In der modernen Arbeitswelt haben psychische Belastungen insbesondere in
den letzten Jahren extremen Einzug gehalten. Häufig als so genannte „weiche
Faktoren“ bezeichnet, können diese durchaus harte und weit reichende Folgen
nach sich ziehen, bis hin zur tatsächlichen körperlichen Erkrankung.1
Natürlich sind dabei neben den individuellen Konsequenzen des Betroffenen
und seines Umfeldes auch gesamtwirtschaftliche Nachteile zu berücksichtigen,
die zum Beispiel in einer verringerten Leistungsfähigkeit und damit
rückläufigen Produktivität deutlich werden oder einer entsprechend
kostenintensive Behandlung.
Vor dem Hintergrund dieser Problematik erscheint es verständlich, das das
moderne Arbeitsschutzrecht den Unfallversicherungsträgern einen erweiterten
Präventionsauftrag erteilt z. B. über das Sozialgesetzbuch VII.
Danach sind „neben Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten auch
arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren mit allen geeigneten Mitteln zu
verhüten.“2 Die Maßnahmen zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit
werden vom Gesetzgeber explizit definiert als „Maßnahmen des
Arbeitsschutzes, die vom Arbeitgeber zu treffen sind. Bei der
Gefährdungsbeurteilung und den Maßnahmen des Arbeitsschutzes sind auch
psychische Faktoren zu berücksichtigen.“3
1 Vgl. R. Portunê, M. Rottländer, H. Walgenbach (2003), S.3.
2 Ebenda.
3 Ebenda.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wie wird Stress definiert ?
2.1 Positiver Stress (Eustress)
2.2 Negativer Stress (Distress)
3. Ursachenforschung
3.1 Organisationsfaktoren
3.2 Individuelle Faktoren
3.3 Soziale Faktoren
3.4 Leistungsbedingte Faktoren
3.5 Physikalische Faktoren
3.6 Körperliche Faktoren
4. Symptome und Folgen
5. Stressmanagement
5.1 Verhältnisprävention
5.1.1 Organisatorische Maßnahmen
5.1.2 Leistungsbedingte Maßnahmen
5.1.3 Soziale Maßnahmen
5.1.4 Physikalische (technische) Maßnahmen
5.2 Verhaltensprävention
5.2.1 Gedanken- oder Gefühlsebene (psychologische Ebene)
5.2.2 Verhaltensebene
5.2.3 Körperliche Ebene (physiologische Ebene)
5.2.3.1 Erholungspausen
5.2.3.2 Entspannung durch Anspannung
5.2.3.3 Das heiße Handtuch
5.2.3.4 Gähnen
5.2.3.5 Qigong-Atmung
5.2.3.6 Meditation
5.2.3.7 Musik hören
6. Probleme
Anhang
Literatur- und Quellenverzeichnis
Hiermit versichere ich, Tim Hamann, an Eides Statt, dass ich
die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer
als der in den Fußnoten und im Literaturverzeichnis angegebenen
Quellen angefertigt habe
Kiel, den 24.09.
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Menschliche Reaktionsebenen auf Stress
Quelle: Landesunfallkasse NRW,
Broschüre Oktober 2003, S.5.
Abbildung 2 Stressmodel
Quelle: Robbins (2001), S.655.
Abbildung 3 Ganzheitliches Stressmanagement
Quelle: Landesunfallkasse NRW,
Broschüre Oktober 2003, S.6.
1. Einleitung
In der modernen Arbeitswelt haben psychische Belastungen insbesondere in den letzten Jahren extremen Einzug gehalten. Häufig als so genannte „weiche Faktoren“ bezeichnet, können diese durchaus harte und weit reichende Folgen nach sich ziehen, bis hin zur tatsächlichen körperlichen Erkrankung.[1]
Natürlich sind dabei neben den individuellen Konsequenzen des Betroffenen und seines Umfeldes auch gesamtwirtschaftliche Nachteile zu berücksichtigen, die zum Beispiel in einer verringerten Leistungsfähigkeit und damit rückläufigen Produktivität deutlich werden oder einer entsprechend kostenintensive Behandlung.
Vor dem Hintergrund dieser Problematik erscheint es verständlich, das das moderne Arbeitsschutzrecht den Unfallversicherungsträgern einen erweiterten Präventionsauftrag erteilt z. B. über das Sozialgesetzbuch VII.
