Während des Pleistozän kam es in weiten Teilen Europas zu Vergletscherungen. Die Abkühlung wird unter anderem durch natürliche Veränderungen der Präzision und Neigung der Erdrotationsachse und der Exzentrizität der Erdumlaufbahn verursacht. Diese wiederkehrenden Veränderungen werden unter dem Begriff Milanković-Zyklen zusammengefasst. Schnee, der im Sommer nicht schmilzt, akkumuliert sich im Winter mit neuem Schnee und bildet durch Kompaktion Eis. Da Eis Sonnenstrahlen besser reflektiert als Boden oder Gesteine, wird mehr Sonnenlicht in das All reflektiert, wodurch sich die Atmosphäre abkühlt. Dies nennt man Albedoeffekt.
So bildeten sich im letzten Glazialen Maximum vor ca. 21 Ka BP etwa 3000m mächtige Gletscher. Diese verhalten sich wie eine Flüssigkeit mit sehr hoher Viskosität und fließen der Schwerkraft folgend vom höchsten Punkt zum niedrigsten. Also in Europa von Skandinavien über Osteuropa bis nach Westdeutschland. Auf diesem Weg werden große Mengen Geröll und Sediment im, auf und vor dem Gletscher transportiert. Schmilzt der Gletscher schneller als er Nachschub bekommt, wird er inaktiv. Man geht von sechs bis 21 Glazialen Maxima aus. Die genaue Zahl ist unbekannt.
Bei der Exkursion zum Thema Sedimentologie wurden u. a. folgende Orte an der Ostsee untesucht: Schmaler Luzin, Fischland-Darß-Zingst-Halbinsel, Rügen, Sassnitzer Feuersteinfeld, Hiddensee, Halbinsel Mönchgut, Greifswald, Aufschluss bei Wiek, Gedenkstätte Damerow, Gesteinsgarten Pudagla
Inhaltsverzeichnis
Einführung:
Tag 1:
Schmaler Luzin:
Tag 2:
Fischland-Darß-Zingst-Halbinsel
Tag 3:
Rügen
Sassnitzer Feuersteinfeld:
Tag 4:
Hiddensee:
Tag 5:
Halbinsel Mönchgut:
Greifswald:
Tag 6:
Aufschluss bei Wiek:
Gedenkstätte Damerow:
Aussichtspunkt:
Sechsseenaussicht:
Aussichtspunkt Grenze zu Polen:
Gesteinsgarten Pudagla:
Quellen:
Einführung:
Während des Pleistozän kam es in weiten Teilen Europas zu Vergletscherungen. Die Abkühlung wird unter anderem durch natürliche Veränderungen der Präzision und Neigung der Erdrotationsachse und der Exzentrizität der Erdumlaufbahn verursacht. Diese wiederkehrenden Veränderungen werden unter dem Begriff Milanković-Zyklen zusammengefasst. Schnee, der im Sommer nicht schmilzt, akkumuliert sich im Winter mit neuem Schnee und bildet durch Kompaktion Eis. Da Eis Sonnenstrahlen besser reflektiert als Boden oder Gesteine, wird mehr Sonnenlicht in das All reflektiert, wodurch sich die Atmosphäre abkühlt. Dies nennt man Albedoeffekt.
So bildeten sich im letzten Glazialen Maximum vor ca. 21 Ka BP etwa 3000m mächtige Gletscher. Diese verhalten sich wie eine Flüssigkeit mit sehr hoher Viskosität und fließen der Schwerkraft folgend vom höchsten Punkt zum niedrigsten. Also in Europa von Skandinavien über Osteuropa bis nach Westdeutschland. Auf diesem Weg werden große Mengen Geröll und Sediment im, auf und vor dem Gletscher transportiert. Schmilzt der Gletscher schneller als er Nachschub bekommt, wird er inaktiv. Man geht von sechs bis 21 Glazialen Maxima aus. Die genaue Zahl ist unbekannt.
