In der vorliegenden Hausarbeit mit dem Titel „John Cheevers „The Swimmer““ habe ich mir als Ziel gesetzt, diese Kurzgeschichte des amerikanischen Autors unter verschiedenen Gesichtspunkten zu analysieren. Da diese Hausarbeit im Zusammenhang mit dem Seminar „The Comic Sense in American Literature“ geschrieben wurde, spielt dieser Aspekt natürlich ebenfalls eine Rolle. Das erste Kapitel wird sich relativ ausführlich mit John Cheevers Leben beschäftigen, ich erachte dies als äußerst wichtig und fundamental, da Cheever viele seiner Geschichten mit autobiographischen Bezügen verfasste. Im Anschluss daran soll der Humor- Begriff genauer definiert werden, dazu habe ich als Argumentationsgrundlage die Psychologie und die Linguistik als Hilfswissenschaften herangezogen. Schließlich wird die Kurzgeschichte als dritter Bestandteil dieser Arbeit interpretiert und nach humoristischen Zeichen untersucht. Um Missverständnissen vorzubeugen möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich zunächst die Kurzgeschichte interpretiert habe und nachfolgend Merkmale einer möglichen Zuordnung zum schwarzen Humor aufgezeigt habe. Die incongruities also die Gegensätze, Kontraste etc. sind nicht gleichbedeutend mit den Interpretationsansätzen.
Inhalt
1. Einleitung
2. John Cheever – autobiographisches
2.1 Cheever und Alkohol
2.2 Überblick
3. Humor
3.1 Der ‚psychologische’ Humor
3.1.1 Stimulus
3.1.2 Cognitive characteristics
3.1.3 physiological characteristics
3.1.4 psychodynamic characteristics
3.2 Der ‚linguistische’ Humor
3.3 Schwarzer Humor
3.4 Zusammenfassung
4. John Cheevers „The Swimmer“
4.1 Abriss des Inhaltes
4.2 Interpretation
4.2.1 Kulturkritik
4.2.2 Die Darstellung der Zeit und andere Gedanken
4.3 Vergleich mit W. Irvings “Rip van Winkle“
4.4 Vergleich mit Cheevers “Bullet Park”
4.5 „The Swimmer“ = (schwarzer) Humor?
5. Anhang
5.1 Cheevers Werke (eine Auswahl)
5. 2 Literatur
1. Einleitung
In der vorliegenden Hausarbeit mit dem Titel „John Cheevers „The Swimmer““ habe ich mir als Ziel gesetzt, diese Kurzgeschichte des amerikanischen Autors unter verschiedenen Gesichtspunkten zu analysieren. Da diese Hausarbeit im Zusammenhang mit dem Seminar „The Comic Sense in American Literature“ geschrieben wurde, spielt dieser Aspekt natürlich ebenfalls eine Rolle. Das erste Kapitel wird sich relativ ausführlich mit John Cheevers Leben beschäftigen, ich erachte dies als äußerst wichtig und fundamental, da Cheever viele seiner Geschichten mit autobiographischen Bezügen verfasste. Im Anschluss daran soll der Humor-Begriff genauer definiert werden, dazu habe ich als Argumentationsgrundlage die Psychologie und die Linguistik als Hilfswissenschaften herangezogen. Schließlich wird die Kurzgeschichte als dritter Bestandteil dieser Arbeit interpretiert und nach humoristischen Zeichen untersucht. Um Missverständnissen vorzubeugen möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich zunächst die Kurzgeschichte interpretiert habe und nachfolgend Merkmale einer möglichen Zuordnung zum schwarzen Humor aufgezeigt habe. Die incongruities also die Gegensätze, Kontraste etc. sind nicht gleichbedeutend mit den Interpretationsansätzen.
