Der Gagelstrauch ist eine sehr vielseitige Pflanze, das wussten die Menschen schon in früher Zeit zu nutzen und gebrauchten das Gehölz in den unterschiedlichsten Gewerben. Meine erste Begegnung mit der Pflanze hatte ich im botanischen Garten, im Rahmen einer Exkursion. Natürlich weckte es meine Neugier als ich erfuhr, dass das Gewächs als Ersatz für Hopfen beim Bierbrauen herhalten musste, als „Nachteil“ war die halluzinogene Wirkung des Bieres bekannt. Diese Arbeit sollte meine Neugier befriedigen. Als ich begann wusste ich noch nicht, dass ich eine große Suche vor mir habe, eine Suche nach Informationen, denn die Pflanze ist weitgehend unerforscht und Literatur rar. Um sich den Gagelstrauch in der Natur anzusehen, muss man entweder Glück haben, oder in den botanischen Garten gehen. Die Planung eines Projekts, in welchem der Gagelstrauch als Nutzpflanze untersucht werden soll, soll als Erweiterung dieser Hausarbeit stehen und auf ihr aufbauen. Deshalb muss diese Arbeit gründlich und umfangreich genug sein, um den Teilnehmern des Projektes einen detaillierten Überblick über das Gehölz geben zu können. Ich werde zuerst auf allgemeine Dinge eingehen und etwas über Vorkommen, Verbreitung und andere interessante Dinge schreiben. Danach werde ich den Aufbau der Pflanze und ihre Besonderheiten aufzeigen. Der Gagelstrauch als eine Quelle für zahlreiche Verwendungszwecke wird Thema eines weiteren Kapitels. Das Gewächs steht auf der Roten Liste und gilt als bedrohte Art, warum das so ist und welche Faktoren das verursachen, soll ferner durchleuchtet werden. In einem der letzteren Abschnitte sollen die Inhaltsstoffe des Gagelstrauchs und deren Zusammensetzung angeschnitten werden. Der Abschluss ist dann eine Zusammenfassung aller wesentlichen Punkte.
Gliederung
Einleitung
Allgemeines
Die Familie
Name
Vorkommen
Eigenschaften
Morphologie
Das Blatt
Blüten und Früchte
Die Wurzeln
Die Pflanze im Gebrauch
Chemie des Gagel
Rote Liste – Pflanze
Zusammenfassung
Anhang
Tabellen
Zeichnungen
Abbildungen
Literatur
Einleitung
Der Gagelstrauch ist eine sehr vielseitige Pflanze, das wussten die Menschen schon in früher Zeit zu nutzen und gebrauchten das Gehölz in den unterschiedlichsten Gewerben. Meine erste Begegnung mit der Pflanze hatte ich im botanischen Garten, im Rahmen einer Exkursion. Natürlich weckte es meine Neugier als ich erfuhr, dass das Gewächs als Ersatz für Hopfen beim Bierbrauen herhalten musste, als „Nachteil“ war die halluzinogene Wirkung des Bieres bekannt. Diese Arbeit sollte meine Neugier befriedigen. Als ich begann wusste ich noch nicht, dass ich eine große Suche vor mir habe, eine Suche nach Informationen, denn die Pflanze ist weitgehend unerforscht und Literatur rar. Um sich den Gagelstrauch in der Natur anzusehen, muss man entweder Glück haben, oder in den botanischen Garten gehen. Die Planung eines Projekts, in welchem der Gagelstrauch als Nutzpflanze untersucht werden soll, soll als Erweiterung dieser Hausarbeit stehen und auf ihr aufbauen. Deshalb muss diese Arbeit gründlich und umfangreich genug sein, um den Teilnehmern des Projektes einen detaillierten Überblick über das Gehölz geben zu können. Ich werde zuerst auf allgemeine Dinge eingehen und etwas über Vorkommen, Verbreitung und andere interessante Dinge schreiben. Danach werde ich den Aufbau der Pflanze und ihre Besonderheiten aufzeigen. Der Gagelstrauch als eine Quelle für zahlreiche Verwendungszwecke wird Thema eines weiteren Kapitels. Das Gewächs steht auf der Roten Liste und gilt als bedrohte Art, warum das so ist und welche Faktoren das verursachen, soll ferner durchleuchtet werden. In einem der letzteren Abschnitte sollen die Inhaltsstoffe des Gagelstrauchs und deren Zusammensetzung angeschnitten werden. Der Abschluss ist dann eine Zusammenfassung aller wesentlichen Punkte.
Allgemeines
Die Familie
Der Gagelstrauch, lateinisch: Myrica gale, gehört zur Familie der Myricaceae (Gagelsträucher). Viele Wissenschaftler suchten nach Ähnlichkeiten zu anderen Pflanzen, um sie in das bisherige System einzuordnen, so z.B.: Hjelmquist, der sie den Juglandales (Walnussbäumen) zuordnet. Die meisten Botaniker sind/waren jedoch der Meinung, die Gagelsträucher sollten in einer eigenen Familie zusammengefasst werden. Lindley begründete dann 1836 den Familiennamen „Myricaceae“ (allerdings findet man auch häufig den Namen Blume, der die Familie schon 1829 betitelt haben soll). Seit 1901-02 gliedert man die Myricaceen in drei Gattungen: Gale, Myrica und Comptonia. Sie werden unterschieden durch Divergenzen in Blattform, Vorhandensein von Nebenblättern, Stellung der Kätzchen usw. Heute werden in diesen drei Gattungen 56 Arten unterschieden.