Danach sind „neben Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten auch arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren mit allen geeigneten Mitteln zu verhüten.“[2] Die Maßnahmen zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit werden vom Gesetzgeber explizit definiert als „Maßnahmen des Arbeitsschutzes, die vom Arbeitgeber zu treffen sind. Bei der Gefährdungsbeurteilung und den Maßnahmen des Arbeitsschutzes sind auch psychische Faktoren zu berücksichtigen.“[3]
2. Wie wird Stress definiert ?
Ursprünglich handelt es sich bei dem Begriff Stress um einen technischen Ausdruck, der aus dem Bereich der Materialprüfung stammt und die Formveränderung eines Gegenstandes unter Druck beschreibt.[4] „Seit ca. 50 Jahren wird der Begriff Stress in der Medizin verwendet. Gemeint ist damit das Erreichen bzw. Überschreiten der individuellen physischen und psychischen Belastungsgrenze.“[5] Psychisch lässt sich Stress als „Vorgang definieren, bei dem das Individuum auf Gelegenheiten, Grenzen oder Forderungen stößt, die mit seinen Wünschen in Zusammenhang stehen und deren Ergebnis als unsicher und wichtig zugleich wahrgenommen wird.“[6]
"Physiologisch betrachtet ist Stress ein Zustand, der mit Druck, hoher Erregung, Anspannung und Aushalten sowie mit Angst, Ärger oder Hilflosigkeit einhergeht.“[7]
„Stress kann man auch als zu verarbeitende Informationsmenge pro Zeiteinheit definieren. Die Anzahl der zu verarbeitenden Informations- und Sinneseindrücke ist in den letzen 200 Jahren um ca. das 150fache gestiegen. Hohes Lebenstempo und Leistungsdruck sind typisch für die moderne Lebensweise. Wir empfinden sie primär nicht als bedrohlich, sie führt jedoch zu einer ständigen Aktivierung des Organismus. Bisher übliche Pausen und arbeitsfreie Tage werden zunehmend aufgehoben. Aus biologischer Sicht ist dies eine erhebliche Belastung, die bis zum Kollaps führen kann.“[8]
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Arten von Stress, dem motivierendem (positiven) Stress (= Eustress) und belastendem (negativer) Stress (= Distress).[9]
2.1 Positiver Stress (Eustress)
Positiver Stress wirkt anregend auf Körper und Geist. Entsprechende Aufgaben werden als Herausforderung verstanden bei denen sowohl die körperlichen als auch die geistigen Fähigkeiten aktiviert werden. Beim Betroffenen ruft dies im allgemeinen ein subjektives Gefühl hervor, was man umgänglich auch als Spaß an der Arbeit bzw. Lust auf bestimmte Tätigkeiten bezeichnet. Im weiteren beeinflusst der Eustress somit durchaus relevante Eigenschaften des Arbeitslebens wie z.B. die Leistungsfähigkeit oder die Kreativität.
Damit wird deutlich, dass ein gewisses Maß an Stress oder Anregung für unsere Gesundheit und unsere Leistungsfähigkeit unerlässlich ist. Bestimmte Symptome des positiven Stresses lassen sich folgendermaßen spezifizieren:[10][11]
- Vitalität, körperliche Ausdauer
- Begeisterungsfähigkeit
- Kreativität
- positive Erwartungen, Optimismus
- hohe Motivation
- geistige Regsamkeit
- optimale persönliche Beziehungen
- hohe Arbeitsproduktivität
- Krankheitsresistenz
- „alles gelingt“
- Überlegenheitsgefühl
2.2 Negativer Stress (Distress)
Die Leistungsfähigkeit ist natürlich nicht dauerhaft in der selben Intensität konservierbar oder bei den unterschiedlichen Individuen in der gleichen Kapazität vorhanden. Leistungsdruck und gewollte- oder ungewollte Fremdaktivierung des Eustress strömen auf das Individuum ein.
Ist keine Leistungssteigerung mehr möglich, kommt es zu einer Überforderung. Der Eustress verkehrt sich in den belastenden, negativen Distress.
Die Belastungsfähigkeit wird überschritten, die Folge sind krankmachende Symptome. Der Organismus vergisst die Erholungsphase zur Regeneration.
Im umgangssprachlichen Bereich gebrauchen heute die meisten Leute den Ausdruck „Stress“ im negativen Sinn – als Synonym für Überbelastung.[12]
Was sind nun die potentiellen Auslöser von Stress, woher stammt der Stress ?
