Das Besuchen einer Website, der Einkauf bestimmter Produkte in Supermärkten, der tägliche Weg zur Arbeit oder die Anzahl unserer „Freunde“ auf Facebook: All diese Dinge haben eines gemeinsam, sie lassen sich analysieren, speichern, auswerten und sogar verkaufen. Sie sind Daten.
Und diese persönlichen Daten sind zu einer Währung geworden. Um genau zu sein, einer schier unendlichen Währung. Denn die Daten, die jeder einzelne hinterlässt, werden von Tag zu Tag mehr.
Dies stellt vor allem Unternehmen vor Hürden, die sie zu meistern haben, bieten ihnen aber auch eine Fülle an verschiedensten Möglichkeiten, die Daten zu erfassen und auszuwerten, um sie für ihre eigenen, oft kommerziellen Zwecke zu nutzen.
"Big Data" ist mehr als nur ein kurzweiliger Trend, der kurzlebige Startup-Unternehmen aus dem Boden schießen lässt. "Big Data" ist das effektive Nutzen der Möglichkeiten, die das digitale Zeitalter mit sich bringt. Doch trotz alledem ist der Begriff nicht einfach zu fassen. Als Definition lässt sich anführen, dass "Big Data" eine Art Komplex ist. Ein “Komplex der Technologien, die zum Sammeln und Auswerten dieser Datenmengen verwendet werden.“
Doch damit hat man noch längst nicht den Begriff "Big Data" erfasst. So definiert Carlo Velten, Senior Advisor bei der Experton-Group, "Big Data beschreibt die industrielle Revolution der Daten" "das ist die Verwandlung von Daten in ein Produkt." Damit wird klar, seit "Big Data" sind Daten nicht einfach nur Informationen, sondern Produkte mit einem Wert.
"Big Data" wird in unserer Gesellschaft ein immer wichtigeres Thema. Viele Unternehmer versuchen, Profit aus den Möglichkeiten zu erzielen. Doch wie weit geht die Auswertung unserer Daten, für welche Zwecke werden sie eingesetzt und können wir verhindern, dass unsere Daten erfasst werden? Ist "Big Data" eine Revolution?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung in die Thematik Big Data
2. Was ist unter Daten zu verstehen?
3. Wo werden welche Daten gespeichert?
3.1 Datenerfassung im Internet
3.2 Datenerfassung im alltäglichen Leben
4. Wie und wofür werden Daten verwertet, und welchen Gewinn stellen sie für Unternehmen dar?
5. Kann diese Entwicklung als Revolution bezeichnet werden?
6. Ist es möglich, der „Revolution zu entkommen?“
7. Positive und negative Seiten der Entwicklung
8. Einfluss der Politik auf Big Data
9. Zusammenfassung der Erkenntnisse
10. Schlussfolgerung – Ist Big Data eine Revolution ohne Entkommen?
11. Bibliografisches Verzeichnis
12. Anhang und Kommentare des Autors
1. Einleitung in die Thematik Big Data
Das Besuchen einer Website, der Einkauf bestimmter Produkte in Supermärkten, der tägliche Weg zur Arbeit oder die Anzahl unserer „Freunde“ auf Facebook: All diese Dinge haben eines gemeinsam, sie lassen sich analysieren, speichern, auswerten und sogar verkaufen. Sie sind Daten.
Und diese persönlichen Daten sind zu einer Währung geworden. Um genau zu sein, eine schier unendliche Währung, denn die Daten, die jeder einzelne hinterlässt, werden von Tag zu Tag mehr.
Dies stellt vor allem Unternehmen vor Hürden, die sie zu meistern haben, bieten ihnen aber auch eine Fülle an den verschiedensten Möglichkeiten, die Daten zu erfassen und auszuwerten, um sie für ihre eigenen, oft kommerziellen Zwecke zu nutzen.
