Die Epoche der Romantik ist ohnehin eine der spannenderen. Geschichtsphilosophisch aus Gründen der Inspiration greift sie wie die Klassik, die sich an der griechischen Antike orientiert, auch auf einen geschichtlich früheren Zustand zurück – das Mittelalter. Obwohl sie wie ihre voranstehende Literaturepoche auf Altes zurückgreift, bringt auch sie Neues hervor. Das literarische Bild der „Zigeuner“ ändert sich beispielsweise im Zuge der Zigeunerromantik dadurch, dass es, wenn auch nur kurzfristig, positiver wird, nachdem diese seit ihrem Erscheinen am Ende des Mittelalters meist geächtet wurden. Genauso werden Figuren des Wahnsinns, die seit der Aufklärung eine gesellschaftlich niedere Stellung erfahren haben, mit anderen Herangehensweisen literarisch betrachtet. Diese Figurentypen sind also besonders interessant und werden deshalb zum Thema dieser Arbeit.
Die beiden andersartig gestalteten Figurengruppen sollen jedoch nicht nur getrennt behandelt werden, was für sich schon wichtig ist, sondern an gegebener Stelle auch im Vergleich gegenüber stehen. Somit ergibt sich nicht nur die Aufgabe, das Zigeunersein und das Wahnsinnigwerden zu analysieren, sondern es müssen auch Parallelen und Unterschiede zwischen den geschaffenen Gruppen aufgedeckt werden. Wie werden die beiden Kategorien semantisch bedient? Sind sie von Grund auf verschieden charakterisiert oder haben sie Gemeinsamkeiten? ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Andersartigkeit theoretisch
- Vom Zigeunersein
- Vom Wahnsinnigwerden
- Andersartigkeit literarisch
- Andersartigkeit des Wahnsinns
- „William Ratcliff“. Feminisierung – Normwidrigkeit - Grenzenlosigkeit
- ,,Die heilige Cäcilie“. Geist – Ökonomie – Ordnungsinstanz
- „Der Sandmann“. Aufklärungskritik – Kulturraumproblem – Vernunftmangel
- Andersartigkeit der Zigeuner
- ,,Isabella von Ägypten“. Geschichtsphilosophie - Kunstfiguren - Europäisierung
- ,,Die drei Zigeuner“. Natur – Kultur – Wahnsinn
- ,,Die mehreren Wehmüller“. Kapitalismus – Kunstidylle – Musikliebe
- Andersartigkeit des Wahnsinns
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Andersartigkeit in der Romantik, indem sie zwei Figurengruppen, Zigeuner und Wahnsinnige, in den Fokus nimmt. Die Analyse untersucht die literarischen und theoretischen Konzepte, die diese Figuren prägen, und beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Darstellung. Die Arbeit zielt darauf ab, die semantischen Räume zu erforschen, in denen diese Figuren verortet werden, und die Bedeutung dieser Positionierung für die Romantik zu untersuchen.
- Die Darstellung von Zigeunern und Wahnsinnigen in der Romantik
- Die theoretischen Konzepte, die diese Figuren prägen
- Die semantischen Räume, in denen diese Figuren verortet werden
- Die Bedeutung dieser Positionierung für die Romantik
- Die Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Darstellung beider Figurengruppen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Andersartigkeit in der Romantik ein und stellt die beiden zu analysierenden Figurengruppen vor. Sie beleuchtet die historische und gesellschaftliche Bedeutung der Zigeuner und Wahnsinnigen im Kontext der Romantik. Außerdem werden die wichtigsten theoretischen Ansätze vorgestellt, die für die Analyse herangezogen werden.
Das Kapitel „Andersartigkeit theoretisch“ beschäftigt sich mit der theoretischen Fundierung der Analyse. Es beleuchtet die Konzepte von Zigeunersein und Wahnsinn, die im 19. Jahrhundert vorherrschten. Hierbei werden die Werke von Klaus-Michael Bogdal, Hans Richard Brittnacher, Michel Foucault und Klaus Dörner herangezogen.
Das Kapitel „Andersartigkeit literarisch“ analysiert die literarische Darstellung von Zigeunern und Wahnsinnigen in ausgewählten Werken der Romantik. Es untersucht die Figuren und ihre Handlungen, die Sprache und die Symbolik, die zur Darstellung der Andersartigkeit eingesetzt werden. Die Werke von Heinrich von Kleist, Heinrich Heine, E.T.A. Hoffmann, Nikolaus Lenau, Achim von Arnim und Clemens Brentano werden in diesem Kapitel analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Andersartigkeit, Zigeuner, Wahnsinn, Romantik, Literatur, Geschichte, Kultur, Identität, Stereotyp, Semantik, Gender, Musik, Geschichtsphilosophie. Die Analyse bezieht sich auf Werke von Klaus-Michael Bogdal, Hans Richard Brittnacher, Michel Foucault, Klaus Dörner, Heinrich von Kleist, Heinrich Heine, E.T.A. Hoffmann, Nikolaus Lenau, Achim von Arnim und Clemens Brentano.
- Citation du texte
- Master of Arts Markus Stettner (Auteur), 2015, Zigeuner und Wahnsinnige in der Literatur der Romantik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295256
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