In meiner Seminararbeit möchte ich auf die Frage eingehen, weshalb John Locke in seinem Toleranzgrundsatz in „Ein Brief über Toleranz“ den Atheismus ausnimmt.
Dazu möchte ich vorerst die damalige Situation zwischen der Kirche und dem Staat erläutern. Um Locke Gedankengang zu verdeutlichen, behandle ich ein zweites Werk von ihm die „Zwei Abhandlungen über die Regierung“ um anschließend zu meinem Fazit zu kommen.
Der Toleranzbegriff ist heute wieder aktueller denn je.
Waren es damals die Ungläubigen, die Ketzer welche einem Sorge bereiteten, so sind es jetzt radikale Glaubensbekenner wie Islamisten. Man stellt sich immer wieder die Frage, wie weit darf man für seinen Glauben gehen, welche Grenzen dürfen nicht, oder gar nie, überschritten werden.
Als Antwort auf die radikalislamistische Formierung, vereinen sich immer mehr Menschen zu Gegenbewegungen, wie zum Beispiel PEGIDA.
Toleranz ist ein wichtiges Gut in der heutigen multikulturellen Gesellschaft geworden.
Doch was heute unter Toleranz verstanden wird, dass man umgänglich und weltoffen ist, hatte zu früheren Zeiten eine andere Bedeutung. Man darf nicht vergessen, dass die Interpretation von Begriffen stark mit der Entwicklungsgeschichte zusammenhängt.
Doch warum Bedarf es überhaupt der Toleranz.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die damalige Situation zwischen Kirche und Staat
- John Locke und „Ein Brief über Toleranz“
- John Locke und „Zwei Abhandlungen über die Regierung“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, warum John Locke in seinem Toleranzgrundsatz in „Ein Brief über Toleranz“ den Atheismus ausnimmt. Die Arbeit analysiert Lockes Gedankengang im Kontext der damaligen Situation zwischen Kirche und Staat und beleuchtet seine Argumentation in Bezug auf die Glaubensfreiheit und die Grenzen der Toleranz.
- Die Rolle der Kirche und des Staates im 17. Jahrhundert
- Lockes Konzept der Toleranz und seine Grenzen
- Die Bedeutung des Naturgesetzes in Lockes Philosophie
- Der Zusammenhang zwischen Atheismus und dem Naturgesetz
- Die Auswirkungen von Lockes Argumentation auf die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der historischen Situation im 17. Jahrhundert, in der Kirche und Staat eng miteinander verflochten waren und die Kirche ein starkes Entscheidungsrecht über die Bürger besaß. Die Arbeit beleuchtet die Reformation und die Entstehung des Protestantismus sowie die Bedeutung der „Zwei-Reiche-Lehre“ für die damalige Zeit.
Im Anschluss wird John Lockes „Ein Brief über Toleranz“ analysiert. Die Arbeit zeigt, wie Locke den Einflussbereich von Kirche und Staat voneinander abgrenzt und die Glaubensfreiheit als ein zentrales Anliegen hervorhebt. Locke argumentiert, dass der Staat die Aufgabe hat, die Interessen seiner Bürger zu schützen, während die Kirche eine freiwillige Versammlung von Menschen ist, die frei in ihren Entscheidungen sind.
Die Arbeit geht dann auf Lockes „Zwei Abhandlungen über die Regierung“ ein, in denen er den „Naturzustand“ einführt. In diesem Zustand sind die Menschen gleichberechtigt und vernunftgesteuert, und sie sind an das „Naturgesetz“ gebunden, das von Gott erlassen wurde. Die Arbeit erläutert, wie Locke die Motivation von Gesetzesbrechern mit mangelnder Vernunft und Egoismus erklärt und wie die Gefahr der Selbstjustiz zur Bildung eines Staatswesens führt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen John Locke, Toleranz, Atheismus, Glaubensfreiheit, Naturgesetz, Kirche, Staat, Reformation, Protestantismus, „Zwei-Reiche-Lehre“, „Ein Brief über Toleranz“, „Zwei Abhandlungen über die Regierung“, Naturzustand, Selbstjustiz.
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2015, John Locke und die "Atheistenausnahme", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294883
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