Die Einführung der Digitalität im Film veränderte das Medium gravierend. Es brachte unzählige neue Möglichkeiten mit sich, welche sich in neu entstehenden Arten von Filmen zeigten. Eine dieser ungewöhnlichen Ausprägungen der digitalen Filmgeschichte ist der animierte Dokumentarfilm, welcher Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sein wird. Im Speziellen wird sich die Analyse um "Waltz with Bashir" (ISR/F/D 2008) drehen. In diesem Werk des Regisseurs Ari Folman verschmelzen Animation und Dokumentation. Dabei stellt sich die Frage, ob diese auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen, vielleicht sogar konträren filmischen Ausprägungen überhaupt zueinander passen.
Um dieser übergeordneten Thematik nachzugehen, ist es zielführend, die Wertigkeit von Realbildern, welche in gewöhnlichen Dokumentationen verwendet werden, gegenüber animierten Bildern zu beurteilen. Aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsweisen und Eigenschaften der Bildarten fragt man sich, ob im Zeitalter der Digitalität Realbilder wirklich einen höheren Realitätsgrad vorweisen, als Animation. Wäre dem so, dann müsste man dem animierten Dokumentarfilm eigentlich kritisch gegenüberstehen.
Um die angestrebten Erkenntnisse zu erhalten, wird diese Arbeit mit der Erarbeitung der dafür notwendigen Grundlagen beginnen. Zunächst werden Dokumentarfilm und Animation kurz untersucht und einige Feststellungen zu deren Wirkungen, Zielen und Definitionen angestellt. Im Anschluss folgt eine Besprechung des Films "Waltz with Bashir" , an dessen Beispiel die genannten Fragestellungen erarbeitet werden sollen. Dabei inbegriffen ist eine Inhaltszusammenfassung und einige Fakten zur Produktionsweise, welche schließlich in eine Vorstellung des animierten Dokumentarfilms münden. Kapitel 4 führt schließlich einigen Thesen des Medientheoretikers Lev Manovich auf, die zum weiteren Vorgehen nützlich sein werden und eine Grundlage bilden. Im umfangreichen Schlusskapitel werden dann Argumente gesammelt, welche die Berechtigung der Animation im Dokumentarfilm anhand des genannten Beispielfilms aufzeigen werden. Wie wirkt "Waltz with Bashir" auf den Rezipienten, und warum wurde er als Animation produziert? Zunächst wird auf die Intention des Regisseurs eingegangen, bevor im Anschluss die formale Gestaltung des Films allgemein und im Besonderen der Schlussszene untersucht wird. Dabei werden immer wieder Vergleiche zu Realbildern angestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- ,Macharten': Dokumentar- und Animationsfilme
- Waltz with Bashir: Ein animierter Dokumentarfilm
- Lev Manovichs,,Digital Cinema"
- Funktion und Berechtigung der Animation im Dokumentarfilm
- Waltz with Bashir
- Folmans dokumentarische Motive
- Formale Betrachtung der Visualität
- Ästhetik der Schlussszene
- Abschließende Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und wie Animation im Dokumentarfilm eingesetzt werden kann, und analysiert dabei den Film „Waltz with Bashir“ (ISR/F/D 2008) von Ari Folman. Ziel ist es, die Berechtigung der Animation im Dokumentarfilm zu beleuchten und die ästhetischen und narrativen Möglichkeiten dieser Kombination zu untersuchen.
- Die Rolle der Digitalität in der Filmgeschichte und die Entstehung neuer Filmformen
- Die Frage nach der Realitätsnähe von animierten Bildern im Vergleich zu Realbildern
- Die ästhetischen und narrativen Möglichkeiten des animierten Dokumentarfilms
- Die Intention des Regisseurs Ari Folman in „Waltz with Bashir“
- Die formale Gestaltung des Films und die spezifische Ästhetik der Schlussszene
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des animierten Dokumentarfilms ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Kapitel 2 beleuchtet die „Macharten“ Dokumentar- und Animationsfilm und untersucht deren jeweilige Intention, Wirkung und Definition. In Kapitel 3 wird „Waltz with Bashir“ als Beispiel für den animierten Dokumentarfilm vorgestellt und seine Produktionsweise sowie die dokumentarischen Motive des Regisseurs Ari Folman analysiert. Kapitel 4 präsentiert Thesen des Medientheoretikers Lev Manovich, welche im weiteren Verlauf der Arbeit zur Beurteilung der Animation im Dokumentarfilm herangezogen werden. Das Schlusskapitel sammelt Argumente, die die Berechtigung der Animation im Dokumentarfilm anhand von „Waltz with Bashir“ aufzeigen. Dabei wird die Wirkung des Films auf den Rezipienten und die Intention des Regisseurs untersucht, sowie die formale Gestaltung des Films und die spezifische Ästhetik der Schlussszene analysiert.
Schlüsselwörter
Animierter Dokumentarfilm, „Waltz with Bashir“, Ari Folman, Digitalität, Realbilder, Animation, Ästhetik, narrative Gestaltung, Medientheorie, Lev Manovich.
- Citar trabajo
- Benjamin Weigl (Autor), 2014, Animation im Dokumentarfilm. Apologie für eine neue Ästhetik am Beispiel „Waltz with Bashir“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295838
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