Im Jahre 1269 reisten der junge Marco Polo, sein Vater Nicolò und sein Onkel Maffeo als Kaufleute auf dem Landweg über Persien, Afghanistan und durch die Wüste Gobi zur Residenz des Großkhans der Mongolen. Dort verweilten sie 17 Jahre am Hofe Kubilai Khans. Marco Polo entwickelte sich in dieser Zeit zu dessen geschätztem Gesandten und bereiste in Kubilai Khans Auftrag nahezu den gesamten asiatischen Kontinent. Nach seiner Rückkehr nach Venedig geriet Marco Polo während des Seekrieges mit Genua 1296 in Kriegsgefangenschaft und lernte im Gefängnis Rustichello da Pisa kennen, welcher die Erinnerungen der Asienreise Marco Polos in französischer Literatursprache unter dem Titel „Divisament dou monde“ niederschrieb. Später wurde der Reisebericht auch als „Il Milione“ bekannt und wurde zu einem der bekanntesten des späten Mittelalters.
Mit dem ersten Blick auf den überlieferten Text bemerkt man jedoch, dass neben den detailreichen Schilderungen über die Menschen, deren Sitten und Religion, über die Geographie, die Flora und Fauna Asiens, sowie über historische Ereignisse und Zusammenhänge und vieles Weitere auch Beschreibungen unglaublicher und phantastischer Gestalten vorgenommen werden, die offensichtlich nicht der Realität entsprechen. Marco Polos Bericht ist damit ein Hin und Her zwischen res factae und res fictae. Im Folgenden soll anhand ausgewählter Beispiele aus dem „Milione“ in der toskanischen Fassung untersucht werden, wie er die verschiedenen Themenbereiche wahrnimmt und beschreibt, welche Schlüsse daraus zu ziehen sind, und zuletzt auch, was von beidem überwiegt: Fakt oder Fiktion?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einleitende Worte
- Vorbemerkung: „Das Fremde\" beschreiben
- Analyse der Wahrnehmung des fremden im „Milione“
- Marco Polo und die Menschen
- Fremder Herrscher, fremde Herrschaft
- Marco Polo, seine Zauberer und Fabelwesen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wahrnehmung des Fremden im Reisebericht „Il Milione“ von Marco Polo. Sie analysiert, wie Polo die Menschen, Kulturen und Landschaften Asiens beschreibt und welche Rolle die Unterscheidung zwischen Fakt und Fiktion in seinem Werk spielt. Die Arbeit beleuchtet auch die Bedeutung von Polos Bericht im Kontext des mittelalterlichen Weltbildes.
- Die Wahrnehmung des Fremden im Mittelalter
- Die Darstellung Asiens in Marco Polos „Il Milione“
- Die Unterscheidung zwischen Fakt und Fiktion in Polos Bericht
- Die Bedeutung von Polos Bericht für das mittelalterliche Weltbild
- Die Rolle von Reisen und Reiseberichten in der mittelalterlichen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Fremden im Mittelalter ein und stellt Marco Polo und sein Werk „Il Milione“ vor. Sie beleuchtet die Bedeutung von Reisen im Mittelalter und die unterschiedlichen Perspektiven auf Asien in dieser Zeit.
Analyse der Wahrnehmung des fremden im „Milione“
Dieses Kapitel analysiert Marco Polos Darstellung der Menschen, Herrscher, Kulturen und Landschaften Asiens. Es untersucht, wie er das Fremde wahrnimmt und beschreibt und welche Rolle die Unterscheidung zwischen Fakt und Fiktion in seinem Bericht spielt.
Fazit
Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Bedeutung von Marco Polos „Il Milione“ für unser heutiges Verständnis des Fremden.
Schlüsselwörter
Marco Polo, Il Milione, Mittelalter, Fremde, Asien, Wahrnehmung, Reisebericht, Fakt, Fiktion, Kultur, Gesellschaft, Weltbild, Geschichte, Literatur.
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2013, Die Wahrnehmung des Fremden in Marco Polos "Il Milione", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/296042
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