Big Data ist mehr als nur ein kurzweiliger Trend, der kurzlebige Startup-Unternehmen aus dem Boden schießen lässt. Big Data ist das effektive Nutzen der Möglichkeiten, die das digitale Zeitalter1 mit sich bringt. Doch trotz alledem ist der Begriff nicht einfach zu fassen. Als Definition lässt sich anführen, dass Big Data eine Art Komplex ist. Ein “Komplex der Technologien, die zum Sammeln und Auswerten dieser Datenmengen verwendet werden.“ (Quelle siehe a Seite 1 Zeile 4).
Doch damit hat man noch längst nicht den Begriff Big Data erfasst. So definiert Carlo Velten, Senior Advisor bei der Experton-Group, "Big Data beschreibt die industrielle Revolution der Daten" "das ist die Verwandlung von Daten in ein Produkt." (Quelle siehe b). Damit wird klar, seit Big Data sind Daten nicht einfach nur Informationen, sondern Produkte mit einem Wert.
Big Data wird in unserer Gesellschaft ein immer wichtigeres Thema. Viele Unternehmer versuchen, Profit aus den Möglichkeiten zu erzielen. Doch wie weit geht die Auswertung unserer Daten, für welche Zwecke werden sie eingesetzt und können wir verhindern, dass unsere Daten erfasst werden? Ist Big Data eine Revolution?
2. Was ist unter Daten zu verstehen?
Wer von Big Data spricht, kommt um den Begriff der Daten nicht herum. Doch was können wir im Hinblick auf Big Data unter Daten verstehen?
Auch wenn man es nicht denken mag: Daten spielen unser Leben lang eine bedeutsame Rolle, ohne dass wir dies bewusst wahrnehmen. Schon unsere Geburt verursacht die ersten Informationen. Der Tag der Geburt, das Körpergewicht, Informationen über die Eltern, all dies wird von Anfang an protokolliert und gespeichert.
Die Definition von Daten hilft, sich dem Begriff zu nähern, denn Daten sind “Eine wieder interpretierbare Darstellung von Information in formalisierter Art, geeignet zur Kommunikation, Interpretation oder Verarbeitung.“ (Siehe Quelle c).
Genau diese formalisierte Art der Daten macht es leicht, diese zu verarbeiten und zu interpretieren, welches die Grundlage für Big Data bietet.
Im digitalen Zeitalter hat man kaum mehr die Möglichkeit, sich der ständigen Daten- erfassung zu entziehen, denn Daten können fast alles sein: Ob Daten zum Surfverhalten2 oder den Interessen einer Person im Internet, dem Weg einer Familie in den Urlaub, den sie in ein Navigationsgerät eingegeben haben oder auch das Kaufen von Produkten im Supermarkt und dem Bezahlen via Geldkarte. Die Möglichkeiten, Daten zu erfassen, sind schier unendlich. (s.a. Seite 4).
Aufgrund dieser Vielzahl an verschiedenen Quellen für Daten gibt es auch differenzierbare Formen von Daten: Allgemeine Angaben, (Zahlen-)Werte oder formulierbare Befunde, die in der Umgangssprache unter “Gegebenheiten, Tatsachen, Ereignissen“ (Siehe Quelle d) verstanden werden.
Daten werden in der Informatik zumeist verschlüsselt und in Zeichen bzw. Zeichenketten codiert, deren Aufbau strengen Regeln folgt. Um im Anschluss wieder Informationen abstrahieren zu können, müssen sie in einem Bedeutungskontext interpretiert werden. (vgl. Quelle c)
3. Wo werden welche Daten gespeichert?
3.1 Datenerfassung im Internet
Wie auf Seite 2 erwähnt, spielen Daten unter anderem im Internet eine elementare Rolle. Ohne diese wäre es beispielsweise nicht möglich, eine Website zu besuchen, denn auch diese besteht praktisch nur aus Daten. Doch auch der Nutzer des Internets hinterlässt bei jeder seiner „Aktionen“ Unmengen an Informationen im Internet, die erfasst und gespeichert werden. Sehen wir uns dies einmal an einem Beispiel an.