2. John Cheever – autobiographisches
Der Name Cheever war um 1630 mit Ezekiel[1] Cheever in die Neue Welt gekommen, entgegen vielen Quellen war John nicht der Nachfahre von Ezekiel, sondern von Daniel Cheever, welcher erst 1640 aus England übersiedelte. „Ezekiel was a cousin of John Cheever’s great-great-great-great-great-great-grandfather.“[2] Die Ursache, für die gelegentlich falsch angeführten Verwandtschaftsverhältnisse, liegt in der Tatsache, dass John Cheever sich sehr zu Ezekiel hingezogen fühlte und ihn quasi zu seinem Vorfahren machte. Ezekiel war ein großer Lehrer gewesen und wurde oft als „Master Socrates“[3] bezeichnet. John Cheever war sich seiner Abstammung so sicher, oder spielte seine Überzeugung so authentisch, dass dieser Name in vielen seiner Werke wieder zu finden ist. Der Gründer des Wapshot-Clans heißt Ezekiel, der Protagonist in dem Werk „Falconer“ heißt Ezekiel Farragut und auch in der realen Welt: einen Labrador-Welpen namens Ezekiel (oder kurz Zeke) soll es ebenfalls gegeben haben.
Als Sohn von Frederik Lincoln Cheever und Mary Devereaux (Liley) Cheever wurde am 27. Mai 1912 in Quincy/Massachusetts John Cheever geboren. Sein Bruder Frederik war sieben Jahre älter und sollte in Johns Leben noch eine große Rolle spielen. Johns Jugend war durch zwei bedeutsame Ereignisse gekennzeichnet. Das erste war die Trennung seines Vaters von der Familie. Frederik L. Cheever war der Besitzer einer Schuh-Fabrik und verdiente genug Geld. Die Familie konnte dementsprechend als wohlhabend darstellt werden. Das Johns Vater arbeitslos wurde, wird in vielen Quellen der Wirtschaftskrise von 1929[4] zugeschrieben, dass er zu diesem Zeitpunkt schon längst arbeitslos war, entspricht hingegen eher der Realität. Seine Bemühungen eine neue Arbeit zu finden schlugen stets fehl, wie einige Mitmenschen vermuteten, lag es mitunter auch an seinen hohen Anforderungen an die neue Arbeitsstelle. Mit seinen 60 Jahren fühlte er sich alsbald auch als „unemployable“[5]. Er wurde zunehmend ruhiger, fauler, depressiver und hatte ein Problem mit Alkohol. Mit dem Verlust seiner Arbeit und der finanziellen Sicherheit, die er der Familie nun nicht mehr bieten konnte, trennte er sich von ihnen. Für John war es schwer zu verstehen und zu akzeptieren, dass sein Vater arbeitslos war und seine Mutter ein gut florierendes Geschäft betreiben konnte. Mrs. Cheever hatte einen Geschenk-Laden für die gehobene Mittelklasse, wie aus folgendem Zitat ersichtlich wird: „You’d go to Woolworth for souvenirs, but to Mary Cheever’s for nice things“[6]. Zudem war Johns Mutter sehr dominant und exzentrisch. John ergriff stets Partei für seinen Vater: „My sympathies all lay with him. And I worried terribly about what would happen to him, … [I] found himself helpless, unable to support his family.”[7]
Das zweite einschneidende Erlebnis in John Cheevers jungen Jahren war seine Ausschließung von der Thayer Academy in South Braintree. Auch um die Gründe seines Ausschlusses ranken sich viele Geschichten, am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass er eine Ausnahmestellung an der Schule hatte und sozusagen „auf Probe“ lernte. Seine schlechten bzw. mittelmäßigen[8] Leistungen führten bei beiderseitigem Verständnis (Schule – John) zu seiner Entlassung.
Seine privaten Erlebnisse finden sich immer wieder in seinen späteren Werken wieder. Seine strenge Mutter zum Beispiel in „The Wapshot Chronicle“, in welchem Coverly Wapshot bei einem Psychiater folgendes über die Frauen aus seiner Heimat angibt: „[The women were] very powerful. They [ were ] kind and they [ meant ] very well, but sometimes they [ got ] very oppressive. Sometimes you feel as if it wasn’t right to be a man”.[9] Es ist ersichtlich, dass hier die Rolle seiner Mutter und sein Unverständnis für ihre dominante Rolle in der Familie zum Ausdruck kommt.
