systematik der Werthaltigkeitsprüfung
3. Analyse der Unterschiede zwischen Fair Value abzüglich Veräußerungskosten und Value in Use anhand einer Fallstudie
3.1 Ermittlung des Fair Value abzüglich Veräußerungskosten für die ZGE
3.2Ermittlung des Value in Use für die ZGE
3.3Analyse der Unterschiede zwischen Fair Value abzüglich Veräußerungskosten der ZGE und ihrem Value in Use
3.3.1Differenzen zwischen Fair Value abzüglich Veräußerungskosten der ZGE und ihrem Value in Use im Hinblick auf die Cashflow-Prognose
3.3.2Differenzen zwischen Fair Value abzüglich Veräußerungskosten der ZGE und ihrem Value in Use im Hinblick auf den Diskontierungszinssatz
4. Zusammenfassung
Anhang
Anhang I: Goodwill in den Bilanzen der DAX 30-Konzerne
Anhang II: Anteil des Goodwill am Eigenkapital der DAX 30-Konzerne
Anhang III: Bilanzen der MU AG und der TU AG in
Anhang IV: Bestandteile des Goodwill
Anhang V: Annahmen für die Ermittlung des Fair Value abzüglich Veräußerungskosten der ZGE
Anhang VI: Annahmen für die Ermittlung des Value in Use der ZGE
Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2015, Die Bewertung des "Goodwill" auf Basis des "Fair Value" abzüglich Veräußerungskosten im Unterschied zum "Value in Use", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299996
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