Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen des moralischen Versagens, welches definiert wird, als das Scheitern eines Individuums gemäß seiner bewusst gehaltenen moralischen Überzeugungen zu handeln.
Dazu greift die vorliegende Arbeit auf die Ergebnisse eines Forschungsfelds zurück, das in den vergangenen Jahrzehnten das Interesse unterschiedlicher Disziplinen auf sich zog. So beschäftigen sich u.a. Evolutions-biologen, Kognitionswissenschaftler, Neurowissenschaftler, Sozialpsychologen und vermehrt auch Philosophen mit den Ursprüngen und Mechanismen moralischen Denkens und Handelns – der Moralpsychologie.
Im Folgenden wird versucht einen systematischen Überblick über die, für die Untersuchung moralischen Verhaltens, relevante moralpsychologische Forschung zu geben. Dazu wird das komplexe Konstrukt ‚moralisches Verhalten‘ gemäß moralpsychologischer Forschungsschwerpunkte in vier Themenabschnitte unterteilt.
Als Ausgangspunkt wird die Bedeutung mentaler Prozesse für moralisches Handeln diskutiert. Dazu wird in Abschnitt 2 zunächst der entwicklungspsychologische Ansatz Lawrence Kohlbergs mit seinem Fokus auf bewusstem moralischem Denken vorgestellt. Kohlbergs Arbeit wird dann in Abschnitt 3 mit der Arbeit Jonathan Haidts konfrontiert, die einen gegensätzlichen Fokus auf unbewusste moralische Intuitionen legt. Anschließend wird darauf aufbauend in Abschnitt 4 die Verbindung zwischen moralischen Überzeugungen und moralischem Verhalten näher betrachtet. Auf Basis der neurowissenschaftlichen Arbeiten Antonio Damasios und seiner Kollegen wird dazu die Natur moralischer Motivation untersucht, wobei insbesondere auf die Rolle moralischer Emotionen eingegangen wird. Unter Einbezug klassischer sozialpsychologischer Studien wird in Abschnitt 5 abschließend der Einfluss moralischer Situationen auf moralisches Verhalten untersucht und die Verbindung zu den vorherigen Ergebnissen diskutiert.
In jedem der genannten Abschnitte werden Ursachen moralischen Versagens gesondert identifiziert und im Anschluss Vorschläge diskutiert, wie sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten moralischen Versagens mindern lässt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Moralisches Denken
2.1 Der kognitiv-entwicklungspsychologische Ansatz
2.2 Moralisches Versagen und moralische Praxis
3. Moralische Intuitionen
3.1 Social Intutionist Model
3.2 Funktionsweise moralischer Intuitionen
3.2.1 Heuristiken
3.2.2 Priming
3.2.3 Diskussion
3.3 Moralisches Versagen
3.4 Implikationen für die moralische Praxis
4. Moralische Motivation
4.1 Studien über VMPFC-Patienten
4.2 Funktionsweise moralischer Emotionen
4.2.1 Moralischer Ekel
4.2.2 Kulturabhängigkeit moralischer Emotionen
4.2.3 Diskussion
4.3 Moralisches Versagen
4.4 Implikationen für die moralische Praxis
5. Moralische Situationen
5.1 Psychologischer Situationismus
5.2 Moralisches Versagen und moralische Praxis
6. Zusammenfassung
7. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Sven Ahlers (Autor:in), 2013, Moralisches Versagen. Psychologische Ursachen und ihre Implikationen für die moralische Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299971
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