Seine erste Geschichte basiert auf seiner Entlassung von der Thayer Academy und hat auch den passenden Titel „Expelled“. Malcolm Cowley, Redakteur bei der „The New Republic“, kaufte sie und am 01. Oktober 1930 erschien sie als John Cheevers erste veröffentlichte Geschichte. In dieser Story attackiert John Cheever „the dullness and lockstep curriculum of the college preparatory system in general and his own institution in particular”.[10] M. Cowley erwarb die Geschichte sicherlich nicht des Inhaltes wegen, sondern die Art und Weise, wie sie geschrieben war begeisterte ihn. John Cheever war nicht darauf aus Hetzkampagnen gegen das System zu führen, deshalb beschrieb er die Probleme der Schule anhand von einzelnen Charakteren. Unflexible, engstirnige Englischlehrer, peinliche Auftritte von ehemaligen Soldaten zum Memorial Day und seine Art und Weise die Leser zu beeinflussen und auf seine Seite zu ziehen, machten seine erste Geschichte erfolgreich. Sein Abschied von der Thayer Academy legte den Grundstein für seinen Erfolg als Autor.
1930 zog John zu seinem Bruder Frederik nach Boston, der dort bereits ein junger Geschäftsmann geworden war. Die Brüder verstanden sich gut und versuchten, nachdem ihre Eltern sich getrennt hatten, eine eigene Familie aufzubauen. John versuchte sich nach seinem ersten Erfolg mit „Expelled“ weiter im Schreiben und konnte aber wenige seiner Geschichten veröffentlichen. Malcolm Cowley wiederum verhalf ihm zu einem Aufenthalt in der Künstler-Kolonie Yaddo, in welcher er fast zwei Monate Kreativität und Kraft schöpfen konnte. Nach seiner Rückkehr zu seinem Bruder begann er sein eigenes Leben aufzubauen. Er nahm sich eine eigene Wohnung in New York und begann mit kleineren Jobs[11] seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Der Kontakt zu Cowley sollte sich alsbald abermals als vorteilhaft erweisen, an einem Abend (midwinter 1934) trafen sich beide zu einem Abendessen und besprachen die berufliche Zukunft von John. Cowley, der sehr an das Talent des jungen Cheever glaubte, sagte an diesem Abend folgendes: „It’s Friday now, ... Why don’t you write a story a day for the next four days, non of them longer than thousand words? Then bring them to me and I’ll see whether I can’t get you some money for them.”[12]. John willigte ein und schrieb folgende vier Geschichten: “The Princess”, “Brooklyn Rooming House“, „Buffalo“ und „Bayonne“. Die erste erschien in der The New Republic, die nächsten beiden kaufte The New Yorker. „Bayonne“ wurde erst 1936 in einem kleinen Magazin veröffentlicht. Seine Arbeit begann sich zu lohnen. Er verkaufte seine Werke an verschiedene Zeitungen und Magazine, so z.B. Collier's, Story, The Atlantic, The Yale Review. u.v.m.
Mit 26 Jahren bekam er einen Job bei der FWP (Federal Writers Project), eine Zweigstelle der Works Progress Administration (WPA). Nun arbeitet er für 50 Dollar in der Woche für Washington D.C. und entwarf als „Editorial Assistant“ einen New Yorker City Guide. Ein Jahr nach seiner Einstellung bei FWP lernte er Mary Watson Winternitz kennen. Das Jahr war bis auf die Begegnung mit seiner zukünftigen Frau nicht gerade produktiv für John Cheever gewesen, er hatte zwei Geschichten geschrieben und beide an den New Yorker verkauft. Seine Beziehung zum New Yorker wurde immer intensiver und sollte schließlich darin enden, dass diese Zeitschrift über 130 seiner Geschichten veröffentlichen konnte. Johns Glück war, dass die relativ junge New Yorker Zeitschrift auf der Suche nach Kurzgeschichten war und nach jungen vielversprechenden Autoren, welche die Zeitung über mehrere Jahre hinweg begleiten konnten. Die Zeitschrift honorierte dies mit einer schnellen Veröffentlichung und unverzüglicher Bezahlung, was bei anderen Magazinen nicht der Fall war. Die Beziehung zu Mary Winternitz war sehr förderlich für John Cheever, denn im folgenden Jahr (1940) schrieb er 15 Kurzgeschichten, ob er sich ihr beweisen wollte oder sich die zahlreichen weiteren Besuche in der Künstlerkolonie Yaddo bezahlt machten ist ungeklärt. Von den 15 Werken kaufte der New Yorker 11, das Harper’s Magazin 2 und eine ging an die Mademoislle. Der Vorteil der anderen Magazine war die teilweise bessere Bezahlung.