Allgemein kann man zu den Myricaceen sagen, dass sie aromatisch riechende, sommergrüne, oder immergrüne Halbsträucher, Sträucher oder Bäume sind. In der Wuchshöhe gibt es eine breite Streuung, der Gagelstrauch wird zwischen 0,5 und 2,0m hoch. Andere Vertreter der Familie erreichen eine Höhe von 30m. Sie wachsen straff aufrecht und sind dicht verzweigt mit dunkelbraunen, rutenförmigen Trieben. Im Alter werden die Büsche zunehmend rundlicher.
Die Blätter wachsen wechselständig und sind meist einfach, eher selten fiederig gelappt. Die kleinen Blüten erscheinen Anfang des Frühjahrs. Die Früchte sind Steinfrüchte. Mehr zum Aufbau im morphologischen Teil.
Aufgrund ihres Blütenbaus werden die Myricaceen zu den ursprünglichsten Angiospermen gezählt. Ihr Blütenbau ist, nach Ansicht vieler Forscher, als „einfach“ zu bezeichnen[1].
Name
Der wissenschaftliche Name ist Myrica gale, wobei auch in einigen Büchern von Gale palustris die Rede ist. Beide Namen bezeichnen aber die gleiche Pflanze, nämlich den Gagelstrauch. Gebunden an seinen Standort, Moor und sumpfige Gebiete, erhielt das Gewächs den Beinamen Torfgagel. Auch spricht man heute von Brabanter Myrte, Heide Myrte oder Mäuse Myrte.
Der Name „Gagel“ erscheint bereits im angelsächsischen als gagol, gagel. Jedoch ist die Herkunft des Namens unbekannt und nur Grund für Erklärungsversuche. Man versucht über den Nutzen des Gagels, die Herkunft der Namen zu erschließen. Heute sind Namen wie Grut, Grute, Grüttkraut (am Niederrhein), Porsch, Possen, Posten, Posken (Osnabrück), Puorßem (Münsterland). Der Name Grut ist wohl noch am bekanntesten, da er den Namen Grutbier prägte. Früher wurde der Gagel (unter dem Namen Grut) dem Bier zugesetzt. Menschen, die die Gewürzmischungen herstellten und an die Brauer verkauften hießen „Gruter“, daher die Familiennamen Grüter, Grüters, Greuter.
Der stark aromatisch riechende Strauch fand noch andere Verwendung, nämlich zum Vertreiben von Ungeziefer. Im Volksmund entstanden daher die Namen Flohholz und Flohweide (Westfalen) und Fleegenbusch (Harburg) für den Gagelstrauch.
Im Englischen spricht man von Bog Myrtle, Dutch Myrtle, Bay Bush und/oder Sweet Gale. Im Französischen heißt er: Bois sentbon, Lorette oder Piment royal[2].
Vorkommen
Häufig zu finden in Hochmoorgebieten, Heidemooren, nassen, aber auch mäßig feuchten Standorten. Wenn, dann tritt er nie allein auf, sondern immer gesellig oder stellenweise häufig. Beliebt sind außerdem moorige Waldwiesen, feuchte Kiefernwälder, Torfbrüche und Grabenränder.[3]
Der Gagelstrauch wächst in gemäßigten bis subtropischen Klimazonen. Ursprünglich stammen die Myricaceae aus Nordamerika, Nordasien und Europa, wo auch heute noch ihre Hauptverbreitungsgebiete sind. Jedoch ist die Gattung Myrica die einzige welche auf mehr als einem Erdteil verbreitet ist. In Europa wächst der Gagel nur im Westen und im Norden. Auf den britischen Inseln nördlich bis zu den Orkneyinseln, in Skandinavien entlang der norwegischen Küste, im südlichen und mittleren Schweden. Er bildet einen schmalen Küstenstreifen rings um die Ostsee. In den küstennahen Gebieten Nordwestdeutschlands, Hollands, Belgiens, Nord-, Nordwest-, Westfrankreichs ist er ebenfalls zu finden.
In Deutschland ist die Pflanze selten geworden und steht unter Naturschutz bzw. auf der Roten Liste. Anhand der Karte 1 im Anhang, kann man erkennen wie sporadisch er im Küstengebiet auftaucht. Nur im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist er (im Bezug auf die neuen Bundesländer) häufiger vertreten. Tatsächlich kommt der Gagelstrauch hier am zahlreichsten in Deutschland vor.
