Am 4. Dezember 2001 wurde der internationale Pisa-Bericht über die erste Erhebung aus dem Jahr 2000 durch die OECD in Paris veröffentlicht. Die Ergebnisse haben in Deutschland einen Schock ausgelöst. In allen drei getesteten Kompetenzbereichen lagen die Mittelwerte der deutschen Schüler unter dem OECD-Durchschnitt. Zudem zeigten die Ergebnisse, dass ein extremer Zusammenhang zwischen Schulerfolg und sozialem Hintergrund bestand.
Welche konkreten Folgen hatte das für deutsche Schulsystem? Bereits einen Tag nach der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse wurden erste Konsequenzen gezogen. Am 5. Dezember 2001 fand unter dem Vorsitz von Ministerin Dr. Annette Schavan eine Kulturministerkonferenz statt. Die erste Einschätzung der Ergebnisse durch die KMK machte deutlich, dass die Herausforderungen an das deutsche Schulwesen komplexe und differenzierte Antworten verlangen. Unter diesem Gesichtspunkt wurden sieben Handlungsgelder formuliert.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Sieben Handlungsfelder
Lesekompetenz
Mathematische Kompetenz
Naturwissenschaftliche Kompetenz
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Einleitung
Am 4. Dezember 2001 wurde der internationale Pisa-Bericht über die erste Erhebung aus dem Jahr 2000 durch die OECD in Paris veröffentlicht. Die Ergebnisse haben in Deutschland einen Schock ausgelöst. In allen drei getesteten Kompetenzbereichen lagen die Mittelwerte der deutschen Schüler unter dem OECD-Durchschnitt (vgl. Meyer-Hesemann, S.19). Zudem zeigten die Ergebnisse, dass ein extremer Zusammenhang zwischen Schulerfolg und sozialem Hintergrund bestand (vgl. Ersiek-Rave und John-Ohnesorg, S. 29).
Welche konkreten Folgen hatte das für deutsche Schulsystem? Bereits einen Tag nach der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse wurden erste Konsequenzen gezogen. Am 5. Dezember 2001 fand unter dem Vorsitz von Ministerin Dr. Annette Schavan eine Kulturministerkonferenz statt. Die erste Einschätzung der Ergebnisse durch die KMK machte deutlich, dass die Herausforderungen an das deutsche Schulwesen komplexe und differenzierte Antworten verlangen. Unter diesem Gesichtspunkt wurden sieben Handlungsgelder formuliert.
Sieben Handlungsfelder
1. Maßnahmen zur Verbesserung der Sprachkompetenz bereits im vorschulischen Bereich
2. Maßnahmen zur besseren Verzahnung von vorschulischem Bereich und Grundschule mit dem Ziel einer frühzeitigen Einschulung
3. Maßnahmen zur Verbesserung der Grundschulbildung und durchgängige Verbesserung der Lesekompetenz und des grundlegenden Verständnisses mathematischer und naturwissenschaftlicher Zusammenhänge
4. Maßnahmen zur wirksamen Förderung bildungsbenachteiligter Kinder, insbesondere auch der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
5. Maßnahmen zur konsequenten Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität von Unterricht und Schule auf der Grundlage von verbindlichen Standards sowie eine ergebnisorientierte Evaluation
6. Maßnahmen zur Verbesserung der Professionalität der Lehrertätigkeit, insbesondere im Hinblick auf diagnostische und methodische Kompetenz als Bestandteil systematischer Schulentwicklung
7. Maßnahmen zum Ausbau von schulischen und außerschulischen Ganztagsangeboten mit dem Ziel erweiterter Bildungs- und Fördermöglichkeiten, insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit Bildungsdefiziten und besonderen Begabungen (KMK 2001).
Im Folgenden soll der Erfolg diese Maßnahmen betrachtet werden. Hierzu sollen die Pisa-Ergebnisse von 2000 bis 2012 verglichen werden.
Lesekompetenz
2000 lag der Mittelwert beim Lesen in Deutschland bei 484 Punkten. Dieser Wert lag deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 500 Punkten. Bei PISA 2003 befand sich der Wert bei 491 Punkten (OECD-Durchschnitt 494). 2006 lag der Wert bei 495 und damit erstmals über dem OECD-Durchschnitt (492). 2009 steigerte sich der Wert auf 497 und lag 2012 bereits bei 508 Punkten. Der OECD-Durchschnitt blieb relativ konstant bei 496. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man eine stetige Verbesserung beobachten kann. 2012 lag der Mittelwert erstmals signifikant über dem OECD-Durchschnitt. Insgesamt stieg der Wert um 24 Punkte.
Mathematische Kompetenz
Die PISA-Ergebnisse von 2000 bezüglich Mathematik zeigen ebenfalls einen Mittelwert, der unter dem OECD-Durchschnitt liegt. Deutschlands Wert lag bei 490. Dieser Wert lag 10 Punkte unter dem Durchschnitt. Innerhalb von drei Jahren stieg der Wert um ganze 13 Punkte auf 503, bei gleichbleibendem OECD-Durchschnitt. 2006 stieg der Wert nur um einen Punkt (OECD-Durchschnitt 500). 2009 lag der Wert bereits bei 513 und 2012 bei 514. Unter Berücksichtigung des OECD-Durchschnitts (494) kann man insgesamt von einer signifikanten Verbesserung im Bereich Mathematik ausgehen. Der Wert stieg innerhalb von zwölf Jahren um 24 Punkte.
Naturwissenschaftliche Kompetenz
In der ersten PISA-Studie wurde ein Wert von 487 ermittelt. Hier lag der Durchschnitt ebenfalls bei 500. Deutschland lag, wie bei den anderen Kompetenzbereichen, erneut unter dem internationalen Durchschnitt. Doch bereits drei Jahre später befand sich dieser Wert schon bei 513 (OECD-Durchschnitt 500) und in 2006 bei 513 (OECD-Durchschnitt 500). 2009 stieg der Wert um 7 Punkte auf 520 und erreichte sein bisheriges Maximum bei 524 im Jahr 2012. Der Durchschnitt lag bei 501. Im naturwissenschaftlichen Bereich verzeichnete Deutschland die größte positive Veränderung von insgesamt 37 Punkten.
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- Taylor Bruhn (Autor), 2015, Die Veränderungen im deutschen Schulsystem seit PISA 2000 und deren Erfolg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298796
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