Am 22. März 1941 heiratete er Mary Winternitz bei Marys Eltern in New Haven. Die Ehe verlief durchaus glücklich, auch wenn Mary des öfteren an Johns konservativen Familienvorstellungen, der Mann als Brotverdiener und die Frau als Hausfrau, zweifelte. Das John Cheever an diesen Vorstellungen festhielt ist kein Wunder, wenn man sich die Situation seiner Eltern vergegenwärtigt und weiß wie sehr er unter den vertauschten Rollen litt.
Mit dem Krieg und der euphorischen Stimmung in den USA trat auch John Cheever 1942 der Armee bei. Beinahe jeder in den Vereinigten Staaten war der Auffassung, dass es die Aufgabe der Amerikaner wäre, für Frieden und Freiheit in der Welt zu sorgen. Er wurde der Infanterie zugeteilt, „when they found out that he was a writer, he was transferred [zum Signal Corps ] and, as he puts it, the rest of his company was sent out to get killed“.[13] Cheevers Einstellung zu seiner Wehrdienstzeit ist zwiespältig, zum einen beteuert er immer wieder, dass er “four years ... an infantry gunner”[14] war und auf der anderen Seite: “That person in the army, […] that wasn’t me.”[15]
Susan Liley Cheever erblickte als erste Tochter am 31. Juli 1943 das Licht der Welt. Später kamen noch die beiden Söhne Frederico und Benjamin Hale, kurz Fred und Ben hinzu. Mit seiner Versetzung zum Signal Corps Photographic Center schrieb John Cheever vorwiegend an propagandistischen und fernsehtauglichen Scripts für das zweiwöchentlich erscheinende „Army-Navy Screen Magazine“[16]. Für diese Arbeit wurden die besten Schriftsteller, welche die Armee aufbringen konnte, ausgewählt und selbst aus diesem all-star-team ragte John Cheever heraus, ein Hauptproblem war: „There wasn’t enough work for him. ... There never was. He was a writing machine.”[17] Am 27. November 1945 wurde er vom Armeedienst entlassen und ging sofort nach New York zurück. Er hatte viel Zeit mit seiner Familie nachzuholen, was er jetzt ausgiebig tat. Diese Erlebnisse gaben ihm neue Inspirationen und er fing wieder an als full-time-writer zu arbeiten. Sein Interesse galt vornehmlich seinem ersten Roman und dafür erhielt er auch von Random House[18] einen Vorschuss von einigen tausend Dollar, dafür sollte der Roman aber bis September 1946 fertig sein. Die Schwierigkeit bei einem solchen Unternehmen ist, dass ein Roman wesentlich mehr Zeit in Anspruch nahm, als eine Kurzgeschichte, diese aber wiederum schneller zu Geld verhalf. John Cheever musste notgedrungen, um seine Familie zu ernähren, weiterhin Kurzgeschichten für den New Yorker schreiben. Das führte letztlich dazu, dass er Robert Linscott, Redakteur bei Randsom House, einen Verlängerungsantrag nach dem anderen zukommen ließ. Der Roman, welcher später als die Field Version[19] bekannt werden sollte, wurde nicht zum vereinbarten Termin fertiggestellt.
