In den vergangen Jahrzehnten haben die Sozialwissenschaften die Schuld an mangelhaft erzogenen Kindern den Eltern in die Schuhe geschoben. Die Sozialwissenschaften gingen grundsätzlich davon aus, das Kultur durch die Familie weitervererbt, beziehungsweise weitergegeben wird. Dies hat zur Folge, dass sich Eltern zu viel auf im späteren Leben gesellschaftlich gut herausgekommene Kinder einbilden, respektive sich zu schuldig für missratene Kinder fühlen. Erst die Zwillings- und Adoptionsforschung aus der Genetik sowie Forschungen, welche von einem dynamisch-interaktionistischen Ansatz ausgehen, brachten Licht in die Erziehungs-Vererbungs-Problematik. Die vorliegende Arbeit vermittelt nun ausgehend von den verschiedenen Erklärungsansätzen, von Freuds Theorien bis zu den dynamisch-interaktionistischen Sichtweisen, mögliche Erklärungsansätze dazu. Dabei wird schlussgefolgert, dass in Zukunft vor allem von der Molekulargenetik her noch spezifischere und detailliertere Ergebnisse zu der Ausgangsfrage erwartet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Theorie Freuds
- Frühe behavioristische Ansätze
- Soziale Lerntheorie
- Das Eigenschaftsparadigma
- Das dynamisch-interaktionistische Paradigma
- Das Kodeterminationsmodell
- Das Katapultmodell
- Zwillings- und Adoptionsforschung
- Die Molekulargenetik
- Das Bindeglied zwischen der Persönlichkeit, dem Genom und der Umwelt
- Exkurs: Die Antisoziale Persönlichkeit
- Koevolutionäres Denken: wie Meme die Gene überholen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage „ererbt oder anerzogen?" und untersucht die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema. Der Fokus liegt auf der aktuellen Unterscheidung von Umwelt, Persönlichkeit und Genom sowie deren Entwicklung aus wichtigen Paradigmen. Die Arbeit beleuchtet außerdem die Sichtweisen und Forschungsmethoden der Genetik, insbesondere die Zwillings- und Adoptionsforschung sowie die Molekulargenetik. Das Bindeglied zwischen Genetik und Umwelt wird durch die Persönlichkeitsforschung der Psychologie näher beleuchtet. Die Arbeit schließt mit einem Exkurs zur Antisozialen Persönlichkeit und einer Beleuchtung koevolutionärer Denkweisen.
- Die Entwicklung der Konzepte von Umwelt, Persönlichkeit und Genom aus verschiedenen Paradigmen
- Die Rolle der Genetik in der Persönlichkeitsentwicklung, insbesondere die Zwillings- und Adoptionsforschung sowie die Molekulargenetik
- Die Bedeutung der Persönlichkeitsforschung der Psychologie als Bindeglied zwischen Genetik und Umwelt
- Die Antisoziale Persönlichkeit und ihre Entstehung aus verschiedenen Perspektiven
- Koevolutionäre Denkweisen und die Interaktion von Genen und Memen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik „ererbt oder anerzogen?" ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet die klassischen Sozialisationsforschung und ihre Wurzeln in der Freudschen Psychoanalyse, frühen behavioristischen Ansätzen und der Sozialen Lerntheorie. Das Eigenschaftsparadigma und das dynamisch-interaktionistische Paradigma werden als weitere wichtige Ansätze zur Erklärung der Persönlichkeitsentwicklung vorgestellt. Kapitel 3 befasst sich mit der Populationsgenetik und den Methoden der Zwillings- und Adoptionsforschung. Dabei werden die genetische Ähnlichkeit zwischen verschiedenen Verwandtschaftsgraden sowie die Heritabilität von Eigenschaften diskutiert. Kapitel 4 beleuchtet die Molekulargenetik und die dynamisch-interaktionistische Sichtweise auf die Genom-Umwelt-Wechselwirkungen. Die Interaktion von genetischer Aktivität, neuronaler Aktivität, Verhalten und Umwelt wird anhand eines Modells von Asendorpf erläutert. Kapitel 5 untersucht das Bindeglied zwischen Persönlichkeit, Genom und Umwelt anhand des Eigenschaftsparadigmas und der Big Five. Die Heritabilität der Big Five und des IQ wird anhand von Zwillings- und Adoptionsstudien analysiert. Kapitel 6 befasst sich mit der Antisozialen Persönlichkeit und den Risikofaktoren für Delinquenz. Die Theorien von Farrington und Moffitt zur Entstehung von antisozialem Verhalten werden vorgestellt. Kapitel 7 beleuchtet das koevolutionäre Denken und die Bedeutung von Memen für die Weitergabe von Informationen. Die Analogien zwischen biologischer und kultureller Evolution werden anhand der Theorie von Dawkins erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Ererbbarkeit von Persönlichkeitseigenschaften, die Rolle der Genetik und der Umwelt in der Persönlichkeitsentwicklung, die Zwillings- und Adoptionsforschung, die Molekulargenetik, das dynamisch-interaktionistische Paradigma, die Big Five, die Antisoziale Persönlichkeit, koevolutionäre Denkweisen und die Meme-Theorie. Der Text beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen Genom, Persönlichkeit und Umwelt und zeigt, dass die Frage „ererbt oder anerzogen?" nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten ist.
- Citar trabajo
- Dr. phil. Mike Schaub (Autor), 2002, Ererbt oder anerzogen - Neue Untersuchungen zu einer alten Frage, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2998
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