Wir sind ein Internetuser, gehen in unseren Browser Google Chrome und werden gefragt, ob wir zur besseren Verwendung desselbigen nicht ein Google-Account erstellen möchten. Im anschließenden Fenster müssen wir unseren vollen Namen, unser Geburtsdatum, unser Geschlecht und schlussendlich unsere Mobiltelefonummer und E-Mail-Adresse eingeben3. Anschließend ist es Pflicht, den Datenschutzbestimmungen zuzustimmen, die besagen, dass die eben eingegebenen persönlichen Informationen genutzt werden, um “maßgeschneiderte Inhalte anzubieten – beispielsweise, um Ihnen (wörtl.) relevantere Suchergebnisse und Werbung zur Verfügung zu stellen“ 4. Mit dem Klick auf „Nächster Schritt“ haben wir Google also offiziell die Erlaubnis gegeben, unsere Daten zu speichern und damit beispielsweise unsere Suche zu personalisieren.
Die Nutzung eines Big-Data-Konzeptes wird besonders bei Onlineshops, die Remarketing5 betreiben, deutlich. Hierbei geht es darum, den Nutzer mithilfe von gezielter Werbung dazu zu bewegen, ein Produkt in einem bestimmten Online-Shop zu kaufen. Interessiert sich ein Internetuser also für Kameras, besucht dafür Shop A, kauft allerdings nicht, wird dies beispielsweise von der Suchmaschine gespeichert und auf Shop B bekommt der User Werbung für Kameras aus Shop A, so dass er im Bestfall dort den Kauf tätigt.
Ein weiteres Beispiel für die Speicherung von Daten, in diesem Fall Interessen, sind soziale Netzwerke. Folgt ein Internetnutzer dem Unternehmen A, kann es sein, dass er fortan für Firmen, die Unternehmen A ähnlich sind, Werbung zugesendet bekommt.
Daten werden also beim Nutzen des Internets in vielen Formen gespeichert, ausgewertet und genutzt. Doch wie und wo findet eine Datenerfassung im alltäglichen Leben statt?
3.2 Datenerfassung im alltäglichen Leben
Es fällt dem Menschen kaum noch auf, wo auch im alltäglichen Leben seine mitunter persönlichen Daten erfasst und ausgewertet werden.
Die Möglichkeit, Waren digital ohne Bargeld zu bezahlen, wird immer beliebter. Dies wird im Zeitalter von Big Data immer häufiger von Unternehmen genutzt, um Daten über das Kaufverhalten von Personen zu gewinnen. Bezahlt man beispielsweise an einer Kasse mit einer Geldkarte, wird häufig der Einkauf protokolliert.
Diese Tatsache belegt ein bekannt gewordenen Beispiel eines 16 jährigen Mädchens, welches Coupons für Schwangerschaftsmode und Babykleidung bekam. Daraufhin beschwerte sich der Vater des Mädchens, dass die Werbung nicht angebracht sei; doch die Supermarktkette Target hatte aufgrund des Kaufverhaltens des Mädchens, welches kein Alkohol mehr konsumierte und parfümierte Lotion kaufte, von der Schwangerschaft erfahren, und das früher, als der Vater des Mädchens selbst. (Siehe Quelle e Min. 1:39)
Die Erfassung und Nutzung von Daten im alltäglichen Leben findet auch vermehrt im Straßenverkehr statt. Hier werden Daten von Navigationsgeräten so ausgewertet, dass Staus schon vermieden werden können, bevor sie entstehen.
Eine ungeheure Menge an persönlichen Daten läuft ebenfalls in den Behörden und Ämtern, wie beispielsweise dem Einwohnermeldeamt, zusammen und wird dort teilweise sogar kostenpflichtig an Unternehmen herausgegeben. Es kommt also zu einem Verkauf unserer Informationen.
Daten, wie Adressen oder Interessen, haben einen großen marketingtechnischen Wert für Unternehmen, die ihre Kundenzahl erweitern wollen. Aus diesem Grunde gingen 2011 bei dem Handel mit Daten laut dem Deutschen Dialogmarketing Verband allein für solche Werbung, die persönlich an den Empfänger adressiert war, rund 27,7 Milliarden Euro über den Tisch. (Siehe Quelle f).