Aus Geldmangel und einem bedrückenden Gefühl in der Stadt, zogen die Cheevers 1951 aufs Land nach Scarborough/Westchester. Im selben Jahr erwarb John Cheever seine erste Auszeichnung: mit einer Mitgliedschaft in der Guggenheim-Stiftung und einer Förderung dieser Institution festigte sich seine Schriftstellerlaufbahn.
Die Bekanntschaften und Partys in Scarborough regten zu neuen Geschichten an und schon 1953 erschien ein weiterer Band mit Kurzgeschichten[20]. Die meisten Storys drehten sich um die Vororte von New York, in welchem John Cheever nun ja selbst auch wohnte und die Großstadt selbst. Rob Cowley, John bezeichnete ihn mittlerweile als seinen Mentor, erkannte schnell die Langeweile die sich in Cheevers Geschichten und auch seinem Leben breit machte und riet ihm zu einem Ortswechsel. 1953 ging Cheever für kurze Zeit zurück nach New York, von wo er sich neue Ideen und Inspirationen erhoffte.
John Cheever war um die 50’er Jahre ein bekannter Schriftsteller und dennoch machte er sich sorgen um seine Familie, die er, wie er meinte, mit seinem bisherigen Einkommen nicht ausreichend versorgen konnte. Das, was er benötigte, war ein längerer Roman, ein Buch was ihm das zehnfache einer Kurzgeschichte einbrachte und sich zudem noch über Jahre hinweg rentieren würde. Randsom House, welche immer noch geduldig auf ihren Roman warteten, hatten Cheevers Angebot ein Buch mit Kurzgeschichten herauszubringen abgelehnt. Sie wollten zunächst den Roman publizieren und dann den eventuell berühmt werdenden Cheever weiter unterstützen. Wie in der Zeit seines ersten Versuches einen Roman zu schreiben, tat sich Cheever wieder schwer an ihm weiter zu arbeiten. Das Buch „The housebreaker of Shady Hill and Other Stories“ entstand zwischen 1953 und 1957 und lässt erkennen, dass Cheever seine Erlebnisse mit den suburbs noch immer nicht literarisch niedergelegt hatte und beständig weitere Kurzgeschichten schrieb. Die immer lauter werdenden Kritiker, die sich über die Eintönigkeit seiner Kurzgeschichten echauffierten und ihn als New-Yorker Autor abstempelten warteten ebenso auf einen Wechsel wie Randsom House auf ihren Roman.
Mit einem Nebenjob als Lehrer am Barnard College (1954) verdiente er sich nicht nur weiteres Geld hinzu, sondern konnte auch etwas von dem weitergeben, was er am besten konnte – schreiben. Die Schülerinnen und Schüler waren durchweg begeistert von seinen Story-Writing Kursen. 1955 musste er, wegen einer Lungenentzündung ans Betts gefesselt, kurzzeitig seinen Job aufgeben.
Im selben Jahr in welchem John Cheever die Lungenentzündung plagte, begegnete ihm Simon Michael Bessie. Zwei Jahre zuvor bereits kreuzten sich die Wege beider Männer und die damals geführte Unterhaltung muss Bessie wohl so beeindruckt haben, dass sein Verlag, für den er arbeitete, bereit war den Vertrag über den Roman von Randsom House abzukaufen. Des Weiteren gab ihm Bessie weitere fünf Jahre und das Versprechen: „never to ask Cheever how the novel was progressing“[21]. Diese Ereignisse nahmen eine große Last von Cheevers Schultern und er beschloss mit dem Roman neu anzufangen. Dieses sollte sein letzter und zugleich erfolgreicher Versuch werden. Um den Bruch deutlich zu markieren, gab er dem Roman einen neuen Namen: „The Wapshot Chronicle“.