Tag 1:
Schmaler Luzin:
Erster Stopp dieses Tages ist eine Sammlung von Findlingen nahe Carwitz. Die Gesteine wurden in der Gegend gesammelt und hier zur Besichtigung abgeladen. Findlinge sind Gesteine die von einem Gletscher aufgenommen und oft über große Strecken transportiert werden. Das typischste Ursprungsgebiet von Findlingen in dieser Region ist Skandinavien. Auf Grund des großen Liefergebiets werden viele verschiedene Gesteinsarten abgelagert. Die meisten sind granitisch, oft pecmatitisch und haben ein Alter von 1,8 bis 2,0 ba. Auch Metamorphite sind häufig. Die Gneise haben ein Alter von ca. 1,6 ba. Einige weisen ptygmatische Falten auf. Während des Transports bekommen Findlinge die typische runde Form durch Verwitterung und Spaltflächen. Einige weisen Gletscherschrammen auf. Diese entstehen wenn Gesteine im Gletscher mit hoher Energie über den Boden geschoben werden. Es bilden sich Rillen, die in Bewegungsrichtung verlaufen. Anhand von Gletscherschrammen hat Tarel 1875 die Theorie aufgestellt, dass Findlinge durch Gletscherbewegungen während Eiszeiten transportiert und abgelagert wurden. Davor ging man davon aus, dass sie während der Sintflut abgelagert wurden.
Der See „schmaler Luzin“ nördlich von Carwitz ist als Gletscherkanal entstanden. Er ist auffallend schmal und länglich. Die an einen Fluss erinnernde Form zeigt die Richtung, in der die Gletscher geschoben haben: von Nordosten nach Südwesten. Gletscherkanäle entstehen nur durch aktive Gletscher. Daher hat der Kanal des „schmalen Luzin“ ein Alter von mindestens 21 ka, entstand also spätesten während des letzten glazialen Maximums. Das Relief des Sees ist sehr steil, wodurch die für die Vegetation wichtigen Flachwasserzonen fast völlig fehlen. Dadurch gerät wenig Organik in den See und sein Wasser ist besonders klar. Im Bodenwasser dieses Sees sind Fische heimisch, die sonst nur in der Arktis vorkommen. Sie überleben im 4° C kalten Wasser als Reliktfauna.
In der Umgebung des Sees verläuft die Endmoräne aus der Pommerschen Phase der Weichselkaltzeit. Der Zusammenstoß von zwei Loben von Gletschern aus dieser Zeit bilden den Feldberger Endmoränengebel, der mit 146 m NHN der höchste Punkt der Region ist. Endmoränen entstehen wenn sich Gletscherschmelze und – nachschub die Waage halten. Der Gletscher bewegt sich weiter und transportiert Sediment, während die Gletscherfront stabil bleibt. Dadurch werden große Mengen Sediment vor dem Gletscher abgelagert. Eisblöcke innerhalb der Ablagerungen ohne Kontakt zum Gletscher werden als Toteis bezeichnet. Wenn es schmilzt, bilden sich Vertiefungen, die oft als kleine Seen in den Endmoränen zu erkennen sind. Am Ufer des Sees ist eine Blockpackung zu erkennen. Sie entsteht, wenn Klasten durch einen Gletscherfluss nach Korngröße sortiert werden. Proximal kann der Fluss keine Steine transportieren. Dann folgen Kiese und Sande. Silte und Tone werden äiolisch transportiert und bis nach Düren als Löss abgelagert.
Tag 2:
Fischland-Darß-Zingst-Halbinsel
Die Fischland-Darß-Zingst-Halbinsel liegt in der Ostsee westlich von Rügen und bildet mit der Darß-Zingster Boddenkette den westlichen Teil der vorpommerschen Boddenausgleichsküste.
Bei einer Radtour durch den Nationalpark der Insel, der zu den Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft gehört, untersuchten wir die Besonderheiten dieser Küste.
Die Flora dieses Nationalparks ist an nährstoffarme Verhältnisse angepasst. Jeder Nährstoffeintrag von außen fördert die Verbreitung von allochtonen Arten, die an hohe Nährstoffgehalte angepasst sind und ist deshalb verboten.
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- Bachelor of Science Rodrigo Garcia (Author), 2013, Master-Exkursion "Pleistozän der Ostsee", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298827
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