Eigenschaften
Einige Eigenschaften wurden schon angesprochen, so zum Beispiel der aromatische Duft, aber es gibt noch eine andere Eigenschaft die dem Gagelstrauch verhilft, wie den meisten anderen Sträuchern auch, den Winter zu überstehen. Man nennt es Frosthärte. Die Frosthärte gilt nur für Kälteperioden die im Winter immer wieder auftreten, nicht für solche, die als „Spät- oder Frühfröste“ bezeichnet werden und in sonst warmen Monaten erscheinen. Die Frosthärte gibt an, bis zu welcher Temperatur das entsprechende Gehölz überleben kann. Dabei sind folgende Merkmale wichtig: 1. Die Pflanze muss Schutzstoffe haben (bestimmte Aminosäuren oder Zucker o.ä.), diese schützen die Plasmamembran und verhindern ihre Denaturierung und 2. muss die Pflanze in der Lage sein, den Gefrierpunkt des Zellsaftes durch bestimmte osmotisch wirksame Stoffe herabzusetzen. All diese Merkmale kann der Gagel aufweisen und hält damit eine Temperatur von bis zu –25°C aus.
Morphologie
Das Blatt
Die Blätter des Gagelstrauchs sind ca. 2-5 cm lang und 8- 15 mm breit. Es gibt keine Nebenblätter. Die Spreite ist im Umriss länglich verkehrt-eiförmig bis lanzettlich. An der Spreitenbasis läuft das Blatt schmal keilförmig zusammen. Der Blattstiel ist meist 0,3-0,6 mm lang. In der oberen Hälfte ist der Blattrand mehr oder weniger gezähnt, darunter ganzrandig und oft wellig. Das Blattende ist gekennzeichnet durch eine kurz aufgesetzte Spitze. In der Jugend sind die Blätter weich, später werden sie derb bis lederig.
Auffallend sind die vielen goldgelben, ölführenden Drüsen, die auf der Blattunterseite zahlreicher vorhanden sind, als auf der Oberseite. Ihnen ist auch der aromatische Duft zu verdanken, den der Gagelstrauch verbreitet. Das Öl ist in einigen Epidermiszellen gelagert, die bisweilen auch zu einem Haar auswachsen können (durch Zellteilung). In dem Haar ist das Öl dann entweder in der Endzelle, oder in der mittleren Epidermiszelle gelagert.
Die Blätter haben eine fiedernervige Aderung, d.h. sie sind gekennzeichnet durch das Dominieren einer Mittelader. Von ihr aus verlaufen Seitenadern 1. Ordnung zum Spreitenrand. Da sie untereinander durch kleine Adern verbunden sind, entsteht ein geschlossenes Ader- oder Nervennetz. In den Blattnerven finden sich unterhalb der Epidermiszellen Kristallzellen, welche die Gefäßbündel bis in die feinste Ader begleiten. In der Epidermis sind zahlreiche abgestorbene Zellen, die mit einer braunen Flüssigkeit gefüllt sind, dem Wundgummi, der auch in anderen Geweben zu finden ist.
Der Blattrand ist leicht nach unten gebogen, unter der Epidermisschicht befindet sich eine Hypodermis, die zur Stabilisation und Verstärkung dient. In der Trockenzeit biegen sich die Blattränder nach unten um. Die Hypodermis ist ein Cutisgewebe. Diese Art von Geweben bildet sich häufig bei der Vernarbung der Blattbasen nach dem Laubfall, oder auch nach dem Abwurf von Früchten.
Im Assimilationsgewebe kommen nach Youngken (1919) auch Zellen mit Calciumoxalatkristallen vor. Diese Kristalle werden gebildet um überschüssiges Calcium zu binden und zu lagern. Die Kristalle bilden sich innerhalb einer Vakuole in vorgeformten Membrankammern. Es gibt verschiedene Formen von Calciumoxalatkristallen: Raphiden (Bündel von Kristallnadeln), Drusen (sternförmige Gebilde) und ähnliche.
Ein weiteres Merkmal ist die unterschiedliche Färbung der Blattseiten. Die Oberseite ist matt und dunkelgrün, während die Unterseite grau bis hellgrün und bei der Hauptader fein behaart ist. Oft sind auch feine Härchen an den Zweigen zu beobachten.
Am Spross sind die Blätter wechselständig angeordnet.
Blüten und Früchte
Der Gagelstrauch ist eine zweihäusige Pflanze, d.h. die männlichen und weiblichen Blüten werden von jeweils anderen Individuen ausgebildet. Allgemein sind die Blüten mit ihrer bernsteinfarbenen Erscheinung eher unauffällig. Sie sind in schmal-elliptisch zylindrischen Kätzchen angeordnet. Die Blütenstände der Pflanze sind blattachselständig, jedoch kann sich, laut einigen Wissenschaftlern, auch die Endknospe zu einem Kätzchen entwickeln. Die Blütezeit ist von März bis April.
[...]
[1] vgl. Kapitel “Morphologie“
[2] vgl. Anhang Tab.1
[3] vgl. Anhang Tab. 2
- Citar trabajo
- Axel Adler (Autor), 2000, Der Gagelstrauch - Myrica gale, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29750
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