3. Ursachenforschung
Um die „Stress-Auslöser“ zu lokalisieren ist es zunächst sinnvoll, dass menschliche Reaktionsverhalten in verschiedene Ebenen aufzuteilen. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur die Faktoren des Arbeitslebens mit in die Analyse einbezogen werden, sondern das man eine übergreifende Analyse anstellt. Zweckmäßig wäre z.B. die folgende Unterteilung:[13]
3.1 Organisationsfaktoren
Die Organisationsfaktoren beinhalten ein großes Spektrum an potentiellen „Stress-Auslösern“. Hierbei sei insbesondere die häufig bemängelte unpassende Organisationsstruktur hervor gehoben, die unter Umständen bei den Arbeitnehmern zu unklaren oder widersprüchlichen Anweisungen führen kann z.B. durch Überschneidungen in der Befehlskette.[14] Des weiteren kann es sein, dass die Organisationsstruktur die Mitwirkungsmöglichkeiten der Personen im Unternehmen zu stark beschneidet. Die interpersonale[15] Anforderung des Arbeitnehmers nicht ausreichend berücksichtigt oder der informellen Organisation zu wenig oder zu starken Einfluss einräumt wird. Ebenso muss die Unternehmensstruktur steht’s an den Reifegrad des Unternehmens[16] angepasst sein, damit eine reibungslose Ablauforganisation gewährleistet ist.
3.2 Individuelle Faktoren
Die individuellen Faktoren beziehen sich fast ausschließlich auf Stressoren, die nicht von außen auf eine Person einströmen sondern vielmehr durch die jeweilige Persönlichkeit, also von innen ausgelöst werden. Dies beinhaltet neben der Angst vor wirtschaftlichen- oder familiären Problemen auch die allgemeinen Versagensängste.[17]
Die Intensität mit der entsprechende Stressoren wahrgenommen werden ist individuell unterschiedlich. Robbins und Coulter unterscheidet in diesem Zusammenhang zwei verschiedene Charaktere, die man mit A-Typ bzw. B-Typ
bezeichnet.[18] Die Wahrnehmung für diese Art von Stressfaktoren korreliert hierbei positiv mit der jeweiligen Dominanz der Charaktere. Es sei an dieser Stelle aber noch darauf hingewiesen, dass eine derartig einfache Einteilung sehr pauschal ist und mit Sicherheit nicht jeden Menschen einortenbar macht, sondern allenfalls eine gewisse Grundtendenz erklärt.[19]
3.3 Soziale Faktoren
Die sozialen Faktoren werden bestimmt durch die Auseinandersetzung mit anderen Personen bzw. Arbeitnehmern und beschneiden das Individuum in seinem Grundbedürfnis sich in einem sozialen Umfeld[20] restriktionslos zu bewegen. Die Einschränkungen- die hierbei den jeweiligen Wünschen des Individuums widersprechen- führen, weil sie als hinderlich empfunden werden, bei diesem zu entsprechenden Stressreaktionen.
Typische Merkmale im Arbeitsleben sind zum Beispiel mangelnde Anerkennung oder Konkurrenz zwischen Arbeitnehmern.[21]
[...]
[1] Vgl. R. Portunê, M. Rottländer, H. Walgenbach (2003), S.3.
[2] Ebenda.
[3] Ebenda.
[4] Ebenda S.4.
[5] Dr. med. G. Zimmermann www.stressmanagement.de.
[6] Pawlik (2002) S. 9.
[7] Dr. med. G. Zimmermann www.stressmanagement.de.
[8] Ebenda.
[9] Vgl. Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (bwk) (2004), www.give.or.at, S.4.
[10] Ebenda.
[11] Vgl. Pfister, M. (1996) S.15.
[12] Vgl. Jost, E (1996) S.20.
[13] Vgl. R. Portunê, M. Rottländer, H. Walgenbach (2003), S.5.
[14] Vgl. Klaus (1996) S.83.
[15] Vgl. P. Robbins, M. Coulter (2001) S. 655.
[16] Ebenda.
[17] Vgl. R. Portunê, M. Rottländer, H. Walgenbach (2003), S.5.
[18] Vgl. P. Robbins, M. Coulter (1999) S. 402.
[19] Anm. Verfasser.
[20] Z.B. der Belegschaft eines Unternehmens.
[21] Vgl. R. Portunê, M. Rottländer, H. Walgenbach (2003), S.5.
- Citation du texte
- Tim Hamann (Auteur), 2004, Betriebliches Stressmanagement -Techniken zur Reduzierung von Stress, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29865
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