Happiness bzw. Glück gilt im Allgemeinen als ein unumstößliches Lebensziel. Faktisch möchte jeder glücklich sein. Es spielt sich gegenwärtig eine enorme Entwicklung in der Ökonomie ab. In den letzten Jahren ist die Happiness-
Forschung auch zu einem wichtigen Thema in der Wirtschaftswissenschaft geworden. Dies kann überraschend erscheinen, da der Gegenstand der Wirtschaftswissenschaft das Wirtschaften des Materiellen ist. Die Ökonomie beschäftigte und beschäftigt sich auch heute noch hauptsächlich mit der Produktion und Verteilung von Gütern. In der Makroökonomik setzen sich die Ökonomen mit gesamtwirtschaftlichen Problemen auseinander (z.B.
Konjunkturablauf). Eine andere Situation herrscht in der Mikroökonomik, wo das Verhalten von Individuen als Konsumenten und Produzenten analysiert wird. Dabei verfolgen die Individuen eine Maximierung ihres eigenen Nutzens. Diese
individuelle Maximierung führt kausal zu einem größtmöglichen Nutzen für alle. Erst seit Ende der 1990er Jahre wurde die Frage nach dem Glück zu einem Thema in der Wirtschaftswissenschaft. Dafür gibt es zwei maßgebliche Gründe. Der erste ist, dass sich Menschen in bestimmten Situationen nicht rational verhalten. Sie unterliegen vielen Anomalien und verhalten sich kurzfristiger als sie eigentlich
wollen, was zu inkonsistentem Verhalten führt, oder sie sind nicht fähig richtig vorherzusagen welchen Nutzen ihnen bestimmte Güter in der Zukunft bringen werden. In den Bereichen, in denen die Anomalien vorkommen, macht der
herkömmliche Ansatz falsche Verhaltensprognosen. Der zweite Grund sind die großen Fortschritte der Sozialpsychologie in den letzten Jahren bezüglich der empirischen Erfassung des Glücks.
In der ökonomischen Happiness-Forschung geht es um Fragen, wie sich Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit, Inflation, institutionelle Faktoren wie demokratische Entscheidungsprozesse und Einkommensunterschiede auf das
individuelle Wohlbefinden auswirken. Da die Happiness-Forschung sehr viel Potenzial in sich birgt, ist es wichtig
Methoden herauszuarbeiten, die es den Ökonomen erlauben, Happiness im Labor zu induzieren, um den ökonomischen Fragestellungen in einem neuem Blickwinkel begegnen zu können.
In dieser Bachelorarbeit, werde ich der Frage nachgehen, wie Happiness im Labor von Ökonomen induziert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Aufbau der Bachelorarbeit
- 2. Glück und positiver Affekt
- 2.1. Happiness in der Psychologie
- 2.1.1. Affekte in der Psychologie
- 2.2. Happiness in der Philosophie
- 2.3. Happiness und positiver Affekt in der Wirtschaftswissenschaft
- 3. Experimente in der Wirtschaftswissenschaft
- 4. Der Zusammenhang von Glück und relativen Auszahlungen
- 4.1. Das relative Einkommen
- 4.2. Die Adaption des Happiness
- 4.3. Ein weiteres Ergebnis bezüglich relativen Auszahlung
- 4.4. Fazit
- 5. Induktion von „Happiness“ bzw. „positiven Affekten“ im Labor
- 5.1. Affektinduktion im Labor durch Ökonomen: Verwendung von Videoclips
- 5.1.1. Verwendung von Videoclips I: Happiness und Produktivität
- 5.1.2. Verwendung von Videoclips II: Happiness und Zeitpräferenzen
- 5.2. Affektinduktion im Labor durch Ökonomen: Verwendung der Methode von Erfolg und Misserfolg
- 5.2.1. Verwendung der Methode von Erfolg und Misserfolg I: Risiko- und Zeitpräferenz unter der Induktion von Stimmungszuständen
- 5.2.2. Verwendung der Methode von Erfolg und Misserfolg II: Stimmungsgelenktes Verhalten in strategischen Interaktionen
- Die Rolle von Glück und positivem Affekt in der ökonomischen Entscheidungsfindung
- Die Anwendung experimenteller Methoden zur Induktion von Happiness im Labor
- Die Bedeutung von relativen Auszahlungen und Adaptionsprozessen für das Happiness-Erleben
- Die Verwendung von Videoclips und Erfolg/Misserfolg-Methoden zur Beeinflussung von Stimmungszuständen
- Der Einfluss von Stimmung auf Entscheidungen in verschiedenen ökonomischen Kontexten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Induktion von Happiness im Labor und untersucht die Anwendung experimenteller Methoden in der ökonomischen Happiness Forschung. Ziel ist es, die verschiedenen Ansätze und Methoden zur Induktion von Happiness in Laborexperimenten zu analysieren und deren Einsatzmöglichkeiten in der ökonomischen Forschung aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 dient als Einleitung und stellt den Aufbau der Bachelorarbeit vor. Kapitel 2 beleuchtet die Konzepte von Glück und positivem Affekt aus psychologischer und philosophischer Perspektive und untersucht deren Bedeutung in der Wirtschaftswissenschaft. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Anwendung von Experimenten in der Wirtschaftswissenschaft. Kapitel 4 analysiert den Zusammenhang zwischen Glück und relativen Auszahlungen, wobei Themen wie das relative Einkommen und die Adaption des Happiness-Erlebens behandelt werden. Kapitel 5 widmet sich der Induktion von Happiness bzw. positiven Affekten im Labor und untersucht die Verwendung von Videoclips und Erfolg/Misserfolg-Methoden zur Beeinflussung von Stimmungszuständen. Dieses Kapitel beleuchtet auch den Einsatz dieser Methoden zur Untersuchung von Entscheidungen in verschiedenen ökonomischen Kontexten.
Schlüsselwörter
Happiness, positiver Affekt, experimentelles Design, ökonomische Forschung, Laborexperimente, Affektinduktion, relative Auszahlungen, Adaption, Videoclips, Erfolg/Misserfolg-Methoden, Risiko- und Zeitpräferenz, strategische Interaktionen.
- Citation du texte
- Arthur Raimann (Auteur), 2014, Experimentelles Design in der ökonomischen Happiness Forschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299888
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