Für traditionell festgelegte Gebrauchsgegenstände gibt es in jeder kulturellen Region einen anderen „ästhetischen Kanon“. Innerhalb Westafrikas kann man trotz der unterschiedlichen Ausarbeitungen bestimmte Typen von Sitzmöbeln differenzieren; so auch den runden vierbeinigen Hocker. Dieser ist der materielle Endgegenstand des Fertigungsprozesses im ethnologischen Film Kassena, Westafrika (Obervolta) – Holzfällen und Herstellen eines Hockers (Dittmer und Wolf c1955/1959). Wie der Titel schon vermuten lässt, handelt der Film zunächst über das Fällen eines Baumstammes, dann wird ein Holzklotz aus dem Stamm abgetrennt und dann mithilfe eines einheimischen Werkzeugs zugehauen. Daraus entsteht schließlich der vierbeinige Hocker. Interessant dabei ist, dass die verwendeten Werkzeuge – einmal ein Beil und einmal ein Querbeil – die gleiche Klinge haben. Die Klinge wird einmal parallel und einmal quer zum Schaft angebracht. Der Film verdeutlicht demnach die Verarbeitung von hölzernen Gebrauchsgegenständen in Westafrika mittels weniger Bearbeitungsinstrumente.
Inhaltsverzeichnis
1. Der Hocker und das Werkzeug
2. Der Kassena-Hocker im westafrikanischen Kontext
2.1 Zur historischen und kulturellen Forschung
2.2 Zur technischen Herstellung eines Hockers
3. Der Hocker als ästhetischer und handwerklicher „Repräsentant“
4. Filmverzeichnis
5. Literaturverzeichnis
6. Abbildungsverzeichnis
- Citation du texte
- Mascha Ber (Auteur), 2015, Die Herstellung eines Hockers bei den Kassena, Westafrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299961
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