Weiterführende Beispiele sind im praktischen Teil der Arbeit dargestellt. Somit ist festzuhalten, dass unser alltägliches Leben an vielen, mitunter verschiedenen Stellen protokolliert wird und die Anzahl der Möglichkeiten dazu ständig wächst.
4. Wie und wofür werden Daten verwertet, und welchen Gewinn stellen sie für Unternehmen dar?
Ständig ist die Rede vom Auswerten und Speichern unserer Daten und dem Wert, den sie für Unternehmen haben. Doch wie genau werden unsere Daten ausgewertet und wie wertvoll sind sie wirklich für Unternehmen?
Um Daten erfolgreich zu verarbeiten, müssen einige Grundvoraussetzungen gegeben sein. Zuallererst ist es elementar, dass die zu verarbeitenden Daten alle im selben Format vorliegen. Trifft dies nicht zu, würde es schnell zu Problemen in der Verarbeitung und vor allem der Kompatibilität der dazu verwendeten Geräte kommen (Siehe Quelle g). Neben dem einheitlichen Format sind ebenfalls die Werkzeuge, die zu Verarbeitung genutzt werden, von Bedeutung. Bekannt geworden ist dabei Google MapReduce6, eine Art Modell, welches es möglich macht, große Datenmengen zu verarbeiten. MapReduce schafft es, viele Aufgaben der realen Welt in einem Modell auszudrücken. In der Pressemitteilung von Google dazu heißt es, dass MapReduce fähig sei, viele Terabytes von Daten auf tausenden verschiedenen Systemen/Computern zu verarbeiten (Siehe Quelle h). Es ist nun also sogar schon für kleinere Unternehmen möglich, mit Modellen wie MapReduce effektiv Big Data-Anwendungen zu unterhalten!
Die Verwertung dieser gewonnenen Daten findet nun in den Unternehmen auf unterschiedlichste Weise statt. So kann es sein, dass Unternehmen A, welches Finanzdienstleistungen anbietet, versucht, herauszufinden, wie die Vermögenslage ihrer Kunden momentan ist. Hierfür würde sich beispielsweise die Häufigkeit der Verwendung einer Kreditkarte oder die Menge an im Internet bestellten Artikeln oder auch nur der Besuch einer Website mit Finanzdienstleistungen eignen.
Solche Informationen über potenzielle Kunden sind für unser fiktives Unternehmen A nicht immer einfach zu erlangen, oftmals müssen sie erworben werden. Trotzdem lässt sich sagen, dass sich unser Unternehmen A die Daten, die eine Internetsuchmaschine B über die Person gesammelt hat, einiges kosten lässt. Die Daten sind schlichtweg so wertvoll, dass unser Unternehmen zum Beispiel nur zehn Menschen bewirbt, von denen es weiß, dass sie potenziell an den Leistungen des Unternehmens A interessiert sind und direkt sieben neue Kunden gewinnt, da ihre Interessen und Möglichkeiten, die Dienstleistungen von Unternehmen A in Kauf zu nehmen, mit großer Wahrscheinlichkeit vorhanden sind.
Würde es 100 Menschen bewerben, von denen es keine Daten hat und nicht sicher ist, dass sie die finanziellen Möglichkeiten und das Interesse an Finanzdienstleistungen haben, könnte es eventuell nur zwei Neukunden gewinnen. Damit würde das Unternehmen einen zu immensen Streuverlust7 erleiden.
Es ist also festzuhalten, dass Daten für Unternehmen einen hohen Wert haben und besonders im Bereich des Marketings eine wachsende Rolle spielen.
Doch Daten spielen nicht nur im Bereich des Marketings eine größer werdende Rolle, sondern sie werden auch in ganz anderen Bereichen unseres Lebens ausgewertet und genutzt.
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- Arbeit zitieren
- Arne Möller (Autor:in), 2015, Der Einfluss von "Big Data". Eine Revolution ohne Entkommen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299177
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