Bis 1957, dem Erscheinungsdatum des Romans, hatte Cheever bereits 3 Auszeichnungen entgegennehmen können:
- 1951 O. Henry Award für „The Pot of Gold“
- 1955 Benjamin Franklin Magazine Award für „The Five-Forty-Eight“ (erschienen 1954)
- 1956 O. Henry Award für „The Country Husband“
Über diese Auszeichnungen hinaus wurden ihm andere Ehrungen und Mitgliedschaften zuteil, so war er bereits Direktor der Yaddo -Kolonie geworden und durfte nach 1958 auch entscheiden welche Künstler dort aufgenommen werden sollten. “The Wapshot Chronicle” wurde mit dem National Book Award for Fiction ausgezeichnet und Cheevers lange Arbeit an diesem Roman endlich belohnt. Mittlerweile war Cheever eine Persönlichkeit in der amerikanischen Literaturszene geworden und nicht mehr aus ihr weg zu denken.
Es folgte eine sehr produktive Phase in Cheevers Leben, so veröffentlichte er fünf Bücher zwischen 1957 und 1964, die beiden Wapshot Romane und drei Bücher mit einer Auswahl an Kurzgeschichten[22]. Dennoch hatte er ständig Schwierigkeiten an Geld zu kommen und sein Leben sowie das seiner Familie zu finanzieren. Der New Yorker konnte ihm nicht mehr zahlen, als allen anderen Autoren, die dort eine Kurzgeschichte veröffentlichten. Der Esquire hingegen war sehr interessiert an Cheevers Geschichten und auch bereit mehr zu zahlen. 1960 schließlich zog es ihn nach Hollywood um dort sein Portemonnaie aufzufüllen. Er arbeitete an einer Verfilmung von D.H. Lawrence „The Lost Girl“, zog sich danach aber wieder aus Hollywood zurück, „[Hollywood was] a sort of literary graveyard“[23].
[...]
[1] oft auch „Ezekial“ (vgl. R.G. Collins, 1982)
[2] S. Donaldson, 1988; S. 5
[3] S. Donaldson, 1988; S. 4
[4] Tindall/Shi, 2000: „During October [1929] , the value of stocks on the New York Exchange fell by an average of 37 percent. … America’s personal incomes declined by more than half, from $ 82 million to $ 40 million. Unemployment continued to rise exponentially, from 1.6 million in 1929 to 12.8 million in 1933, from 3 percent to 25 percent of the labor force.”, S. 938
[5] S. Donaldson, 1988; S. 28
[6] S. Donaldson, 1988; S.30
[7] S. Donaldson, 1988; S.30
[8] „mittelmäßig“ deswegen, weil er weder Mathe, Naturwissenschaften noch Latein belegt hatte, sondern nur Fächer die ihn interessierten, dennoch reichte es hier oft auch nicht über das C-minus hinaus
[9] S. Donaldson, 1988; S.31
[10] S. Donaldson, 1988; S.37
[11] z.B. schrieb er Zusammenfassungen von Drehbüchern für die MGM-Studios
[12] S. Donaldson, 1988; S. 61
[13] R.G. Collins, 1982; S. 7
[14] S. Donaldson, 1988; S. 102
[15] S. Donaldson, 1988; S. 102
[16] eine Fernsehserie: „using fact and humor , animation, combat footage and specially photographed features to answer gripes, clear up confusions and misunderstandings, pass on information about new policies or plans” - S. Donaldson, 1988; S. 103
[17] S. Donaldson, 1988; S. 103
[18] dieser Verlag kaufte auch das 1943 erschienene Buch „The way some people live: a book of short stories“
[19] eine Version von dem Roman „the Wapshot Chronicle“ erschienen 1957
[20] „the enormous radio and other stories” 1953 erschienen bei Funk & Wagnalls
[21] S. Donaldson, 1988; S. 146
[22] 1957 „The Wapshot Chronicle“, 1958 “The Housebreaker at Shady Hill and other Stories”, 1961 “Some People, Places, and Things That Will Not Appear in My Next Novel”, 1964 “The Wapshot Scandal”, 1964 “The Brigadier and the Golf Widow”
[23] S. Donaldson, 1988; S. 182
- Quote paper
- Axel Adler (Author), 2003, Über John Cheevers "Der Schwimmer", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29712
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