Diese Seminararbeit untersucht, welche Rolle Nürnberg im Zuge der Absetzung Wenzels hatte und inwieweit die Stadt in die Vorgänge um und in die Absetzung selbst involviert
war.
Nürnberg, im Regierungsbezirk Mittelfranken gelegen, ist mit über 500.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Bayerns. Kulturell hat die Stadt dem Besucher Einiges zu bieten, von
einer Vielzahl an Museen über eine schöne Altstadt bis hin zur Nürnberger Burg, das Wahrzeichen der Stadt.
Wann genau die Stadt gegründet wurde, lässt sich nicht genau feststellen. Erste urkundliche Erwähnungen sind auf das Jahr 1050 datiert. Die Entstehung Nürnbergs geht Hand in Hand mit der Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg, deren Bau König Heinrich III. wohl gegen 1040 in Auftrag gegeben hatte. Grund des Auftrags war das Bestreben, den Einfluss des zu dieser Zeit bereits sehr mächtigen Bistums Bamberg etwas
einzuschränken.
Durch häufige Besuche Kaiser Friedrichs I. (1122-1190) etablierte sich Nürnberg schon während seiner Anfangszeit als beliebte Kaiserpfalz Friedrichs, wodurch die Stadt im
Reich zu einem höheren Stellenwert gelangte, was sich im Erhalt des Stadtrechtes 1200 zeigte.
Nürnbergs günstige Lage begünstigte die rasante Entwicklung zur Reichsstadt: gelegen an den wichtigsten damaligen Handelsstraßen, unter anderem der "Goldenen Straße", dem
wichtigsten Handelsweg zwischen Nürnberg und Prag, war die Stadt als Fernhandelszentrum prädestiniert.
Gerade dieser Status als Handelszentrum, der Kontakt zu den meisten existierenden Handelsstraßen, machte Nürnberg zu einer der wichtigsten Reichsstädte im späten 14. Jahrhundert. Auch unter König Wenzel, welcher 1361 sogar in Nürnberg geboren wurde und von 1376 bis 1400 als römisch-deutscher König regierte6, behielt Nürnberg seinen wichtigen Status.
Während Nürnberg weiterhin im Reich etabliert blieb, sah die Zukunft für König Wenzel alles andere als gut für ihn aus: er wurde 1400 von der Mehrheit der Kurfürsten abgesetztund durch den Pfalzgrafen Ruprecht aus dem Hause der Wittelsbacher ersetzt.
Da Nürnberg quasi genau zwischen dem Königreich Böhmen, wohin sich Wenzel während der Absetzung zurückgezogen hatte und eventuelle Gegenmaßnahmen erwog und wo er bis
zu seinem Tod 1419 als König Wenzel IV. weiter regierte, und dem Herrschaftsgebiet Ruprechts, nämlich der Pfalz, lag, wurde der Stadt plötzlich eine völlig neue Bedeutung zuteil. [...]
Inhalt
1. Einleitung
2. D ie Kontrahenten
2.1 König Wenzel
2.2 Pfalzgraf Ruprecht
3. D ie Vorgeschichte und die Ereignisse um die Absetzung
4. Nür nb er gs Verhalten um die Absetzungsvorgänge
4.1 Die Bedeutung Nürnbergs
4.2 Entscheidungsmöglichkeiten Nürnbergs
4.3 Der Nürnberger Innere Rat
4.4 Ulman Stromer
4.5 Die Entscheidung Nürnbergs
5. Nür nb er gs Rollen
5.1 Nürnberg als "Tür ins Reich"
5.2 Nürnberg als Handelszentrum
5.3 Nürnberg als Kommunikationszentrum
5.3.1 Kommunikation des Inneren Rates
5.3.2 Kommunikation Ulman Stromers
6. Fazit
7. Literatur
8. A nh änge
9. Quellen
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